DE603434C - Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus Kondensationsprodukten des Harnstoffes oder der Harnstoffderivate mit Formaldehyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus Kondensationsprodukten des Harnstoffes oder der Harnstoffderivate mit FormaldehydInfo
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Description
17 O CT. 1934
AUSGEGEBEN AM
29. SEPTEMBER 1934
29. SEPTEMBER 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVs 603 434
KLASSE 39 b GRUPPE 22
KLASSE 39 b GRUPPE 22
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. März 1929 ab
ist in Anspruch genommen.
Die Erfindimg bezieht sich auf die Herstellung von Preßkörpern aus Kondensationsprodukten
des Harnstoffes oder der Harnstoffderivate mit Formaldehyd.
Die Herstellung durchsichtiger Körper durch Kondensation von Harnstoffen mit Formaldehyd
ist bekannt. Hierbei hat man auch schon basische oder saure Katalysatoren oder beide nacheinander verwendet.
to Solange die Harnstoff-Formaldehyd-Verbindungen alkalisch gehalten werden, bleiben sie
flüssig, gelieren jedoch, wenn sie z. B. durch Verdampfen der Base oder durch. Zusatz geringer Mengen Säure oder saurer Salze
neutral oder schwach sauer gemacht werden. Das so gewonnene Kondensat wird nach dem
Verdampfen des Wassers klar und glasartig, und nach schwachem Erhitzen des neutralen
oder schwach sauren Erzeugnisses ist es unlöslieh und unschmelzbar.
Es ist auch bekannt, ein in alkalischer Lösung hergestelltes Kondensationsprodukt, z.B.
Dimethylolharnstofr, in Gegenwart von Säuren.,
wie Phthalsäureanhydrid, Oxalsäure oder Trichloressigsäure, heiß zu vorpressen. Es ist
ferner bekannt, Thioharnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte unter Zusatz von Härtungsbeschleünigern
zu verpressen, die bei gewöhnlicher Temperatur nur sehr 'gering härtend wirken, aber beim Heißpressen die
Härtung außerordentlich beschleunigen, wie z. B. Kaliumtetraoxalat, Anilinchlorhydrat
usw. Preßpulver, die mit diesen Härtungsbeschleunigern hergestellt sind, haben den
Nachteil, nicht lange aufbewahrt werden zu können. Sie gehen bald in einen Zustand
über, in dem sie nicht mehr verpreßbar sind. Ferner besitzen solche Preßpulver kein gutes
Fließvermögen, da die Härtungsbeschleuniger bereits wirksam werden, bevor die Preßmasse 40-die
heiße Form ganz erfüllt hat.
Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß die trockenen,
pulverförmigen, alkalischen Kondensationsprodukte in Gegenwart von ß-Bromhydrozimtsäure
oder Isodibrombernsteinsaureanhydrid als Härtungsbeschleuniger heiß verpreßt werden.
Zur Erzielung der alkalischen Reaktion der Masse bei der Kondensation kann eine orga-.
nische Base oder auch ein Gemisch von fixen und flüchtigen Alkalien verwendet werden.
Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird die alkalische Harnstoff-Formaldehyd-Mischung
in an sich bekannter Weise mit oder ohne Anwendung von Vakuum zur Trockne verdampft. Das so gewonnene Kondensationsprodukt
wird nach dem Trocknen
mit den obengenannten Härtungsbeschleunigern vermischt.
Man kann aber auch die Härtungsbeschleuniger bereits der Harnstoff-Formaldehyd-Lösung
zusetzen, die Lösung bei niedriger Temperatur, zweckmäßig im Vakuum, bis zur Trockenheit eindampfen und den Rückstand,
der sich immer noch in einem alkalischen und folglich schmelzbaren Zustand befindet, zu
ίο Pulver zerkleinern. Dann wird das Pulver in der Form heiß verpreßt, wobei der Härtungsbeschleuniger
wirksam, wird.
ι Mol Harnstoff wird mit 2 Mol starker wäßriger Formaldehydlösung und etwa
0,125 Mol starker wäßriger Ammoniaklösung
unter Zusatz einer geringen Menge einer anorganischen basischen Substanz, Tvie Soda
oder Calciumcarbonat, vermischt. Statt Ammoniak können auch andere flüchtige Basen,
wie z. B. Methylamin, Verwendung finden. Das Gemisch wird gekocht, bis die Kondensation
von Harnstoff und Formaldehyd stattgefunden hat, darauf wird die sich ergebende Lösung bis zur Konsistenz eines dicken Sirups
eingedampft. Während · dieser Eindampfung geht das Ammoniak verloren, aber infolge
der Anwesenheit der kleinen Menge von fixen Alkalien geliert das Kondensationsprodukt
nicht. Nach dem Abkühlen wird die sirup artige Flüssigkeit mit einer kleinen Menge
ß-Bromhydrozimtsäure vermischt und hierauf das zunächst noch alkalische Gemisch im
Vakuum bei niedriger Temperatur vollständig zur Trockne eingedampft. Der erhaltene
Rückstand wird gepulvert, in eine Form eingefüllt und der Einwirkung von Druck und
Hitze ausgesetzt, wobei durch Freiwerden von Bromwasserstoff die Polymerisation der Masse
erfolgt.
: Beispiel II
Das Verfahren wird wie im Beispiel I durchgeführt, jedoch wird an Stelle von
ß-Bromhydrozimtsäure eine geringe Menge Isodibrombernsteinsäureanhydrid verwendet.
Die Vorteile des neuen Verfahrens bestehen einmal darin, daß es gelingt, die zu formenden
Kunstmassen zur Trockne einzudampfen, ohne daß eine Erhärtung erfolgt. Die Massen
behalten ferner auch in trockenem Zustand unbegrenzte Zeit die Eigenschaft, sich unter
Einwirkung von Druck und Hitze formen zu lassen. Die Massen können in trockener Pulverform
beliebig lange aufgespeichert und sogar versandt werden.
Anderseits wird durch das Freiwerden von
Säure in der Masse während des Härtungs-Vorganges eine gute Qualität der neuen Erzeugnisse gesichert. Sie zeichnen sich durch
Härte, Durchsichtigkeit, Unlöslichkeit und Unschmelzbarkeit aus. Ein Schwinden der
Masse während des Härtungsvorganges oder ein Verziehen oder ein Verwerfen erfolgt nicht.
Auch treten Sprünge in der Masse beim Härten nicht auf.
Füllstoffe, Farbstoffe, Verdünnungsmittel oder andere formbare Harze, wie Phenol-Aldehyd-KondensatLonsprodukte,
können mit dem Harnstoff-Formaldehyd -Kondensationsprodukt gemischt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Preßkörpern aus Kondensationsprodukten des
Harnstoffes oder der Harnstoffderivate mit Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß die trockenen, pulverförmigen, alkalischen
Kondensationsprodukte in Gegenwart von ß-Bromhydrozimtsäure oder Isodibrombernsteinsäureanhydrid
als Härtungsbeschleuniger, heiß verpreßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch ϊ, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Reaktion
der Kondensationslösungen, aus denen in bekannter Weise die zu verpressenden pulverförmigenKondensationsprodukte her- go
gestellt werden, mit Hilfe eines Gemisches von fixen und flüchtigen Basen er zielt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Härtungsbeschleuniger den konzentrierten Kondensationslösungen zugesetzt werden.
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US280949A US2056453A (en) | 1928-05-26 | 1928-05-26 | Resinous materials and processes for hardening and molding them |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=23075310
Family Applications (1)
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DET36562D Expired DE603434C (de) | 1928-05-26 | 1929-03-10 | Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus Kondensationsprodukten des Harnstoffes oder der Harnstoffderivate mit Formaldehyd |
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GB (1) | GB312343A (de) |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5889142A (en) * | 1997-04-21 | 1999-03-30 | Alliedsignal Inc. | Selective polyamide recovery from multi-component materials |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5889142A (en) * | 1997-04-21 | 1999-03-30 | Alliedsignal Inc. | Selective polyamide recovery from multi-component materials |
Also Published As
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US2056453A (en) | 1936-10-06 |
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CH146277A (de) | 1931-04-15 |
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