DE975685C - Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten - Google Patents

Description

Gegenstand des Hauptpatentes 951 770 ist ein Verfahren zur Herstellung von Lackharzen aus Styrol und Mischestern mehrwertiger Alkohole, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischester mehrwertiger Alkohole, die beträchtliche Mengen an Resten ungesättigter höherer Fettsäuren enthalten und die Fähigkeit haben, zu klaren und glatten Filmen ohne Eisblumenstruktur zu trocknen, zunächst bis zu einem mäßigen Ansteigen der Viskosität verkocht, bei welcher das Endprodukt noch klare Filme ergibt und stabil ist, worauf man die so vorbehandelten Ester mit bis etwa 50% Styrol polymerisiert.

Man arbeitet in Gegenwart oder Abwesenheit eines geeigneten gemeinsamen Lösungsmittels für diese verschiedenen Bestandteile und bzw. oder eines Polymerisationskatalysators, und zwar vorzugsweise so, daß man die Reaktionsteilnehmer so lange erhitzt, bis klare Polymerisationsprodukte entstehen, in denen im wesentlichen der gesamte aromatische Vinylkohlenstoff in gebundener Form vorliegt. Zweckmäßigerweise verwendet man das Styrol und die Mischester dazu in annähernd gleichen Mengen.

Laut einem weiteren früheren Vorschlag sollen bei der Herstellung von Lackharzen nach Patent 951 770 als Ausgangsprodukt Mischester mehrwertiger Alkohole verwendet werden, die neben Resten normaler ungesättigter Fettsäuren (und gegebenenfalls anderen Resten) die Reste von Trienfettsäuren enthalten, in deren Molekül mindestens zwei ungesättigte Bindungen konjugiert sind.

Es wurde nun gefunden, daß die Mischpolymerisation zu besonders wertvollen Lackharzen führt, wenn man die den Bedingungen des zuletzt erwähnten Vorschlages entsprechenden Mischester bzw. Estergemische mit dem aromatischen Vinylkohlenwasserstoff in einem Zweiphasensystem mischpolymerisiert, in dem die kontinuierliche Phase ein wäßriges Medium ist.

Das Verfahren nach der Erfindung besteht demnach darin, daß man zwecks Herstellung von Lackharzen zunächst Mischester mehrwertiger Alkohole, die neben den Resten ungesättigter höherer Fettsäuren die Reste von konjugierten Trienfettsäuren enthalten, bzw. ein entsprechendes Estergemisch, gemäß dem in der Patentschrift 951 770 niedergelegten Verfahren, zunächst verkocht, bis die Viskosität einen durch die Eigenschaften des Endproduktes bestimmten Grad erreicht hat, und sie dann mit einem aromatischen Vinylkohlenwasserstoff, vorzugsweise Styrol, mischpolymerisiert, wobei man erfindungsgemäß die Mischpolymerisation als sogenannte Emulsionspolymerisation vornimmt.

Unter den konjugierten Trienfettsäureresten trocknender Öle, die in Frage kommen, seien beispielsweise erwähnt die Reste natürlich vorkommender oder synthetischer, vollständig konjugierter Säuren, wie der Licansäure oder Elaeostearinsäure. Der Anteil an konjugierten Trienfettsäureresten trocknender Öle, der in den genannten Mischestern mehrwertiger Alkohole vorhanden sein muß, damit homogene Produkte entstehen, hängt von der Natur der anderen im Ester enthaltenen Fettsäurereste ab. Die geeignetsten Anteile können leicht durch einfache Versuche ermittelt werden. Das nachstehende Beispiel, das zur Erläuterung der Mischpolymerisation nach der Erfindung dient, zeigt neben freier ölsäure Leinöl und chin. Holzöl in zweckmäßigem Anteilsverhältnis.

Beispiel

625 Gewichtsteile Ammoniak (i°/oig), 25 Gewichtsteile Türkischrotöl,

2 Gewichtsteile Phenol, 75 Gewichtsteile Wasserstoffsuperoxyd, 25 Gewichtsteile Ölsäure, 125 Gewichtsteile Styrol,
125 Gewichtsteile Standöl, 30 Poisen, aus je 2 Teilen Leinöl auf 1 Teil Holzöl gemischt.

Die Substanzen wurden in der angegebenen Reihenfolge zusammengegeben, wobei das Styrol und das Standöl vorher gemischt worden waren. Die Emulsion wurde 6 Stunden bei 8o° C gerührt. Der resultierende Film war klar, aber weich.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Verfahren zur Herstellung von Lackharzen durch Mischpolymerisation von Mischestern mehrwertiger Alkohole mit aromatischen Vinylkohlenwasserstoffen, vorzugsweise Styrol, gemäß Patent 951 770, wobei die verwendeten anpolymerisierten Mischester neben den Resten anderer ungesättigter Fettsäuren die Reste dreifach ungesättigter Fettsäuren (Trienfettsäuren) mit mindestens zwei konjugierten Doppelbindungen enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischpolymerisation als wäßrige Emulsionspolymerisation, d. h. in einem Zweiphasensystem mit wäßrigem Medium als kontinuierlicher Phase, vornimmt.