DE424074C - Verfahren zur Herstellung von haertbaren, harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von haertbaren, harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd

Info

Publication number
DE424074C
DE424074C DEK78480D DEK0078480D DE424074C DE 424074 C DE424074 C DE 424074C DE K78480 D DEK78480 D DE K78480D DE K0078480 D DEK0078480 D DE K0078480D DE 424074 C DE424074 C DE 424074C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
formaldehyde
phenols
curable
hardening
resin
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEK78480D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEK78480D priority Critical patent/DE424074C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE424074C publication Critical patent/DE424074C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G8/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with phenols only
    • C08G8/28Chemically modified polycondensates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Phenolic Resins Or Amino Resins (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von härtbaren, harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd. Es ist bereits ein Verfahren gemäß Patent 414959 zur Herstellung von Kunstharz beschrieben, bei welchem die Kondensation zwischen Phenol und Formaldehyd in zwei Phasen durchgeführt wird. Man erhält hierdurch Harze verschiedener Natur, die teils schmelzbar, teils unschmelzbar sind und vielfache Verwendungsmöglichkeiten in der Technik bieten.
  • Das Härten und Überführen der schmelzbaren Harze in den Endzustand, d. h. in den unschmelzbaren Zustand, erfordert jedoch eine sehr sorgfältige Behandlung und führt stets, sofern nicht dem Harzprodukt vor der Härtung Füllstoffe einverleibt sind, zu durchscheinenden bernstein- oder hornartigen Farbeffekten.
  • Die Härtung der bekannten Kunstharze fand bisher in der Weise statt, daß man die in Formen gefüllten schmelzbaren Harze in Trockenschränke, welche iin Anfang nur auf niedrige Temperaturen von etwa 4o° C erwärmt waren, einstellte und die Temperatur ganz allmählich während eines Zeitraums von 16 bis 24 Stunden je nach Größe und Stärke der Gegenstände bis auf etwa i5o bis i6o° C steigerte.
  • Nach einem anderen Verfahren werden die Kunstharze in beheizten Druckgef<Ißen innerhalb weniger Stunden in der Weise gehärtet, daß man gleichzeitig Druck und allmählich gesteigerte Hitze auf die Kunstharze einwirken läßt. Noch andere bekannte Kunstharze werden unter der Wirkung von hydraulischem Druck in Verbindung mit Hitze in feste Körper übergeführt; jedoch ist bei diesem Härtungsvorgang Bedingung, daß das Preß- und Härtungsgut einen gewissen Prozentsatz von Füllstoffen enthält, da sonst die Harze infolge der Wärme dünnflüssig und durch die Öffnungen der Formen hindurchgepreßt werden, ehe das Harz eine feste plastische Gestalt angenommen hat.
  • Die vorstehend beschriebenen bekannten Härtungsmethoden ergeben jedoch bei der Neigung aller bisher bekannten Harze, während der Härtung nachzureagieren, d. 11. in der Form sich erheblich auszudehnen und Blasen, Risse, Sprünge usw. zu bilden, keine einwandfreien Endresultate, so daß oft trotz sorgsamster Beachtung der Vorschriften erliebliche Mengen von Ausschuß entstehen.
  • Es wurde nun gefunden, daß der Grund für die vorstehend geschilderten Mißerfolge keinesfalls in den Härtungsmethoden, son-<lern in der Herstellungsweise der Harze begründet ist.
  • Kunstharze, welche nach den bekannten einphasigen Verfahren hergestellt sind, zeigen schon bei Beginn ihrer Fabrikation lebhafte Reaktionserscheinungen, und es bedarf stets besonderer Aufmerksamkeit, um Verluste schon im Anfangsstadium durch vorzeitiges Unschmelzbarwerden zu vermeiden. Je weiter die Reaktion während der Fabrikation fortschreitet, um so mehr liegt bei diesen Produkten die Gefahr vor, daß dieselben innerhalb weniger Sekunden schon im Reaktionsgefäß unlöslich und unschmelzbar werden. Beim zweiphasigen Verfahren wirkt indessen das in der ersten Phase entstandene saure Harz reaktionsdämpfend auf die Harzbildung in der zweiten Phase. Dies macht sich auch dadurch bemerkbar, daß die zweiphasig-hergestellten Harze nicht so schnell erhärten als die einphasig erzeugten Harze, ein Umstand, der bei gewissen Verwendungen der Harze von erheblichem Vorteil ist.
  • Bei dem nachstehenden Verfahren werden diese Übelstände vermieden, und man erhält mit größter Regelmäßigkeit Phenol-Formaldehvd-Kondensationsprodukte, die sich ohne Bildung von Ausschuß auf einfache Weise in Wasserbädern oder Trockenschränken härten lassen.
  • Weiterhin können die erhaltenen Produkte je nach der Menge des angewendeten Formaldehyds (bzw. mit oder ohne Anwendung von Eisessig) in durchscheinende bernstein- und hornartige oder elfenbeinfarbige gehärtete Endprodukte übergeführt werden.
  • Die Weiterverarbeitung der auf diesem Wege entstandenen Härtungsprodukte ist infolge der Elastizität dieser Körper für Gebrauchsartikel aller Art für den Drechsler, Dreher, Polierer usw. eine wesentlich leichtere als bei den bekannten Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukten.
  • Das Kondensationsverfahren zwischen Phenol und Formaldehyd wird in der gleichen Weise wie bei dem älteren Verfahren zweiphasig ausgeführt. Die nachstehenden Beispiele geben die Einzelheiten des Verfahrens näher an. Beispiel I. o,2ookg Phenol verflüssigt (o,2ookg reines Phenol vom Schmelzpunkt 39/4o° C -f- 20 g Wasser), o,2oo kg Formalhedyd 30 Prozent, 5 g Säure (5 g Salzsäure spez. Gew. i,i5 bzw. 5 g Oxalsäure) werden bis zur Harzbildung gekocht.
  • Dann werden weiter zugegeben: o,8oo kg Phenol verflüssigt (o,8oo kg Phenol 39/4o° C 4- 8o g Wasser), 2,8oo kg Formaldehyd 30 Prozent, o,o5o kg NaOH in Gestalt von Natronlauge 4o° B6.
  • Dann wird nochmals bis zur erneuten Harzbildung gekocht.
  • Vorstehender Ansatz ist maßgebend für undurchsichtige elfenbeinartige Farbeffekte und erfordert noch, wie weiter unten angegeben, einen Zusatz von Eisessig. Beispiel II.
  • o,2oo kg Phenol verflüssigt (o,2oo kg Phenol 39/4o° C -j- 20 g Wasser), o,2oo kg .Formaldehyd 30 Prozent und 5 g Säure (Salz- bzw. Oxalsäure) werden bis zur Harzbildung gekocht.
  • Dann werden weiter zugegeben: o;8oo kg Phenol verflüssigt (Phenol 39/4o° C =I- Wasser wie vorher), o,8oo kg Formaldehyd 30 Prozent und o,o i o kg N H3 ' in Gestalt einer wässerigen Lösung von 25prozentigem Ammoniak und nochmals bis zur erneuten Harzbildung gekocht.
  • Vorstehender Ansatz ohne späteren Zusatz von Eisessig führt zur Erzielung bernstein-bzw. Hornartiger _Farbeffekte. _ Dann läßt man das Gemisch je nach dem gewünschten Effekt nach Beispiel i oder 2 zusammengesetzt bis zur restlosen Wasserabscheidung mehrere Stunden in einem Kühlgefäß in Ruhe stehen, gießt das überstehende Wasser ab und wäscht das nun gewonnene flüssige Harz zuerst mit angesäuertem Wasser und dann mit reinem destillierten Wasser gut aus.
  • Darauf wird das gewaschene Harz mit einem Gemisch von 25 g Amylalkohol (Fuselöl), 15 g Kampf eröl und bzw. oder io g Glyzerin versetzt und erneut bis -zum Sieden gekocht. -Wünscht man durchscheinende Härtungsprodukte zu erhalten, so wird das noch gießfähige Harzgemisch bis zur. vollständigen Austreibung des Wassers eingedampft und in Formen gefüllt.
  • Will man einen undurchsichtigen, dem Elfenbein ähnlichen Effekt erzielen, so setzt man dem flüssigen Harz kurz vor dem letzten Eindampfen, und zwar noch vor dem Gießen in die Formen, etwa 3 Prozent Eisessig vom Gewicht des angewandten Phenols hinzu.
  • Weitere Zusätze vor dem Gießen von Füll-und Farbstoffen gestatten die Herstellung und Imitation diverser Farb- und Materialeffekte, wie Koralle, Schildpatt usw.
  • Das Härten, also das Überführen des nach dem Gießen in die Formen noch schmelzbaren und löslichen Harzes in den unlöslichen, unschmelzbaren und festen Zustand, findet in Wasserbädern oder Trockenschränken bei atmosphärischem Druck satt.
  • Man sorgt im Moment der Beschickung des Bades oder Trockenschranks für eine Innentemperatur von etwa ioo° C und achtet für die Dauer der Härteoperation darauf, daß auf keinen Fall 9o° C unterschritten und ioo° C überschritten werden.
  • Die Dauer der Härtezeit hängt von dem Umfang bzw: Durchmesser des Gußstückes ab und schwankt zwischen 8 bis 36 Stunden. Die auf diesem Wege hergestellten festen Körper lassen sich leicht bearbeiten mit de i gleichen Werkzeugen und Arbeitsmethoden wie Elfentein, Knochen, Horn, Hartgummi, Bernstein usw.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von härtbaren, harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach einem bekannten zweiphasigen Kondensationsverfahren gemäß Patent 414959 hergestellten, noch löslichen und schmelzbaren Kunstharze mit einem Gemisch von Amylalkohol und Kampferöl versetzt und nochmals kocht, worauf man die Masse in Formen gießt und härtet, um die Elastizität des erhärteten Produktes zu erhöhen. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zu dem Gemisch von Amylalkohol und Kampferöl noch einen Zusatz von Glyzerin gibt. 3. Verfahren nach Anspruch i und dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erzielung eines elfenbeinartigen Färbeeffektes dem mit dem zweiphasigen Kondensationserfahren erhaltenen Produkt einen Zusatz von Eisessig vor dem Gie-Pen in Formen gibt. :4. Verfahren zum H"rten des durch ein zweiphasiges Kondensationsverfahren erhaltenen Produktes, dadurch gekennzeichnet, daß man die Härtung im Wasserbade oder Trockenschrank bei einer Temperatur zwischen 9o und ioo° C vornimmt.
DEK78480D 1921-07-20 1921-07-20 Verfahren zur Herstellung von haertbaren, harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd Expired DE424074C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK78480D DE424074C (de) 1921-07-20 1921-07-20 Verfahren zur Herstellung von haertbaren, harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK78480D DE424074C (de) 1921-07-20 1921-07-20 Verfahren zur Herstellung von haertbaren, harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE424074C true DE424074C (de) 1926-01-15

Family

ID=7233295

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEK78480D Expired DE424074C (de) 1921-07-20 1921-07-20 Verfahren zur Herstellung von haertbaren, harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE424074C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748697C (de) * 1935-02-01 1944-11-09 Hermann Frenkel Fa Verfahren zum Lackieren von Holz unter Verwendung von Phenolformaldehydkunstharzlacken

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748697C (de) * 1935-02-01 1944-11-09 Hermann Frenkel Fa Verfahren zum Lackieren von Holz unter Verwendung von Phenolformaldehydkunstharzlacken

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE424074C (de) Verfahren zur Herstellung von haertbaren, harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd
DE539475C (de) Verfahren zur Herstellung unschmelzbarer Kunstmassen
DE693923C (de) Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Kondensationsprodukte von Phenolen
DE553502C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Carbamiden, Thiocarbamiden und deren Derivaten mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd
AT100049B (de) Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kodensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd.
DE589969C (de) Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd-Kondensationsprodukten aus Urethan und Harnstoff in waessriger Loesung
DE559105C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen, die Dicyandiamid-Formaldehyd-Kondensationsprodukte enthalten
AT107155B (de) Verfahren zur Weiterbehandlung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff, Thioharnstoff oder deren Abkömmlingen einerseits und Aldehyden andererseits.
AT99906B (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Carbamid bzw. dessen Derivaten mit Formaldehyd.
DE757044C (de) Verfahren zur Herstellung von klar durchsichtigen Formkoerpern
DE828915C (de) Verfahren zur Herstellung von schnellhaertenden Giessharzen aus Phenol und Formaldehyd
DE437533C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten
DE583563C (de) Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff-Harnstoff-Formaldehydkondensationsprodukten
DE487654C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus aromatischen Aminen und Formaldehyd
DE562518C (de) Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten aus aromatischen Aminen und Formaldehyd
DE466053C (de) Verfahren zur Herstellung wasserbestaendiger, plastischer Massen aus Trockenblut
DE359826C (de) Verfahren zur Herstellung hornartiger Massen aus Phenolen und Formaldehyd unter Benutzung von alkalischen Kondensationsmitteln
DE579948C (de) Verfahren zur Herstellung geformter Kunstmassen
DE916465C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten
DE750270C (de) Verfahren zur Herstellung von hochschmelzenden, weitgehend phenolfreien Phenolaldehydharzen
DE604194C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd
AT139316B (de) Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen.
CH101620A (de) Verfahren zur Herstellung von gehärteten Gegenständen aus einem harzartigen Phenol-Formaldehydkondensationsprodukt.
AT114870B (de) Verfahren zur Herstellung von porösen bis dichten Kunstmassen.
DE579748C (de) Verfahren zur Herstellung haertbarer bzw. gehaerteter Kondensationsprodukte aus Harnstoff, Acetamid und Formaldehyd