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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Untersuchung von in einer
elektrisch leitenden Flüssigkeit suspendierten Teilchen, insbesondere von Blutkörperchen,
mit zwei Gefäßen aus elektrisch isolierendem Material für die zu untersuchende Flüssigkeit,
die miteinander über eine Tastöffnung verbunden sind, durch welche die Flüssigkeit
von einem Gefäß in das andere fließt, mit einer Zulaufleitung für die Flüssigkeit
in das eine Gefäß und einer Ablaufleitung aus diesem Gefäß, mit Elektroden in den
Gefäßen, die an einen elektrischen Meß-, Zähl- und Registrierkreis angeschlossen
sind und mit in die Zu-und Ablaufleitungen des einen Gefäßes eingeschalteten, die
Flüssigkeit trennenden Tropfstellen.
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Eine Vorrichtung zur Untersuchung von in einer elektrisch leitenden
Flüssigkeit suspendierten Teilchen, insbesondere von Blutkörperchen, ist als sogenannter
» Coulter-Zähler« bekanntgeworden. Bei diesem wird die Flüssigkeit mit den Teilchen
durch eine die Teilchen vereinzelnde Tastöffnung bewegt.
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Die Tastöffnung bildet die elektrische Meßstrecke.
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Durchläuft ein Teilchen diese Meßstrecke, ergeben sich in dem diese
Meßstrecke einschließenden Stromkreis dem Teilchenvolumen proportionale Stromänderungen,
die gezählt, registriert und angezeigt werden. Durch einen verstellbaren Amplitudendiskriminator
ist es möglich, nur die Teilchen zu erfassen, die über einem bestimmten, eingestellten
Schwellenwert liegen (vgl. deutsche Patentschrift 964 810).
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Eine andere nach dem »Coulter-Prinzip« arbeitende Vorrichtung ist
für fortlaufende Untersuchungen eingerichtet (vgl. französische Patentschrift 1
325237). Dem äußeren Gefäß der Vorrichtung wird die zu untersuchende Flüssigkeit
über eine Zuführungsleitung zugeleitet, in die eine im Gefäß vorgesehene Tropfstelle
eingeschaltet ist. Außerdem weist dieses Gefäß eine nach unten zeigende Öffnung
auf, von der aus sich die zu untersuchende Flüssigkeit unter dem Einfluß der Schwerkraft
in Form von Tröpfchen nach unten bewegt. Die Einschaltung der Tropfstelle in der
Zufuhrleitung und das Abfließen der Flüssigkeit durch Abtropfen beseitigt die Gefahr
des Zuführens von Störsignalen über den Zu- bzw. Ablauf bei einer kontinuierlich
vorzunehmenden Untersuchung.
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Nachteilig ist, daß die am Ablauf abtropfende Flüssigkeit in einem
offenen Behälter aufgefangen werden muß. Hierdurch wird die Gefahr einer Verschmutzung
der gesamten Vorrichtung heraufbeschworen, und andererseits ist die Durchflußgeschwindigkeit
und damit zumindest teilweise auch die Art und Weise der Tröpfchenbildung nur von
der Schwerkraft abhängig und kann nicht zur Erzielung eines bestimmten Verhaltens
verändert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die zuletzt beschriebene
Vorrichtung dahingehend zu verbessern, daß unter Beibehaltung der elektrischen Abtrennung
des Zu- und Ablaufes eine Verschmutzung der Vorrichtung durch die abfließende Flüssigkeit
vermieden und die abfließende Flüssigkeit einer Sammelstelle zugeführt wird, deren
Lage unabhängig von der Stellung der Meßgefäße in der Vorrichtung ist.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die in die Ablaufleitung
des einen Gefäßes eingeschaltete Tropfstelle als eine geschlossene Tropfkammer ausgebildet
ist, an welche eine Vakuumquelle angeschlossen ist.
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Dies hat den Vorteil, daß einerseits die gesamte Untersuchungsvorrichtung
saubergehalten werden kann, und zwar unabhängig davon, wie weit z. B. die Meßgefäßanordnung
gehoben oder gesenkt ist. Außerdem besteht der Vorteil, daß infolge der geschlossenen
Kammer die Flüssigkeit abgesaugt und an eine nicht störende Stelle überführt werden
kann und der eingestellte Unterdruck je nach Art der zu untersuchenden Flüssigkeit
frei wählbar ist.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist das an das eine Gefäß
unmittelbar angeschlossene Teilstück der Ablaufleitung elektrisch leitend und als
eine elektrode an den Meß-, Zähl- und Registrierkreis angeschlossen. Hierdurch bietet
sich der Vorteil, eine zusätzliche Elektrode einzusparen, da ein Teilstück der Ablaufleitung
die Rolle einer Elektrode übernimmt.
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Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist dem elektrisch
leitenden Teilstück der Ablaufleitung, vorzugsweise bis zur Tropflammer, ein elektrisch
isolierendes Teilstück nachgeordnet.
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Es ist nebenbei zu erwähnen, daß die Spannungen, die bei Coulter-Vorrichtungen
auftreten, oft hoch genug sind, um einen elektrischen Schock zu bewirken. Die Erfindung
verhütet also auch einen elektrischen Schock für den Bediener der Vorrichtung, indem
das Meßgefäß sowohl von der hereinfließenden als auch der abfließenden Flüssigkeit
getrennt wird.
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Im folgenden wird an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung beschrieben. In der Zeichnung ist ein Teil einer sogenannten Coulter-Vorrichtung
gezeigt, die von üblicher Bauart ist mit Ausnahme der Teile, die ein kontinuierliches
Hindurchleiten der zu untersuchenden Probensuspension ermöglichen. Ein Ständer ist
schematisch dargestellt.
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Er besteht im wesentlichen aus Seitenteilen 10 und 12, die von einem
geeigneten Unterteil 14 getragen werden, das mit Dämpfern versehene Füße 16 hat.
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Die Seitenteile 10 und 12 sind aus Isoliermaterial hergestellt, wie
etwa klarem Kunststoff, so daß das Innere ohne weiteres sichtbar ist. An dem Ständer
ist eine Halterung für das sogenannte Tastöffnungsrohr 18 vorgesehen, von dem nur
der untere Teil gezeigt ist. Im Tastöffnungsrohr 18 befindet sich eine Elektrode
20, die in die Suspension 22 eingetaucht ist, welche im Rohr 18 enthalten ist Die
Elektrode 20 ist über eine Leitung 24 mit dem Detektor verbunden. Das untere Ende
des Rohres 18 ist von geringerem Durchmesser, wie bei 26 gezeigt, und hat einen
abgeflachten Teil28, auf dem die Tastblende in Form einer ringförmigen Platte 30
befestigt ist.
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Die Tastöffnung 32 in der Platte 30 ist normalerweise für das unbewaffnete
Auge nicht sichtbar. Der untere Bereich des Rohres 18 ist von einer Metallabschirmung34
umgeben, deren Seitenwandungen36 und 38 gezeigt sind. Ausgerichtete Öffnungen40
und 42 in den Seitenwandungen 38 und 12 ermöglichen es, daß Licht von einem einfachen
Projektor 44 durch das untere Ende des Rohres 18 gesandt werden kann und die Öffnung
32 beleuchtet. Durch ein Mikroskop, von dem ein Teil bei 46 gezeigt ist, kann die
Öffnung beobachtet werden, um festzustellen, ob irgendwelche Teilchen die Öffnung
32 verstopft haben. Der Teil 46 des Mikroskops erstreckt sich durch zueinander ausgerichtete
Öffnungen 48 und 49 in den Seitenteilen 10 und 36.
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Eine Versteifungsstange 50 erstreckt sich zwischen
den
Seitenplatten 36 und 38, wobei diese Stange 50 aus Isoliermaterial besteht und eine
Endklemme52 aufweist, die mit dem Detektor durch eine Leitung 54 verbunden ist.
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Eine Plattform56, die sich zur senkrechten Bewegung auf Führungsstangen
58 eignet, wird durch Federn 60 aufwärts gezogen.
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Zur Messung wird die zu untersuchende Suspension in einem Gefäß 62
auf die Plattform 56 gestellt, und dann wird es den Federn 60 gestattet, das Becherglas
gegen das untere Ende des Rohres 18 zu ziehen.
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Das untere Ende des Gefäßes 62 ist mit einem Ablaß versehen, der
mit einer Vakuumquelle verbunden ist. Die kontinuierlich fließende Suspension wird
durch die Oberseite des Gefäßes 62 eingebracht, während es kontinuierlich durch
den Boden abgezogen wird. Messungen können gemacht werden, z. B. unter Verwendung
der manometrischen Technik, die in der britischen Patentschrift 865 069 beschrieben
ist. Die aufeinanderfolgenden Meßdurchgänge liefern eine Zählung und/oder Informationen
bezüglich der Größe für eine Charge nach der anderen, während die Suspension kontinuierlich
durch das Gefäß 62 ließt. Andererseits kann dort, wo nur eine Aussage iiber die
Größen gefordert ist, oder wo es erwünscht ist, die Teilchen nach ihrer Menge, Durchlaufgeschwindigkeit
usw. zu zählen, ein kontinuierliches Hindurchsaugen eines Teiles der Suspension
durch die Öffnung 32 in das Innere des Rohres 18 erfolgen, während die Suspension
kontinuierlich durch das Gefäß 62 fließt.
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Damit auch kleine Probenmengen untersucht werden können, hat das
Gfäß 62 unten die Form eines Hohlzylinders 64, der in seinem Inneren eine Kammer
66 bildet, die nicht viel größer und von der ungefähren Gestalt wie das untere Ende
70 des Rohres 18 ist. Es befindet sich eine Abfluß öffnung 68 am Boden der Kammer
66, und es können Mittel vorgesehen werden, welche verhindern, daß das untere Ende
70 des Rohres 18 die Ablaßöffnung 68 abschließt, wenn die Plattform 56 das Gefäß
62 aufwärts bewegt, Bei dem besonderen dort gezeigten Aufbau kann ein Bund 72 an
einer der Führungsstangen 58 befestigt sein, um die Aufwärtsbewegung der Plattform
56 zu begrenzen.
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Das Gefäß 62 hat einen Ständer 74, der hohl ist und eine Seitenöffnung
76 aufweist, durch die sich ein Ablaßrohr 78 erstreckt. Das Ablaßrohr 78 ist von
L-Form, und ein Ende ist in die Ablaßöffnung 68 eingeführt, und das andere Ende
erstreckt sich durch die Seitenöffnung 76 aus dem Ständer 74 heraus. Dieses Ablaßrohr
78 besteht aus Metall und weist kapillare Abmessungen auf. Eine elektrische Leitung
80 ist vom Ende des Ablaßrohres 78 zur Endklemme 52 von solcher Länge verbunden,
daß die Plattform 56 frei gesenkt werden kann, ohne die Leitung 80 zu zerreißen
oder die Bewegung der Plattform 56 einzuschränken.
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Das obere Ende des Gefäßes 62 ist zu einer trichterförmigen Gestalt
ausgeweitet, wie bei 82 gezeigt, um ein Einführen der Suspension zu erleichtern.
Eine Leitung 84 führt die Suspension dem Gefäß 62 zu. Die Suspension 86 im Gefäß
64 wird bei der Messung durch die Tastöffnung 32 der im Tastöffnungsrohr 18 befindlichen
Flüssigkeit 88 zugeführt.
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Beim Führen der Suspension durch die Leitung
84 kann die Fließgeschwindigkeit
so eingestellt werden, daß ein kontinuierliches Tropfen erfolgt, wie gezeigt, wodurch
die Suspension im Rohr 84 niemals elektrisch mit der Suspension 86 im Gefäß 64 verbunden
ist.
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In der Abflußleitung aus dem Gefäß 64 ist eine Tropfkammer 87 vorhanden.
Sie befindet sich innen an der Seitenwandung 83 und soll den Fluß der Abgabeflüssigkeit
unterbrechen, um eine elektrische Verbindung zwischen der Suspension 86 im Gefäß
62 und der Abgabeflüssigkeit zu verhüten.
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Die Tropfkammer 87 besteht aus einem rohrförmigen Bauteil 89 aus
Isoliermaterial mit oberen und unteren Stöpseln 90 und 92, durch die sich kurze
Leitungen 94 und 96 erstrecken. Die Leitung 94 stellt über einen Schlauch98 eine
Verbindung mit dem Ablaßrohr 78 her und ist von solcher Länge und Gestalt, um eine
freie Bewegung der Plattform 56 aufwärts und abwärts zu gestatten. Die untere Leitung
96 ist mit einem Rohr 100 verbunden, das sich seinerseits zu einer Vakuumquelle
und einem Abfallbehälter durch ein Ventil 102 erstreckt. Wenn dem Vakuum gestattet
wird, die Flüssigkeit aus dem Gefäß 64 abzuziehen, verläuft sie durch das Rohr98,
die Tropfkammer 87 und in die Leitung 100 hinein.
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Die Größe der Durchlässe in dem Schlauch und in den Leitungen ist
so, daß das Medium in getrennten Tropfen durch die Tropflammer 87 tropft. Dadurch
besteht keine elektrische Verbindung zwischen der Flüssigkeit, die sich innerhalb
des Rohres 98 befindet, und der Flüssigkeit, die sich im Rohr 100 befindet Es ist
offensichtlich, daß, wenn die Fließgeschwindigkeit richtig eingestellt ist, keine
elektrische Verbindung der Suspension 86 nach außen hin vorhanden ist, die Störungen,
Brummen und Geräusche entstehen lassen könnte.