DE899863C

DE899863C - Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten

Info

Publication number: DE899863C
Application number: DEP52958A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Chem Dr Werner Huthwelker; Dipl-Chem Dr Hans Kleu
Original assignee: Kurt Herbert & Co Vorm Otto Lo; Dr Kurt Herberts and Co GmbH
Current assignee: Kurt Herbert & Co Vorm Otto Lo; Axalta Coating Systems Germany GmbH and Co KG
Priority date: 1949-08-26
Filing date: 1949-08-26
Publication date: 1953-12-17

Description

Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten Es ist bekannt, daß man bei der Mischpolymerisation von Styrol mit einem Gemisch von teilweise polymerisiertem Synourinöl und teilweise polymerisiertem Leinöl Mischpolymerisate erhält, die als Lackgrundstoffe gut verwendbar sind (USA.-Patentschrift Nr. 2 392 71o). Bei diesem Verfahren werden vorzugsweise Gemische verwendet, die auf i Teil Leinöl etwa i bis 2 Teile Synourinöl enthalten. Wenn man versucht, dieses Verfahren auf Holzöl zu übertragen, indem man das Leinöl durch etwa gleiche Mengen Holzöl ersetzt, erhält man stark vernetzte Mischpolymerisate, die für die Lackindustrie nicht brauchbar sind.
Es wurde nun gefunden, daß man unter Verwendung von Styrol und Holzöl neue Mischpolymerisate von guten Eigenschaften erhalten kann, wenn man das Styrol mit einem Gemisch von etwa 8 bis 15 Teilen Synourinöl und etwa i Teil Holzöl einer Mischpolymerisation unterwirft, bis klare, in aromatischen Kohlenwasserstoffen und anderen Lösungsmitteln lösliche Produkte entstanden sind. Dabei ist es zweckmäßig, das Synourinöl und das Holzöl in anpolymerisierter Form zu verwenden.
Unter Synourinöl ist im Sinne der Erfindung das unter dieser Bezeichnung im Handel befindliche Produkt und jede andere Art von dehydratisiertem Ricinusöl zu verstehen. Die Anpolymerisation des Synourinöls und des Holzöls kann bis zu verschiedenen Viskositätsgraden durchgeführt werden, ohne daß der Erfindungsgedanke dadurch im grundsätzlichen verändert wird. Es ist aber zweckmäßig, bestimmte Grade der Anpolymerisation einzuhalten. Beim Synourinöl hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Anpolymerisation so weit zu treiben, bis eine Viskosität im DIN-Becher q. von etwa iooo Sekunden Auslaufzeit bei 2o° erreicht ist. Beim Holzöl empfiehlt es sich, die Anpolymerisation derart zu führen, daß im DIN-Becher 4 eine Viskosität von etwa Zoo bis 400 Sekunden Auslaufzeit bei 2o° erreicht ist.
Die Mischpolymerisation kann derart ausgeführt werden, daß man die berechneten Mengen des aaspolymerisierten Synourinöls, des aaspolymerisierten Holzöls und des Styrols in Anwesenheit von Lösungsmitteln, wie z. B. Benzin, Xylol od. dgl., auf höhere Temperaturen, z. B. 14o bis i5o°, erhitzt, bis das gewünschte Endprodukt gebildet ist. Das Ende der Reaktion kann man auch in diesem Falle durch Messung der Viskosität bestimmen. Die Viskosität des Endproduktes hängt naturgemäß von der Menge des angewendeten Lösungsmittels ab. Wenn man Xylol als Lösungsmittel verwendet, empfiehlt es sich, so viel Xylol anzuwenden, daß die am Ende der Reaktion vorhandene Lösung etwa 50 °/o Festkörper enthält. Die Reaktion kann als beendet angesehen werden, wenn die 5o"/oige Xylollösung im DIN-Becher 4 eine Viskosität von etwa 15o bis Zoo Sekunden Auslaufzeit bei 2o° besitzt. Man kann die Polymerisation aber auch ohne Anwendung eines Lösungsmittels durchführen.
Die gemäß dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Endprodukte ergeben klare Filme von großem Oberflächenglanz und guter Haftfestigkeit. Die Filme besitzen vor allem eine ausgezeichnete Elastizität und ungewöhnlich kurze Trocknungszeit. Im allgemeinen trocknen die Filme innerhalb von etwa 3o bis 6o Minuten klebfrei und staubtrocken.
Es ist im allgemeinen zweckmäßig,. die gemäß dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Lösungen der neuen Mischpolymerisate zu verwenden, ohne das Mischpolymerisat als solches zu isolieren.
Beispiel Eine Mischung aus 25o Gewichtsteilen Styrol, 23o Gewichtsteilen aaspolymerisiertem Synourinöl (Viskosität 975 Sekunden Auslaufzeit im DIN-Becher 4 bei 2o°) und 2o Gewichtsteilen artpolymerisiertem Holzöl (Viskosität 250 Sekunden Auslaufzeit im DIN-Becher 4 bei 20°) wird in 5oo g Xylol gelöst.
Nach Zugabe von 5 g Benzoylperoxyd wird unter Rückflußkühlung und Rühren so lange auf eine Temperatur von 142° erhitzt, bis eine Probe einen Festkörpergehalt von etwa 50 °/o ergibt und bei 2o0 im DIN-Becher eine Auslaufzeit von 15o bis Zoo Sekunden zeigt. Die erhaltene Mischpolymerisatlösung kann ohne .weiteres als Lackbindemittel verwandt werden.

Claims

PATRNTANSPRÜCHr: i. Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man Styrol mit einem Ölgemisch gemeinsam polymerisiert, das auf etwa 8 bis 15 Teile Synourinöl i Teil Holzöl enthält.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Styrol und das Ölgemisch im Verhältnis von etwa i : i anwendet.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischpolymerisation in Gegenwart eines Lösungsmittels so lange durchführt, bis die gewünschte Viskositätsstufe erreicht ist.
4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischpolymerisation in Gegenwart von so viel Xylol als Lösungsmittel durchgeführt wird, daß die Endlösung etwa 50 Festkörper enthält, und daß die Mischpolymerisation abgebrochen wird, wenn die Endlösung im DIN-Becher 4 eine Viskosität von etwa i5o bis Zoo Sekunden Auslaufzeit bei 2o° besitzt. Angezogene Druckschriften Britische Patentschriften Nr. 609 750, 36a 845, 392 924, 621549-, 573 8o9, 6o9 750; USA.-Patentschriften Nr. 1975 959 und 2 392 710; niederländische Patentschrift Nr. 137 303; Auszug in »Farbe und Lack« aus Americ. Paint J. 34 (i949) No. 3= S. 62 bis 76; J. Rinse, Chem. Zentralblatt 1950 1I 1287, Zitat aus Ind. Vernice 3158 Aug. 1949; J. Rinse, Referat in »Farben, Lacke, Anstrichstoffe« über Chim. Peint. ii, S. 238 bis 240, 1948; Schroeder und Terrill, The Journal of the American Oil Chernist's Society, April 1949, S. 153 bis 157; Armitage, Hewitt und Sleightholme, Paint, Oil & Chemical Review, Juni 1949, Auszug aus J. Oil & Col. Chem. Assoc. 31, 437, 1948