DE976043C

DE976043C - Verfahren zur Herstellung von Faeden od. dgl. aus Polymerisaten des Acrylnitrils

Info

Publication number: DE976043C
Application number: DEP6409A
Authority: DE
Inventors: Anton Dr Brandl; Robert Dr Zoller
Original assignee: Phrix Werke AG
Current assignee: Phrix Werke AG
Priority date: 1951-10-09
Filing date: 1951-11-01
Publication date: 1963-01-31
Also published as: DE975264C; FR1056293A; CH334579A; BE514101A; CH121051A; DE976042C; DE974749C

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 31. JANUAR 1963

P 640p VIIa/ 29 a

des Acrylnitrils

Zusatz zum Patent 974

Gegenstand des Hauptpatentes 974749 ist ein Verfahren zur Herstellung von Fäden od. dgl. aus Polymerisaten des Acrylnitrils, bei welchem eine Lösung des Polymerisates nach dem Trockenspinnverfahren mit einem Schachtverzug von mehr als 1:3 versponnen und nach Entfernen der Hauptmenge des Lösungsmittels vorzugsweise bei einer Temperatur unter ioo° C auf etwa das 2- bis 4fache verstreckt wird. Bereits bei dieser mäßigen Kaltverstreckung der Fäden erhält man, wie im Hauptpatent näher ausgeführt, Fäden von kleinerem Denier, als aus denselben Düsen nach den bisher bekannten Verfahren (kleiner Verzug, hohe Verstreckung) hergestellt werden konnten.

Die Erfindung schlägt nun vor, die mit Hochverzug gesponnenen Fäden oder Fadenbündel bei Temperaturen zwischen 100 und etwa 30⁰ C unterhalb des Zersetzungspunktes auf das 4- bis 1 of ache zu verstrecken. Hierdurch ist es nicht nur möglich, aus den üblichen Spinndüsen Fäden von bisher unerreichter Feinheit zu erhalten, sondern diese Fäden besitzen auch eine größere Reißfestigkeit als die nach den bisher üblichen Verfahren hergestellten.

In der nachfolgenden Tabelle zeigt die erste Zeile die Eigenschaften der nach den bekannten Verfahren aus Polyacrylnitril in Dimethylformamidlösung gesponnenen Fäden; die zweite Zeile

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gibt die entsprechenden Daten für Hochverzugfaden, nach dem Verfahren des Hauptpatentes, wobei die Werte für Verzug und Verstreckung gegenüber der ersten Zeile vertauscht sind, so daß vergleichbare Fäden von gleichem Denier erhalten werden. In der letzten Zeile sind die Werte für Hochverzugfäden angeführt, die bei gleichem Verzug wie für Zeile 2 bei höherer Temperatur hochverstreckt sind. Die erste Spalte gibt den Verzug, die zweite die Verstreckung und die dritte die Strecktemperatur an. Die nächsten zwei Spalten nennen die Eigenschaften der so erhaltenen Fäden, und zwar das Schrumpfvermögen bei spannungsfreiem Erhitzen, den Titer, die Festigkeit in Reißkilometern und die Dehnung. In der letzten Spalte ist die nach dem spannungsfreien Ausschrumpfen der Fäden, durch 15- bis ßominutiges Auskochen in Wasser resultierende Dehnung angegeben. Hierbei wird zugleich die Festigkeit noch um 2 bis 4Rkm für die Fäden der ersten zwei und um 4 bis 6 Rkm für die Fäden der letzten Zeile erhöht.

*5 ^Nr·	Schachtverzug	Verstreckung	Streck temperatur °C	Schrumpfung %	Titer den	Rkm	VoI vor Heißb	dehnung nach ehandlung
I 2 ao 3	I =3 ι :8 ι :8	ι :8 ι :3 ι : 10	ISO IOO 150	5 bis 10 10 bis 30 3 bis 8	2,5 2,5 O,7	35 bis 40 25 bis 30 45 bis 50	12 20 IO	18 bis 22 20 bis 40 14 bis 16

Die Tabelle zeigt, daß die nach dem erfindüngsgemäßen Verfahren hergestellten. 0,7-den-Fäden neben einer für die üblichen textlien Zwecke durchaus genügenden Dehnbarkeit eine um etwa 3o°/₀ gegenüber den bisher bekannten Fäden, und um etwa 75% gegenüber den Hochverzugfäden des Hauptpatentes höhere Festigkeit besitzen. Es ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sogar möglieh, mit üblichen Spinndüsen Fäden von 0,5 den und etwa 55 Rkm Festigkeit zu erzeugen.

Beispiel

Gemäß dem Verfahren des Hauptpatentes wird eine 25°/₀ige Lösung von Polyacrylnitril in Dimethylformamid durch eine 18-Loch-Düse mit 0,3 mm Lochdurchmesser in einen beheizten Schacht bei einem Verzug von 1:10 (Abzugsgeschwindigkeit 420 m je Minute) gesponnen und aufgespult. Diese Hochverzugfäden werden mit Hilfe einer Streckvorrichtung, z. B. beheizten Walzen, sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt bei 150⁰ C Temperatur auf das 7- bis 8fache verstreckt.

Nach der Verstreckung beträgt def Einzeltiter 0,7 den, die Festigkeit 4,5 g/den und die Dehnung io°/₀. Werden die Fäden mit Wasser von Siedehitze 30 Minuten gewaschen, so erhöht sich die Dehnung auf 15% bei geringer Zunahme der Festigkeit.

Die so hergestellten Fäden sind schrumpffrei und können sowohl als Seide weiterverarbeitet werden, oder sie können mit einer Schneidmaschine in Stapel geschnitten und als Faser verwandt werden.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zur Herstellung vqn Fäden od.dgl. aus Polymerisaten des Acrylnitrils nach Patent 974749, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Hochverzug gesponnenen Fäden oder Fadenbündel bei Temperaturen zwischen 100 und etwa 30⁰ C unterhalb des Zersetzungspunktes auf das 4- bis iofache verstreckt werden.

In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 585 368; USA.-Patentschriften Nr. 2404714, 2445042; Zeitschrift »Silk and Rayon«, Januar 1949, Aufsatz von A.J.Hall, »Hinter den Kulissen der neuen Vinyon-N-Fasern«.

© 209765/20 1.65