DE1455871C - Bremsvorrichtung, insbesondere für Flurförderfahrzeuge - Google Patents
Bremsvorrichtung, insbesondere für FlurförderfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung, insbesondere für Flurförderfahrzeuge mit einem lenkbaren
Antriebsrad an einem zur Lenkung am Fahrzeugrahmen drehbar gelagerten Antriebsblock,
welcher einen mit dem Antriebsrad über ein Untersetzungsgetriebe verbundenen Motor und eine auf
der Motorwelle oder einer Zwischenwelle des Untersetzungsgetriebes befestigte Bremsscheibe umfaßt.
Flurförderfahrzeuge müssen so gedrängt als möglich gebaut sein, um das Manövrieren in engen
Räumen zu erleichtern. Insbesondere ist es dazu auch zweckmäßig, die Bremse und damit auch den
Antriebsblock möglichst klein zu halten. Jedoch setzen die wegen der zu befördernden schweren
Lasten aufzubringenden Bremsmomente und die damit verbundene Entstehung und Ableitung von
Reibungswärme einer Verringerung der Baugröße der Bremse Grenzen. Außerdem muß die Bremse
zur Wartung und Instandsetzung leicht zugänglich sein, ferner darf sie den Zugang zum Antriebsmotor
oder zu anderen Teilen des Antriebsblockes nicht erschweren.
Bei Flurförderfahrzeugen der oben angegebenen Art ist eine mechanische Bremsbetätigung wegen der
Verschwenkbarkeit des Antriebsblockes um große Winkel bezüglich des Fahrzeugaufbaus für dessen
Lenkung nur schwer zu verwirklichen. Hydraulische Bremsen, die mit Regelorganen im Aufbau
des Fahrzeugs durch biegsame hydraulische Leitungen verbunden sind, sind hierfür besser geeignet.
Aus Sicherheitsgründen werden diese Fahrzeuge
gewöhnlich mit einer Parkbremse versehen, durch welche das Fahrzeug blockiert wird, sowie mit einer
Betriebsbremse, über welche der Fahrzeugfahrer veränderliche Bremsmomente hervorrufen kann. Für
einen störungssicheren Betrieb ist es zweckmäßig, daß die Betriebsbremse mit Federanzug und Kraftlösung
ausgestattet ist. Dabei hat man Bremsen mit Bremsbacken verwendet, die auf eine Bremstrommel
innerhalb des Antriebsrades wirken, wobei ein hydraulischer Bremszylinder mit den Backen für die
Betriebsbremsung und ein Bowdenzug mit den Bakken für die Parkbremsung verbunden ist. Solche
Systeme werden auch in Personenkraftwagen verwendet.
Die Antriebsblöcke von Flurförderfahrzeugen müssen um größere Winkel beim Lenken verdrehbar
sein, als die lenkbaren Räder von Kraftfahrzeugen. Daher sind die Antriebsblöcke für Flurförderfahrzeuge
in manchen Fällen mit hohlen Schäften versehen worden, durch welche die hydraulische
Leitung und der Bowdenzug gelegt sind, damit beim Drehen des Antriebsblockes während des Fahrzeuglenkens
sich die Länge der hydraulischen Leitung und des Bowdenzuges nicht ändert. Trotzdem müssen
sich die Enden immer noch gegenseitig drehen, so daß der Bowdenzug und die hydraulische Leitung
einer unerwünschten Verdrehung beim Lenken ausgesetzt sind.
Wegen des beschränkten Durchmessers des Antriebsrades ist der Bremstrommeldurchmesser ebenfalls
begrenzt, so daß das erforderliche Bremsmoment in manchen Fällen nur schwer zu erzielen ist.
Ferner besteht der Nachteil, daß die Bremsbacken nur schwer zugänglich sind und für das erneute Belegen
oder Nachstellen solcher Bremsen das Fahrzeug aufgebockt und das Antriebsrad abgenommen
werden muß. Zusätzlich sind die Bremstrommeln vom Rad eingeschlossen, so daß die Wärmeableitung
in unbefriedigender Weise eingeschränkt ist.
Es ist auch bereits ein Antriebsblock bekannt, der zusammen mit einem Antriebsrad in einem Rahmen
zu Lenkzwecken drehbar gelagert ist, wobei die Bedienung dieses Antriebsblockes durch einen Handhebel
erfolgt. Auf der Motorwelle ist eine Bremsscheibe mit einer zangenförmigen Bremseinrichtung
angeordnet. Diese Bremseinrichtung wird über ein
ίο Gestänge bedient, welches mit dem erwähnten Handhebel
in Verbindung steht, wobei ein entsprechend ausgebildeter Nocken bei einer bestimmten Schrägstellung
des Handhebels den Bremsvorgang auslöst. Darüber hinaus ist ein Antriebsblock bekannt, der
in einem Rahmen drehbar gelagert ist und einen Motor, ein Untersetzungsgetriebe und ein lenkbares
Antriebsrad umfaßt, jedoch keine Bremsscheibe aufweist.
Es gehört auch noch zum Stand der Technik,
so eine Bremseinrichtung durch den Fahrersitz zu
steuern, wobei dieser über ein federbelastetes ,'Gestänge
mit der Bremseinrichtung verbunden ist. Ferner ist es nicht mehr neu, einen Stufenkolben in
einem Zylinder zu verwenden, in den'zur Lüftung der Bremsen ein Druckmittel eingeführt wird, welches
auf die Ringfläche des Stufenkolbens wirkt.
Schließlich ist eine Bremsscheibe für Seilwinden mit zwei gegenüberliegenden Zylindern bekannt, wobei
die Bremsbeläge beim Fehlen eines hydraulischen Druckes durch Stabfedern gegen die Bremsscheibe
gedrückt werden. Zum Lösen der Bremse werden' beide Zylinder gleichzeitig und durch die gleiche
Druckquelle beaufschlagt. Bei dieser Einrichtung, die in Achsrichtung der Bremsscheibe übrigens sehr viel
Raum beansprucht, sind beide Hydraulikzylinder an einen Bremskreis angeschlossen, was der Ausbildung
unabhängiger Bremsbetätigungseinrichtungen entgegensteht.
Zur Verwiklichung einer Parkbremse und gleichzeitig einer Betriebsbremse ist es theoretisch möglich,
zwei gesonderte Scheibenbremsanlagen vorzusehen, die von zwei unabhängig bedienbaren hydraulischen
Systemen betätigt werden können. Der Raum, der für lenkbare Antriebsblöcke in Flurförderfahrzeugen
zur Verfügung steht, schließt jedoch eine solche Verdopplung aus. Da sich die Bremseinrichtungen mit
dem Motor, dem Untersetzungsgetriebe und dem Antriebsrad beim Lenken des Fahrzeugs drehen
müssen, muß für jede zusätzliche Einrichtung für einen solchen Antriebsblock mehr Raum zur Verfügung
stehen, als, die Einrichtung selbst beansprucht. Zwar ist es zweckmäßig, möglichst viele
Teile des Antriebsblockes so nahe wie möglich der Lenkachse anzuordnen. Wegen,der räumlichen Beschränkungen
sowie der vorkommenden Lenkwinkel sind Bremssysteme üblicher Fahrzeuge bei Flurförderfahrzeugen
nicht brauchbar.
Theoretisch ist es vielleicht auch möglich, eine einzige Kombination von Hydraulikzylindern zu /
verwenden, die sowohl durch eine hydraulische Steuerleitung für eine Betriebsbremsung als auch
durch eine hydraulische Steuerleitung für eine Parkbremsung betätigbar ist. Jedoch sind solche Einrichtungen
zwangläufig verwickelt und unzuverlässig,
insbesondere dann, wenn ein störungssicheres Bremssystem vorgesehen werden soll, da bei solchen
Steuerleitungen eine unerwünschte Wechselwirkung stattfindet, so daß bei einer Betätigung der Betriebs-
bremse die Betätigung der Parkbremse und umgekehrt beeinflußt wird, sofern nicht verwickelte hydraulische
Anlagen verwendet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, alle die vorstehend geschilderten Nachteile zu beheben und eine Bremsvorrichtung,
insbesondere für Flurförderfahrzeuge, zu schaffen, welche bei geringstmöglichem Raumbedarf
und größtmöglicher Störungssicherheit über zwei sich gegenseitig nicht beeinflussende, gesonderte
hydraulische Steuerungen betätigbar ist.
Dies ist mit einer Bremsvorrichtung der eingangs angegebenen Art erreicht, welche erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet ist, daß auf beiden Seiten der Bremsscheibe jeweils ein Bremszylinder mit
IO kolben über die Druckleitung mit einem Druckzylinder
in Verbindung stehen, der in an sich bekannter Weise durch Belastung des Fahrersitzes
betätigbar ist. Einem letzten kennzeichnenden Merkmal der Erfindung zufolge steht der zweite Bremszylinder
über eine biegsame Druckleitung mit einem Druckzylinder in Verbindung, der durch ein Bremspedal
betätigbar ist.
Die Parkbremsung wird also durch Federkraft hervorgerufen und beendet, sobald der Fahrzeugfahrer
seinen Sitz einnimmt. Durch das Gewicht des Fahrers wird ein hydraulischer Druck zum Entstehen
gebracht, welcher der besagten Federkraft entgegenwirkt und die Parkbremse löst. Bei einer Betriebs-
einem darin verschieblichen Bremskolben angeordnet 15 bremsung können mittels des Bremspedals verschieist,
wobei die einander gegenüberliegenden Brems- dene Bremsmomente erzeugt werden, um ein Mazylinder
mechanisch starr miteinander verbunden
und an voneinander unabhängige hydraulische
und an voneinander unabhängige hydraulische
Bremskreise angeschlossen sind. Durch die getrennte növrieren des Fahrzeuges zu ermöglichen. Die eine
Bremsung beeinflußt nicht die andere. Es ist jedoch über den Parkbremszylinder eine selbsttätige. Unter-
Bedienungsmöglichkeit der beiden Bremszylinder 20 Stützung des Betriebszylinders zur Erzielung eines
können voneinander unabhängige Parkbrems- und Fahrbremsmomente erzeugt werden, wobei sowohl
der Park- als auch der Fahrbremszylinder einzeln oder gleichzeitig betätigbar sind. Die starre mechanische
Verbindung der beiden Bremszylinder bewirkt, daß bei einer Bremsung die Bremsbeläge beider
Bremsscheibenseiten zur Anlage an der Scheibe kommen, wodurch für beide Bremsarten (Parkbremsung,
Betriebsbremsung) die gleiche Wirkung erzielt wird. ·
Da das Untersetzungsgetriebe das. Bremsmoment der Bremsscheibe verstärkt, ist ein geringeres Bremsmoment
an/der Scheibe aufzubringen, als bei einem Bremsen am Antriebsrad. Da die Bremsscheibe nicht
von einer Trommel eingeschlossen ist, kann die beim Bremsen entstehende Wärme leicht abgeleitet
werden. Im übrigen benötigt die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung nur einen geringen Raum und ist
leicht zugänglich. .
, In weiterer Vervollkommnung der Erfindung sind die Bremszylinder in einem an der Antriebsblock-Grundplatte
befestigten Träger parallel zur Bremsscheibenachse verschieblich gelagert, ferner sind zur
Erzielung einer symmetrischen Lage der Bremsbeläge bezüglich der Bremsscheibe zwei Paare von Druckfedern
vorgesehen, die jeweils zwischen dem Träger und einem Bremszylinder bzw. dem Belagträger des
anderen Bremszylinders angeordnet sind, wobei zur Einstellung der symmetrischen Lage der Bremsbeläge
zusätzlichen Bremsmomentes gegeben, wenn der Fahrer eine außerordentlich scharfe Bremsung durchführt.
,
Nachstehend ist eine Ausführungsform der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben. Darin
zeigt
• Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines
Flurförderfahrzeuges mit einer erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung in schematischer Wiedergabe,
F i g. 2 die Ansicht eines waagerechten Schnittes durch die Bremsvorrichtung des Fahrzeuges nach
Fig. 1, .',...
F i g. 3 die Ansicht des senkrechten Schnittes entlang der Linie 3-3 in Fig. 2 durch dieselbe Bremsvorrichtung,
jedoch in vergrößertem Maßstab,
F i g. 4 eine auseinandergezogene Darstellung der Bremsvorrichtung gemäß Fig. 2 und 3.
Das Flurförderfahrzeug gemäß Fig. 1 weist zwei lenkbare Räder 10 und 11 und zwei lasttragende
Räder 13 auf. Ferner ist ein Gerüst 14 .vorgesehen, an dem ein Lastschlitten 15 mit zwei Gabelarmen 16
angeordnet ist. - . :
Das Flurförderfahrzeug ist mit einem Antriebsblock ausgestattet, welcher zum Antrieb und Bremsen
des Fahrzeuges dient, und zwar über das lenkbare Rad 10. Der Antriebsblock umfaßt einen Motor
20, ein Untersetzungsgetriebe 21 und eine Scheibenbremse 24, deren Bremsscheibe auf der Welle des
Motors 20 oder auf einer Zwischenwelle des Unter
sich die Druckfedern eines Paares jeweils über eine 50 Setzungsgetriebes 21 befestigt ist. Motor 20, Unter-Mutter
am Träger abstützen, welche auf einer Ge- Setzungsgetriebe21, Antriebsradio und die Schei-
' " " benbremse 24 sind sämtlich mittelbar oder unmittel
bar an der Grundplatte 9 des Antriebsblocks
windebüchse des Trägers verschraubbar ist.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung dienen zur starren Verbindung und verschiebbaren
Lagerung der Bremszylinder Bolzen, welche durch Bohrungen im Träger hindurchgeführt sind und die
als Schraubenfedern ausgebildete Druckfedern tragen.
Ein Bremszylinder weist vorteilhafterweise einen an sich bekannten Stufenkolben auf, der federnd
auf die Bremsscheibe zu belastet ist, wobei die Ringfläche des Stufenkolbens entgegen der Federbelastung desselben über eine biegsame Druckleitung
mit Druckmittel beaufschlagbar ist. Dabei kann der Stufenkolben von zwei ineinandergreifenden Schraubenfedern
belastet sein, welche teilweise im hohlen Stufenkolben untergebracht sind. Weiterhin kann
dabei der Bremszylinder mit federbelastetem Stufenan
befestigt, welche zum Lenken des Fahrzeuges an dessen Rahmen drehbar gelagert ist, so daß der Antriebsblock um eine senkrechte Lenkachse verschwenkbar ist, welche mittig durch die Achse des Antriebsrades 10 verläuft.
befestigt, welche zum Lenken des Fahrzeuges an dessen Rahmen drehbar gelagert ist, so daß der Antriebsblock um eine senkrechte Lenkachse verschwenkbar ist, welche mittig durch die Achse des Antriebsrades 10 verläuft.
Nach öffnen einer Klappe 12 am Flurförderfahrzeug ist der Antriebsblock mit seinen Teilen leicht
zugänglich, und zwar einschließlich der Scheibenbremse 24, welche darüber hinaus auf Grund ihrer
freien Lage, d. h. der Anordnung außerhalb des Antriebsrades 10, eine leichte Ableitung der beirr
Bremsen erzeugten Wärme ermöglicht. Da das vor
der Scheibenbremse 24 ausgeübte Bremsmomen über das Untersetzungsgetriebe 21 auf das Antriebs
rad 10 wirkt, ist ein geringeres Bremsmomerit durc!
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die Scheibenbremse 24 aufzubringen, als bei einer Gleichzeitig wird dabei über die Bolzen 50 und 51
auf der Abtriebsseite eines Untersetzungsgetriebes der Bremszylinder 48 auf der anderen Seite der
vorgesehenen Bremse nötig wäre. · Bremsscheibe 40 gegen dieselbe gezogen. Dadurch
Vor dem Fahrersitz 18 sind ein Fahrtrichtungs- drückt der in der Nähe des Bodens der Zylinder-
schalthebel 27, ein Lenkrad 28 und ein Fahrge- 5 bohrung 45 am Bremszylinder 48 anliegende Brems-
schwindigkeitseinstellhebel 29 vorgesehen. Unterhalb kolben 44 Bremsbeläge 60 über einen auf den BoI-
des Fahrersitzes 18 ist ein Druckzylinder 31 angeord- zen 50 und 51 gleitend gelagerten Bremsbelagträger
net, welcher die Scheibenbremse 24 löst, wenn der 59 gegen die Bremsscheibe 40.
Sitz 18 belastet ist, d.h. der Fahrer darauf sitzt. Die beiderseits gegen die Bremsscheibe40 ge-
Die Scheibenbremse 24 ist mit Federanzug und 10 drückten Bremsbeläge 57 und 60 bewirken ein
Kraftlösung ausgestattet, so daß das Fahrzeug stets Bremsmoment, dessen Größe von der Federkraft
dann gebremst ist, wenn der Fahrer den Sitz 18 des Federpaares 53 abhängt, welche so gewählt ist,
verlassen hat und kein hydraulischer Druck auf die daß ein ausreichendes Bremsmoment gegeben ist.
Scheibenbremse 24 einwirkt. Die Verwendung zweier ineinandergeschachtelter
Während das Drehmoment und die Drehzahl des 15 Federn 54 und 56 statt einer einzigen Feder ist inso-
Motors 20 durch den Hebel 29 einstellbar sind, dient fern vorteilhaft, als die beiden Federn aus einem
das Bremspedal 23 zur Betätigung eines weiteren Federdraht kleineren Durchmessers hergestellt sein
»Druckzylinders 32 (F i g. 4), um bei einer Betriebs- können, somit leichter herzustellen sind und größere
bremsung die Scheibenbremse 24 mit einem hydrau- Federwege, d. h. eine größere Verschieblichkeit des
lischen Druck zu beaufschlagen. Dabei ist das von 20 Kolbens>43 im Zylinder 46 ermöglichen.
der Scheibenbremse24 hervorgebrachte Bremsmo- Wie aus Fig. 4 ersichtlich, wird bei Belastung
ment um so höher, je stärker der Druck auf das des Fahrersitzes 18 ein Hebel 35 entgegen der Wir-
Bremspedal 23 ist. kung einer Feder 17 verschwenkt und ein Kolben
Der Aufbau der Scheibenbremse 24 geht beson- im Druckzylinder 31, welcher mit einem Hydraulik-
ders deutlich aus Fig. 2 bis 4 hervor. Sie weist 35 flüssigkeitsbehälter 36 über ein Rückschlagventil 37
einen auf der Grundplatte 9 befestigten Träger 30 in Verbindung steht, verschoben. Der so erzeugte
sowie eine Bremsscheibe 40 auf, welche auf der Druck wird über eine biegsame Druckleitung 62
Welle 22 des Motors 20 befestigt ist. Letzterer ist dem Bremszylinder 46 zugeführt und beaufschlagt
gleichfalls an die Grundplatte 9 angeflanscht. Am die Ringschulter 92 des Bremskolbens 43, welcher
Motor 20 ist das Untersetzungsgetriebe 21 ange- 30 entgegen der Wirkung des Federpaares 53 verscho-
schraubt, welches ein auf der Motorwelle-22 auf ge- ben wird, wenn der aufgebrachte hydraulische Druck
keiltes Ritzel 33, ein damit kämmendes Zahnrad 34 ausreicht, um die Kraft des Federpaares zu über-
und weitere damit und miteinander kämmende Zahn- winden. Die Bremsbeläge 57 heben dann von der
räder aufweist und mit der Antriebswelle mit dem Bremsscheibe 40 ab:
Antriebsrad 10 verbunden ist. 35 Mittels nachstehend noch zu beschreibender Vor-Die
Bremsscheibe 40 muß nicht unbedingt auf der kehrungen zur Einstellung einer stets symmetri-Motorwelle
22 befestigt sein, sondern kann auch auf sehen Lage der Bremsbeläge 57 und 60 zur Bremseiner
Zwischenwelle des Untersetzungsgetriebes 21 scheibe 40 heben dann unter der Voraussetzung,
aufgekeilt sein, so daß sie sich mit einem Bruchteil daß der Kolben 44 im Bremszylinder 48 nicht mit
der Motordrehzahl dreht, jedoch mit einer beträcht- 40 Druck beaufschlagt ist, auch die Bremsbeläge
Hch höheren Drehzahl als das Antriebsrad 10. 60 von der Bremsscheibe 40 ab' Die Bremsscheibe
Auf beiden Seiten der Bremsscheibe 40 ist jeweils 40 kann sich also frei drehen, sobald der Fahrer
ein Kolben 43 bzw. 44 vorgesehen, der in einer Boh- auf dem Sitz 18 sitzt. Die Parkbremsung ist aufgerung42
bzw. 45 eines Bremszylinders46 bzw. 48 hoben und das Flurförderfahrzeug gemäß Fig. 1
gleitend geführt ist. Die Bremszylinder 46 und 48 45 fährt, sobald der Hebel 29 betätigt wird. !
sind über zwei parallele Bolzen 50 und 51 starr Um eine Betriebsbremsung auszuführen, wird das
miteinander verbunden. Die Bolzen 50 und 51 sind Bremspedal 23 betätigt.. Dabei verschwenkt gemäß
jeweils zwischen den Bremszylindern 46 und 48 F i g. 4 ein Hebel 38 entgegen der Kraft einer Feder
mit zwei Distanzringen 41 versehen. Durch Ver- 19, so daß ein Kolben im Druckzylinder 32 sich
wendung verschiedener Distanzringe 41 mit unter- 50 verschiebt. Der so erzeugte Druck wird über eine
schiedlicher Stärke ist der Abstand zwischen den Druckleitung 63 dem Bremszylinder 48 aufgegeben.
Bremszylindern 46 und 48 veränderlich, beispiels- Der Bremskolben 44 verschiebt dann den Bremsweise
um einer Abnutzung der Bremsbeläge Rech- belagträger 59 und drückt die Bremsbeläge 60 gegen
: nung zu tragen. Die Bolzen 50 und 51 sind jeweils die Bremsscheibe 40. Der Bremszylinder 46 wird
η einer Bohrung 72 bzw. 73 im Träger 30 parallel 55 gleichzeitig' über die Bolzen 50 und 51 auf die
;ur Welle 22 verschieblich gelagert. Bremsscheibe 40 zu gezogen, so daß der sich an der
Der Kolben 43 ist durch ein Federpaar 53 beste- Deckplatte 58 abstützende Kolben 43 die Bremsnend
aus zwei ineinandergesetzten Federn 54 und 56 beläge 57 gegen die Bremsscheibe 40 drückt,
auf die Bremsscheibe 40 zu vorbelastet. Das Feder- Der Kolben 43 bleibt dabei über die Druckleitung
paar 53 ist innerhalb des hohlen Kolbens 43 unter- 60 62 druckbeaufschlagt, da sich der Fahrer auf dem
gebracht und stützt sich an dem dem Kolben 43 Sitz 18 befindet. Die Größe der Kraft, mit welcher
abgewandten Ende an einer abnehmbaren Deck- die Bremsbeläge 57 und 60 gegen die Bremsscheibe
platte 58 des Bremszylinders 46 ab. 40 während der Betriebsbremsung gepreßt werden,
Wird die Scheibenbremse 24 mit keinerlei hydrau- ist direkt proportional der vom Fahrer auf das
lischem Druck beaufschlagt, dann drückt das Feder- 65 Pedal 23 ausgeübten Kraft. Das durch Druckbeaufpaar
53 den Kolben 43 über Bremsbeläge 57, welche schlagung des Kolbens 44 hervorgerufene Bremsmittels
eines Bremsbelagträgers 55 mit dem Kolben moment ist von dem auf den Kolben 43 einwirken-43
verbunden sind, gegen die Bremsscheibe 40. · den hydraulischen Druck vollkommen unabhängig,
welcher in keiner Weise den Druck beeinflußt, welcher auf den Kolben 44 einwirkt.
Die geschilderte Bremsvorrichtung ermöglicht jedoch dann eine Art Kraftverstärkung, wenn eine
Vollbremsung durchgeführt wird. Dabei wird nämlich vom Fahrer das Bremspedal 23 plötzlich betätigt,
was zur Folge hat, daß er sich vom Sitz 18 abliebt und das darauf lastende Gewicht sich vermindert
oder gar ganz verschwindet. Dies bewirkt zwei Gewindehülsen 77' und 78 befestigt, welche
jeweils um eine Bohrung 72 bzw. 73 des Trägers 30 herum angeordnet sind. Auf jeder Gewindehülse 77'
bzw. 78 ist eine Mutter 79 bzw. 80 verschraubbar. Darauf stützt sich jeweils eine Druckfeder 70 bzw.
ab. Durch Verstellung der Muttern 79 und 80 kann die Lage der Bremszylinder 46 und 48 so
eingestellt werden, daß die Bremsbeläge 57 und 60 auf beiden Seiten der Bremsscheibe 40 jeweils den-
einen Abfall des Druckes im Druckzylinder 31 und io selben Abstand davon haben.
somit im Bremszylinder 46, so daß das Federpaar 53 - Sind die Bremsbeläge 57 und 60 stark abgenutzt, zur Wirkung kommt und die Wirkung des Brems- so daß sehr große Kolbenbewegungen für ihre Ankolbens 44 im Hinblick auf eine Erhöhung des lage an die Bremsscheibe 40 erforderlich sind, dann Bremsmomentes unterstützt. können die Distanzringe 41 ganz entfernt oder durch
somit im Bremszylinder 46, so daß das Federpaar 53 - Sind die Bremsbeläge 57 und 60 stark abgenutzt, zur Wirkung kommt und die Wirkung des Brems- so daß sehr große Kolbenbewegungen für ihre Ankolbens 44 im Hinblick auf eine Erhöhung des lage an die Bremsscheibe 40 erforderlich sind, dann Bremsmomentes unterstützt. können die Distanzringe 41 ganz entfernt oder durch
Wie aus Fig. 2 und 4 deutlich hervorgeht, sind 15 dünnere Distanzringe ersetzt werden, so daß der
der Bremszylinder 46 und der Bremsbelagträger 59 Abstand zwischen den' Bremszylindern 46 und 48
elastisch im Abstand vom Träger 30 gehalten, und vermindert ist.
zwar mittels Schraubendruckfedern 70, 71 bzw. 76, Zwischen jeder Druckfeder 70 bzw. 71 und der
77, welche jeweils auf einem Bolzen 50 bzw. 51 an- zugehörigen Mutter 79 bzw. 80 ist jeweils eine Untergeordnet
sind. Die Druckfedern 70, 71 wirken den 20 lagscheibe 81 bzw. 82 vorgesehen.
Druckfedern 76,77 entgegen, so daß der Brems- Die Bolzen 50 und 51 laufen jeweils mit Spiel
Druckfedern 76,77 entgegen, so daß der Brems- Die Bolzen 50 und 51 laufen jeweils mit Spiel
zylinder 46 und der Bremsbelagträger 59 bezüglich in der zugehörigen Bohrung 72 bzw. 73 im Träger
der Bremsscheibe 40 symmetrisch gehalten sind. Die 30, so daß die Zylinder 46 und 48 sich auch dann
Bremsbeläge 57 und 60 auf beiden Seiten der Brems- einer Bremsscheibe 40 anpassen können, wenn diese
scheibe 40 werden durch die Druckfedern 70, 71, 76 25 nicht genau senkrecht zu den Bohrungen 72 und 73
und 77 in gleichem Abstand von der Bremsscheibe Hegt. Ferner können sich dann die Bremszylinder 46
40 gehalten, wenn die Bremsvorrichtung gelöst ist. Die durch Bolzen 50, 51 miteinander verbundenen
Bremszylinder 46 und 48 werden bei einer Betätigung der Bremsvorrichtung entgegen der Wirkung
eines Druckfederpaares 70, 71 bzw. 76, 77 verschoben, so daß die Bremsbeläge 57, 60 auf beiden Seiten
der Bremsscheibe 40 mit etwa derselben- Kraft dagegengedrückt' werden, selbst wenn die Bremsbeläge
auf den beiden Seiten der Scheibe 40 unterschiedlich abgenutzt sind. Die von den Druckfedern 70, 71, 76
und 77 ausgeübten Federkräfte sind klein im Verhältnis zu den von den Kolben 43 und 44 sowie vom
Federpaar 53 ausgeübten Kräften. ' Wie aus F i g. 4 ersichtlich, sind die beiden Bohrungen
72 und 73 im Träger 30 für die Bolzen 50 und 51 jeweils geschmiert, und zwar ist jeweils ein
Schmierkanal 86 im Träger 39 vorgesehen, der die Bohrung 72 bzw. 73 mündet und durch eine Schraube
85 verschlossen ist.
,..Die Deckplatte 58 des Zylinders 46 ist mit einer
Ablaufbohrung 61 für Lecköl versehen. Die Kolben 43 und 44 weisen jeweils einen bzw. zwei Dichtungsringe
89 bzw. 90, 91 auf. Beide Kolben 43 und 44 können sich jeweils bis an einen Ringanschlag im
zugehörigen Zylinder 46 bzw. 48 verschieben, welcher gewährleistet, daß etwa die gesamte Kolbenfläche
stets mit Druckflüssigkeit über die Leitung 62 bzw. 63 beaufschlagbar ist. Der Zylinder 46 ist mit einer
eine Schraube 93 aufweisenden Entlüftungsbohrung versehen.
Der plattenförmige Bremsbelagträger 55 ist am Kolben 43 durch Schrauben 95 befestigt. Zur Verhinderung
einer gegenseitigen Verdrehung von ' Bremsbelagträger 52 und Bremszylinder 46 dient ein
Führungsstift 96 am Zylinder 46, welcher eine Bohrung 97 im Bremsbelagträger 55 durchsetzt. Die runden
Bremsbeläge 57 sind in kreisförmige Ausnehmungen 94 des Bremsbelagträgers 55 eingeklebt.
Aus Fig. 2 und 4 geht deutlich hervor, daß die
Lage der durch die Bolzen 50 und 51 miteinander verbundenen Bremszylinder 46 und 48 bezüglich des
Trägers 30 einstellbar ist. Dazu sind am Träger 30 und 48 auch an die Bremsscheibe 40 anpassen, wenn
die Muttern 79 und 80 geringfügig unterschiedlich eingestellt sein sollten.
Statt des Druckfederpaares 70, 71 oder zusätzlich dazu kann auch das Druckfederpaar 76,77 über
verstellbare Widerlager am Träger 30 anliegen.
Claims (7)
1. Bremsvorrichtung, insbesondere für Flurförderfahrzeuge mit einem lenkbaren Antriebsrad
an einem zur Lenkung am Fahrzeugrahmen drehbar gelagerten Antriebsblock, welcher einen mit
dem Antriebsrad über ein Untersetzungsgetriebe verbundenen Motor und eine auf der Motorwelle
oder einer Zwischenwelle des Untersetzungsgetriebes befestigte Bremsscheibe umfaßt, dadurch
gekennzeichnet, daß auf beiden Seiten der Bremsscheibe (40) jeweils ein Bremszylinder (46
bzw. 48) mit einem darin verschieblichen Bremskolben (43 bzw. 44) angeordnet ist, wobei die einander
gegenüberliegenden Bremszylinder (46 und 48) mechanisch starr miteinander verbunden und
an voneinander unabhängige hydraulische Bremskreise angeschlossen sind.
2. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremszylinder (46
und 48) in einem an der Antriebsblock-Grundplatte (9) befestigten Träger (30) parallel zur
Bremsscheibenachse verschieblich gelagert sind, und daß zur Erzielung einer symmetrischen Lage
der Bremsbeläge (57 und 60) bezüglich der Bremsscheibe (40) zwei Paare von Druckfedern
(70; 71 und 76; 77) vorgesehen sind, die zwischen dem Träger (30) und einem Bremszylinder
(46) bzw. dem Belagträger (59) des anderen Bremszylinders (48) angeordnet sind, wobei zur
Einstellung der symmetrischen Lage der Bremsbeläge (57 und 60) sich die Druckfedern (70 und
71) eines Paares jeweils über eine Mutter (79 bzw. 80) am Träger (30) abstützen, welche auf
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einer Gewindehülse (77' bzw. 78) des Trägers (30) verschraubbar ist.
3. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur starren Verbindung
und verschiebbaren Lagerung der Bremszylinder (46 und 48) Bolzen (50 und 51) dienen,
die durch Bohrungen (72,73) im Träger (30) hindurchgeführt sind und die als Schraubenfedern
ausgebildeten Druckfedern (70, 76 bzw. 71,77) tragen.
4. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Bremszylinder (46) einen an sich bekannten Stufenkolben (43) aufweist, der federnd auf die
Bremsscheibe (40) zu belastet ist, wobei die Ringfläche des Stufenkolbens (43) entgegen der Federbelastung
desselben über eine biegsame Druckleitung (62) mit Druckmittel beaufschlagbar ist.
5. Bremsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stufenkolben (43)
von zwei ineinandergreifenden Schraubenfedern· (54; 56) belastet ist, welche teilweise im hohlen
Stufenkolben (43) untergebracht sind. ■...
6. Bremsvorrichtung nach Anspruch 4.oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bremszylinder (46) mit federbelastetem Stufenkolben (43) über
die Druckleitung (62) mit einein Druckzylinder (31) in Verbindung steht, der in an sich bekannter
Weise durch Belastung des Fahrersitzes (18) betätigbar ist.
7. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Bremszylinder (48) über eine biegsame Druckleitung (63) mit einem Druckzylinder
in Verbindung steht, der durch ein Bremspedal (23) betätigbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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