DE957167C - Verfahren zur Emulsionspolymerisation von Styrolen - Google Patents
Verfahren zur Emulsionspolymerisation von StyrolenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F2/00—Processes of polymerisation
- C08F2/12—Polymerisation in non-solvents
- C08F2/16—Aqueous medium
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- C08F12/02—Monomers containing only one unsaturated aliphatic radical
- C08F12/04—Monomers containing only one unsaturated aliphatic radical containing one ring
- C08F12/06—Hydrocarbons
- C08F12/08—Styrene
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Description
AUSGEGEBEN AM 31. JANUAR 1957
D 14826 IVb / 39 c
Zusatz zum Patent 813
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Polymerisation von Styrolverbindungen in wäßriger
Emulsion und ist eine Abänderung der in der Patentschrift 813 457 beanspruchten Erfindung.
Die Polymerisation von Styrol, a-Methylstyrol
und ihren im Kern durch Chlor, Methyl und/oder Äthyl substitutierten Abkömmlingen, welche im
folgenden mit dem Ausdruck »Styrolverbindungen« bezeichnet werden sollen, in wäßriger Emulsion ist
bereits bekannt und wird im allgemeinen bei einem Pn von 3 bis 11, vorzugsweise von 5 bis 9, und vorteilhaft
in Gegenwart eines Polymerisationskatalysators durchgeführt. Man setzt fast ausnahmsweise
ein Emulgierungsmittel zu. Die große Mehrzahl dieser Emulgierungsmittel übt jedoch neben ihrer
stabilisierenden Wirkung auf die Emulsion eine schädliche Wirkung auf das erzeugte Polymerisat
aus und läßt sich daraus nur mit größter Schwierigkeit selbst bei wiederholtem Auswaschen mit kochendem
Wasser entfernen. Beispielsweise ist bei der Benutzung von Seifen, wie stearinsaurem Natrium,
das als Endprodukt erhältliche Polymerisat nach dem Formen wolkig oder milchig getrübt, und die
Seife läßt sich daraus nur durch langwierige Extraktion des Polymerisates mit Alkohol oder
ähnlichen teueren Lösungsmitteln entziehen. Ferner besitzen eine Anzahl derjenigen Emulgierungsmittel,
welche mit dem Polymerisationsprodukt verträglich sind und deshalb nicht aus dem Pro-
dukt entfernt zu werden brauchen, den Nachteil, daß sie das Polymerisationsverfahren in die Länge
ziehen oder verfärbte Polymerisate liefern.
Es wurde bereits in der obenerwähnten Patentschrift darauf hingewiesen, daß die Alkali-, Amin-
oder Ammoniumsalze von Monoestern gewisser Dicarbonsäuren, nämlich von gesättigten aliphatischen
α, «-Dicarbonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
die verschiedenen Benzol- und Naphthalindicarbonsäuren und ihre im Kern methylsubstituierten
Derivate sowie die Ester der Malein-, Fumar-, Citracon-, Itacon- und Mesaconsäure mit
gesättigten aliphatischen Alkoholen mit S bis 32 Kohlenstoffatomen wirkungsvolle Emulgierungsmittel
für die Polymerisation von Styrolverbindungen sind.
Es wurde nun festgestellt, daß die Alkali-, Amin- und Ammoniumsalze von Monoestern der zl4-Tetrahydrophthalsäure,
der 3,6-endö-Methylen-zl4-tetrahydrophthalsäure
oder deren durch die Diels-Alder-Reaktion erhältlichen Homologen, die, wie später
noch beschrieben werden wird, herstellbar sind, mit gesättigten aliphatischen Alkoholen von 5 bis
32 Kohlenstoffatomen ebenfalls wirkungsvolle Emulgierungsmittel bei ihrer Verwendung für die
Emulsionspolymerisation von Styrol bilden. Sie verzögern ebenso wie die in der Patentschrift
813457 offenbarten und beanspruchten Emulgierungsmittel
die Polymerisation der Styrolverbindungen in wäßriger Emulsion praktisch nicht und
lassen sich unschwer durch Hydrolyse und Wasserdampfdestillation aus dem Polymerisat entfernen,
wobei die Dicarbonsäure oder ihr Alkalisalz in der wäßrigen Phase zurückbleibt. Nach einer weiteren
Möglichkeit kann man sie in dem Polymerisat in Gestalt eines Salzes oder des entsprechenden sauren
Alkylesters lassen. Im letzteren Fall kann man das Endprodukt durch Eindampfen des anfallenden
Latex bis zur Trockene gewinnen oder das Polymerisationsprodukt durch Koagulieren des Latex
erhalten, ohne daß man das Emulgierungsmittel auswaschen muß. Gegenüber den aus der genannten
Patentschrift bekannten Emulgatoren besitzen sie außerdem noch den Vorteil, daß sie praktisch farblose
Styrolpolymerisate liefern, während die unter Verwendung von Phthalsäuremonoestern gewonnenen
Produkte etwas gelblich gefärbt sind.
Unter den beanspruchten Säuren oder deren Homologen, welche durch Diels-Alder-Reaktion
herstellbar sind, sind solche zweibasischen Säuren zu verstehen, welche sich von cyclischen Verbindungen
der folgenden Strukturen ableiten lassen:
Q
CH
C^COOH
C-COOH
CH
CH
CH2
C—COOH CH
CH
C^-COOH
CH8
CH2
CH2
C-COOH
Sie lassen sich durch Umsetzung von α, /S-ungesättigten
Dicarbonsäuren oder ihren Anhydriden mit einer Verbindung mit cyclischen oder offenen
Ketten, welche eine konjugierte Doppelbindung —C = CH—C H = C— besitzen, entsprechend
der Diels-Alder-Reaktion, herstellen. Wenn ein Anhydrid dieser Art mit einer eine konjugierte Doppelbindung
enthaltenden Verbindung zur Umsetzung gebracht wird, kann das anfallende Produkt
noch die Anhydridgruppe der Dicarbonsäure enthalten. In diesem Fall läßt sich das Produkt zur
zweibasischen Säure hydrolysieren. Man kann aber auch das Anhydrid selbst unmittelbar mit einem
Molekül Alkohol umsetzen, wobei sich der Halbester der Dicarbonsäure ergibt. Beispielsweise kann
die z!4-Tetrahydrophthalsäure aus dem Umsetzungsprodukt von Butadien mit Maleinsäure oder
ihrem Anhydrid gewonnen werden, während die 3,6-endo-Methylen-z/4-tetrahydrophthalsäure und
die3,6-endo-Äthykn-3-methyl-6-isopropyl-zl4-tetrahydrophthalsäure
durch Umsetzung von Maleinsäure oder ihrem Anhydrid mit Cyclopentadien bzw. a-Terpinen hergestellt werden können. In ähnlicher
Weise lassen sich ihre homologenen Verbindungen, wie i-Methyl-z!4-tetrahydrophthalsäure
durch Reaktion von Citraconsäure oder ihrem Anhydrid mit Butadien, gewinnen.
Die erfindungsgemäßen Estersalzemulgierungsmittel können als praktisch reine Verbindungen
oder auch als Mischungen von verschiedenen homologen Estern, z. B. von Estern, welche von
den zweibasischen Säuren sich herleiten, die bei der Ausübung der Diels-Alder-Reaktion auf die bei der
Hitzespaltung von Petroleum gewonnenen Diene erzeugt werden.
Die Menge des bei dem Emulsionspolymerisationsverfahren anwesenden Estersalzes soll innerhalb
der Spanne 0,25 bis 10 Gewichtsprozent und vorzugsweise 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, berechnet
auf die wäßrige Phase, liegen und das pH der iao
wäßrigen Phase größer als 3, zweckmäßig 5 bis 9, sein, da innerhalb der niedrigeren Spanne eine erhebliche
Umwandlung in freien Säureester stattfindet und eine Einbuße an Emulgierwirkung erfolgt.
Die Emulsionspolymerisation kann in Gegenwart eines beliebigen Polymerisationskatalysators, dessen
Wirksamkeit bei der Emulsionspolymerisation bekannt ist, ausgeführt werden.
Beispiel ι
Eine Emulsion wurde dadurch hergestellt, daß man ι Raumteil Styrol unter Stickstoff mit
1V2 Raumteilen einer i°/»igen wäßrigen Lösung des
Natriumsalzes von saurem 3,6-endo-Methylen-
#-tetrahydrophthalsäure-laurylester und 0,2% Isopropylbenzolhydroperoxyd,
berechnet auf die Wassermenge, schüttelte.
Das Styrol wurde durch Erhitzen der Emulsion auf 80 bis ioo° während 10 Stunden unter Stickstoff
vollständig polymerisiert und lieferte einen frei fließenden Latex. Das Polymerisat wurde
durch Trocknen des Latex als ein feines Pulver gewonnen, welches beim Pressen bei 130 bis 2000
eine klare farblose Platte ergab.
ao Beispiel 2
Es wurde eine Emulsion bereitet, indem 1 Raumteil Styrol, 2 Raumteile einer V2°/oigen Lösung
vom Kaliumsalz des sauren 3,6-endo-Methylenzi4-tetrahydrophthalsäurestearylester
und 0,5 % Isopropylbenzolhydroperoxyd, berechnet auf die·
Wassermenge, im Vakuum mittels eines schnell umlaufenden Rührers durchgemischt wurden. Nach
10 Minuten hatte sich eine beständige Emulsion gebildet, worauf das Rühren eingestellt wurde.
Das Styrol wurde, durch zwölfstündiges Erhitzen auf 90 bis 95° in seiner eigenen Dampf atmosphäre
und in Abwesenheit von Sauerstoff unter langsamem Umrühren polymerisiert. Das Polymerisat
wurde durch Koagulieren des Latex mit Ameisensäure und Filtrieren gewonnen. Nach weiterem
Eintrocknen wurde das Polymerisat als ein Pulver erhalten, welches beim Pressen bei 150 bis 2000
klare Formstücke lieferte.
Obwohl die Beispiele nur die Polymerisation von Styrol zeigen, kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch auf die Mischpolymerisation eines überwiegenden Teiles einer Styrolverbindung zusammen
mit einem anderen ungesättigten, mischpolymerisierbaren Monomeren nach dem Emulsionverfahren
angewendet werden. Solche Monomeren sind z. B. Divinylbenzol, Äthylnaphthalin, Vinylester
einschließlich Vinylacetat und Vinylcrotonat, Acrylsäure und Methylacrylsäure und ihre Derivate,
einschließlich Acrylnitril, Methacrylsäuremethylester und Cyclohexylacrylsäureester, ferner
auch Äthylvinylketon und Divinylverbindungen, wie Butadien und Isopren.
Claims (4)
1. Verfahren zur Emulsionspolymerisation von Styrolen, gegebenenfalls zusammen mit
anderen geeigneten Monomeren, wobei in jedem Fall ein überwiegender Anteil an Styrolverbindungen
vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet,
. daß man in Abänderung des Verfahrens des Patents 813457 hier &n Alkali-, Amin- oder
Ammoniumsalz eines Monoesters der zi4-Tetrahydrophthalsäure,
der 3,6-endo-Methylen-J4-tetrahydrophthalsäure
oder deren durch die Diels-Alder-Reaktion erhältlichen Homologen mit einem aliphatischen gesättigten Alkohol von
5 bis 32 Kohlenstoffatomen in einer Menge von 0,25 bis 10% des Gewichtes der wäßrigen
Phase verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Salz das Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalz ist und in einer Menge von 0,5 bis 5% des Gewichtes der
wäßrigen Phase zur Anwendung gelangt, und die Polymerisation bei einem pg von mehr
als 3, zweckmäßig zwischen 5 und 9, durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den erzeugten Latex
durch Eindampfen zur Trockne gewinnt, ohne daß man das Emulgierungsmittel daraus entfernt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Emulgierungsmittel
in dem erzeugten Latex hydrolysiert und den in Freiheit gesetzten Alkohol durch Dampfdestillation
entfernt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 667288;
deutsche Patentschrift Nr. 813457;
französische Patentschriften Nr. 962 227,962 228.
Britische Patentschrift Nr. 667288;
deutsche Patentschrift Nr. 813457;
französische Patentschriften Nr. 962 227,962 228.
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