DE604194C - Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd in der Wärine unter Benutzung saurer Kontaktmittel.
• Es ist bekannt, Kunstmassen durch Erhitzen einer Harnstoff und Formaldehyd enthaltenden Lösung unter Zusatz von Säure herzustellen, wobei getrübte, meerschauen- oder porzellanartige Massen entstehen. Es ist ferner bekannt, durch Erhitzen einer Harnstoff und Formaldehyd enthaltenden wäßrigen Lösung Kondensate herzustellen, die bei dem Eindampfen der Lösung in gallertartige Massen und nach dem Austreiben von Wasser in Produkte übergehen, die durch Heißpressen mehr oder weniger gut verarbeitbar sind. Nach anderen Verfahren, bei deinen ebenfalls zunächst in Wasser gelöste Harn,-stoff-Formaldehyd-Kondens.ate durch Erhitzen gewonnen werden, wird die Überführung der Kondensate in verpreßbare Produkte durch besondere Maßnahmen herbeigeführt. Alle diese Verfahren weisen verschiedene Nachteile auf, beispielsweise dadurch, daß der Kondensationsvorgang relativ viel Zeit erfordert oder daß die Überführung der entstehenden Kondensate in verpreßbare Produkte entweder nur unter großen Schwierigkeiten oder durch Inanspruchnahme besonderer Maßnahmen möglich ist.
• Gemäß dem vorliegenden Verfahren werden diese Nachteile vermieden. Das Verfahren wird unter Zusatz von sauren Katalysatoren ausgeführt -und besteht darin, daß man den Harnstoff schmilzt, dem geschmolzenen Harnstoff zwecks Herbeiführung der Reaktion die zur Umsetzung dienende Formaldehydlösung hinzufügt und das Kondensationsprodukt in bekannter Weise trocknet, zerkleinert -und heiß verpreßt. Bei dieser Arbeitsweise Cent; steht ein Kondensationsprodukt, das das in ihm enthaltene Wasser größtenteils sofort und leicht abgibt und wertvolle preßtechnische Eigenschaften zeigt. Erfindungs: gemäß wird also heiß kondensiert. Die Mischung der Reaktionskomponenten wird jedoch nicht erhitzt, und die Kondensation in der Wärme wird lediglich dadurch herbeigeführt,-daß man den Harnstoff schmilzt und die Form.aldehydlösung in das geschmolzene Produkt einführt. Bei diesem Verfahren geht die Kondensation bei Atmosphärendruck vor sich und ist in wenigen Sekunden beendet. Man hat zwar bereits vorgeschlagen, um die Reaktion in kurzer Zeit zu Ende zu führen und nur geringe Mengen Wasser verdampfen zu müssen, eine möglichst konzentrierte Lösung von festen Polymeren des Formaldehyds zu verwenden, in der der Harnstoff aufgelöst wird, worauf man die Flüssigkeit der Einwirkung von Hitze unterwirft. Gegenüber einem derartigen Verfahren hat aber die vorliegende Erfindung erhebliche Vorteile. Abgesehen davon, daß die festen Polymeren des Formaldehyds wesentlich teurer als Formaldehydlösungen sind, gestaltet sich das Arbeiten gemäß- der Erfindung viel einfacher. Beim Hinzugießen der Formaldehydlösung in den geschmolzenen Harnstoff fällt in Gegenwart des sauren Kontaktmittels eine kreidige, poröse, undurchsichtige Masse aus; die durch Lufttrocknung vom Wasser leicht befreit und anschließend durch heiße Verpnessung zu Formstücken verarbeitet werden kann. Beispiel ioo g Harnstoff werden erhitzt. Sobald der Harnstoff geschmolzen ist, gießt man in die Schmelze 2009 40%ige Formaldehydlösung, der ein saures Kontaktmittel, z. B. 4 g konzentrierte Schwefelsäure, zugesetzt worden ist. In ganz kurzer Zeit ist die Reaktion beendet, und man erhält ein sehr poröses, kreidig aussehendes Pro@dükt, welches man an der Luft trocknet und zu geformten Gegenständen heiß verpreßt.
• Man erhält durch das vorliegende Verfahren, gegebenenfalls unter Hinzufügen der bekannten Füllmittel, in verblüffend einfacher Weise in einer ,erstaunlich kurzen Zeit mit beschränkten Mengen Formaldehyd ein Pro-Bukt, das sich leicht und schnell zu einer gut verpreßbaren Masse trocknen läßt. Man erhält also bei dem Arbeiten gemäß der ErfIndung bei sparsamem Materialverbrauch, ohne Zuhilfenahme umständlicher Maßnahmen oder Vorrichtungen, in kurzer Zeit ein Wasser leicht abstoßendes Produkt, das durch heißes Verpressen zu Formstücken beliebiger Art mit wertvollen Eigenschaften verarbeitet werden kann.

Claims (1)

1. hA'i'LN'J''ANSi'ILUCii: Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd mit möglichst geringem Wassergehalt unter Zusatz von sauren Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß dem geschmolzenen Harnstoff zwecks Herheiführung der Reaktion die zur Umsetzung dienende Formaldehydlösung zugefügt und das Kondensationsprodukt in bekannter Weise getrocknet, zerkleinert und heiß verpreßt wird.