DE964810C - Verfahren und Vorrichtung zur Zaehlung und/oder Ermittlung der physikalischen Eigenschaften von in einer Fluessigkeit suspendierten Teilchen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Zaehlung und/oder Ermittlung der physikalischen Eigenschaften von in einer Fluessigkeit suspendierten TeilchenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 29. MAI 1957
C 7565 IX14*1
suspendierten Teilchen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Zahlung und/oder Ermittlung von
in einer Flüssigkeit suspendierten Teilchen.
Die Erfindung sieht einen Apparat vor, welcher die Zahlung und/oder die Ermittlung der Größe
von in einer Flüssigkeit suspendierten Teilchen ermöglicht, wobei die elektrische Leitfähigkeit der
Schwebeteilchen von derjenigen der umgebenden Flüssigkeit verschieden ist. Die nachstehend beschriebene
Vorrichtung enthält Teile, die zur Aufbewahrung einer bestimmten Flüssigkeitsmenge bestimmt
sind; es sind ferner Mittel vorgesehen, die eine beengte elektrische Stromdurchgangsstelle
schaffen, solcher Art, daß die Suspension ein Teil dieser verengten Stromdurchgangsstelle wird. Es
sind ferner zusätzlich Mittel vorgesehen, die. eine Bewegung der Suspension in 'bezug auf die vorerwähnte
verengte Stromdurchgangsstelle ermöglichen und dabei den Strom modulieren. Diese Modulation
wird durch mindestens ein einziges Teilchen bewirkt, das durch oder neben der Verengung
vorbeigeht, und es sind schließlich Mittel vorgesehen, die die Beobachtung der vorerwähnten
Strommodulation ermöglichen.
Außer dem Vorerwähnten bietet die Erfindung eine verbesserte Methode zur Bestimmung der
Größe solcher Teilchen, die einer Suspension in einer Flüssigkeit fähig sind. Eine Ausführungsart
des erwähnten Verfahrens besteht darin, daß eine Suspension der zu beobachtenden Teilchen in einem
flüssigen Medium hergestellt wird und daß diese Suspension dann im Falle, daß kein genügender
Leitfähigkeitsunterschied zwischen der Flüssigkeit selbst und den Schwebeteilchen besteht, so be-
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handelt wird, daß die elektrische Leitfähigkeit der
umgebenden Flüssigkeit von der der Teilchen verschieden wird; ferner darin, daß ein verengter elektrischer
Stromweg im Leitkreis der vorerwähnten Flüssigkeit geschaffen wird, wobei die Größenordnung
der Abmessungen dieser Verengung ahn Hch ist der Größenordnung der zu beobachtenden
Teilchen, die sich durch die Stromverengung bewegen. Schließlich der letzte Schritt des Verfahrens
besteht in der Wahrnehmung und Beobachtung der Strommodulation, die durch die bewegten
Teilchen hervorgerufen wird.
Bisher war es schwer, genaue Resultate in der Zählung von kleinen Teilchen zu erhalten, hauptsächlich
wegen der den bisher bekannten Apparaten und Verfahren anhaftenden Beschränkungen.
Manche der früheren Verfahren beruhten auf kolorimetrischen Methoden, d. h., die Farbendichte
einer bestimmten Normalmenge wurde mit der Farbendichte der zu bestimmenden Masse verglichen
und hierbei ein gewisser Maßstab für die Anzahl der Teilchen erreicht. In verschiedenen
anderen Verf ahren wird die zu beobachtende Masse in eine Zählkammer gebracht und die Teilchen
unter dem Mikroskop gezählt, oder auch die zu beobachtende Menge wurde zwischen zwei Mikroskopplatten
gebracht, um die Zählung zu erleichtern.
Das Ergebnis, das durch die Bestimmung der Teilchendichte erhalten wird, ist in der Medizin
von besonderer Bedeutung. Zählungen von Blutkörperchen und auch die Bestimmung der Teilchendichte
in anderen Flüssigkeiten des menschlichen Körpers sind von besonderer Wichtigkeit für
diagnostische Zwecke. Durch ihre Kenntnis wird man in die Lage versetzt, auf gewisse pathologische
Erscheinungen in verschiedenen Körperstellen und Organen zu schließen. Offenbar ist es von größter
Wichtigkeit, daß jegliche Auskunft dieser Art schnell und genau erhalten wird. Die vorerwähnten
bisherigen Verfahren waren nicht nur in großem Maße ungenau und zeitraubend, sondern waren dadurch,
daß ihre Ausübung spezialisiertem Personal anvertraut werden mußte, nicht allgemein zugänglieh.
Nicht nur, daß die bisherigen Verfahren ungenau waren, sondern sie bedurften auch in den
meisten Fällen einer umfangreichen und teuren Apparatur. Alle diese bisherigen Schwierigkeiten
und Nachteile sind durch die Erfindung überwunden.
Die Hauptzwecke der Erfindung sind die folgenden:
1. Die Schaffung eines neuen Verfahrens und der dazugehörigen Vorrichtung für die Ermittlung der
Größe und/oder Zählung von in einer Flüssigkeit suspendierten Schwebeteilchen;
2. die Schaffung eines solchen Verfahrens und einer Vorrichtung, durch die eine größere Genauigkeit,
als es bisher möglich war, erzielt wird;
3. die Schaffung eines Verfahrens und einer Vorrichtung,
welche die Zählung der Teilchen durch ungeübtes Personal in kürzester Zeit ermöglicht,
und schließlich die Schaffung eines solchen Verfahrens und einer Vorrichtung, mittels welcher die
Zählung in wirtschaftlichster und einfachster Weise vorgenommen werden kann.
Ein weiterer Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und einer Vorrichtung
zur Beobachtung und Zählung von Teilchen, wobei das zu messende Konzentrat des Zählmusters durch
eine Verengung geführt wird, und daß das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines Teilchens
in der Verengung durch eine meßbare Veränderung der elektrischen Eigenschaften der durch die Verengung
gebildeten Stromstrecke angezeigt wird.
Im Laufe der Beschreibung werden andere Zwecke der Erfindung besprochen.
Bs soll an dieser Stelle hervorgehoben werden, daß der Erfindung eine gewisse, wenn auch kleine
Beschränkung auferlegt ist. Diese Beschränkung wird erwähnt,,, um eine vollständige Erklärung der
Wirkungsweise der Erfindung zu ermöglichen. Um die Teilchen durch das neue Verfahren wahrnehmen
und zählen zu können, ist es notwendig, daß diese Teilchen in einer Flüssigkeit ohne nennenswerte
Verluste, die etwa durch Senkung verursacht sind, suspendiert werden können. Es kann notwendig
sein, eine gewisse und dauernde mechanische Bewegung der Lösung durchzuführen, um eine gleichmäßige
Teilchenverteilung in der Suspension zu erhalten.
Eine notwendige Bedingung der Erfindung ist ein gewisser Mindestunterschied zwischen den
elektrischen Leitfähigkeiten der Flüssigkeit und der Teilchen. Im allgemeinen ist es beinahe ausgeschlossen,
daß Flüssigkeit und Teilchen in einer Suspension dieselbe Leitfähigkeit besitzen. Sollte
dies doch der Fall sein, so ist es in den meisten Fällen möglich, entweder die Leitfähigkeit der
Flüssigkeit, in welcher die Teilchen suspendiert sind, in einer an und für sich bekannten Weise zu
ändern, wie z. B. durch Hinzufügen von Elektrolyten die Leitfähigkeit zu erhöhen oder durch Verdünnen
mit nicht leitfähigen Flüssigkeiten, wie z. B. destilliertem Wasser, die Leitfähigkeit zu verringern.
Praktisch wird das Verfahren in der Weise ausgeführt, daß die Suspension so weit verdünnt wird,
daß die Teilchen im Verhältnis zur Flüssigkeit no stark verstreut sind. Hierdurch wird erreicht, daß,
wenn mehr als ein zu messendes Teilchen an der empfindlichen Meßstelle vorhanden ,ist, der Maskierungseffekt
ein Minimum wird. Die Flüssigkeit wird hernach durch eine verengte Stromdurchgangssteile
geführt, was durch eine Anzahl verschiedener Wege erreicht werden kann. Entweder
fließt die Flüssigkeit durch eine Verengung, durch welche auch gleichzeitig ein elektrischer Strom
fließt, oder sie fließt an einer Elektrode von sehr iao geringen Abmessungen vorbei, wobei die Elektrode
stromführend ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß eine isolierte Elektrode mit einer nur an
der Spitze bloßgelegten Kontaktfläche mit einer konstanten Geschwindigkeit durch die Flüssigkeit
bewegt wird.
Mit anderen Worten besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin, daß durch Verringerung
der Dimensionen oder durch Verengung eines elektrischen Stromweges in einer Flüssigkeit, das Vorhandensein
einer kontrollierten Bewegung der Teilchen tragenden Flüssigkeit durch oder entlang
einer solchen Stromstrecke die Teilchen zufolge
des Unterschiedes in der elektrischen Leitfähigkeit zwischen den Teilchen und der Flüssigkeit veranlaßt
werden, den Strom in einer wahrnehmbaren Weise zu modulieren.
Die Vorrichtung zur Durchführung der Erfindung besteht aus verschiedenen Mitteln je nach der
Art und Weise, nach welcher die verengte Stromstrecke erhalten wird. Solche Mittel werden nun
im einzelnen beschrieben und ihre Wirkungsweise mit Hilfe von Abbildungen erläutert.
Fig. ι ist eine mehr oder weniger schematiscbe
Darstellung der Erfindung, in welcher eine verengte Stromstrecke dadurch erhalten wird, daß ein
enges Rohr vorgesehen wird, durch welches die die Teilchen tragende Flüssigkeit durchfließen muß;
Fig. 2, 3 und 4 zeigen schematische Querschnitte der Verengung der in Fig. 1 dargestellten Apparatur
und erläutern verschiedene Bedingungen;
Fig. 5 zeigt einen schematischen Querschnitt der Verengung in einer anderen Aueführungsform der
Erfindung;
Fig. 6 zeigt einen Querschnitt einer praktischen Ausführung der auf den in den Fig. 1 bis 4 erläuterten
Prinzipien beruhenden Apparatur;
Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung eines Schaltkreises zum Messen des TeTlchendurchflußgradienten
in der in Fig. 6 gezeigten Apparatur;
Fig. 8 ist eine mehr oder weniger schematische Darstellung einer Ausführung der Erfindung, in welcher eine verengte Stromstrecke dadurch erhalten wird, daß eine feine Elektrode auf einer gegebenen Strecke in der die Teilchen tragenden Flüssigkeit bewegt wird;
Fig. 8 ist eine mehr oder weniger schematische Darstellung einer Ausführung der Erfindung, in welcher eine verengte Stromstrecke dadurch erhalten wird, daß eine feine Elektrode auf einer gegebenen Strecke in der die Teilchen tragenden Flüssigkeit bewegt wird;
Fig. 9 zeigt einen Teil der Ausführung einer beispielsweisen Elektrode und zeigt, wie das Vorbeifließen
eines Teilchens den Stromfluß beeinflußt; Fig. 10, 11, 12 und 13 zeigen schematische Dar-Stellungen
von verschiedenen Arten von Flüssigkeitsrohren und erläutern die Folgen des Durchganges
von Teilchen darin.
Wie bereits erwähnt, wurden direi verschiedene beispielsweise Ausführungen der Apparatur gewählt,
um die Erfindung zu beschreiben und ihre Wirkungsweise zu erläutern. Alle drei dieser Geräte
wie auch viele andere möglichen Ausführungsarten des Verfahrens haben das gemeinsame Merkmal,
daß eine Stromstrecke geschaffen wird, die durch das Vorbeiströmen von Teilchen durch oder
in der Nähe der Strecke moduliert wird, so daß die Stromstärke zufolge des Unterschiedes in der Leitfähigkeit
der Teilchen und des Teilchen tragenden Mediums, in welchem eine Gleichgewichtslage des
Meßinstrumentes (Abwesenheit von Teilchen bedeutend) festgelegt war, geändert wird.
In Fig. ι ist eine Apparatur dargestellt, in welcher die die Teilchen tragende Flüssigkeit von
einer bestimmten Flüssigkeitssäule während einer gewissen Zeitdauer von einem Gefäß in das andere
hinüberfließt. In jedem Gefäß befindet sich eine Elektrode, und ein elektrischer Strom wird durch
die Verengung geleitet. Das Vorhandensein eines Teilchens in der Verengung verändert die Stromstärke.
In Fig. 5 ist eine Apparatur erläutert, in welcher die Verengung, aus einem Rohr besteht,
durch welches die Flüssigkeit fließt. In diesem Fall sind beide Elektroden in der Verengung anstatt in
den durch dieselbe verbundenen Gefäßen angebracht.
In Fig. 8 ist ein Apparat dargestellt, in welchem eine feine Elektrode durch das Gefäß, das eine bestimmte
Verdünnung der Suspension entihält, mit einer bestimmten Geschwindigkeit bewegt wird, so
daß in einer gewissen Zeit ein bestimmtes Volumen der Teilchen beeinflußt wird.
Die Annäherung eines bestimmten Teilchens an die Elektrode wird eine Stromänderung hervorrufen,
wenn das Teilchen innerhalb des elekfrischen Einflußkreises der Elektrode gerät.
Obzwar in der Ausübung des Verfahrens nach
der Erfindung und bei der Benutzung des erläuterten Apparates durch weniger geübtes Personal als
bisher genaue Resultate erzielt werden können, ist die Beobachtung einer gewissen Technik doch notwendig.
Dies bezieht sich auch auf die Behandlung der Flüssigkeit. Angenommen, es sei beabsichtigt,
die Anzahl gewisser Teilchen in einer bestimmten Flüssigkeit zu bestimmen, dann wird erst ein Teil
der in der Flüssigkeit sich befindenden Teilchen sorgfältig verdünnt, so daß ein bekanntes Verhältnis
zwischen dem verdünnten und dem ursprünglichen Teil besteht. Durch Versuche wird
eine Verdünnung gewählt, bei welcher die Teilchen innerhalb von praktischen Grenzen in der Flüssigkeit
zerstreut sind. Der Zweck dieser Maßnahme ist die Vermeidung von ernsteren Maskierungen,
die dadurch entstehen können, daß die Teilchen so häufig sind, daß sie Gruppen oder Klumpen bilden,
die die Stromstrecke eher beeinflussen würden wie einzelne Teilchen.
Um mit der anmeldungsgemäßen Erfindung befriedigende Untersuchungen zu gewährleisten,
müssen die Teilchen und die Flüssigkeit verschiedene elektrische Leitfähigkeiten besitzen. Offensichtlich
würden, wenn die Leitfähigkeit der Teilchen und der Flüssigkeit dieselbe wäre, keine
elektrischen Stromänderungen hervorgerufen werden, und ein konstanter elektrischer Stromfluß
würde angezeigt werden, wie es z. B. der Fall wäre, wenn die Elektroden in einer homogenen Flüssigkeit
ohne Teilchen eingebracht wären. Der Unterschied in den Leitfähigkeiten braucht nicht groß zu
sein, da es ja ziemlich einfach ist, auch äußerst iao kleine Stromänderungen mit den modernen, wohlbekannten
Geräten, wahrzunehmen. Wie oben erwähnt, kann die Leitfähigkeit der Flüssigkeit für die
Bedürfnisse des Verfahrens einfach geändert werden.
Eine bekannte Verdünnung der zu messenden Flüssigkeit wird jetzt in einem beliebigen Apparat
vorgenommen, der zur Ausführung der notwendigen Messungen geeignet ist. Angenommen z. B.,
daß die in der Fig. ι beschriebene Apparatur benutzt wird, so ist dort die Suspension schematiscih
durch 20 dargestellt, und die Apparatur soll zwei aus Isoliermaterial bestehende Gefäße 21 und 22
enthalten, welche durch die ebenfalls isolierte Verengung 23 miteinander verbunden sind. Die Verengung
23 ist der Klarheit wegen in vergrößertem Maßstab dargestellt. In. der wirklichen Ausführung
ist die Verengung 23 überaus eng, so daß der Einfluß auch eines einzigen Teilchens wahrgenommen
werden kann. Wird z. B. die Apparatur für die Zählung roter Blutkörperchen benutzt, dann ist der
Durchmesser der Verengung 23 in der Größenordnung von 0,02 mm oder noch kleiner. Ähnlicherweise
dst das Rohr 23 selbst so kurz wie möglich gehalten. Hierdurch wird eine Verminderung des
Einflusses der durch dasVorbeiströmen in derVerengung
23 von mehr als einem Teilchen bedingten Maskierung erreicht.
Das Gefäß 21 enthält eine Elektrode 24, das Gefäß
22 eine ähnliche Elektrode 25, und beide sind durch, einen Meßkreis verbunden, welcher z. B. in
diesem Fall aus einer Batterie 26, einem Strommesser 27 und einem veränderlichen Widerstand 28
bestehen kann. Wenn Strom durch den Stromkreis fließt, wird er auch notwendigerweise durch die
Flüssigkeit in der Verengung fließen. Die Gefäße 21 und 22 und die Verengung 23 sind alle aus
Isoliermaterial, wie z. B. Glas, hergestellt. Ein Strom i0 wird unter den gegebenen Umständen
durch den Stromkreis fließen und durch das Instrument 27 angezeigt werden (s. Fig. 2). Dieser Strom
entspricht z. B. dem elektrischen Strom, welcher fließt, wenn keine Teilchen in der Verengung 23
vorhanden sind. Für diesen Zustand wurde der Strom i0 durch die vertikale Lage des Zeigers 29
dargestellt. Während des FHeßens. von einem Gefäß ins andere wird keine Stromänderung auftreten,
so lange keine Teilchen in die Verengung 23 gelangen.
Der Flüssigkeitsspiegel 30 des Gefäßes 21 ist höher als derjenige 31 des Gefäßes 22. Hierdurch
tritt ein Druckunterschied auf, wodurch die Suspension durch die Verengung 23 von einem Gefäß
in das andere strömen wird. Eine Skalenteilung 32 ist neben dem Gefäß 21 dargestellt, welche schematisch anzeigt, daß eine Mengenmessung während
der Zeit der Strömung gemacht werden muß, um die Flüssigkeitsmenge, die durch die Verengung 23
durchfließt, genau bestimmen zu können. In der praktischen Ausführung der beschriebenen Apparatur
ist der Querschnitt der Verengung so gering, daß Gesdhwindigkeitsveränderungen zufolge
Druckverminderung vernachlässigt werden können. Der Flüssigkeitsspdegel 30 ändert sich kaum
während der ganzen Meßperiode, so daß der Druck als konstant betrachtet werden kann, ohne daß
durch diese Annäherung ein größerer Fehler als der durch andere Faktoren bedingte Fehler begangen
wäre. Ein Rührwerk 33 ist auch schematisch
dargestellt, dessen Zweck die womögliche Konstanthaltung der Homogenität der Suspension während
der ganzen Meßperiode ist. Um Fehler durch Aus-Scheidungen, die etwa durch die verschiedenen
Dichten der Teilchen und der Flüssigkeit entstehen können, zu vermeiden, wird die Verengung 23 über
dem Boden des Gefäßes 21 angebracht.
Bezugnehmend auf Fig. 2 wird der elektrische Strom i0 konstant bleiben, solange sich keine
Teilchen in der Verengung 23 befinden, und in diesem Fall bestimmt dieLeitfähigkeit der Flüssigkeit
allein den Widerstand des Stromkreises. Bezugnehmend auf Fig. 3 sei angenommen, daß ein
Teilchen 34 in die Verengung des Gefäßes 21 gelangt und diurch die Verengung in das Gefäß 22
strömt. Für eine kurze Strecke wird der Querschnitt der Flüssigkeit innerhalb der Verengung
wesentlich verringert, und das Teilchen 34 wird im wesentlichen die elektrische Stromstärke beeinflussen.
Das Teilchen 34 hat eine von der Flüssigkeit 20 verschiedene elektrische Leitfähigkeit, so
daß eine Stromänderung bewirkt wind und der Wert der Stromstärke nicht mehr i0 sein wird.
Wenn die Leitfähigkeit der Teilchen 34 größer ist als diejenige der Flüssigkeit, dann erfolgen offensichtlich
eine Verminderung des Widerstandes und eine Zunahme der durch das Instrument 27 gemessenen
Stromstärke. Dies wird eine Ablenkung des Zeigers 29 zu dem neuen Wert I1 verursachen,
aber in dem Augenblick, in welchem das Teilchen durch die Verengung 23 durchflossen
ist, wird der Zeiger 29 wieder zu der in Fig. 2 angezeigten Lage zurückkehren, da sich ja
nun kein Fremdkörper mehr in der Verengung befindet, und die Stromstärke wird wieder den
Wert i0 annehmen.
In einer gegebenen Zeiteinheit wird eine bestimmte Flüssigkeitsmenge von einem Gefäß in das
andere fließen, und es ist daher ersichtlich, daß, wenn man die Anzahl der Ablenkungen des Zeigers
29 von dem Stromwert J0 zu I1 während derselben
Zeiteinheit zählt, man einen Maßstab für die Zahl der Teilchen, die in der Mengeneinheit der Suspension
enthalten sind, und damit auch einen Maßstab für die Zahl der Teilchen in der Originalflüssigkeit
erhält.
In ähnlicher Weise wird man richtige Resultate erhalten, wenn man mit Flüssigkeiten zu tun hat,
wo die Teilchen selbst eine geringere Leitfähigkeit als die der umgebenden Flüssigkeit besitzen. So ein
Fall ist in der Fig. 4 dargestellt, wo das Teilchen 35 durch Einbringen in die Verengung 23 den
Widerstand des Stromkreises erhöht und hierbei den Wert des Ruhestromes i0 auf den neuen Wert J2
herabsetzt und dadurch einen Linksaussohlag des Zeigers 29 verursacht.
Aus der vorhergehenden Beschreibung wird es offenbar, daß Meßkraise benutzt werden können,
die sowohl eine Mischung von Teilchen als auch Suspensionen mit nur einer Art von Schwebeteilchen
zählen können. Solche Meßkreise können beliebige an und für sich bekannte Zählwerke, z. B.
Elektronenzählwerke, .enthalten, und diese können so angeordnet werden, daß der Zählmechanismus
bei verschiedenen Stromwerten ausgelöst wird. In dieser Art kann eine Anzahl von Zählwerken angebracht
werden, wobei ein jedes Zählwerk auf eine bestimmte Art von Schwebeteilchen ansprechen
wird. In ähnlicher Weise kann man Geschwindigkeitsmeßgeräte benutzen, wobei die Zählwerke die
Zahl der pro Zeiteinheit durch die Verengung durchfließenden Schwebeteilchen anzeigen. Durch
diese und ähnliche Apparate kann man im Zusammenhang mit der atimeldungsgemäßen Erfindung
eine Anzahl von wichtigen Messungen ausführen. Man kann z. B. die Dimensionen der
Schwebeteilchen bestimmen, indem man den Strom mißt, der erhalten wird, wenn man die zu messenden
Teilchen mit Teilchen bekannter Größe vergleicht. Oder man kann die Anzahl der Teilchen
selbst messen und viele andere ähnliche Informationen erhalten.
Um die größtmögliche Empfindlichkeit der Apparatur zu erreichen, ist es erwünscht, daß die Abmessungen
der elektrischen Stromstrecke, wie z. B. der Querschnitt der Flüssigkeit in der Verengung
23, von derselben Größenordnung sein soll wie die Abmessungen der Schwebeteilchen selbst. Es
können Fälle auftreten, wo die Teilchengröße selbst größer ist als der Querschnitt der elektrischen
Stromstrecke selbst. In solchen Fällen wird von einer Elektrodenspitze Gebrauch gemacht, deren
Durchmesser geringer ist als der Durchmesser der Schwebeteilchen und welche in einem verengten
Flüssigkeitsstromweg eingetaucht ist, wie es beispielsweise in Fig. 5 dargestellt ist. Die Rohröffnung
muß größer sein als die Teilchen und in vielen Fällen sogar genügend groß, um eine
Verstopfung durch anhaftende Teilchen zu vermeiden.
Fig. 5 stellt eine aus Isoliermaterial, wie z. B. Glas, ausgeführte Verengung 40 dar, welche durch
eine Flüssigkeit 47 unter einem gewissen Druck durchflossen wird. Ein Pfropfen 41, ebenfalls aus
Isoliermaterial hergestellt, ist wasserdicht innerhalb der Verengung angebracht. Eine Elektrode 42
ist in der Mitte des Pfropfens 51 befestigt, und das
Ende der Elektrode, die mit der Flüssigkeit in Beriihrung
kommt, besteht aus einer außerordentlich feinen Spitze 43. Eine Gegenelektrode wird durch
die Meßplatte 44 innerhalb der Verengung gebildet. und; der elektrische Strom fließt durch die
Flüssigkeit von der Elektrodenspitze 43 zur Meßplatte 44. Die Stromverteilung innerhalb des Mediums
47 wird durch die unterbrochenen Linien 45 dargestellt, wobei der ganze Strom durch die Elektrodenspitze
43 fließen muß. Demgemäß wird die Stromdichte in. der Nähe der Elektrodenspitze 43
sehr hoch, und die Gegenwart eines Teilchens 46 wird leicht durch einen Meßkreis 48 wahrgenommen.
Der Elektrodenschaltkreis ist durch Zuführungen 49 und 50 mit der Elektrode 42 und
Meßplatte 44 verbunden. Die Empfindlichkeit der Meßapparatur wird um so größer, je kleiner die
Abmessungen der Elektrodenspkze 43 gemacht werden können und je näher sich Teilchen 46 an
der Elektrode befinden. Der Klarheit wegen sind die Abmessungen der Fig. 5 in übertriebenem Maßstab
dargestellt.
In Fig. 6 ist eine beispielsweise Ausführung der Erfindung nach Fig. 1 dargestellt, mit welcher gute
Erfolge erzielt wurden. Die Suspension 61 ist in einem Glasgefäß 60 untergebracht, in dem eine verhältnismäßig
lange Röhre 62 vorgesehen ist, wobei diese Glasröhre mit einer bestimmten Menge der
Suspension 61 gefüllt ist. Die Lage der Meßröhre 62 list mit Bezug auf das Gefäß 60 unveränderlich,
was z. B. dadurch erreicht werden kann, daß die Röhre 62 mit ihrem Unterteil auf dem Boden 63
des Gefäßes ruht. Sowohl das Gefäß 60 wie auch die Röhre 62 sind aus Isoliermaterial, wie z. B.
Glas, hergestellt. In der Nähe und oberhalb des unteren Endes der Röhre 62 ist eine kleine öffnung
65 vorgesehen. Zufolge des Druckunterschiedes 66 wird die Flüssigkeit 61 aus der Röhre 62 durch die
Öffnung 65 in das Gefäß 60 fließen. Eine Elektrode 67 ist im Gefäß 60 eingetaucht, wobei die Elektrode
mit der Flüssigkeit in Berührung kommt. Eine andere Elektrode 68 ist in der Röhre 62 angebracht.
Wird ein Stromkreis über die Elektroden geschlossen, so wird ein Strom durch die öffnung 65
fließen, und das Vorhandensein eines Teilchens in der besagten öffnung wird eine Strom veränderung
hervorrufen. Die Elektroden 67 und 68 sind durch die Leitungen 69 und 70 mit einem Meßgerät verbunden,
das an sich in der Figur nicht dargestellt ist.
Wie schon oben erwähnt, kann die Erfindung auch ohne Verwendung von zwei Gefäßen einfach
dadurch ausgeführt werden, daß eine Elektrode mit einer gegebenen bestimmten Geschwindigkeit durch
die Suspension bewegt wird. Dies ist schematisch in Fig. 8 dargestellt, wo ein Gefäß 80 aus Isoliermaterial
mit einer Suspension von Schwebeteilchen 81 gefüllt ist. Eine Meßplatte 82 ist am Boden des
Gefäßes 80 angebracht, um einen elektrischen Stromfluß durch die Suspension zu ermöglichen.
Die Meßplatte ist mit einem Meßkreis verbunden, welcher z. B. aus einem veränderHöhen Wideretand
83, einem Strommeßgerät 84 und einer Batterie 85 bestehen kann. Eine Leitung 86 verbindet die Elektrode
82 und den Widerstand 83. Eine stark zugespitzte Elektrode 87 ist an einem Glied 88 angebracht,
welches an einer durch den Motor 90 betriebenen Achse 89 befestigt ist. Die Elektrode 87
ist in Kontakt mit der Flüssigkeit 81. Durch Leitungen 91 ist der Motor 90 an die Netzleitung in
jeder beliebigen Weise angeschlossen. Zu Erläuterungszwecken ist beispielsweise ein Drehzahlmeßgerät,
wie z. B. der mit der Achse 92 gekoppelte Tachometer 93, dargestellt.
Ein Kollektorring 95 mit Bürsten 96 ist an einer Isolationsscheibe 94 angebracht, welche an der
Achse 89 befestigt ist. Bürste und Detektorkreis sind durch die Verbindung 97 verbunden. Eine
Ausfü'hrungsweise der Elektrode 87 ist in der Fig. 9 dargestellt, wobei die Elektrode aus einer von
einem Isolationsmantel 87 umgebenen leitendem Kernmaterial 98 besteht, das in einer Spitze 99
endet, -welche mit der Suspension in Berührung
/09 524/105
steht. Der Leiterkern 98 ist mit dem Kollektorring 95 durch die Leitung 101 verbunden, was eine Umdrehung
der Elektrode in der Flüssigkeit selbst ermöglicht, ohne ihre Verbindung mit dem Meßkreis
zu unterbrechen.
Die oben beschriebene Apparatur wird so benutzt, daß ein Stromkreis durch die Suspension geschlossen
wird, wodurch ein Stromfeld hoher Dichte und starker Zuspitzung in der Nähe derElektrodenspitze
geschaffen wird, wie dies durch die gebrochenen Linien 102 dargestellt ist. Wenn ein
Schwebeteilchen 103 in die Einflußsphäre des Stromfeldes gelangt, wird der Leitfähigkeitsunterschied
zwischen Schwebeteilchen und Flüssigkeit eine Stromänderung und hier durch, eine Strotnmodulation
hervorrufen. Ist das Einflußgebiet der Spitze bekannt und wird die Elektrode 87 mit einer
bestimmten Umdrehungszahl im Gefäß in Drehung versetzt, so kann die an der Elektrodenspitze
vorbeigeflossene Gesamtmenge mittels der geometrischen Abmessungen des Rotationisweges berechnet
und dabei die Anzahl der Stromanzeigen für jede beliebige Einheitsmenge bestimmt werden.
Offensichtlich benutzt der beschriebene Apparat eine Stromverengung ungleichförmiger Stromdichte.
Die relative Bewegung zwischen der Flüssigkeit und den Elektroden trägt einige von den
Schwebeteilchen in die Verengung, wo die Stromdichte am größten ist und folglich der Einfluß der
Teilchen verhältnismäßig groß wird; andere Teilchen, die nicht in die Nähe der größten Stromverengung
gelangen, haben keinen so großen Einfluß auf den gesamten elektrischen Stromfluß. So
können identische Teilchen verschiedene Wirkungen haben. Die Empfindlichkeit des Meßgerätes muß
deshalb genau bekannt sein und für die beabsichtigten Gebrauchszwecke genau kontrolliert werden.
Ähnlicherweise müssen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um homogene Suspensionen zu
haben, bei welchen die relative Leitfähigkeit zwischen den Teilchen und der Flüssigkeit gleichmäßig
ist. Elektrochemische Effekte an den Elektroden müssen soweit als möglich vermieden werden, z. B.
durch Benutzung von Wechselstrom. Diese letztgenannte Schwierigkeit ist sehr stark vermindert
in dem vorhin beschriebenen Apparat, wo der Strom weg durch eine physikalische Verengung der
Flüssigkeit beengt ist.
Um eine Maskierung zu verhindern, ist es bei Ausführung der Erfindung notwendig, eine genügende
Verdünnung des Musters zu haben. Maskierungen treten auf, wenn die Bewegung der einzelnen
Teilchen in oder aus der Stromverengung durch die Gegenwart anderer Teilchen maskiert
wird, so daß keine wahre Anzeige der Einzelteilchen erfolgt. Es ist möglich, das Instrument
unter diesen Umständen zu eichen, so daß eine gegebene Anzahl von richtigen Wahrnehmungen
einen bestimmten Prozentsatz der Teilchen bedeuten. Dies kann dann ausgeführt werden, wo einzelne
Wahrnehmungen eher eine Ausnahme als eine Gesetzmäßigkeit bedeuten, jedoch ist es am günstigsten,
die Suspension so zu .verdünnen,,daß die größere Anzahl der Wahrnehmungen von Einzelteilchen
hervorgerufen wird. Die Empfindlichkeit des Meßgerätes muß hierbei berücksichtigt werden.
Eine Verminderung des Einflusses der Meßger ätempfindliichkeit auf die Zahl und Größe der
wahrgenommenen Teilchen kann durch eine scharfe Begrenzung des elektrischen Feldes erreicht werden,
z. B. dadurch, daß die Elektroden an entgegengesetzten Innenseiten einer isolierten rechteckigen
Röhre angebracht werden, durch welche die die Teilchen tragende Flüssigkeit durchgeleitet wird.
Fig. 10 zeigt einen Ausschnitt der Wand beider Gefäße 120 und 121, welche mit einer Verengung
in Form eines rechteckigen Rohres 122 miteinander verbunden sind. An den entgegengesetzten Innenwänden
des Rohres 122 sind die Elektroden 123'
und 124 angebracht, die durch Leitungen 125 und 126 mit einem Meßkreis verbunden sind. Durch so
eine Anordnung kann ein begrenztes und verhältnismäßig gleichmäßiges Feld erzeugt werden.
Vorausgesetzt, daß eine tragbare Empfindlichkeit beibehalten ist, werden bei einem solchen Apparat
große Veränderungen der Meßgerätempfindlichkeit weniger Einfluß auf die Gesamtzahl der gemessenen
Teilchen haben als Verengungen im unbegrenzten Feld. Fig. 5 zeigt eine Abart dieser Verengung.
Auch andere Abarten sind möglich, wie z. B. Ersatz einer der Elektroden in einem der flüssigen
Massen an irgendeinem Ende der Röhre durch eine »gleichgültige« Elektrode. Ein großer Vorzug der
dargestellten Verengung besteht darin, daß das genaue Volumen der abgetasteten Flüssigkeit bequem
und pünktlich bestimmt werden kann. Die Verengung zwischen den zwei Gefäßen in der in
Fig. ι und dann auch in Fig. 6 gezeigten Apparatur kann je nach dem Zweck verschiedene Formen annehmen, wie z. B. eine Röhre mit kreisförmiger
Ausbohrung, deren Länge einige Durchmesser beträgt, oder eine Perforierung in einer außerordentlich
dünnen Membran, die die beiden Flüssigkeiten voneinander trennt; sie kann einen zugespitzten
Eingang und eine plötzliche Änderung im Querschnitt des Ausflusses haben, oder auch umgekehrt;
oder beide Enden mögen zugespitzt oder jäh geändert sein. Die Stromänderung zufolge einer dieser
Verengungen kann für verschiedene Zwecke benutzt werden, wie z. B. Meßkreis zum Antrieb von Auslöseschaltungen
oder zur Impulsgebung an Instrumente oder Detektorgeräte.
Fig. 11 zeigt eine solche Verengung der vorerwähnten
Membran mit einer Perforierung in stark übertriebenem Maßstab, wobei in der kleinen
Kurve der elektrische Strom i in Abhängigkeit von Zeit oder Lage aufgetragen ist. Wenn ein Teilchen
von einer Seite der Membran 130 zur anderen Seite gelangt, erfolgt eine Stromzunahme gemäß der Abbildung
(angenommen, daß die Leitfähigkeit des Teilchens größer ist als die der Flüssigkeit). Die
Stromdichte ist am größten innerhalb der Verengung 131, dementsprechend der Einfluß der
Teilchen am größten, und folglich wird ein Stromimpuls 132 erfolgen, sobald ein Teilchen durch die
Verengung 131 gelangt. Veränderungen in der Lei t-
fähigkeit der Teilchen beeinflussen die Größe der Stromveränderung, d. h., die Amplitude des Impulses
132, Veränderungen der Teilchengröße beeinflussen auch die Dauer oder die Wellenform des
Impulses 132 (vorausgesetzt, daß die Abmessungen der Verengung von derselben Größenordnung sind
wie die des Teilchens).
In Fig. 12 ist eine verhältnismäßig lange Röhre 140 aus Isoliermaterial dargestellt, die zur Untersuchung
der Leitfähigkeit der Teilchen während ihrer Bewegung durch die genannte Röhre dient.
Das Meßinstrument kann so geeicht werden, daß die Maskierung durch das Vorhandensein von mehr
als einem Teilchen in der Röhre in Betracht gezogen wird. Die Stromdichte in der Mitte der Röhre
ist konstant, und daher ist das Teilchen dem Einfluß der veränderlichen Dichte der Enden nicht
unterworfen. In der in Fig. 12 gezeigten Verengung sind die Elektroden 141 und 142 in den die
Verengung verbindenden Gefäßen angebracht. Die Stromkurve zeigt, daß, wenn ein Teilchen durch
die Röhre 140 geht, Werte 143 gebildet werden, wobei plötzliche Veränderungen 144 und 145 am
Anfang und Ende auftreten.
Wenn der Strom differenziert wird, wird eine Stromänderungskurve di, wie sie in der Figur gezeigt
ist, erhalten. Durch das plötzliche Anwachsen entsteht am Anfang ein positiver Impuls 146;
während das Teilchen in der Röhre 140 ist, ist der Stromfluß konstant, und demgemäß wird keine
Ausgangsleistung in der Differentialschaltung vorhanden sein; wenn das Teilchen die Röhre verläßt,
wird durch die plötzliche Stromabnahme ein negativer Impuls 147 erzeugt; all dies unter der Annähme,
daß das Teilchen eine größere Leitfähigkeit besitzt alls die Flüssigkeit der Suspension. In
Fig. 13 ist eine Verengung 150 mit einem engen Eingang und einem erweiterten Ausgang gezeigt,
die beim Durchgang des Teilchens einen Impuls 151 erzeugt.
Offensichtlich können je nach der Wahl der Form der Verengung verschiedene Impulse für verschiedene
Zwecke erhalten werden. Offensichtlich können auch verschiedene Arten von Teilchen
gleichzeitig gezählt und studiert werden und dabei Zähl- und Meßgeräte benutzt werden, deren Selektivität
durch Strompolarität, Stromamplitude, Gradienten des Stromanstieges, Dauer des Stromes und
viele andere Faktoren für das Zählen und die Klassifizierung der Teilchen bedingt ist.
In Fig. 7 ist eine praktische Schaltung eines Meßgerätes und eines Durchganganzeigegerätes
dargestellt. Diese Schaltung kann im Zusammenhang mit dem in Abb. 6 beschriebenen Gerät benutzt
werden. Die Elektrode 67 ist durch die Leitung 70 mit der Erde 160 verbunden. Die Batterie
161 und der Widerstand 162 sind zwischen den
Elektroden 68 und 6j in Reihe geschaltet, und die
relative Leitfähigkeit der Teilchen und der Flüssigkeit 61 ist so gewählt, daß der Durchgang eines
Teilchens durch die öffnung 65 (Fig. 6) einen wahrnehmbaren Impuls erzeugt. Dieser Impuls speist
den Verstärker 163. Der Verstärker kann beliebiger Konstruktion sein und ist daher im Blockschaltbild
in der Figur wiedergegeben. Die Batterie 107 erteilt dem Gitter 165 genügend hohe negative Vorspannung,
so daß der negative Spannungsstoß über die Leitung 164 den Anodenstrom der Röhre 166
vollständig unterbricht. Die Anode ist durch die Ziffer 168, das Schirmgitter durch 169, der Schirmgitterwiderstand
durch 170, die Kathode durch 171 und das zweite Gitter duroh 172 gekennzeichnet. Der
Anoden widerstand ist mit der Ziffer 174 angedeutet.
Der Impuls von der Anode 168 ist durch einen Blockkondensator 175 zur Anode 176 der
Diode 177 geführt, wobei der Kondensator 178 aufgeladen
wird. Der negative Ausgangsstoß des Verstärkers 163 und die Sperrung der Röhre 166 erzeugen
einen hohen positiven Impuls, der auf die Anode 176 übertragen wird. Offensichtlich ist die
Diode 179 nicht beeinflußt, da ihre Katfhode 180 mit
der Anode verbunden ist. Im Anodenkreis der Röhre 166 wird ein negativer Impuls erzeugt, wenn
das Gitter 165 zur normalen Spannung zurückkehrt. Hierdurch wird der Anodenkreis leitfähig
und durch die Diode 179 zur Erde geshuntet, da ihre Anode 181 mit der Erde 160 verbunden ist. Die
Kathode 182 der Diode 177 ist mit dem Kondensator 178, welcher klein im Verhältnis zum Blockkondensator
175 ist, verbunden. Konstantes Pulsieren des Kreises durch wiederholtes Anwachsen
im Stromfluß zwischen den Elektroden 67 und 68 schafft eine Ladung am Kondensator 178, welche
durch den Abfluß widerstand 183 und Strommesser 184 zur Erde abgeleitet wird. Je häufiger die Impulse,
um so größer wird die Ladung am Kondensator 178 und um so größer der Ausschlag des
Instrumenteis 184. Dieser kann direkt in Teilchenzahlen pro Sekunde durch die Verengung 65 geeicht
werden.
Obwohl angenommen wird, daß die Erfindung in allen ihren Einzelheiten beschrieben wurde, muß
darauf hingewiesen werden, daß der Umfang der Erfindung sowohl was das Verfahren wie auch den
Apparat betrifft, viele Abarten zuläßt. Der Erfindungsumfang
ist daher lediglich durch die nachstehenden Patentansprüche beschränkt.
Claims (13)
- Patentansprüche:ι . Verfahren zur Ermittlung und/oder Zählung xio der Größe von in einer Flüssigkeit suspendierten Teilchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension einem elektrischen Feld ausgesetzt wird, wodurch die Schwebeteilchen bei ihrer Annäherung oder Durchgang durch dieses Feld infolge der Verschiedenheit der elektrischen Faktoren der Suspensionsflüssigkeit und der Schwebeteilchen, wie z.B. des elektrischen Leitwertes, in einem dieses Feld einschließenden Stromkreis Stromänderungen hervorrufen, die durch entsprechende Mittel angezeigt und gezählt werden, so daß die Anzahl der Stromänderungen ein Maß für die Anzahl der suspendierten Teilchen und der Modulationsgrad ein Maß für die Größe des suspendierten Teilchens darstellen.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension und damit die Teilchen durch eine Verengung geführt werden, die entweder zugleich eine Feldeinengung darstellt oder innerhalb der ein elektrisches Feld ausgebildet ist, deren Querschnitt vorzugsweise in der Größenordnung oder einiger Größenordnungen, der Teilchen liegt, wodurch einmal die Stromänderung ein Maximum wird und der Maskierungseffekt herabgesetzt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische Feld gegenüber der Suspension vorzugsweise auf einer bestimmten geometrischen Baihn bewegt wird, so daß während einer bestimmten Zeit ein bestimmtes Volumen der Suspension beeinflußt wird.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein bestimmtes Volumen der Suspension stark verdünnt wird, so daß die Schwebeteilchen stark verstreut sind, von denen mindestens ein einziges eine Stromänderung bewirkt.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf die von unterschiedlichen Teilchen der gleichen Suspension hervorgerufenen Stromänderungen, die z. B. verschiedene Amplituden aufweisen und/oder verschieden gerichtet sind, verschiedene Zählmittel ansprechen, so daß auch unterschiedliche Teilchen dm gleichen Meßvorgang gezählt werden.
- 6. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis S, gekennzeichnet durch Gefäße, vorzugsweise aus Isoliermaterial, die sowohl nebeneinander als auch ineinander aufstellbar sind und die zur Aufnahme der Suspension dienen und miteinander durch eine Verengung in Verbindung stehen, sowie durch zwei Elektroden, die so angeordnet sind, daß entweder ein Stromweg von einem Gefäß zum anderen über die Verengung entsteht, so daß die Verengung die größte Stromdichte aufweist, oder im Falle, daß die Elektroden in der verengten Durahlaßstelle selbst untergebracht sind, ein Stromweg nur in der Durchlaßstelle entsteht und die Elektroden außerhalb der Suspension mit einer Energiequelle und einem Anzeigegerät in Verbindung stehen, sowie ferner durch ein Rührwerk, das für eine dauernde gleichmäßige Verteilung der Schwebeteilchen in der Suspension sorgt, sowie durch Mittel, die für die Bewegung der Suspension durch die Durchlaßstelle sorgen.
- 7· Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gefäße durch eine Verengung miteinander in Verbindung stehen, deren Querschnitt in der Größenordnung oder einiger Größenordnungen der suspendierten Teilchen liegt.
- 8. Vorrichtung nach, Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei zwei Gefäßen, von denen das eine im anderen Gefäß angeordnet ist, die Verengung im inneren Gefäß durch eine Perforierung von der Größenordnung oder einigen Größenordnungen der Schwebeteilchen dargestellt wird.
- 9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verengung sich oberhalb des Bodens der Gefäße befindet, so daß Ausscheidungen der Suspension während der Messung das Untersuchungsergebnis nicht beeinträchtigen.
- 10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Verengung bzw. ihr veränderlicher Querschnitt entsprechend der gewünschten Form der Stromänderung wählbar ist.
- 11. Vorrichtung nach Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle, daß die beiden Elektroden in der verengten Durchgangsstelle für die Flüssigkeit mit den Schwebeteilchen angeordnet sind, die eine Elektrode als Flächenelektrode und die zweite Elektrode als Spitzenelektrode ausgebildet ist, die in einem Isolierpfropfen untergebracht ist, aus dem die Elektrodenspitze herausragt.
- 12. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Gefäß aus Isoliermaterial zur Aufnahme der Flüssigkeit mit den Schwebeteilchen zwei Elektroden vorgesehen sind und die eine Elektrode als Plattenelektrode und die zweite als Nadelelektrode ausgebildet ist, die in Rotation auf einer begrenzten Bahn versetzbar ist, und beide Elektroden außerhalb des Gefäßes an einen Stromkreis mit einer Stromquelle und einem Detektorgerät angeschlossen sind.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze der Nadelelektrode die Größenordnung der suspendierten Teilchen aufweist und aus einer Isolierung der Elektrode heraueragt.105In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 542 197;
französische Patentschrift Nr. 984 042.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen® 609 736/324 12.56 (709 524/105 5. 57)
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