DE3821176C2 - Halter für Papierrollen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Halter für Papierrollen, insbeson­ dere für Hygienepapierrollen großen Durchmessers, der eine mit einer Rückwand gelenkig verbundene Abdeckhaube aufweist und mit einer Verriegelung, die einen Rasthaken sowie eine entsprechende Raste umfaßt, verschließbar ist, wobei zum Öffnen der Verriege­ lung ein spezieller Schlüssel erforderlich ist.

Ein Halter für Papierrollen, in dem eine Papierrolle durch eine klappbare Haube abgedeckt wird, ist z. B. in DE-GM 70 00 473 be­ schrieben. Dessen Haube ist mit einer Rückwand gelenkig verbun­ den. Zum Verschließen dieses Halters wird die Abdeckhaube aus einer Offenstellung nach oben in Richtung der Rückwand bewegt. Zwei an der Haube vorgesehene Ansätze greifen in entsprechende Haken in der Rückwand ein, wodurch die Abdeckhaube in einer Schließstellung gehalten wird. Zum Öffnen des Halters ist die Abdeckhaube aus der Schließstellung nach oben zu schieben, wo­ durch die Ansätze aus den Haken gelöst werden, und die Abdeck­ haube in die Offenstellung geklappt werden kann. In ähnlich ein­ facher Weise sind auch ein in DE 28 22 091 B1 beschriebener Tuchrollenhalter und ein in DE-GM 19 27 761 beschriebenes Ausgabe­ gerät für Papiertücher zu schließen, aber auch zu öffnen. Eine unzulässige Entnahme des Inhaltes aus diesen Haltern ist daher leicht möglich.

Es sind aber auch verschließbare Halter für Papierrollen be­ kannt, die nur mit entsprechenden Schlüsseln geöffnet werden können, um so einen Diebstahl der Papierrollen zu erschweren. So wird beispielsweise in DE 80 24 143 U1 ein Halter für Papierrollen beschrieben, der mit einem Deckel verschlossen werden kann, der mit einem Zylinderschloß und einem entsprechenden Schlüssel auf dem Halter verriegelt wird und nur unter Verwendung dieses Schlüssels wieder zu entfernen ist. Dies erschwert zwar die un­ erlaubte Entnahme der Papierrolle, aber das Nachfüllen des Hal­ ters wird durch den separaten Deckel, der von dem eigentlichen Halter entfernt und abgelegt werden muß, sowie durch das Zylin­ derschloß, das zum Verriegeln des Halters wieder geschlossen werden muß, erschwert. Auch ist die Verwendung eines Zylinder­ schlosses und entsprechender Schlüssel teuer.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Halter für Papierrollen be­ reitzustellen, der zwar nur mit einem zusätzlichen Hilfsmittel geöffnet werden kann, aber ohne dieses auf einfache Weise ver­ schließbar und zum Nachfüllen der Papierrollen einfach handhab­ bar ist.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Der Halter umfaßt eine Rückwand, die gelenkig mit einer Abdeckhaube verbunden ist, sowie eine den Gelenken gegenüberliegende Verrie­ gelung, die aus einer an der Rückwand ausgebildeten Raste und einem mit der Abdeckhaube verbundenen Rasthaken aufgebaut ist. Die Abdeckhaube ist aus einer Offenstellung in eine Schließstel­ lung klappbar. In der Schließstellung greift der Rasthaken hin­ ter die Raste, wodurch die Abdeckhaube verriegelt wird. Der Rasthaken ist durch elastische Verformung eines an ihn angren­ zenden Bereiches hinter der Raste ein- und ausrastbar. Mit einem speziellen Schlüssel, der einen Schlüsselhaken umfaßt und in ei­ ner der Verriegelung zugeordneten Schlüsselausnehmung kippbar ist, wird der Rasthaken ausgerastet, so daß die Abdeckhaube ab­ geklappt werden kann. Idealerweise wird die Bewegung des Schlüs­ sels in der Schlüsselausnehmung durch eine Steuerfläche, die an einer Fläche der Raste ausgebildet ist, gesteuert. Vorzugsweise soll der Rasthaken eine Schrägfläche aufweisen, die als An­ griffsfläche für den Schlüsselhaken dient.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen erläutert.

Fig. 1 zeigt den Halter im Vertikalschnitt nach Ebene I-I der Fig. 3,

Fig. 2 die Teildraufsicht des Halters, teilweise im Schnittaufbruch,

Fig. 3 den Halter im Vertikalschnitt nach Linie III-III in Fig. 1 mit strichpunktiert dargestellter, abgeklapp­ ter Abdeckhaube,

Fig. 3A ein vergrößertes Detail am Scharnier in der Montage­ situation,

Fig. 4 die Rückwand im Vertikalschnitt,

Fig. 5 die Abdeckhaube im Vertikalschnitt,

Fig. 6 als vergrößerten Ausschnitt einen Vertikalschnitt nach Linie VI-VI der Fig. 3 durch die Verriegelung,

Fig. 7 die Draufsicht auf die Verriegelung, gesehen in Rich­ tung VII auf Fig. 8,

Fig. 8 einen weiteren Vertikalschnitt der Verriegelung entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 6 und 9,

Fig. 9 noch einen Vertikalschnitt der Verriegelung nach Linie IX-IX der Fig. 8,

Fig. 10 die perspektivische Darstellung der Verriegelung mit Schlüssel,

Fig. 11 die Zunge in perspektivischer Darstellung.

Der Halter für Papierrollen weist eine Rückwand (4) auf, die T- förmige Ankernuten (59) besitzt, durch die Schrauben zur Befe­ stigung des Halters an einer Toilettenwand geführt werden. Die Rückwand (4) ist mit einer Aussparung (34) versehen, durch die beim Abklappen in einer Schwenkrichtung (35) einer Abdeckhaube (6) Begrenzungsecken (62) in Seitenflächen (63) im Bereich von Achsstummeln (9) hindurchtreten.

Die Achsstummel (9) weisen je einen Ansatz (24) auf und sind auf der Innenseite der Seitenflächen (63) der Abdeckhaube (6) ange­ ordnet. Ebenfalls auf der Innenseite der Seitenflächen (63) be­ findet sich je ein Anschlagzapfen (11), der zur Führung der Ab­ deckhaube (6) dient und in eine Führungsnut (12) in Parallelflä­ chen (27) der Rückwand (4) eingreift.

In den Parallelflächen (27) befindliche Lagerbohrungen (10) wei­ sen je eine Ausnehmung (23) auf, die in ihren Maßen dem Ansatz (24) am Achsstummel (9) entspricht. Die Ausnehmung (23) ist im fertig montierten Halter nach oben gerichtet, wohingegen der An­ satz (24) sich im montierten Zustand in horizontaler Richtung erstreckt, wodurch ein Lösen der Abdeckhaube (6) im Gelenkbe­ reich bei geschlossenem Zustand des Halters nicht möglich ist.

Beim Öffnen des Halters wird die Abdeckhaube (6) abgeklappt, wie durch den Schwenkbogen (35) in Fig. 3 dargestellt. Ihre Bewegung ist jedoch durch die Bewegungsfreiheit des Anschlagzapfens (11) in der Führungsnut (12) begrenzt, d. h., sobald der Anschlags­ zapfen (11) einen Bogenanschlag (14) der Führungsnut (12) er­ reicht hat, ist ein weiteres Abklappen nicht mehr möglich. Da die Führungsnut (12) durch Strahlen S1 und S2 begrenzt wird, die einen Winkel α von 90 Grad einschließen, der jedoch gegenüber der Horizontalen, also einem Boden (13), um den Winkel β von 7 Grad nach oben versetzt ist, greift der Ansatz (24) noch weiter­ hin hinter die Parallelflächen (27), überdeckt sich also nicht mit der Ausnehmung (23), d. h., daß die Abdeckhaube (6) sich beim Öffnen des Halters nicht von der Rückwand lösen kann.

Abdeckhaube (6) und Rückwand (4) bestehen aus einem in gewissem Maße elastisch verformbaren Kunststoff. Bei der Montage ist es daher möglich, den Achsstummel (9) mit dem Ansatz (24) in die Lagerbohrung (10) und deren Ausnehmung (23) einzudrücken, so daß der Ansatz (24) sich zunächst verformt und dann hinter die La­ gerbohrung (10) im Bereich der Ausnehmung (23) springt.

Da die plastische Verformbarkeit dazu führen könnte, daß die Ab­ deckhaube (6) von unbefugten Benutzern zusammengepreßt wird und dadurch sich eine Verriegelung (7) löst, ist die Abdeckhaube (6) mit hier nicht bezeichneten Verstärkungen versehen, die ein Zu­ sammendrücken der Abdeckhaube (6) verhindern.

Auf der Innenseite der Abdeckhaube (6) ist je eine Haubenrippe (31) angeordnet, die im Bereich eines Anschlagpunktes (32) auf die Rückwand (4) trifft. Dieser Anschlagpunkt (32) bildet die Begrenzung beim Hochklappen der Abdeckhaube (6), wodurch eine Schlüsselausnehmung (65) in ihrer Tiefe begrenzt wird, so daß ein Schlüssel (25) eingeführt werden kann.

Die Verriegelung (7) weist eine Zunge (16) auf, die hinter eine an der Rückwand (4) ausgebildete Raste (17) greift und aus der in Fig. 6 bis 9 dargestellten geschlossenen Position mittels des Schlüssels (25) zum Öffnen des Rollenhalters bewegt werden kann.

Die Zunge (16) ist ein U-förmiges Teil, das als solches separat gefertigt und später in die Abdeckhaube (6) montiert wird. Sie weist an ihrer der Raste (17) zugewandten Seite einen Haken (26) auf, der durch eine Nut (42) unterteilt wird, sowie zwei Schen­ kel (48) und (49), deren seitliche Ränder gegenüber dem restli­ chen Schenkelbereich nach außen abgesetzt sind und in der Nähe des Zungenhakens (26) Anschläge (52) bilden. Diesen gegenüber­ liegend weisen die Schenkel (48, 49) je eine Haltefläche (53) bzw. (54) sowie je eine Schräge (50) bzw. (51) auf. Mittels die­ ser Schrägen (50, 51) ist es möglich, die Zunge (16) zwischen zwei im oberen Bereich (6') der Abdeckhaube (6) ausgebildeten Schienen (46) und (47) - Einschubrichtung (45) in Fig. 10 - ein­ zuschieben. Dabei federn die Schenkel (48, 49) nach innen, bis die Anschläge (52) an vorderen Stirnflächen der Schienen (46) und (47) anliegen, worauf die Schenkel (48, 49) zurückfedern, so daß die Halteflächen (53) und (54) der Schenkel (48, 49) hinter je einer Schienenendfläche (55) bzw. (56) einrasten und dadurch die Zunge (16) in ihrer Position festlegen. Um die Abdeckhaube (6) seitlich im Bereich der Verriegelung (7) genau zur Rückwand (4) zu führen, sind an dieser (6) zwei Führungsrippen (71) ange­ ordnet, die mit Führungsflächen (72) an der Rückwand (4) korre­ spondieren.

Fig. 8 zeigt die geschlossene Verriegelung, bei welcher der Ha­ ken (26) der Zunge (16) hinter die Raste (17) greift. Der Schlüssel (25) ist in die Schlüsselausnehmung (65) der Abdeck­ haube (6) eingesetzt, liegt auf einer von der Rückwand (4) vor­ springenden Rastenfläche (40) auf und berührt eine Steuerkurve (44), die von der Rastenfläche (40) nach oben führt. Mit einer Schlüsselrückenfläche (36) liegt der Schlüssel (25) an einer an der Rückenwand (4) ausgebilden Abstützfläche (38) an. Dabei greift ein am Schlüssel (27) ausgebildeter Haken (43) unter eine Schrägfläche (22) des Hakens (26). Der Schlüssel (25) hat Sei­ tenflächen (37), die an je einer an der Rückwand (4) ausgebilde­ ten Schlüsselführung (39) geführt sind. Wird er, wie in Fig. 10 dargestellt, in Richtung des Pfeils (41) bewegt, so wird der Be­ reich (6') der Abdeckhaube (6) nach oben verformt und der Zun­ genhaken (26) aus der Raste (17) herausgehoben, so daß sich die in Fig. 3 in stark übertriebenem Maße dargestellte Verformung ergibt, durch die die Abdeckhaube (6) abgeklappt werden kann.

Claims (5)

1. Halter für Papierrollen, insbes. Hygienepapierrollen großen Durchmessers, mit

• 1. einer Rückwand (4), die an einer Wand zu befestigen ist,
• 2. einer Abdeckhaube (6), die mit der Rückwand (4) durch Gelenke (10, 12) verbunden, und aus einer Offenstellung in eine Schließ­ stellung klappbar ist,
• 3. einer den Gelenken (10, 12) gegenüberliegenden Verriegelung (7), die aus einer an der Rückwand (4) angeordneten Raste (17) und einem mit der Abdeckhaube (6) verbundenen Rasthaken (26), der in der Schließstellung hinter die Raste (17) greift, aufgebaut ist, wobei
  • 1. der Rasthaken (26) durch elastische Verformung eines an ihn angrenzenden Bereichs (6') der Abdeckhaube (6) hinter der Raste (17) ein- und ausrastbar ist,
  • 2. der Verriegelung (7) zwischen Rückwand (4) und Abdeckhaube (6) eine Schlüsselausnehmung (65) zugeordnet ist, die in ihrer Tiefe durch eine an die Raste (17) angrenzende Rastenfläche (40) begrenzt ist, und
  • 3. zum Ausrasten des Rasthakens (26) ein Schlüssel (25) mit ei­ nem Schlüsselhaken (43) vorgesehen ist, der in der Schlüsselaus­ nehmung (65) nach dem Aufliegen auf der Rastenfläche (40) an der Rückwand (4) abgestützt kippbar ist.

2. Halter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Rastenfläche (40) eine Steu­ erkurve (44) zum Steuern der Bewegung des Schlüsselhakens (43) ausgebildet ist.

3. Halter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rasthaken (26) eine Schräg­ fläche (22) als Angriffsfläche für den Schlüsselhaken (43) aufweist.

4. Halter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rasthaken (26) an einer Zunge (16) ausgebildet ist, die ihrerseits an dem elastisch verform­ baren Bereich (6') der Abdeckhaube (6) eingerastet ist.

5. Halter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (16) zwei federnde Schen­ kel (48, 49) aufweist, die zwischen zwei am elastisch verform­ baren Bereich (6') der Abdeckhaube (6) ausgebildete Schienen (46, 47) eingeschoben sind und je eine Haltefläche (53, 54) aufweisen, die hinter je einer Schienenendfläche (55, 56) ein­ gerastet sind.