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GUßwachse, insbesondere für zahnärztliche Zwecke Im Patent 746 787
sind Gußwachse, insbesondere für zahnärztliche Zwecke, beschrieben, die neben wachsartigen
Stoffen Kunstharze enthalten, welche durch Kondensation cyclischer Ketone und gegebenenfalls
nachträgliche Hydrierung der Kondensationsprodukte erhalten sind.
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Es wurde nun gefunden, daß man zur Herstellung von Gußwachsen, insbesondere
für zahnärztliche Zwecke, an Stelle der im Hauptpatent genannten Kunstharze ganz
allgemein solche Kunstharze verwenden kann, die in wachsartigen Stoffen genügend
löslich sind. Zum Beispiel eignen sich die Polymerisationsprodukte von Vinyläthern,
ferner die durch Kondensation von Mono- und Diphenylbenzolen mit gesättigten aliphatischen
Dihalogenkohlenwasserstoffen erhältlichen harzartigen Erzeugnisse sowie die nach
Patent 676 485 erhältlichen Umsetzungsprodukte von a, ,B-ungesättigten Polycarbonylverbindungen,
wie Maleinsäureanhydrid, mit natürlichen oder künstlichen Harzen ungesättigten Charakters,
wie Kolophonium. Auch manche Ester von Harzalkoholen oder Harzsäuren natürlicher
oder synthetischer Herkunft sind geeignet. Die Brauchbarkeit eines Harzes läßt sich
durch einfache Vorversuche feststellen.
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Die Herstellung der Gußwachse erfolgt wie im Hauptpatent beschrieben.
Die so erhaltenen Gußwachse zeigen gegenüber den bekannten, mit Hilfe natürlicher
Harze hergestellten viele Vorzüge. Sie
sind nicht so klebrig Wie
diese oder zeigen bei gleicher -Harzkonzentration eine wesentlich bessere Plastizität;
sie besitzen ferner beim Erwärmen eine geringere Raumausdehnung und zeigen eine
.vorzügliche. Abdruckschärfe. Sie sind weiterhin außerordentlich lagerungsbeständig,
während die mit Naturharzen hergestellten Gußwachse bereits nach mehreren Wochen
oder Monaten, je nach der Lagerungstemperatur, nicht mehr restlos aufschmelzbar
sind, sondern kleine unlösliche harzige Ausscheidungen zeigen. Da die zu verwendenden
künstlichen Harze durch gut überwachbare technische Arbeitsgänge gewonnen werden,
lassen sie sich in stets gleichmäßiger Beschaffenheit herstellen, während die natürlichen
Harze oft verunreinigt oder verfälscht in@den Händel kommen.
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Man hat schon vorgeschlagen, syntlietischen_Wachsen, vorzugsweise
chlorierten aromatischen Kohlenwasserstoffen, für Verguß- und Imprägnierzwecke geringe
Mengen von Polyvinylcarbazol zuzusetzen, um deren Wärmebeständigkeit zu erhöhen.
Solche Vergußmassen stellen keine Gußwachse im Sinne der Erfindung dar, von denen
kleine Volumenausdehnung, hohe Abdruckschärfe und geringe Klebrigkeit verlangt wird.
Auch sind weder chlorierte Naphthahne noch Polyvinylcarbazol zur Herstellung von
Gußwachsen im Sinne der Erfindung geeignet.
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Die in den folgenden Beispielen verwendeten Teile sind Gewichtsteile.
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Beispiel i ?o Teile eines bei 59° schmelzenden und 5 Teile eines bei
53° schmelzenden Braunkohlenparaffins, 2 Teile eines durch katalytische Ketonisierung
und nachfolgende Hochdruckhydrierung von unvollständig gebleichtem Montanwachs gemäß
Patent 720 544 gewonnenen Gemisches hochmolekularer Kohlenwasserstoffe vom Schmelzpunkt
ioo° und 4,5 Teile eines durch Kondensation von i Mol m-Diphenylbenzol und 41M1
Dichlorbutan gewonnenen Harzes vom Erweichungspunkt i28° werden miteinander verschmolzen
und gewünschtenfalls schwarz gefärbt. Man gießt das Gemisch in geeignete Formen
aus und läßt erstarren. Man erhält ein ziemlich hartes, bei etwa 45° gut plastisches,
aber nicht klebriges Produkt, das sich sehr gut.bearbeiten läßt. Es ist sehr gut
lagerbeständig und gibt -auch bei höherer Temperatur keine harzigen Ausscheidungen.-Seine
Volumenausdehnung beim Erwärmen, in der im Hauptpatent beschriebenen Weise gemessen,
beträgt 4,10/,. .
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Beispiel 2 Verwendet man anstatt des im Beispiel i genannten Harzes
ein aus i Mol m-Diphenylbenzol und 5 Mol Dichlorbutan hergestelltes Erzeugnis, so
erhält man ein ähnliches Gußwachs, das außerordentlich lagerbeständig und sehr gut
verarbeitbar ist. Es zeigt eine sehr große Abdruckschärfe und besitzt eine Volumenausdehnung
beim Erwärmen von 4,0'/,. Entsprechende, mit Dammarharz oder Kolophonium hergestellte
Produkte sind weit klebriger oder bei gleicher Klebkraft wesentlich weniger plastisch
und trüben sich beim Stehen in der Schmelze bereits nach kurzer Zeit.
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Beispiel 3 io Teile .eines bei 63° schmelzenden, io Teile eines bei
61' schmelzenden und 5 Teile eines bei 59° schmelzenden Braunkohlenparaffins werden
mit 2 Teilen des im Beispiel i genannten Kohlenwasserstoffgemisches und 6 Teilen
eines durch Polymerisation von Dekahydronaphthylvinyläther hergestellten Kunstharzes
verschmolzen. Man erhält eine schwachgelblich gefärbte Masse, die man in geeignete
Formen gießt und erstarren läßt. Das erhaltene Gußwachs ist außerordentlich lagerungsbeständig,
sehr gut verärbeitbär und trotz großer Geschmeidigkeit im plastischen Bereich nicht
klebrig. Seine Volumenausdehnung.beim Erwärmen beträgt 4,90/,. Die entsprechenden,
mit Dammarharz oder Kolophonium hergestellten Produkte sind klebriger, haben zum
Teil eine höhere Volumenausdehnung, zeigen eine schlechtere Plastizität und Verarbeitbarkeit
und liefern schon nach kurzer Zeit unlösliche Ausscheidungen. Beispiel 4 5 Teile
eines bei 61' schmelzenden, 15 Teile eines bei 59' schmelzenden und 5 Teile eines
bei 53° schmelzenden Braunkohlenparaffins werden mit 3 Teilen des im Beispiel i
genannten Gemisches hochmolekularer Kohlenwasserstoffe und.5,5Teilen eines durch
Kondensation von i Mol Diphenyl mit 4 Mol Dichlorbutan hergestellten Harzes verschmolzen.
Man färbt die Masse gewünschtenfalls mit einem wachslöslichen Farbstoff und gießt
sie in geeignete Formen oder verformt sie in anderer Weise, beispielsweise mittels
einer Strangpresse. Das erhaltene Gußwachs hat eine thermische Ausdehnung von 4,10/"
ist sehr gut verarbeitbar und nicht klebrig.
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Beispiel 5 g Teile eines durch . katalytische Hochdruckhydrierung
von Kolophonium und Veresterung des entstandenen Harzalkohols mit Phthalsäure gewonnenen
Harzes werden mit 3o Teilen eines bei 61' schmelzenden, 5 Teilen eines bei 59° schmelzenden
Braunkohlenparaffins und 4 Teilen des im Beispiel i genannten Kohlenwasserstoffgemisches
vom Schmelzpunkt ioo° verschmolzen. Man erhält ein elfenbeinfarbiges Wachs, das
etwas härter als die vorgenannten Erzeugnisse ist, sich sehr gut verarbeiten läßt,
und beim Erwärmen eine Volumenausdehnung von 4,5 0110 zeigt. -