EP0174427A1 - Schneidmesser zum Durchtrennen der Klebeschicht einer angeklebten Scheibe - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Schneidmesser für ein Schneidwerkzeug mit Oszillationsantrieb zum Durchtrennen der Klebeschicht einer angeklebten Scheibe, insbesondere eines Kraftfahrzeugs. Bei modernen Kraftfahrzeugen werden die Scheiben, insbesondere Frontscheiben, zur Erzielung eines günstigeren Luftwiderstandsbeiwerts und teilweise auch aus anderen Gründen an die Karosserie angeklebt. Beim Auswechseln der Scheibe muß die teilweise recht massive und zähe Klebeschicht durchtrennt werden. Von Hand ist dies zumindest mit befriedigendem Ergebnis nicht möglich. Infolgedessen wurden Schneidwerkzeuge mit Oszillationsantrieb entwickelt, mit denen diese Klebeschicht recht zügig durchtrennt werden kann, so daß der Austausch einer beschädigten Scheibe, was lediglich das Schneiden angeht, keine Probleme mehr aufwirft. Es hat sich jedoch gezeigt, daß das oszillierend angetriebene Messer, welches in der Klebeschicht keinerlei Führung erfährt, seitwärts aus der Klebeschicht herauslaufen kann und dadurch Beschädigungen an der Karosserie bzw. allgemein gesprochen am Rahmen der Scheibe verursacht. Auch für das Messer selbst ist es nachteilig, wenn es an einem metallischen Körper aufläuft.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, ein Schneidmesser der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß die Beschädigungsgefahr für Messer und Rahmen, insbesondere Kraftfahrzeugkarosserie, zumindest gemindert wird.
- Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Messer gemäß dem Oberbegriff des AnspruQhs 1, entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs ausgebildet ist. Durch die Anbringung eines aus weichem Material, insbesondere aus Kunststoff, bestehenden Stützanschlags an wenigstens einer Messerklinge, kann man letztere über diesen Stützanschlag entweder am Rahmen führen oder aber beim Herauslaufen aus der Klebeschicht am meist metallenen Rahmen abstützen, so daß Beschädigungen vermieden werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine metallische Berührung vermieden wird, was zu einer erheblichen Geräuschminderung führt.
- Der Stützanschlag muß einerseits so angebracht werden, daß dieses Abstützen mit Sicherheit am Stützanschlag erfolgt und andererseits letzterer das Durch-trennen, insbesondere das Einführen der Schneidmesserklinge in die Klebeschicht am Beginn des Durchtrennens, nicht behindert. Wenn der Stützanschlag nicht bereits zu Beginn des Schneidvorgangs am Rahmen anliegt, so ist das Schneidmesser so zu führen, daß ein eventuelles Herauslaufen aus der Klebeschicht nach der Seite hin erfolgt, auf der sich der Stützanschlag befindet. Dies gilt bei einer Ausführung, bei der sich lediglich an einer Fläche der Messerklinge ein Stützanschlag befindet.
- Bei einem Schneidmesser, das zur Bildung eines Befestigungsteils und eines Schneidteils zweimal gegenläufig abgewinkelt ist, besteht eine besondere Ausgestaltung der Erfindung darin, daß der Stützanschlag am Schneidteil angebracht ist. Sowohl hinsichtlich seiner Form als auch seiner Größe, beispielsweise seiner Dicke, ist dieser Stützanschlag an die Abmessungen des Schneidteils anzupassen, insbesondere an dem Abschnitt des Schneidteils, an dem er unmittelbar befestigt ist. Im übrigen ist die Befestigung so vorzunehmen, daß sie der beim Oszillationsantrieb auftretenden Belastung widersteht. Des weiteren ist darauf zu achten, daß der Kunststoff eine ausreichende mechanische Festigkeit hat, um den auftretenden mechanischen Belastungen standzuhalten, d.h. die Standzeit des Stützanschlag sollte derjenigen des Schneidmessers bzw. der Messerschneide möglichst entsprechen. Bei dem vorstehend beschrie benen Schneidmesser verläuft das Schneidteil leicht geneigt zur Ebene des Befestigungsteils, beispielsweise unter einem Winkel von ca. 15°. Im übrigen können die Schneiden in bekannter Weise als Doppelschneiden ausgebildet sein und als Klingenmaterial kommen hochwertige Messerstähle in Frage, die sich härten lassen. Unter "weichem Material" wird ein Kunststoff verstanden, der weicher ist als die Messerklinge und das Material, an dem die Klebeschicht anhaftet.
- Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß sich der Stützanschlag im Bereich des freien, sich insbesondere verjüngenden Klingenendes befindet. Die Breite der Klinge bzw. der den Stützanschlag tragenden Fläche liegt dabei in der Größenordnung von einem halben bis einem ganzen Zentimeter. Dementsprechend breit kann der Stützanschlag ausgebildet werden. Es ist allerdings möglich, daß der Stützanschlag auch eine etwas größere Breite aufweist als die Messerklinge an der Befestigungsstelle.
- Bei einem Schneidmesser mit am freien Schneidmesserende gebildeter Schneide besteht eine weitere Ausbildung der Erfindung darin, daß der Stützanschlag als Rolle oder Zapfen ausgebildet ist und er etwa mit dem schneidenlosen, vorzugsweisen stärken Teil des Schneidmessers abschließt. Er bildet eine Art Tiefenanschlag, mit dem man das Schneidmesser während des gesamten Schneidvorgangs abstützen und führen kann.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß der Adßendurchmesser des Stützanschlags geringfügig größer ist als die Messerklingenbreite an der Befestigungsstelle, wobei er insbesondere beidseitig geringfügig übersteht. Bei sich chronisch verjüngender Klingenfläche wird letztere gegen das Befestigungsende hin selbstverständlich breiter als der Außendurchmesser des Stützanschlags, wie dies das entsprechende Ausführungsbeispiel der Zeichnung zeigt.
- Gemäß einer anderen Variante der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Stützanschlag als Kunststoff-Ummantelung eines Bereichs der Messerklinge bzw. des Zwischenteils ausgebildet ist. Dieses Schneidmesser kann nicht nur nach einer Seite hin, sondern zumindest nach zwei entgegengesetzten Seiten über seinen Stützanschlag abgestützt werden.
- Bei einem Schneidmesser, das zur Bildung eines Befestigungsteils und eines Schneidteils zweimal in gleichem Sinne abgewinkelt ist, besteht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung darin, daß sich der Stützanschlag am Zwischenteil zwischen dem Befestigungs-und dem Schneidteil befindet und er insbesondere dem Schneidteil benachbart ist. Insbesondere bei Anbringung des Stützanschlags an lediglich einer Klingenfläche, ist es vorteilhaft, wenn ein harmonischer Übergang vom Stützanschlag in die meist in einem Radius vorgenommene Abwinkelung zum Schneidteil hin vorgenommen wird.
- Hierbei sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß der Stützanschlag als Kuppe oder Wulst ausgebildet und der Außenfläche des Zwischenteiles des etwa U-förmigen Schneidmessers zugeordnet ist. Die Krümmung der Kuppe kann durchaus auf den Abbiegeradius des Schneidteils abgestimmt werden bzw. diesem entsprechen.
- Eine andere Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das den Stützanschlag tragende Teilstück des Zwischenteils eine geringere Stärke aufweist als das restliche Zwischenteil, wobei dieses Teilstück und der Stützanschlag zusammen etwa gleich stark oder geringfügig stärker sind als das restliche Zwischenteil. Je nach Elastizität und Größe des Stützanschlags wird letzterer, insbesondere bei der Kuppenform, mehr oder weniger elastisch zusammengedrückt. Falls also der Stützanschlag bzw. das freie Kuppenende beim losen Messer geringfügig übersteht, so kann dieser überstand etwa dem Maß entsprechen, um welches der Stützanschlag im Betrieb elastisch zusammengedrückt wird. Im übrigen handelt es sich insoweit um geringe Größen im Bereich von etwa einem Millimeter oder im Zehntelmillimeterbereich.
- Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß der Stützanschlag durch eine Kunststoff-Ummantelung, eines insbesondere in der Stärke reduzierten Bereichs des Zwischenteils, gebildet ist. Auch hier kommt eine Stärke in der Größenordnung von etwa einem Millimeter in Frage, bei einer Klingenstärke etwa in derselben Größenordnung. Falls die Stärke des Zwischenteils nicht reduziert wird, oder der Stützanschlag dem nicht reduzierten Bereich des Zwischenteils zugeordnet wird, können sich etwas andere Werte ergeben, weil in der Regel der nicht reduzierte Bereich des Zwischenteils bzw. das Befestigungsteil eine Stärke in der Größenordnung von etwa 2 mm aufweist.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Hierbei stellen dar:
- Fig. 1 Eine erste Ausführungsform der Erfindung in einer Draufsicht und
- Fig. 2 in einer Seitenansicht nach dem Biegen,
- Fig. 3 eine zweite Variante der Erfindung in der Draufsicht und
- Fig. 4 eine Seitenansicht nach dem Biegen,
- Fig. 5 ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Draufsicht und
- Fig. 6 die zugehörige Seitenansicht nach dem Biegen,
- Fig. 7 eine vierte Variante der Erfindung in der Draufsicht und
- Fig. 8 wiederum die Seitenansicht nach dem Biegen.
- Bei allen Ausführungsbeispielen handelt es sich um gebogene Ausführungen. Dies schließt jedoch nicht aus, daß man für bestimmte Anwendungszwecke die Messer auch als ebene Ausführungsformen verwendet, so wie es die Fign. 1, 3, 5 und 7 zeigen oder statt der abgewinkelten Varianten nur gekrümmte einsetzt. Außerdem sind die Formen und insbesondere die Befestigungsbohrungen 1 (Mehrkant) und 2 (runde Bohrung) nur beispielsweise zu verstehen, weil es im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung hierauf zumindest nicht wesentlich ankommt. Auch die Außenkonturen, die sich aus den Fign. 1, 3, 5 und 7 ergeben, sind nur als prinzipielle Darstellungen zu verstehen, von denen maßlich abgewichen werden kann, was sich schon daran zeigt, daß die Darstellungen der genannten Figuren nicht identisch, sondern nur annähernd gleich sind.
- Erfindungsgemäß trägt die Messerklinge an wenigstens einer ihrer Klingenflächen, also beispielsweise an der in den Fign. 1, 3, 5 und 7 gegen den Betrachter weisenden Klingenfläche 3, einen Stützanschlag 4 bzw. 5 aus einem Material, welches wesentlich weicher ist als das Klingenmaterial, Insbesondere handelt es sich dabei um Kunststoff. Bei den Ausführungsformen der Fign. 5 bis 8 ist der Stützanschlag 6 bzw. 7 allen Klingenflächen zugeordnet, d.h. er ummantelt einen vorbestimmten Bereich des Schneidmessers. Im übrigen ist es denkbar, in besonderen Fällen auch zwei Stützanschläge nebeneinander anzuordnen oder diese mehrteilig auszubilden, falls dies im Hinblick auf die Rahmen- und Scheibenausbildung Vorteile bringt.
- Das Schneidmesser der Fig. 2 ist zweimalig gegenläufig abgewinkelt, so daß ein Befestigungsteil 8 und ein Schneidteil 9 sowie ein Zwischenteil 10 entstehen. Das Befestigungsteil 8 ist mit der Befestigungsbohrung 1 versehen und dient zur unmittelbaren Befestigung an einem nicht gezeigten Schneidwerkzeug mit Oszillationsantrieb. Das Schneidteil 9 verläuft in einer Ebene, die mit derjenigen des Befestigungsteils 8 einen spitzen Winkel in der Größenordnung von ca. 15° einschließt. Außerdem ist die Stärke des Schneidteils 9 absatzartig reduziert. Das dünnere Teilstück 11 ist als doppelschneidige Klinge ausgebildet und besitzt einen einer Ellipse angenäherten Zweikantquerschnitt mit nach entgegengesetzten Richtungen weisenden Messerschneiden 12 und 13. Am Übergang vom stärken Teilstück 14 zum dünneren Teilstück 11 befindet sich der Stützanschlag 4, der bei dieser Variante als Rolle oder Zapfen ausgebildet ist. Er besteht beispielsweise aus Polyamid und ist vorzugsweise mit Hilfe eines Niets, insbesondere Aluminiumniets, am Schneidmesser befestigt. Fig. 1 entnimmt man, daß der Durchmesser des Stützanschlags 4 geringfügig größer ist als die Breite 15 der Klinge bzw. des Klingenteilstücks 14 im Bereich der Befestigungsstelle.
- Bei den Varianten der Fign. 3 bis 8 ist das Schneidmesser im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel zweimal im gleichen Sinne abgewinkelt. Es entsteht eine U-Form. Auch sie setzt sich aus einem Befestigungsteil 16, einem Schneid teil 17 und einem diese verbindenden Zwischenteil 18 zusammen. Die Dicke des letzteren ist wie beim Schneidteil 9 der Fig. 2 absatzartig reduziert. Das Stützglied 5 ist als Kuppe ausgebildet und dem dünneren Teilstück 19 des Zwischenteils 18 zugeordnet. Es geht harmonisch in den Radius 20 am Übergang vom Zwischenteil 18 zum Schneidteil 17 über. Die Gesamtdicke des Stützanschlags 5 und des dünneren Teilstücks 19 ist etwa gleich groß oder geringfügig größer als die Dicke des stärken Teilstücks 21 des Zwischenteils 18. Im übrigen kann der Übergang vom stärken Teilstück 21 zum dünneren Teilstück 19 auch stetig oder über ein kurzes keilförmiges Zwischenstück gebildet werden. Außerdem ist es durchaus möglich, den Stützanschlag 5 auf das stärkere Teilstück 21 aufzusetzen. In gleicher Weise gilt dies für das Ausführungsbeispiel der Fig. 2. Auch dort kann der absatzartige Übergang stetig erfolgen.
- Bei den Ausführungsvarianten der Fign. 6 und 8 findet, wie gesagt, ein als Kunststoff-Ummantelung ausgebildeter Stützanschlag 6 bzw. 7 Anwendung. Außerdem ist im Falle der Fig. 6 die absatzartige Reduzierung der Messerdicke am Zwischenteil 22 vorgenommen worden, während in Fig. 8 die Dickenreduzierung am Schneidteil 23 vorgesehen ist. Demzufolge führt die Ummantelung bei Fig. 8 zu einer parziellen Verdickung des Zwischenteils 24 und zwar an seinem dem Schneidteil 23 zugeordneten Endbereich, Der Stützanschlag 6 der Fig. 6 ist dem dünneren Teilstück 25 des Zwischenteils 22 zugeordnet und so dimensioniert, daß er an der Außenseite annähernd bündig verläuft mit dem dickeren Teilstück 26 oder dessen Außenfläche minimal, beispielsweise um das Maß der möglichen Zusamendrückung überragt.
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