DE1927761B2 - Verfahren zur polymerisation olefinisch ungesaettigter ver bindungen - Google Patents
Verfahren zur polymerisation olefinisch ungesaettigter ver bindungenInfo
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Description
Hs ist bekannt, organische Peroxyde als Initiatoren
der Polymerisation olefinisch ungesättigter Verbindungen zu verwenden. Zur Erhöhung der Raum-Zeit-Ausbeute
weiden hierbei in wachsendem MaIk hochaktive, thermisch instabile Peroxyde als Initiatoren
eingesetzt.
So lehrt z.B. die USA.-Patenlschrift 2 «65 904 die
Verwendung von Di-isohutyroylperoxyd der Formel
I I.,C Cl HCH,) - CO OO -CO- CHlCI-!.,) - CH,
als hochaktivem Initiator der Äthylenpolymerisalion bei Temperaturen zwischen 10 und 50 C.
Hs ist ferner bekannt, daß organische Peroxyde mit zunehmender Reaktivität und damit abnehmender
thermischer Stabilität zunehmend zu schnellem, eventuell explosionsartig raschem Zerfall neigen, wenn sie
in unverdünnter Form erwärmt werden. Gerade die reaktionsfähigsten Peroxyde scheiden daher wegen
der mit ihrer Handhabung verbundenen Gefahr und ihrer Instabilität als Polymerisationsinitiatoren aus.
Nunmehr wurde überraschend gefunden, daß sich Bis-(.i-äthylhexanoyl)-peroxyd trotz seiner besonderen
Reaktionsfähigkeit ausgezeichnet als Polymerisationsinitiator eignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Polymerisation ungesättigter Verbindungen, die mindestens eine
C C-Doppelbindung enthalten, unter Verwendung einer peroxydischen Verbindung als Initiator besteht
darin, daß als peroxydische Verbindung Eis-(<i-äthylhexanoyl)-peroxyd
verwendet wird.
Aus J. Chem. Phys., 29, 432 (1958) und Ind. and Ing. Chem. Prod. Res. and Dev. Nr. 4, 257 (1964)
ist bekannt, daß Bis-(äthylhexanoyl)-peroxyd, im folgenden als BEHP bezeichnet, eine kürzere Halbwertszeit
und eine niedrigere Aktivierungsenergie als das als Polymerisationsinitiator bekannte Diisobutyroylpcroxyd,
im folgenden als DIBP bezeichnet, aufweist. Ferner ist bekannt, daß ein Peroxyd mit kürzerer
Halbwertszeit gegenüber einem anderen wegen der geringeren thermischen Stabilität in aller Regel auch
leichter zu explosivem Zerfall neigt. Es ist deshalb überraschend, daß BEHP bei der Verwendung als
Polymerisationsinitiator trotz höherer Wirksamkeit und Aktivität als DIBP in der Sicherheit seiner
Handhabung dem DIBP entscheidend überlegen ist: BEHP ist unempfindlich gegen Schlag, während DIBP
bei Schlagbeanspruchung heftig detoniert. BEHP zeigt beim Erwärmen von 1 g Substanz ohne Verdünnungsmittel
erst beim Erwärmen auf 25 bis 3OC meßbare exotherme Zersetzung, die sich zu einer
schwachen Vcrpuffung steigert. Unverdünntes DIBP dagegen detoniert äußerst heftig beim Erwärmen der
gleichen Menge auf Raumtemperatur. Der Grenzdurchmesser beim Stahlhülsentest nach Prof.
K ο e η e η der Bundesanstalt für Materialprüfung liegt beim unverdünnten BEHP bei 2 mm, eine entsprechende
Bestimmung ist beim DIBP aus vor stehend genannten Gründen am unverdünnten Material unmöglich. Selbst eine Lösung des DIBP in
aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit einer Peroxydkonzentration von nur 60% weist noch einen Grenzdurchmesser von über 2,5 mm auf.
Die Herstellung des BEHP ist bekannt und erfolgt z. B. durch Reaktion des Chlorids der n-Äthylhexansäure mit Wasserstoffperoxyd in Gegenwart von
Natriumhydroxid.
Unter ungesättigten Verbindungen mit mindestens einer C — C-Doppelbindung werden die üblichen,
zur Herstellung von Polymerisaten und Mischpolymerisaten verwendeten Verbindungen verstanden.
Insbesondere gehören hierzu folgende Gruppen: Unsubslituierte
und substituierte Olefine, wie z. B. Äthylen.
Propylen, Butylen und C'hlorbutylen; Polyene, wie z. B. Butadien und Isopren; aromatische und aliphatische
Vinylverbindungen, wie z. B. Styrol und Vinylchlorid; Acrylverbindungen, wie z.B. Acrylnitril,
Acrylsäure und Methacrylsäure sowie deren
ίο Derivate; Allylverbindungen.
Die Verwendung des BEHP erfolgt in der für peroxydische
Initiatoren üblichen Weise, wie sie beispielsweise in der obenerwähnten USA.-Patentschrift beschrieben
ist. Das erfindungsgemäße Peroxyd kann hierbei in technisch reiner Form oder gelöst in
üblichen Weichmachern, wie z. B. Estern der Phosphorsäure, der Phthalsäure sowie von aliphatischen
Mono- und Dicarbonsäuren oder in Lösungsmitteln, wie aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen
angewendet werden. Es kann auch zusammen mit anderen Initiatoren und Katalysatoren, Phlegmatisatoren
und sonstigen Zusatzstoffen, wie sie bei Polymerisationen zusammen mit dem peroxydischen Initiator
zur Anwendung kommen, verwendet werden.
Die jeweils angewandte Menge an Peroxyd hängt ab von dem speziellen Monomeren bzw. der Monomerenmischung
sowie den sonstigen Reaktionsbedingungen, üblicherweise werden Mengen zwischen
0,1 und lOmMol Peroxyd je 100 g Monomer verwendet. Es können jedoch auch größere und geringere
Mengen zur Anwendung kommen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei den üblicherweise zur Polymerisation
olefinisch ungesättigter Verbindungen angewendeten Temperaturen durchgeführt werden. Bevorzugt
werden Temperaturen zwischen 0 und 50 C, da in diesem Temperaturbereich die hohe Aktivität
und thermische Stabilität des erfindungsgemäß verwendeten Peroxydes besonders zur Geltung kommen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter. Um die Überlegenheit des erfindungsgemäßen
Verfahrens zu zeigen, wurden hierbei die gleichen Versuche auch mit DIBP sowie mit Diisopropylperoxydicarbonat
(IPP) und Acetylcyclohexansulfonylperoxyd (ACSP), sämtlich organische Peroxyde, die als hochaktive
Initiatoren in die Technik bereits eingeführt sind, beschrieben.
Zu frisch destilliertem Monostyrol wurden die in der Tabelle 1 aufgeführten Peroxyde in einer Dosierung
von 1 mMol Peroxyd/IOOg Monomer gegeben. Das peroxydhaltige Monomere wurde in einem Reagensglas
bei 20 C in einem Thermostaten polymerisiert. Nach den in der Tabelle 1 angegebenen Zeiten
wurde der Polymerisationsumsatz durch Ausfällen in Methanolübcrschuß, Abfiltrieren, sorgfältiges Waschen
und Trocknen bis zur Gewichtskonstanz ermittelt. Die Zahlen der Tabelle 1 geben ''.c Ausbeute
an Polystyrol, bezogen auf die Menge des eingesetzten Monomeren, in Gewichtsprozent an.
Peroxyd
IPP .,
ACSP
ACSP
% Ausbeute | bei Reaktionsdauer | 3 Std. |
I Std. | 2 Std. | Spuren |
0 | 0 | 0,8 |
0,3 | 0,6 | |
3 | hei KeiiklKinsdauer | .1 Sld | |
2 Sid | 1,7 | ||
l'eriixyd | l-'ortset/ung | 1,1 | 2,9 |
"'b Ausheule | 2,0 | ||
DlBP . | I Sid. | ||
BIIIIP | 0 5 | ||
1,3 | |||
l'eroxyd
IPP ...
ACSP
ACSP
DIBP
BEHP
BEHP
% Ausbeule hei Rcuklionsduuer
, SuI.
0,4
1,0
2,8
1,0
2,8
1 Sid
1,0 2,4 5,5
Spuren
3,5
5.S
13.1
3 Sid.
2,0
6,1
8,8
15,9
1 iiiMdI Peroxyd 100 g Monomer hei 30 C polymerisiert.
Nach 3 Stunden wurde die Ausheute an Polymerisat durch Abblasen des nicht umgesetzten Monomeren,
Ahliltrieren des Polyvinylchlorids, sorgfältiges
Waschen und Trocknen bis zur Gewichtskonslanz hestimml. Nachstehend sind die Ausbeuten an Polymerisat
in Gewichtsprozent des eingesetzten Monomeren angegeben.
In gleicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde frisch destilliertes Monomethylmethacrylat
polymerisiert. Die Ergebnisse zeigt Tabelle 2.
ACSP
DIBP
BEHP
DIBP
BEHP
Monomeres Vinylchlorid wurde in Suspension (200 g Vinylchlori'1/400 g Wasser) nach Zugabe von
Ausheule an
11,8%
23,3%
39,4%
23,3%
39,4%
Claims (3)
1. Verfahren zur Polymerisation ungesättigter Verbindungen mit mindestens einer C — C-Doppelbindung
unter Verwendung einer peroxydischen Verbindung als Initiator, dadurch gekennzeichnet,
daß als peroxydische Verbindung Bis-(äthylhexanoyl)-peroxyd verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation bei einer Temperatur
zwischen 0 und 50" C durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Peroxyd in einem Weichmacher
gelöst oder dispergiert eingesetzt wird.
Priority Applications (4)
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DE1927761B2 true DE1927761B2 (de) | 1971-12-30 |
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- 1970-05-28 GB GB2567370A patent/GB1274594A/en not_active Expired
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FR2048470A5 (de) | 1971-03-19 |
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