AT73164B - Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, streufähigen nicht hygroskopischen Düngemittels aus Rübenmelasseschlempe. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, streufähigen nicht hygroskopischen Düngemittels aus Rübenmelasseschlempe.

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AT73164B
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    Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, streufähigen nicht hygroskopischen Düngemittels aus Rübenmeiasseschlempe.   



   Der Dtingerwert der Melasseschlempe, deren hoher Wassergehalt eine ausgedehnte Verwendung hindert, veranlasste zahlreiche Versuche, aus der Schlempe einen haltbaren Dünger herzustellen. 
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 oder durch Kalk und Schwefelsäure in ein streubares Pulver umzuwandeln ; infolge der Hygroskopizität der in der Schlempe enthaltenen, hiebei nicht veränderten Stickstoffbasen wurden diese Düngemittel jedoch beim Lagern wieder feucht, waren also nicht haltbar und streubar. 



   Es ist ferner bekannt, diese hygroskopischen Basen durch chemische Zusätze wie Phosphorsäure und deren Salze zu binden und dadurch unschädlich zu machen. 



   Das vorliegende Verfahren bezweckt die Zerstörung des Betains und andererN-Basen durch bakterielle Zersetzung. Diese Basen geben für gewisse Bakterien, insonderheit bacterium azotobacter, einen vorzüglichen Nährboden ab ; sie werden durch diese Gärung abgebaut zu nicht hygroskopischen Verbindungen, so dass die diesem Verfahren unterworfene Schlempe in Verbindung mit Torf usw. einen streubaren nicht wasseranziehenden Dünger ergibt, der den gesamten Stickstoff in Form leicht assimilierbarer, einfach zusammengesetzter Verbindungen enthält. 



   Es ist zum Zwecke der Gewinnung von Ammoniak und flüchtigen Fettsäuren bereits bekannt, Melasseschlempe mit   Gärungsbakterien   zu behandeln. Der Gegenstand der Erfindung bezweckt dagegen lediglich die Veränderung der hygroskopischen Bestandteile der Schlempe, die bislang deren Haltbarkeit bzw.   Streubarkeit     als Dünger unmöglich   machten, wobei die Bedingungen des bekannten Verfahrens hier keine Anwendung finden. 



   Es ist feiner bekannt, ein Gemisch von Torf und Schlempe einer sogenannten wilden Gärung zu überlassen, wobei indes höchstens eine Zersetzung, nicht aber eine bakterielle Gärung und eine Umwandlung der   klebrigen'Betaingruppen   in nichtklebrige stattfindet. Um gemäss der Erfindung eine   Stickstoffanreicherung   und eine Streufähigkeit des Düngers zu gewährleisten. bedarf es vielmehr der Einhaltung einer bestimmten Regel für die Durchführung der bakteriellen Gärung, die nachstehend angegeben ist :
Torfmehl oder andere geeignete   anfsaugfähige   Stoffe werden zunächst mit dünner   Me ! assesch ! ompe   von etwa 100   BA   getränkt ;

   diese Masse wird geimpft, und zwar entweder mit einer Reinzucht oder einer aus zersetztem Pferdedünger mit verdünnter Schlempe hergestellten   Bakterienlösung   oder bereits in Gärung befindlicher Masse. Hiedurch wird eine bakterielle Gärung hervorgerufen. Nach genügender Vermehrung der Bakterien wir dieser Anzucht fortwährend eingedickte Schlempe von etwa   200 Bé zugeführt, bis   die gewünschte Stickstoffanreicherung erzielt ist. Die Beendigung der Gärung wird erreicht entweder durch Trocknung allein oder durch Zusatz von verdünnten Säuren. Erzielt wird hiedurch ein Mischdünger, der N,   Dz   P, Ca in geeigneter Zusammensetzung wasserlöslich enthält.

   Die für die Einleitung und Beförderung der Bodengare wichtigen, in dem Dünger enthaltenen Bakterien werden durch das Verfahren nicht abgetötet, sondern nehmen im Boden sofort ihre Arbeit wieder auf, so dass die Masse nicht allein entsprechend ihrem   Dangerwert,   sondern auch als Erreger und Beförderer der Bodengare zu bewerten ist. 

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   Durch eine weitere Verbesserung des   vorboschriebonen   Verfahrens wird bezweckt und erreicht, den Gärungsvborgang wesentlich zu beschleunigen, den Stickstoffgehait zu erhöhen und durch die Einführung von CO2 dem Dünger Kohlenstoff als Pflanzennahrung zuzuführen. 



   Durch fortgesetzte praktische Versuche ist festgestellt, dass durch die Einleitung von Luft und Kohlensäure in die gärende Masse eine stark beschleunigende Einwirkung auf den   Gärungsyorgang   erzielt und durch die Zuführung von Luft eine selbsttätige Aufnahme von atmosphärischem Stickstoff erzielt wird, so dass ein Endprodukt gewonnen wird, dessen Stickstoffgehalt ein ganz. wesentlich höherer   ist,, als   durch das vorbeschriebene Verfahren erreicht werden kann. 



   Die ausserordentliche   BedeutMg   der Kohlensäure als Pflanzennahrungsmittel ist bereits durch Versuche   festgeste ! ! t.   



   Man vorfahrt bei der   Einführung von Luft   und Kohlensäure beispielsweise folgendermassen :
Die genügend mit Schlempe und Impfstoff versetzte Torfmasse wird in entsprechend grossen Haufen zunächst der   Angärung   überlassen. Sobald sich die Masse in genügender 
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 Luft und Kohlensäure von unten in den Haufen geleitet. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung eines haltbaren   strenfähigen,   nicht hygroskopischen Düngemittels aus Rübenmelasseschlempe, die in Vermischung mit Torf einer Gärung unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, dass Torfmehl (oder andere geeignete aufsaug- 
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 dieser Masse eine bakterielle Gärung hervorgerufen wird, worauf man nach genügender Vermehrung der Bakterien dieser Anzucht fortdauernd eingedickte Schlempe (von etwa   200 Bé) zuführt,   bis die gewünschte   StickstoCanreicheruBg   ersielt ist.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnt : t, dal die Gärung der Melassesehlempe durch Zusatz verdünnter Säuren unterbrochen wird, um weiteren Abbau zu verhindern.
    3. Herstellung der erforderlichen Bakterienlösungen durch Behandeln von zersetztem tierischen Dünger mit verdünnter Schlempe.
    4. Ausfahrungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ein- EMI2.3
AT73164D 1914-03-18 1914-09-15 Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, streufähigen nicht hygroskopischen Düngemittels aus Rübenmelasseschlempe. AT73164B (de)

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