DE1813234C3 - Bodenverbesserungsmittel - Google Patents

Bodenverbesserungsmittel

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DE1813234C3 DE19681813234 DE1813234A DE1813234C3 DE 1813234 C3 DE1813234 C3 DE 1813234C3 DE 19681813234 DE19681813234 DE 19681813234 DE 1813234 A DE1813234 A DE 1813234A DE 1813234 C3 DE1813234 C3 DE 1813234C3
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Luigi Mailand Buttarelli (Italien)
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Prodotti Gianni S.R.L, Mailand (Italien)
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Description

Die Erfindung betrifft ein Bodenverbesserungsmittel aus einem Lignin, Ligninsulfonat bzw. einem anderen Ligninderivat.
Bekanntlich wirken die Lignine in der Natur bei der Bildung der Humusstoffe im Boden mit, wobei diese Bildung vom Vorhandensein günstiger Temperaturverhältnisse bedingt ist und in alkalischem und oxydierendem Milieu stattfindet. Über Modifikationen von Redoxcharakter, die von Wasserabspaltung begleitet sind, führen die Lignine zu braunen, nicht stickstoffhaltigen Verbindungen, die saure Funktion besitzen und mit den Huminderivaten (Ligninsäuren bzw. Huminligninsäuren) einige Kennzeichen gemein haben.
In der folgenden Phase verbinden sich die Ligninsäuren mit einigen stickstoffhaltigen Stoffen und ergeben die verschiedenen Humusstoffe (Humus-, Huminsäure, Humin, Humuskohle).
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Ligninderivate zur Bildung der Humusstoffe des Bodens beitragen und sich über chemische und biochemische Prozesse an einige stickstoffhaltige Stoffe des Bodens binden, um zu den Humussäuren zu führen. Diese natürliche Bildung erfolgt jedoch jedenfalls innerhalb einer Zeitspanne von vielen Jahren.
Die anregende Wirkung der Humussäure auf die Kulturen liegt hauptsächlich in der Verstärkung der Gärungsmechanismen der Zelle und in der Aktivierung der Sauerstoffversorgung sowie in der folglichen größeren Assimilation von Nährstoffen und dem rascheren Wachstum des Wurzelsystems.
Die industriell erzeugten Lignine, d. h. diejenigen, welche aus den alkalischen Verfahren zum Holzaufschluß erhalten werden, sind ihrer Natur nach in Wasser unlöslich und in Alkali schwach löslich. Werden sie in dem Zustand, in dem sie sich befinden, in Agrarboden eingebracht, dann üben sie daher nur eine schwache und langsame Wirkung aus.
Die Ligninsulfonate von Alkali- und Erdalkalimetallen sind hingegen in Wasser ausreichend löslich und besitzen außer den Eigenschaften der Lignine auch eine oberflächenaktive und dispergierende Wirksamkeit. Werden sie in Agrarboden eingebracht, dann üben sie in demselben ihre oberflächenaktiven Funktionen aus, wobei sie die Austauschverhältnisse zwischen den im Boden enthaltenen Nährelementen und den Wurzeln der Pflanzen begünstigen und die Nährmöglichkeit sowie die Ausnutzune des Bodens seitens derselben
steigern.
Um hinsichtlich des Pflanzenwachstums vorteilhafte Ergebnisse zu erzielen, sind langjährig wiederholte Behandlungen unter Verwendung von großen Mengen S an Ligninen oder deren Derivaten erforderlich, die ein völlig unwirtschaftliches Niveau erreichen. Aus diesem Grund ist ihre Verwendung in der Agrarpraxis äußerst beschränkt bzw. ausgeschlossen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein !o Bodenverbesserungsmittel der eingangs genannten Art so abzuwandeln, daß es die Eigenschaft besitzt, auch in den ärmsten Agrarboden eine rasche und starke Entwicklung der Pflanzenkulturen zu begünstigen und in geringen Dosen wirksam zu sein, so daß sich dieses Erzeugnis in der landwirtschaftlichen Verwendung als besonders nützlich und sehr wirksam erweist Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß das Bodenverbesserungsmittel mit einem aliphatischen Aminoalkohol kombiniert wird.
Dieses neue Produkt wird dadurch erhalten, daß Lignin oder ein Ligninderivat 7—15 Tage lang bei Raumtemperatur mit dem Aminoalkohol kombiniert wird, es sei denn, daß höhere Temperaturen und/oder geeignete Katalysatoren die angegebene Zeit verkür-2s zen. Das Produkt besitzt ölige, eher dickflüssige Form und ein mehr oder weniger alkalisches pH, je nach den Kombinationsverhältnissen Lignin: Aminoalkohol bzw. Ligninsulfonat: Aminoalkohol.
Vorzugsweise wird als Lignin ein solches verwendet, das aus den alkalischen Verfahren zum Holzaufschluß herrührt, keine Zucker, Hemicellulosen und andere leicht zersetzbare oder gärungsfähige Fremdstoffe enthält. Als Ligninderivat wird vorzugsweise ein Ligninsulfonat verwendet, das von einem Lignin abstammt, welches die erwähnten Reinheitskennzeichen aufweist.
Als aliphatischen Aminoalkohol wird vorzugsweise
ein niedriger aliphatischen Mono-, Di- oder Triaminoalkohol verwendet. Als besonders geeignet und zweckmäßig hat sich der Triaminoäthylalkohol (Triethanolamin) erwiesen.
Das durch die Kombination des Lignins oder eines Ligninderivates und des Aminoalkohols erhaltene Produkt ist in Wasser und in den Alkoholen löslich.
Nachfolgend werden rein beispielsweise einige mögliche Arten der Zubereitung des Produktes angegeben.
1) I kg Lignin und 9 kg Triäthanolamin werden bei Raumtemperatur zusammen gemischt, bis sich eine so gleichförmige Suspension bildet. Die Mischung wird einige Tage lang, vorzugsweise 7 — 15 Tage, stehen gelassen. Man beobachtet eine gewisse Ammoniakentwicklung und Sauerstoffabsorption und erhält ein flüssiges Produkt, welches bei seiner SS Verteilung im Erdboden aktiv die Entwicklung und das Wachstum der Pflanzen fördert.
Auf analoge Weise wird mit anderen Mengenverhältnissen von Lignin und Triäthanolamin gearbeitet.
2) 2 kg Ligninsulfonat und 5 kg Triäthanolamin werden zusammengemischt und bei Raumtemperatur stehengelassen (vorzugsweise 10—15 Tage lang), bis sich eine vollständige Lösung bildet. Es entwickelt sich Ammoniak und gleichzeitig beobachtet man Sauerstoffabsorption. Das erhaltene Produkt ist, wenn es in kleinen Dosen im Erdboden verteilt wird, hinsichtlich der Förderung des Pflanzenwachstums äußerst wirksam.
3) 1 kg Lignin und 3 kg Triäthanolamin werden unter Aufrechterhaltung einer Temperatur von 55°C 30 Stunden lang gemischt. Es entwickelt sich Ammoniak und es wird Sauerstoff absorbiert, wobei sich ein Produkt bildet, das bei seiner Verteilung im Erdboden in geringen Dosen das Pflanzenwachstum fördert.
4) 1 kg Ligninsulfonat und 2 kg Triäthanolamin werden unter Aufrechterhaltung einer Temperatur von 50°C 40 Stunden lang gemischt Man beobachtet Ammoniakentwicklung und Sauerstoffabsorption unter Bildung eines Produktes, das in geringen Dosen im Erdboden verteilt das Pflanzenwachstum zu fördern geeignet ist.
5) 1 kg Ligninsulfonat und 3 kg Monoäthanolamin werden wie in Beispiel 1 angegeben miteinander gemischt und auf sich einwirken gelassen, wobei ein zur Förderung des Pflanzenwachbtums wirksames Produkt erhalten wird.
6) Es wird gemäß den Beispielen 1 und 4 vorgegangen, nur daß anstelle des Triethanolamin andere Aminoalkohole, wie Diäthanolamin, Monopropanolamin, Diisopropanolamin usw. verwendet werden.
Zur Erleichterung der Zubereitung der oben angeführten Produkte wurde in einigen Fällen das Lignin bzw. das Ligninsulfonat vor der Inberührungbringung mit dem Triäthanolamin in Wasser dispergiert bzw. gelöst. Die verwendete Wassermenge überstieg dabei niemals in Volumteilen das Verhältnis 10:1 bezüglich des Triäthanolamins. Bei Vergrößerung dieses Verhältnisses neigen die Lignine dazu niederzuschlagen.
Zur praktischen Verwendung und zur Verteilung im Agrarboden kann das Produkt sowohl als solches, als auch beispielsweise in Wasser verdünnt oder einem beliebigen festen Träger, sofern derselbe mit dem Boden verträglich ist, einverleibt angewendet werden.
Das so erhaltene Produkt zeigt im Agrarboden eine tatsächliche Fähigkeit, die im Boden normalerweise in unlöslichem Zustand enthaltenen anorganischen und organischen Nährelemente rasch und wirksam zu lösen, wodurch ihre raschere und wirksamere Assimilation seitens der Wurzeln der Pflanzen ermöglicht wird.
Die Wurzeln der Pflanzen üben nämlich bekanntlich parallel zu ihrer Absorptionsfunktion eine Sekretionstätigkeit aus, durch welche geringe Mengen organischer Säuren abgesondert werden. Diesen organischen Säuren wird der Zweck zugeschrieben, die normalerweise unlöslichen Nährelemente zu lösen und ihre Absorption durch die Wurzeln zu gestatten.
Nachdem das erfindungsgemäße Produkt viele im Erdboden enthaltene Nährelemente löst, stellt es diese Elemente den Wurzeln unmittelbar zur Verfügung, so daß dieselben absorbiert werden können. Da sich durch die gegenseitige Einwirkung von Ligninen oder deren Derivaten und Aminoalkohol ergebende Produkt besitzt ferner die Fähigkeit, auf den physikalischen Zustand der Agrarboden einzuwirken, wobei es deren Aggregationszustand verbessert und somit den Böden ein beständigeres und gleichförmigeres Gefüge verleiht. Diese Fähigkeit besitzt eine erhebliche Wichtigkeit von agronomischem Charakter, sei es hinsichtlich der Bodenbearbeitung, sei es für die Bebauung (Luft- und Wasserzirkulation im Boden, Aktivierung der mikropischen Prozesse usw.). ή5
Bekanntlich besteht ein optimales Gefüge des Bodens aus der Vereinigung der verschiedenen, den Boden zusammensetzenden Teilchen (Sand, Schlamm, Ton) in Klumpen, welche der Ausspülwirkung des Wassers gegenüber eine gute Widerstandsfähigkeit besitzen müssen. Andererseits ist es bekannt, daß die Bildung und die Aufrechterhallung des Aggregationszustandes durch die organische Substanz bestimmt werden, welche hinsichtlich des Gefüges des Bodens eine zweifache Wirkung ausübt:
a) Sie vereinigt die tonigen Teilchen zu beständigen porösen Klümpchen, welche die Tonfraktion der Dispersion und der Koagulation entziehen, von denen die erste im Winter die Versumpfung und Erstickung des Bodens und die zweite im Sommer eine übermäßige Dichte und Volumschrumpfung verursachen.
b) Mittels der Humusverbindungen verbindet sie die Teilchen größerer Abmessungen (Schlamm, Sand) untereinander, wodurch die auf eine übermäßige Lockerheit des Bodens zurückzuführenden Schaden vermieden werden, welche eine Wasserdispersion sowie das Auswaschen der Nährstoffe mit sich bringt.
Die Funktion der organischen Substanz als Reglerin des Gefüges des Bodens ist somit von hervorragender Bedeutung. Diese Funktion ist jedoch in der Praxis dadurch Degrenzt, daß die im Boden vorhandene organische Substanz normalerweise im Boden selbst nicht gleichförmig verteilt ist. Diesem, die günstige Wirkung der organischen Substanz einschränkenden Faktor kann durch Verwendung des erfindungsgemäßen Produktes entgegengetreten werden, welches die organische Substanz löst und somit mobilisiert und ihre Wiederverteilung im Boden herbeiführt, wodurch es ermöglicht wird, daß sie ihre günstige Wirkung im Boden gleichförmig ausüben kann.
Die auf diese Weise erzielte bessere Verteilung der organischen Substanz führt im Boden zur Bildung eines homogeneren Aggregatzustandes von porösem Gefüge, welcher beständiger ist und die Möglichkeit einer besseren Belüftung ergibt.
Das erfindungsgemäße Produkt besitzt nicht nur eine lösende Wirkung den organischen Substanzen gegenüber, sondern auch eine analoge Wirkung den anorganischen Substanzen gegenüber.
Eine gewisse, seitens des Produktes ausgeübte oberflächenaktive Wirkung führt dazu, daß es den Wurzeln der Pflanze erleichert wird, die seitens des Produktes bereits vorher gelösten Nährelemente aufzunehmen. Das Produkt weist auch eine Absorptionsfähigkeit für Sauerstoff auf, welche eine bessere Belüftung des Bodens vermuten läßt und gleichzeitig besitzt es auch die Fähigkeit, Ammoniak abzugeben. Diese beiden Fähigkeiten lassen vermuten, daß das Produkt an der Bildung der Humusverbindungen im Boden teilnimmt. Infolgedessen werden die Entwicklung der Wurzeln und deren Absorptionsfähigkeit sowie das Hervortauchen und Wachstum der Pflanzen angeregt. Die landwirtschaftliche Gesamtproduktion wird somit hervorragend gefördert.
Zahlreiche Laboratoriumsversuche und Erfahrungen auf dem Feld an verschiedenen Kulturen haben die ausgezeichneten Eigenschaften des erfindungsgemäßen Produktes bei seiner Anwendung in der Landwirtschaft bestätigt. Das Produkt hat sich als absolut ungiftig für den Menschen und die Tiere erwiesen. Es bringt keinerlei pflanzengiftige Wirkung mit sich, wenn es im Boden verteilt wird.
In den nachfolgenden Beispielen von Laboratoriumsversuchen und Versuchen auf dem Feld werden der
Einfachheit halber die durch die gegenseitige Wirkung von Lignin und Triethanolamin erhaltenen Produkte mit LT x/y bezeichnet, wobei * den Gewichtsanteil an Lignin und y den Gewichtsanteil an Triethanolamin darstellt, während analog mit LST x/y die Produkte bezeichnet werden, welche als Bestandteile ein Ligninsulfonat und Triethanolamin besitzen.
1. Lösungsversuche der organischen und
anorganischen Substanzen des Bodens
Es wurden zahlreiche Versuche angestellt, indem lose, mittelharte und harte Böden mit unterschiedlichen Gehalt an organischer Substanz mit verschiedenen Produkten LT und LST behandelt wurden, die einen hohen Triäthanolaminanteil, wie beispielsweise LT 5/95 und LST 10/90, besaßen. Nach 10 Tagen wurden durch Filtrierung Lösungen erhalten, die in Abhängigkeit von der in der behandelten Erde enthaltenen Menge an organischer Substanz mehr oder weniger stark zwischen gelb und braun gefärbt waren. Um den Prozentanteil an organischen Substanzen feststellen, wurden die erhaltenen Lösungen analysiert. Die durchgeführten Analysen ergaben, daß in den Lösungen wesentliche Mengen von organischen und anorganischen Substanzen, wie Phosphor, Kalium, Zink, Eisen, Kupfer, Kobalt. Molybdän, Zinn, Nickel, Magnesium, enthalten waren.
2. Lösung von Metallen
Mit den gemäß den beschriebenen Zubereitungsbeispielen zubereiteten Produkten wurden zahlreiche Versuche durchgeführt, bei welchen verschiedene Metalle von landwirtschaftlichem Interesse, wie Mikroelemente, mit den Produkten während Zeitspannen von 15 Tagen in Berührung gebracht wurden. Während sich diese Metalle in Wasser nicht in nennenswertem Ausmaß lösen, lösen sie sich in erheblichem Ausmaß in den gemäß den obigen Beispielen zubereiteten Produkten. Es wurden die folgenden Metalle ausprobiert: Kupfer, Zink, Kadmium, Mangan, Wismut, Kobalt, Eisen, Vanadium, Nickel, Zinn. Wenn diese Lösungen in Agrarböden eingebracht werden, zeigen sie eine beachtliche Wirkung der Förderung des Pflanzenwachstums, insbesondere in Böden, denen es an den besonderen Elementen mangelt, mit welchen das Produkt angereichert wurde.
3. Laboratoriumsversuche an keimenden Samen
Kürzlich erzeugtes Korn wurde auf Filterpapier in Kulturschale behandelt, indem das Filterpapier mit einer LST-Lösung von verschiedenen Lignin- und Triäthanolaminanteilen und von einer Konzentration von l%o in Wasser getränkt wurde. Gegenüber der Vergleichsprobe (nur mit Wasser getränktes Filterpapier) konnte eine merkbar größere Keimgeschwindigkeit des Kornes beobachtet werden.
Analoge Ergebnisse wurden mit Produkten erzielt, bei denen anstelle von Triethanolamin Diäthanolamin bzw. Monoäthanolamin verwendet wurde. Auch in diesen Fällen bestand die augenscheinlichste kennzeichnende Wirkung in einer rascheren Anregung der Keimung.
4. Laboratoriumsversuche an Kulturen in Topfen
Gemüse-, Korn, Kleekulturen wurden mit wäßrigen LT- und LST-Lösungen in verschiedenen Proportionen behandelt. Es wurde insgesamt gegenüber den nicht behandelten Vergleichsproben ein früheres Hervortreten um etliche Tage und ein stärkeres Gesamthervortreten bei den behandelten Fällen erzielt.
Im Mittel wurde bei Verwendung der genannten Produkte eine Vergrößerung des Stengeldurchmessers erzielt und die Gesamtproduktion nahm in der Größenordnung von 35—100 Gew.-% zu.
5. Beweisversuch in Kulturen im Treibhaus
Der Versuch wurde in einem mäßig geheizten
ίο Glashaus auf einem gleichförmigen Erdstreifen durchgeführt, der sehr locker und porös, reich an organischen Stoffen (zufolge reichlicher Einsetzung von reifem Mist) und an mineralischen Nährelementen (zufolge reichlicher Düngung mit komplexem Düngemittel, das Phosphor, Stickstoff und Kalium sowie Mikroelemente enthielt) war.
Der Streifen wurde in 13 gleich große Parzellen unterteilt, von denen eine in der Mitte und zwei seitliche zum Vergleich behalten wurden. Am 19.12.1967 wurden auf den Parzellen reihenweise gleiche Mengen an Spinat- und Rübensamen gesät.
Nach zwei Tagen wurden die Versuchsparzellen mit wäßrigen 10%igen Lösungen der Produkte LST 25/75, LST 50/50 LST 75/25 in Dosen entsprechend 75 und 150 kg des Produktes je Hektar behandelt.
Diese Produkte wurden mittels gewöhnlicher Gießkannen auf die Oberfläche der Parzellen gegossen. Die behandelten Parzellen und die Vergleichsparzellen wurden gleichmäßig und regelmäßig gegossen.
Am 26. 1. 1968 wurde in der mit LST 50/50 behandelten Parzelle ein offenbar verfrühtes Heraustreten beobachtet. Am 19. 2. 1968 wurde in allen behandelten Parzellen ein offenbar verfrühtes Heraustreten und Wachstum gegenüber den Vergleichsparzellen beobachtet. Dieser Unterschied zugunsten aller behandelten Parzellen nahm anschließend zu, insbesondere in dem mit LST 50/50 behandelten Parzellen. Die Ernte des Spinates wurde zwischen dem 29. 3. 1968 und dem 8.4.1968 und jene der Rüben zwischen dem 16. und 23.4.1968 durchgeführt.
Am 29. März wurden die schönsten 10 Spinatpflanzen einer jeden behandelten und der Vergleichsparzellen geerntet. Die Pflanzen der behandelten Parzellen wogen etwa doppelt soviel wie jene der Vergleichsparzellen. Am 8. April wurde die gesamte Ernte des Spinates durchgeführt. Das Einheitsgewicht der Pflanzen der Vergleichsparzellen betrug im Mittel 4,74 g, jenes der Pflanzen der behandelten Parzellen im Mittel 6,96 g. Die mittlere Gewichtszunahme der Ernte betrug somit 47%. Die größte Zunahme ergab sich (wie sich aufgrund der verfrühten und konstant größeren Entwicklung erwarten ließ) bei der mit LST 50/50 mit der größeren Dose, d.h. mit 150kg des Produktes je Hektar, behandelten Parzelle. In dieser Parzelle war das mittlere Gewicht der Pflanzen 8,23 g mit einer Zunahme von 73%.
Auch die Rübenernte erwies ausgezeichnete Ergebnisse mit maximalen Spitzen zugunsten der behandelten Parzellen mit mittleren Gewichtszunahmen von 50%.
6. Beweisversuche auf dem Feld, die im
Monat Juni 1967 durchgeführt wurden
a) Die Versuchsparzellen besaßen je eine Oberfläche von 40 qm (2 χ 20) und waren in zwei gleiche Teile unterteilt, von denen eine Hälfte nach Norden und die andere Hälfte nach Süden wies. Nach den notwendigen Vorbereitungsoperationen des Bodens, d. h. nach dem Pflügen, Eggen, Düngen (mit mineralischen Perphos-
phaten und Thomasschlacke) und Unterteilung der Parzellen, wobei als Vergleichsteil die nach Süden weisenden Hälften der Parzellen betrachtet wurden, wurde wie folgt vorgegangen:
1. Parzeile:
Nördlicher Teil behandelt mit 100 g LT 15/85 (entsprechend einer Dose von 50 kg/Hektar).
2. Parzelle:
Nördlicher Teil behandelt mit 100 g LST 50/50 (entsprechend einer Dose von 50 kg/Hektar).
3. Parzelle:
Nördlicher Teil behandelt mit 200 g LT 25/75 (entsprechend einer Dose von 100 kg/Hektar).
4. Parzelle:
Nördlicher Τεϋ behandelt mit 200 g LST 25/75 (entsprechend einer Dose von 100 kg/Hektar).
5. Parzelle:
Nördlicher Teil behandelt mit 300 g LT 50/50 (entsprechend einer Dose von 150 kg/Hektar.
Die Behandlung erfolgte mit wäßrigen Lösungen des Produktes, die Konzentrationen von etwa 5—10% besaßen und die Verteilung erfolgte durch Berieselung mittels normaler Berieselungspumpen.
Die Parzelle 1 wurde mit Spinat, die Parzelle 2 mit umgepflanzten Tomaten, die Parzelle 3 mit jungen Graspflanzen, die Parzelle 4 mit Petersilie und die Parzelle 5 mit neapolitanischem Häuptelsalat bepflanzt.
deich nachher wurden die Parzellen mit Wasser berieselt. Die Ergebnisse waren die folgenden:
Hervortreten — In allen behandelten Parzellen konnte ein verfrühtes Hervortreten und eine größere Gleichförmigkeit gegenüber den Vergleichsteilen beobachtet werden.
Wachstum — Alle in den behandelten Parzellen gepflanzten Pflanzen zeigten ein weitaus größeres Wachstum als jene in den nicht behandelten Teilen.
Die Spinatpflanzen hatten gegenüber den Vergleichspflanzen eine fast dreifache Entwicklung.
Die Tomaten hatten in der behandelten Parzelle eine weitaus größere Entwicklung was den Stamm anbelangt (15 mm Durchmesser gegenüber 8 mm der Vergleichspflanzen) und was die Blätter anbelangt (Länge 140 mm und Breite 60 mm gegenüber einer Länge von 90mm und Breite von 45 mm der Vergleichspflanzen). Die Früchte waren in der behandelten Parzelle gegenüber dem nicht behandelten Teil weitaus mehr entwickelt (etwa 20-30 Gew.-% mehr).
Das junge Gras hatte ein ausgesprochen günstigeres Wachstum (etwa doppelt so groß) als im nicht behandelten Teil. Ferner zeigten die Blätter im nicht behandelten Teil der Parzelle eine leichte Bleichsucht, während sie im behandelten Teil eine starke Grünfärbung besaßen.
Der neapolitanische Häuptelsalat zeigte die gleichen günstigen Ergebnisse wie die anderen Kulturen und ferner war der Salat der behandelten Parzelle zarter.
Das positive Ergebnis der beschriebenen im Jahre 1967 durchgeführten Beweisversuche auf dem Feld fand bei weiteren Versuchen, welche im Jahr 1968 in der gleichen Zone auf einem analogen Boden durchgeführt wurden, seine volle Bestätigung.
b) Versuch mit LST 50/50: Dose 300 kg/Hektar:
35%ige Produktionssteigerung in festem Boden an Lolch und Klee und 50— 100%ige Produktionssteigerung an Basilienkraut; 50%ige Wachstumszunahme im gleichen Boden und mit dem gleichen Produkt an umgepflanzten Tomatenpflanzen und 100%ige Zunah me an umgepflanzten Paprikapflanzen und Schnittzichorie.
c) Versuch mit LST25/75: Dose 300 kg/Hektar:
5 Offensichtlich größere pflanzliche Entwicklung ir festem Boden an Rosen, die seit etwa 6—7 Jahren gepflanzt waren.
d) Versuche mit LT 15/85 und LT 25/75: Dose 500 kg/Hektar:
ίο Rasche Wachstumsbeschleunigung in festem Boden von !jährigem Rasen mit einer Wachstumszunahme vor mehr als 200% (leicht mit dem Auge abschätzbare Verdichtung und Wachstum, entschiedenes Grünen vor durch Erstickung oder Nährmittelmangel verbleichten
'·$ Flächen); analoge Ergebnisse wurden mit den gleichen Produkten bei Grasflächen von Golfplätzen erzielt (Wiedergrünen und Verdichten der Grasflächen).
e) Versuche mit LT 10/90 und LT 25/75: Dose 400 kgHektar:
IOO%iges Gedeihen (gegenüber 50% bei der Vergleichsprobe) in festem Boden von kürzlich umgepflanzten Ahornpflanzen.
0 Versuche mit LT 20/80 und LST 10/90: veränderli ehe Dose von 200-400 kg/Hektar:
Entschiedene Wachstumswiederaufnahme mit neuerlicher Grünung und beträchtlicher Entwicklung in Böder mittlerer Härte und festen Böden bei Geranien Lagerstroemien, Pfirsichbäumen und Zypressen gegen über den Vergleichspflanzen, welche leidend blieben
d. h. ungefärbt und schwach entwickelt.
Es ist zu beachten, daß bei den oben erläuterter Versuchen die hohen Dosen hauptsächlich desweger angewandt wurden, um die Wirksamkeit der verwendeten Produkte rascher zu beweisen. Es wurde jedoch festgestellt, daß unter Verwendung geringerer Doser gleichfalls dieselben Ergebnisse erreicht werden, jedoch in einer etwas längeren Zeitspanne, welche abei jedenfalls stets innerhalb des Vegetationszyklus dei Kultur verbleibt.
Die in verschiedenen Böden und bei verschiedenen Kulturen durchgeführten Versuche ergaben bei der verschiedensten Proportionen von Lignin bzw. dessen Derivaten und Aminoalkoholen positive Ergebnisse Aus den durchgeführten Versuchen ergab sich, daß die günstigsten Mengenverhältnisse zwischen Lignin bzw Derivaten desselben und Alkanolamin zwischen K Teilen Lignin bzw. Derivaten und 90 Teilen Alkanolamin und 50 Teilen Lignin oder Derivaten und 50 Teilen Alkanolamin liegen. Es ist jedoch anzunehmen, daß aucli andere Verhältnisse im Hinblick auf die verschiedenen Eigenschaften des Bodens nützlich sein können.
Die dargelegten Ergebnisse beweisen, daß die durch gegenseitige Einwirkung von Ligninen und deren Derivaten mit Alkanolamine^ insbesondere Triäthanolamin, erhältlichen Produkte eine starke Einwirkung aul die Entwicklung der Blätter, der Wurzeln und der Früchte ausüben und letzten Endes zu einer erheblicher Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion führen Die behandelte Vegetation weist eine schöne Grünfärbung auf und die Kulturen der behandelten Böden besitzen gegenüber jenen der nicht behandelten Böder entschieden verbesserte, mit den Sinnesorganen unmittelbar wahrnehmbare Eigenschaften. Ferner wurde bei den Kulturen in behandelten Böden auch eine
6S Verkürzung des vegetativen Zyklus beobachtet

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Bodenverbesserungsmittel aus einem Lignin, Ligninsulfonat bzw. einem anderen Ligninderivat, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem aliphatischen Aminoalkohol kombiniert ist.
2. Bodenverbesserungsmittel nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein Metall, insbesondere Kupfer, Zink, Kadmium, Mangan, Wismut, Kobalt, Eisen, Vanadium, Nickel und/oder Zinn, gelöst enthält
3. Bodenverbesserungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis zwischen dem Lignin bzw. seinen Derivaten und dem aliphatischen Aminoalkohol zwischen 1 : 1 und 1 :9 liegt
DE19681813234 1967-12-15 1968-12-06 Bodenverbesserungsmittel Expired DE1813234C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
IT2394667 1967-12-15
IT2394667 1967-12-15

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DE1813234A1 DE1813234A1 (de) 1969-06-26
DE1813234B2 DE1813234B2 (de) 1977-06-02
DE1813234C3 true DE1813234C3 (de) 1978-01-19

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