DE266396C - - Google Patents

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DE266396C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12CBEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
    • C12C5/00Other raw materials for the preparation of beer
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12CBEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
    • C12C11/00Fermentation processes for beer
    • C12C11/06Acidifying the wort

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 266396 KLASSE 6ö. GRUPPE
ALFRED POLLAK in ALLACH b. MÜNCHEN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. August 1912 ab.
Bei einer Reihe von Verfahren der Gärungsindustrie wird im Gärsubstrate eine natürliche Säuerung erzeugt, um die Flüssigkeit für die nachfolgende Gärung durch Hefe geeigneter zu machen. Die Milchsäurebildung bleibt jedoch bei einem von Temperatur und Art des Milchsäurebakteriums abhängigen Säuregrade stehen. Will man nun diese Säurebildung weiterführen und auch die dabei vor sich
ίο gehenden physiologischen Prozesse intensiver gestalten, dann muß man die bereits erzeugte und gärungshemmend wirkende Säurekonzentration dadurch verringern, daß man mit Alkali neutralisiert. Nun ist es wohl aus der Milchsäurefabrikation bekannt, zu diesem Zwecke Calciumkarbonat in irgendeiner Form der Maische zuzugeben, welches die jeweils gebildete Milchsäure bindet und als Calciumlaktat ausfällt.
Bei dem neuen Verfahren werden dagegen zur Bindung der gebildeten Säure Ammoniak oder dessen labile Verbindungen angewandt. Dadurch werden lösliche Salze der durch die Gärung gebildeten Säure erzeugt, welche nicht nur günstig für die bei den in Betracht kommenden Verfahren oft nötwendigen Diastasewirkungen sind, sondern auch hervorragende Stickstoff liefernde Nährsalze für die sprossende Hefe bilden. Es ist zwar schon bekannt, Ammoniumverbindungen, u. a. auch Ammoniumkarbonat, zu benutzen, um den Stickstoffgehalt gärender Substrate zu erhöhen. Neu ist es aber, Ammoniak oder stark alkalische Ammoniumverbindungen in der Weise zu verwenden, daß sie der Maische o. dgl. allmählich im Verhältnis zu der sich bei der Gärung bildenden Säure zugesetzt werden, wobei in erster Linie eine viel stärkere Säurebildung auftritt und dementsprechend gleichzeitig eine reichliche Bildung von löslichem Ammoniumsalz der gebildeten Säure ermöglicht wird, welches im weiteren Verlauf der Fabrikation, z. B. als Hefenähr- und Reizmittel wirkt.
Eine weitere Neuerung besteht darin, daß man das Alkali statt als Ammoniak oder dessen Karbonat als dessen labile Verbindung mit Formaldehyd, d. i. in Form von Hexamethylentetramin einführt. Letzteres bindet die Milchsäure so weit, daß deren gärungshemmende Wirkung ausgeschaltet wird und wirkt selbst in seiner Doppelverbindung mit organischer Säure als hervorragendes Mittel zur Anregung der Hefe.
Auch Formaldehyd ist schon vielfach als gärungsförderndes Mittel verwendet worden, und man hat dieses Antiseptikum, u. a. auch im Gemisch mit Milch, dem Hefegut zugesetzt; jedoch hat man es bis jetzt nicht in Form von Hexamethylentetramin zu dem im vorliegenden Fall in Betracht kommenden Zwecke angewendet. Diese durch ihren Ammoniakgehalt stark alkalisch reagierende Verbindung ist hervorragend befähigt, die Bildung organischer Säure zu erhöhen und gleichzeitig die günstigste Stickstoffanreicherung zu bewirken. Der Zusatz von Hexamethylentetramin zu Hefe oder zu den zu vergärenden Flüssigkeiten zwecks Erhöhung der Gärkraft der Hefe bildet
den Gegenstand des Patentes 254592. Im vorliegenden Falle handelt es sich jedoch in erster Linie um eine andere Verwendung dieses Mittels, d. h. um die allmähliche. Ab-Sättigung organischer Säure während der Gärung, und ferner um die Bildung reichlicher Mengen organischer, als Hefenährmittel wirkender Salze.
Bei der Durchführung des Verfahrens geht
man vorteilhaft so vor, daß man die Säurebildung analytisch verfolgt und bei einer bestimmten Säurekonzentration so viel Ammoniak o. dgl. zugibt, daß 1J2 bis 3/4 der gebildeten Säure abgesättigt wird. Man läßt nun wieder weiter säuern bis zum erreichbaren Maximum und wiederholt die Absättigung so oft, als es die zunehmende Salzkonzentration erlaubt oder bis die gewünschte Stickstoffanreicherung erreicht ist. Auf diese Weise ist man in der Lage, in der Flüssigkeit statt der üblichen 2 bis 21Z2 Prozent Gärungsmilchsäure die vierfache Menge davon zu erzeugen und gleichzeitig ein für Gärungszwecke hervorragend vorbereitetes Substrat zu erhalten.
2_ Ausführungsbeispiele:
i. Eine Maische aus beliebigem Rohmaterial wird mit einer Reinzucht von Säure, z. B. Milchsäure, bildenden Bakterien versetzt und bei entsprechend hoher Temperatur der Säuerung unterworfen. Wenn das Maximum der Säurebildung erreicht ist, wird eine Probe der Maische im Laboratorium mit dem jeweils gewählten Alkali titriert bis zur Neutralität gegen einen bestimmten gewählten Indikator,
z. B. Phenolphtalein. Die zur Absättigung verbrauchte Meng wird auf die ganze Maische umgerechnet und diese nunmehr mit so viel Ammoniak o. dgl. versetzt, daß dessen Menge 1Z2 bis 3Z4 der vorhandenen Säuremenge entspricht. In dieser teilweise neutralisierten Maische setzt nun das Säure bildende Bakterium seine Arbeit fort, bis wieder das von ihm erreichbare Säuremaximum erreicht ist. Dann wird der Absättigungsprozeß so oft wiederholt, bis auch die zunehmende Salzkonzentration den Gärungsprozeß zum Stillstand bringt. Man kann aber auf diese Weise die Menge der durch Gärung erzeugten Milchsäure bis zu 8 Prozent erhöhen.
Als Absättigungsmittel verwendet man Ammoniak, Ammoniumkarbonat, Hirschhornsalz, karbaniinsaures Ammon oder Hexamethylentetramin. Letzteres wird man natürlich am einfachsten vor, seiner Verwendung durch Zusammenmischen von Ammoniak und Formalinlösung erzeugen.
2. Man säuert wie beim vorigen Beispiele, nur teilt man vor der Absättigung die Maische in zwei Teile, neutralisiert den einen Teil vollständig und mischt ihn dann dem nichtneutralisierten Teil, welcher 1Z2 bis 1Z4 der ganzen Menge ausmacht, bei. Auf diese Weise wird sicherer gearbeitet und verhindert, daß durch Überneutralisieren die Gärkraft des Milchsäurebakteriums geschädigt wird. Die so vorbereitete Maische wird nunmehr zur Bereitung von Hefe oder zur Spiritusbereitung verwendet, N
3. An Stelle der Maische kann man als' Substrat auch eine Zuckerlösung oder einen Extrakt beliebiger Herkunft und Zusammensetzung von niedriger oder hoher Konzentration nehmen, in welchem eine beliebige Säuerung und die vorhin beschriebene Anreicherung durchgeführt werden. Derartig erzeugte Präparate können mit Vorteil als Zusatzmittel für Gärungen irgendwelcher Art verwendet werden, ferner auch bei solchen Prozessen, wo Enzymwirkungen zu möglichster Steigerung gebracht werden sollen. Dazu gehört also auch die Verwendung solcher Präparate als Backhilfsmittel, um Teigbildung und Gärung günstig zu beeinflussen.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι. Verfahren zur Säuerung von Maischen und anderen Gärsubstraten für eine nachfolgende Alkoholgärung u. dgl. unter Verwendung von Ammoniumverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß durch allmähliche, mehrfach wiederholte, teilweise Absättigung der durch die Gärung entstehenden Säure mittels Ammoniak oder geeigneter Verbindungen desselben eine Anreicherung des Substrates mit stickstoffhaltigen Salzen der bei der Gährung entstehenden Säure bewirkt wird.
    .
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Absättigung Hexamethylentetramin benutzt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE928282C (de) * 1942-03-22 1955-05-31 Phrix Werke Akt Ges Verfahren zur Reinigung von technischen Vorhydrolysaten cellulosehaltiger Rohstoffe fuer die Verhefung oder Vergaerung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE928282C (de) * 1942-03-22 1955-05-31 Phrix Werke Akt Ges Verfahren zur Reinigung von technischen Vorhydrolysaten cellulosehaltiger Rohstoffe fuer die Verhefung oder Vergaerung

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