DE905842C - Verfahren zur Herstellung eines Trockensauers - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Trockensauers

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DE905842C
DE905842C DER1545D DER0001545D DE905842C DE 905842 C DE905842 C DE 905842C DE R1545 D DER1545 D DE R1545D DE R0001545 D DER0001545 D DE R0001545D DE 905842 C DE905842 C DE 905842C
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DE
Germany
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acid
flour
dry
fermented
liquid
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Expired
Application number
DER1545D
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English (en)
Inventor
Dr Arnulf Sippel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Ruckdeschel & Soehne K G J
Original Assignee
Ruckdeschel & Soehne K G J
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Publication date
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D8/00Methods for preparing or baking dough
    • A21D8/02Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking
    • A21D8/04Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking treating dough with microorganisms or enzymes
    • A21D8/045Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking treating dough with microorganisms or enzymes with a leaven or a composition containing acidifying bacteria

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Trockensauers .Nach einem älteren Verfahren wird ein Trockensauer hergestellt, indem eine Bakteriennährflüssigkeit mittels Säurebakterien vergoren wird, wobei die gebildete Säure während der Vergärung abgestumpft und die nach Freisetzen der gebundenen Säuren erhaltene Sauerflüssigkeit mit hohem Gehalt an Säure, gegebenenfalls gemeinsam mit Mehl oder mehlartigen Stoffen, zur Trockne gebracht wird. Um den Gehalt an Geschmacks- und Geruchsstoffen in der Sauerflüssigkeit zu erhöhen, können bei diesem Verfahren der zu vergärenden Nährflüssigkeit eiweißhaltige Nährstoffe für die Säurebakterien, wie z. B. Hefe, Hefeautolysat u. dgl., zugesetzt werden.
  • Das Verfahren betrifft eine verbesserte Herstellung eines Trockensauers, der zur Herstellung von gesäuertem Brot, wie Roggen- oder Mischbrot, mit Hefe in kurzer direkter Führung geeignet ist. Erfindungsgemäß wird die Nährflüssigkeit in an sich bei der Herstellung von Milchsäure bekannter Weise unter Zusatz von Abstumpfungsmitteln mit geeigneten Sauerteigbakterien, gegebenenfalls auch bei gleichzeitiger Anwesenheit von gärfähiger Hefe.. vergoren. Die vergorene Nährflüssigkeit wird nun in, diesem Zustand, wobei also die bei der Gärung gebildeten Säuren und Aromastoffe (Bukettstoffe, aromabildende Säuren) an das Abstumpfungsmittel, z. B. Kalk oder Calciumcarbonat, gebunden sind, oder auch in eingedIcktem Zustand mit Mehl oder mehlartigen Stoffen ge- mischt und zur Trockne gebracht. Dem getrockneten pulverförmigen Erzeugnis wird dann eine geeignete stärkere Säure, z. B. Phosphorsäure, Weinsäure oder Zitronensäure, in solchen Mengen zugesetzt, daß die beim Abstumpfen entstandenen Kall,verbindungen zersetzt werden können, während die zugesetzte Säure mit dem vorhandenen Kalk das entsprechende Cal#ciumsalz bildet. Die zuzusetzende Säure soll wenig dissoziiert sein, also zweckmäßig in konzentrierter Form vorliegen. Die Menge der zugesetzten Säure richtet sich nach der Menge des verwendeten Abstumpfungsmittels. Der Zusatz der Säure erfolgt zweckmäßig in Form eines feinen Nebels, wenn die Säure in gelöster Form vorliegt. Kristallisierte, pulverförmige Säuren, wie Weinsäure oder Zitronensäure, können dem getrockneten Mehl unmittelbar beigemischt werden.
  • Das so hergestellte trockne Erzeugnis entspricht in jeder Hinsicht den an einen Trockensauer zu stellenden Anforderungen. Ein besonderer Vorteil besteht darin, daß die Zersetzung der während der Gärung beim Abstumpfen entstandenen Salze erst nach der Trockming erfolgt. Hierdurch werden jegliche 'Säureverluste, die beim Trocknen entstehen könnten, vermieden. Sowohl Milchsäure als auch Essigsäure, die in der Hauptsache dieAcidität des Trockensauers bedingen, sind in freier Form mit Wasserdampf in gewissem Maße flüchtig. Wenn beimTrocknen nicht die allergrößte Sorgfalt beobachtet wird und der Trockenprozeß nicht augenblicklich verläuft, so ist eine gewisse Verflüchtigung dieser Säuren auf der Trockenvorrichtung, auf der der fertige Trockensauer entsteht, nicht zu vermeiden. Wichtiger noch als die Vermeidung eines Verlustes dieser Säuren dürfte aber die Erhaltung der aromabildenden Säuren sein, die meist in geringen Mengen bei der Gärung gebildet werden und, wie ihr ausgeprägter Geruch und Ges#chmack zeigt, besonders leichtflüchtig sind. Diese meist nur spurenweise anwesenden leichtflüchtigen Säuren sind aber gerade diejenigen, die den Geschmack und das Aroma des Brotes in vielen Fällen vorteilhaft beeinflussen.
  • Durch die Erfindung werden also auch die letzten bei der Gärung entstehenden Aromastoffe des natürlichen Sauerteigs in dem Trockensauer aufgenommen. Die an das Abstumpfungsmittel gebundenen mehr oder weniger flüchtigen Säuren werden zum größten Teil erst beim Anmengen des Teiges mit dem Tro#ckensauer, wobei dieser also feucht wird, in Freiheit gesetzt und üben erst jetzt ihre backtechnische und aromabildende Wirkung aus.
  • Als Nährflüssigkeit für die Säurebakterien kann jede zucker- oder nährstoffhaltige Flüssigkeit verwendet werden, beispielsweise ein Gemisch von Roggenmehl und Wasser oder eine Maische oder Würze, die aus Getreide oder Getreidemehl, insbesondere Roggen, Roggennachinehlen oder Kleie, oder einem Gemisch dieser Stoffe mit oder ohne Zusatz von diastasehaltigen Malzzubereitungen hergestellt ist. Der nährstoffreichen Flüssigkeit können auch z. B. geschmacklich indifferente Leguminosenmehle, Hefe, Hefeautolysat u.dgl. zugesetzt werden.
  • Die Vergärung der Nährflüssigkeit unter Abstumpfung der gebildeten Säuren kann in bekannter Weise mit oder ohne Zusatz von Hefe so geleitet werden, daß bestimmte flüchtige Aromabidlner, wie etwa Essigsäure oder Propionsäure, in stärkerem Maße entstehen. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung bleiben diese Stoffe bei überführung in ein Trodkenerzeugnis vollständig erhalten, Zwecks Beeinflussung des Geschmacks in einer gewünschten Richtung lassen sich auch einzelne der geschmacksbestimmendenStoffe noch künstlich anreichern, indem man Salze einzelner aromabildender Säuren, z, B. Natriumacetat oder Calciumpropionat, vor oder nach dem Vermischen der vergorenen Flüssigkeit mit Mehl sowie nach erfolgter Trocknung die entsprechende Menge der zum Freisetzen der aromabestimmenden Säure erforderlichen stärkeren Säure -dem Trockensauer zufügt. Aus f ührungsbe ispiel Man bereitet sich eine Maische z. B. aus Kleie und Roggenmehl, welche nach entsprechender Vermaischung und Verzuckerung einen Extraktgehalt an löslicher Substanz von etwa. 15II/o aufweist. Diese Maische wird mittels Sauerteigbakterien vergoren unter gleichzeitigem Zusatz von Abstumpfungsmitteln, z. B. Kreide. Man setzt auf ioo kg Maische etwa 5 kg Kreide hinzu. Der gegebenenfalls von Trebern befreiten vergorenen Maische setzt man etwa ioo kg Mehl zu und trocknet,das Gemisch. Man kanndie vergorene und gegebenenfalls von Trebern befreite Maische vor dem Mischen mit Mehl bzw. vor dem Trocknungsvorgang auf beliebige Konzentration eindicken, z. B. so weit, daß nach der Konzentration 5o% Laktat in der Flüssigkeit enthalten sind. Die vergorene Maische kann mit einem beliebigen, für I'Zahrungsmittelzwecke geeigneten Träger, z. B. Roggenmehl, Sojabohnenmehl od. dgl., gemischt und getrocknet werden. Die im Verhältnis zur vergorenen Menge Maische verwendete Menge Trägersubstanz kann in beliebigen Grenzen gehalten. werden, je nachdem, ob man ein an Laktat stark angereichertes oder weniger angereichertes Trockenprodukt erhalten will.
  • Die Trocknung kann bei beliebigen Temperaturen erfolgen, je nachdem, ob eine Aufschließung der vorhandenen Stärke gewünscht wird oder nicht. Hierauf setzt man dem Trockenprodukt so viel einer konzentrierten stärkeren Säure zu, daß die an den Kalk gebundenen Säuren beim Teigbereitungs- und Backprozeß völlig in Freiheit gesetzt werden können. Bei der Verwendung von z. B. Weinsäure müssen dem Trockenprodukt 7,5 kg Weinsäure pro ioo kg vergörener Maische zugesetzt werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE-. i. Verfahren zur Herstellung eines Trockensauers durch Gärung einer Bakt-eriennährflüssigkeit mittels Säurebakterien unter Abstumpfung der gebildeten Säure, z. B. durch Kalk, dadurch gekennzeichnet, daß die vergorene und abgestumpfte Flüssigkeit mit Mehl oder mehlartigen Stoffen gemischt zum Trocknen gebracht und erst hierauf mit der zur Freimachung der gebundenen Säuren beim Backprozeß notwendigen Menge einer geeigneten stärkeren Säure, zweckmäßig in sehr fein verteiltem Zustand, versetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder nach dem Vermischen der vergorenen Flüssigkeit mit Mehl ein Zusatz der für die Aromabildung bekannten geschmackbildenden Säuren, wie Essigsäure, Propionsäure usw., in Form ihrer Salze, beispielsweise der Natrium- oder Calciumsalze, erfolgt. Angezogene Druckschriften: österreichische Patentschrift Nr. 144 218; deutsche Patentschriften Nr. 346 521, 418 341, 655 881, 715 794.
DER1545D 1937-04-10 1937-04-10 Verfahren zur Herstellung eines Trockensauers Expired DE905842C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1025355B (de) * 1956-08-23 1958-03-06 Elisabeth Schmid Verfahren zur Herstellung einer Sauerteigpraeserve

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DE346521C (de) *
DE418341C (de) * 1922-07-20 1925-08-31 Boehringer Sohn Ingelheim Backverfahren
AT144218B (de) * 1931-11-23 1936-01-10 Theodor Schlueter Sen Fa Verfahren zur Herstellung eines Backhilfsmittels.
DE655881C (de) * 1931-08-28 1938-01-25 Theodor Schlueter Sen Fa Verfahren zur Herstellung von Roggenbrot oder Roggenmischbrot
DE715794C (de) * 1932-07-09 1942-01-07 Boehringer Sohn Ingelheim Verfahren zur Herstellung eines Teigsaeuerungsmittels

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