DE939072C

DE939072C - Backenbremse, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE939072C
Application number: DEP55853A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Dipl-Ing Beuchle; Karl Press
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1949-09-24
Filing date: 1949-09-24
Publication date: 1956-02-16

Description

Backenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge Backenbremsen wirken bekanntlich derart, daß zwei oder mehrere am Bremsschild schwenkbar bzw. an einem Lagerbolzen befestigte Bremsbacken durch geeignete Mittel gegen die Bremstrommel gepreßt werden. Zur Erhöhung der Bremskraft sind bereits verschiedene Verbesserungen vorgeschlagen worden, beispielsweise die gleitende Anordnung der Bremsbackenenden auf ihrem Widerlager, das Abstützen jeweils am hinteren Backenende, in der Drehrichtung der Bremstrommel gesehen, die Beaufschlagung jeder Backe an beiden Backenenden od. dgl. Es ist ferner vorgeschlagen worden, die sogenannte Servowirkung auszunutzen, derart, daß die auf eine der Backen wirkende Mitnehmerkraft der Trommel durch geeignete Vorrichtungen auf die andere Bremsbacke übertragen wird. Der erreichte Effekt ist bei der letzten Bauart am größten, jedoch sind die hierbei auftretenden Kräfte schwer zu beherrschen, so daß derartige Bremsen zum Blockieren neigen.
Die vorliegende Erfindung stellt eine weitere Verbesserung auf diesem Gebiete dar. Sie bezieht sich auf eine Bremsvorrichtung, die die Anwendung einer erheblichen Servokraft ermöglicht, die in beherrschbaren Grenzen bleibt und wobei die Bremsbeläge auf ihrem ganzen Umfange zum Bremsen ausgenutzt werden. Die Erfindung besitzt als weiteren Vorteil die besonders günstige Anordnungsmöglichkeit einer Handbremsvorrichtung. Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen.
Die Erfindung besteht in der Vereinigung folgender an sich bekannter Merkmale: r. eine auf die benachbarten Enden der Backen gleichmäßig wirkende Betätigungseinrichtung, beispielsweise ein hydraulischer Bremszylinder, 2. eine Übertragungsvorrichtung, Schwinghebel od. dgl. zwischen den freien Enden der Backen, 3. gleitende Anordnung der Backenenden an der Betätigungsvorrichtung, 4. gleitende Anordnung der Backenenden am Übertragungsglied.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Abbildungen dargestellt. Es zeigt Abb. I eine Radbremsvorrichtung in schematischer Darstellung, Abb. 2 eine andere Ausbildung des Übertragungsgliedes und Abb. 3 eine weitere Ausführungsform.
An einem Bremsschild I ist ein doppelt wirkender hydraulischer Bremszylinder 2 fest angeordnet, der über die Nachstellvorrichtungen 3 bzw. 4 auf die Backen 5 bzw. 6 wirkt. Die Backenenden sind in Schlitzen der Nachstellbolzen 7 gelagert, so daß eine gleitende radiale Verschiebung der Backenenden möglich ist.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Bremsschildes I ist an einem Ankerbolzen 8 ein Schwinghebel 9 gelagert, der Abstützflächen Io bzw. II besitzt, auf denen sich die freien Enden der Backen 5 bzw. 6 abstützen. Die Backenenden greifen dabei in entsprechende Schlitze des Schwinghebels 9 ein, so daß auch sie sich radial verschieben können, Die Abstützflächen des Übertragungsgliedes für die gleitend angeordneten Bremsbacken bilden in Ruhestellung einen rechten oder einen stumpfen Winkel mit der Tangente zur Bremsfläche, wodurch bis zu einem gewissen Grad verhindert wird, daß die Bremsbacken, die, wie erwähnt, gleitend gelagert sind, während der Erschütterungen beim Fahren zur Trommel hin abgleiten. Die Schrägfläche verhindert diese Gleitbewegung.
Der Schwinghebel 9 besitzt eine automatische Zentrierung, und zwar über an ihm gelagerte Bolzen I2, deren Federn I3 auf entsprechende Schultern I4 am Bremsschild I wirken.
Die Bremsbacke 6 besitzt an ihrem dem Schwinghebel 9 zugewandten Ende einen Lagerbolzen I5, an dem der Hebel 16 der Handbremse gelagert ist. Hebel I6 wird durch einen Seilzug I7 betätigt und wirkt dabei mit seinem Nocken I8 auf eine geeignete Fläche des Schwinghebels 9.
Abb. 2 zeigt eine andere Ausführungsform. Am Bremsschild ist ein Führungsgehäuse I9 fest angeordnet, in dem die Stoßstange 2o längs verschiebbar gleitet und auf deren geschlitzten Enden sich die Backen 2I bzw. 22 radial verschiebbar abstützen. Die Stoßstange 2o besitzt einen Bund 23, gegen welchen sich zwei Druckfedern 24 bzw. 25 abstützen. Der Handbremshebel 26 ist auf dem Bolzen 27 der Backe 22 schwenkbar gelagert und wirkt über seinen Nocken 28 auf die Stoßstange 2o ein.
Beim Betätigen der Vorrichtung wird die Mitnehmerkraft der in der Drehrichtung vorn liegenden Bremsbacke über das Übertragungsglied, also den Schwinghebel 9 oder die Stoßstange 2o, auf die andere Backe übertragen; jedoch wird die Übertragungskraft durch die Zentrierfedern entsprechend verringert, so daß also keine Voll-Servowirkung entsteht und dadurch wiederum ein Blockieren der Bremse verhindert wird.
Eine andere Ausführungsform, die lediglich bei Vorwärtsfahrt die Verstärkung der Bremskraft durch das Übertragungsglied ermöglicht, die bei Rückwärtsfahrt jedoch als normale Backenbremse wirkt, ist in Abb. 3 dargestellt.
Die bei Vorwärtsfahrt vorn liegende Backe 29 überträgt die Mitnehmerkraft über die Stoßstange 3o auf die Backe 3I, wobei die Übertragungskraft durch die Feder 32 vermindert wird. Bei Rückwärtsfahrt dagegen stützt sich die Backe 3I an der Stoßstange 3o ab, die sich ohne Zwischenschalten einer Feder unmittelbar auf das Ende des Gehäuses 33 abstützt, so daß die Mitnehmerkraft über das Gehäuse 33 vom Bremsschild aufgenommen wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Backenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender an sich bekannter Merkmale: I. eine auf die benachbarten Enden der Backen gleichmäßig wirkende Betätigungseinrichtung, beispielsweise ein hydraulischer Bremszylinder, 2. eine Übertragungsvorrichtung, Schwinghebel od. dgl. zwischen den freien Enden der Backen, 3. gleitende Anordnung der Backenenden an der Betätigungsvorrichtung; 4. gleitende Anordnung der Backenenden am Übertragungsglied. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 437 755, 478 I56, 611793, 686 075, 695 186, 696 2oo, 703 813, 7io 643; britische Patentschriften Nr. 443 66o, 467 341, 483 408, 487 3 16; USA.-Patentschriften Nr. 2 087 371, 2 132 049, 2 138 205, 2 144 023, 2 246:242.