DE60309938T2 - Verfahren zur herstellung eines düngemittels und das düngemittel - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines düngemittels und das düngemittel Download PDF

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urea
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C9/00Fertilisers containing urea or urea compounds
    • C05C9/005Post-treatment
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B1/00Superphosphates, i.e. fertilisers produced by reacting rock or bone phosphates with sulfuric or phosphoric acid in such amounts and concentrations as to yield solid products directly
    • C05B1/04Double-superphosphate; Triple-superphosphate; Other fertilisers based essentially on monocalcium phosphate
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C9/00Fertilisers containing urea or urea compounds

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Düngers. Die Erfindung betrifft auch diesen Dünger. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines organomineralischen Düngers. Die Erfindung betrifft auch diesen organomineralischen Dünger.
  • Allgemeiner Stand der Technik
  • Dünger, wie mineralische Dünger, organische Dünger und organomineralische Dünger, sind auf diesem Fachgebiet bekannt und werden in der Landwirtschaft in großem Umfang verwendet. WO 0206186 beschreibt z.B. ein Verfahren zur Herstellung von Granulat eines organischen Düngers (organomineralischer Dünger), bei dem getrockneter Dung mit Harnstoff und Mineralien gemischt und einem Granulator zugeführt wird. Ein Nachteil dieses organomineralischen Düngers besteht darin, daß die Freisetzung von Stickstoff (Harnstoff) und Mineralien sehr schnell erfolgt. Das bedeutet, daß bei diesem organomineralischen Dünger eine wiederholte Düngung erforderlich ist.
  • Folglich ist die langsame Freisetzung von Harnstoff oder anderen Nährstoffen innerhalb von z.B. Wochen oder Monaten erwünscht. Die langsame Freisetzung von mineralischen Düngern ist z.B. aus US 4,789,391 bekannt. Das üblichste Verfahren zum Modifizieren des Düngerproduktes, um für eine gesteuerte Freisetzung der Nährstoffe zu sorgen, besteht darin, die Löslichkeit des Düngers zu regeln. Im Falle von Harnstoff können solche Produkte erzeugt werden, indem Harnstoff mit verschiedenen Aldehyden umgesetzt wird. Harnstoff ist auch mit Formaldehyd umgesetzt worden, was zu einem Produkt führt, das hauptsächlich aus Methylenharnstoffpolymeren besteht, deren Kettenlänge und Vernetzungsgrad unterschiedlich ist. Stickstoff wird aus dem unlöslichen Teil dieser Materialien durch mikrobiellen Abbau freigesetzt, und folglich wirken Faktoren, wie Bodenfeuchte, Temperatur, pH-Wert, Nährstoffgehalt und Sauerstoff, die das Ausmaß der mikrobiellen Aktivität beeinflussen, auch auf die Freisetzungsrate von Stickstoff. Harnstoff nimmt an der Reaktion teil, wodurch Harnstofformaldehyde erzeugt werden.
  • Eine Modifizierung des Düngerproduktes, damit die aufgenommene Nährstoffmenge gesteuert wird, kann auch erreicht werden, indem lösliche Dünger beschichtet werden, um die Freisetzung von Stickstoff einzustellen. Die Beschichtungen werden im allgemeinen in einige Arten eingeteilt. Es gibt semipermeable Membranen, die durch den internen osmotischen Druck des Wassers zerbrechen, der durch die Diffusion von Dampf aufgebaut wird. Die Freisetzung von Stickstoff aus dem löslichen Dünger ist gewöhnlich beendet, wenn die Beschichtung einmal aufgebrochen ist. Eine weitere Art einer Beschichtung beinhaltet die Verwendung von impermeablen Membranen mit kleinen Poren. Bei dieser Art einer Beschichtung geht Wasser durch die Beschichtung hindurch und löst den Dünger, was zum Quellen der Kapsel und einer Erweiterung der Poren führt. Der gelöste Dünger diffundiert dann durch die erweiterten Poren in der Beschichtung. Außerdem werden impermeable Membranen ohne Poren verwendet, um lösliche Dünger zu beschichten. Bei dieser Art einer Beschichtung baut eine chemische, physikalische oder mikrobielle Wirkung das Membranmaterial ab, bevor zur Freisetzung des Düngers kommt, und die Freisetzung der Nährstoffe ist gewöhnlich beendet, wenn die Beschichtung erst einmal abgebaut ist.
  • Einige Produkte mit gesteuerter Freisetzung verwenden Polymerbeschichtungen, die auf impermeablen Membranen mit kleinen Poren basieren, um lösliche Dünger zu überziehen. Die Freisetzung der Nährstoffe kann verändert werden, indem die Dicke der Beschichtung geändert wird. Es ist auch mit Schwefel beschichteter Harnstoff verwendet worden, um einen Dünger mit gesteuerter Freisetzung bereitzustellen. Die Freisetzung von Stickstoff basiert auf der Dicke und der Vollständigkeit der Schwefelbeschichtung, der Bodenfeuchte und der Bodentemperatur. Eine höhere Feuchtigkeit und Temperatur des Bodens beschleunigen den Abbau der impermeablen Schwefelbeschichtung und folglich die Diffusion von Harnstoff durch die Poren in der Beschichtung.
  • Die gesteuerte Freisetzung von Düngernährstoffen kann auch durch Nitrifizierungs-Inhibitoren erfolgen. Die Nitrifizierung ist der Prozeß, der Ammoniumionen, wenn sie als Ammoniak auf den Boden ausgebracht werden, durch bakterielle Oxidation in Nitrationen überführt. Bestimmte Materialien hemmen die Nitrifizierung, da sie für die Bakterien des Bodens toxisch sind, die Ammoniumionen oxidieren. Bestimmte Pestizide und Chemikalien sind z.B. für die Bakterien toxisch, die Ammoniumionen in Nitrat umwandeln. Die Inhibitoren verzögern die Umwandlung von Ammonium-Stickstoff in Nitrat, indem sie die Aktivität der Bodenbakterien spezifisch hemmen.
  • Mineralische Dünger können ebenfalls eingeschlossen oder beschichtet werden. Die Verwendung von Lignosulfonat, um eine Beschichtung oder eine Matrixart zu erzeugen, um mineralische Dünger zu umhüllen oder einzuschließen, ist aus US 4,789,391 bekannt. Dieses Dokument beschreibt ein Copolymerisationsverfahren, bei dem Lignosulfonat und Acrylnitril umgesetzt werden. Bei einem nächsten Prozeß wird das erhaltene Copolymer unter basischen Bedingungen hydrolysiert, wobei eine Harnstofflösung bei erhöhten Temperaturen (etwa 140 °C) verdampft. Die Acrylnitrilgruppe ist wesentlich, da diese Gruppe zum gewünschten Polyarcylsäureamid (PAA) umgesetzt werden kann, was zur Bildung einer Matrix führt, die Harnstoff einschließt oder umhüllt. Das Verfahren gemäß US 4,789,391 ist ein komplizierter Prozeß, der zu einem Produkt mit unkontrollierter Freisetzung oder nur einer langsamen Freisetzung innerhalb eines kurzen Zeitraums führt. Zweitens beschreibt US 4,789,391 nicht, wie organomineralische Dünger mit langsamer Freisetzung erhalten werden können. Außerdem kann ihn Hinblick auf Umweltaspekte die Verwendung von Arcylnitril weniger erwünscht sein.
  • Kurze Beschreibung der Erfindung
  • Es ist eine Aufgabe dieser Erfindung, ein anderes Verfahren zur Herstellung von Düngern, wie mineralischen Düngern, organischen Düngern und organomineralischen Düngern, bereitzustellen. Es ist weiterhin eine Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Düngern mit langsamer Freisetzung oder Langzeitdüngern anzugeben, bei denen die vorstehend genannten Nachteile des Verfahrens in geringerem Maße auftreten. Es ist weiterhin Aufgabe dieser Erfindung, Dünger bereitzustellen, die Stickstoff über Tage bis einige Monate freisetzen.
  • Dazu gibt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Düngers an, wobei dieses Verfahren das innige Vermischen von Harnstoff und einer Ligninverbindung, wodurch ein Gemisch bereitgestellt wird, und das Erwärmen dieses Gemischs aufweist.
  • Nach einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Verfahren zur Herstellung eines organomineralischen Düngers angegeben, wobei das Verfahren folgendes aufweist: inniges Vermischen von mineralischem Düngermateri al, Harnstoff, einer Ligninverbindung und organischem Düngermaterial, wodurch ein Gemisch bereitgestellt wird, und Erwärmen des Gemischs.
  • Nach einem bestimmten Ausführungsbeispiel gibt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines organomineralischen Düngers an, wobei das Verfahren folgendes aufweist:
    • a) Mischen von mineralischem Düngermaterial, Harnstoff und organischem Düngermaterial;
    • b) Mischen einer Ligninverbindung mit dem unter a) erhaltenen Düngergemisch;
    • c) Erwärmen und Befeuchten des unter b) erhaltenen Gemischs;
    • d) Erwärmen des unter c) erhaltenen Gemischs.
  • Nach einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Dünger bereitgestellt, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden kann.
  • Nach einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung wird ein organomineralischen Dünger bereitgestellt, der ein mineralisches Düngermaterial, Harnstoff, ein organisches Düngermaterial und eine Ligninverbindung aufweist, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden kann.
  • Bei einem bestimmten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen organomineralischen Düngers weist der organomineralische Dünger 20 bis 80 Gew.-% mineralisches Düngermaterial, 2 bis 40 Gew.-% Harnstoff, 20 bis 80 Gew.-% organisches Düngermaterial und 0,5 bis 5 Gew.-% einer Ligninverbindung auf, und zwar auf das Gesamtgewicht des organomineralischen Düngers bezogen.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungsfiguren
  • 1 zeigt unterschiedliche N-Anteile im Boden (Versuch 3);
  • 2 zeigt die unterschiedlichen N-Anteile im Boden nach der Behandlung mit konditioniertem Hühnerdung (üblicher organischer Dünger) (Versuch 3);
  • 3 zeigt die unterschiedlichen N-Anteile des Bodens nach der Behandlung mit einem organomineralischen Dünger gemäß einem Ausführungsbeispiel dieser Erfindung (Versuch 3);
  • 4 zeigt die unterschiedlichen N-Anteile des Bodens nach der Behandlung mit einem üblichen mineralischen NPK-Dünger (Versuch 3);
  • 5 zeigt die unterschiedlichen N-Anteile nach der Behandlung mit einem mineralischen Dünger mit langsamer Freisetzung (beschichtet) (Versuch 3).
  • Beschreibung der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Düngers, wobei das Verfahren das innige Vermischen von Harnstoff und einer Ligninverbindung, wodurch ein Gemisch bereitgestellt wird, und das Erwärmen des Gemischs aufweist. Durch Mischen und Erwärmen, entweder nacheinander oder gleichzeitig, wird durch ein relativ einfaches Verfahren ein Dünger mit langsamer Freisetzung erhalten, der eine gesteuerte langsame Freisetzung zeigt. Das Gewichtsverhältnis zwischen Harnstoff und der Ligninverbindung kann verändert werden, wobei dies von der gewünschten Anwendung und den gewünschten Eigenschaften in bezug auf die langsame Freisetzung abhängt. Das Gewichtsverhältnis kann z.B. etwa 2:1 bis 15:1 betragen. Bei einem Ausführungsbeispiel liegt das Gewichtsverhältnis zwischen etwa 4:1 und 8:1. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel betrifft die Erfindung ein Verfahren, wobei das Verfahren das innige Vermischen von Harnstoff und einer Ligninverbindung, wodurch ein Gemisch bereitgestellt wird, und das Zerkleinern, Erwärmen und Befeuchten des Gemischs aufweist.
  • Dieses Erwärmen des Gemischs kann z.B. durchgeführt werden, indem die Temperatur nach dem oder beim Vermischen entweder im gleichen Reaktor oder in einem anschließenden Reaktor erhöht wird. Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt das Erwärmen des Gemischs, indem das Gemisch pelletiert und das Gemisch gegebenenfalls erwärmt wird. Durch das Pelletieren steigt der Druck und somit die Temperatur. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel schließt die Erfindung ein Verfahren ein, bei dem das Pelletieren bei einem Druck von 90 bis 120 bar erfolgt. Bei diesem Pelletieren kann das Gemisch gegebenenfalls erwärmt werden. Gute Ergebnisse werden erreicht, wenn der Druck etwa 100 bis 110 bar beträgt oder wenn die Temperatur über etwa 100 °C, z.B. bei etwa 110 bis 120 °C oder darüber, liegt.
  • Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel wird das erhaltene Gemisch in einem Granulierverfahren granuliert. Das kann nach dem Erwärmen des Gemischs erfolgen. Das Erwärmen kann z.B. während des Granulierverfahrens durchgeführt werden, indem Dampf, z.B. Dampf mit einer Temperatur von mehr als etwa 100 °C, durch das Gemisch geleitet wird. Nach der Verwendung von Dampf zum Erwärmen des Gemischs kann das erhaltene Produkt getrocknet werden, um den gewünschten Tro ckenmaterialgehalt zu erreichen. Auf diese Weise kann ein Dünger mit langsamer Freisetzung erhalten werden, bei dem die Freisetzung zwischen etwa wenigen Wochen bis wenigen Monaten liegt.
  • Nach einem Ausführungsbeispiel betrifft die Erfindung das vorstehend genannte Verfahren, das ferner das Einmischen eines mineralischen Düngermaterials in das Gemisch oder ferner das Einmischen eines organischen Düngermaterials in das Gemisch aufweist. Einer der Vorteile dieses Verfahrens gegenüber herkömmlichen Verfahren besteht darin, daß es relativ einfach ist.
  • Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel werden sowohl mineralisches Düngermaterial als auch organisches Düngermaterial eingemischt. Die Erfindung betrifft somit auch ein Verfahren zur Herstellung eines organomineralischen Düngers, wobei das Verfahren das innige Vermischen von einem mineralischen Düngermaterial, Harnstoff, einer Ligninverbindung und organischem Düngermaterial, wodurch ein Gemisch bereitgestellt wird, und das Erwärmen des Gemischs aufweist. Das Verfahren weist gegenüber herkömmlichen Verfahren zur Herstellung von Düngern mit langsamer Freisetzung, z.B. in bezug auf das in US 4,789,391 beschriebene Verfahren, Vorteile auf, weil es relativ einfach ist. Außerdem führt das erfindungsgemäße Verfahren zu einem Produkt mit einer gesteuerten Freisetzung über einen längeren Zeitraum, z.B. Wochen oder sogar Monate. Das hat den Vorteil, daß die Bauern weniger Düngefahrten auf ihren Feldern benötigen. Die Dünger mit langsamer Freisetzung gemäß US 4,789,391 können zu Beginn noch eine zu schnelle Freisetzung aufweisen. Dünger mit langsamer Freisetzung, die auf einem organischen Dünger basieren, weisen gewöhnlich in dem Zeitraum direkt nach dem Ausbringen auf ein Feld eine große Schwäche bei der Freisetzung auf und zweitens läßt sich ihre Freisetzung nicht vorhersagen. Der erfindungsgemäße organomineralische Dünger, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden kann, hat jedoch bessere Eigenschaften in bezug auf die (langsame) Freisetzung, jedoch auch bei der direkten Freisetzung der Nährstoffe. Der erfindungsgemäße organomineralische Dünger wird folglich als Dünger mit Langzeitwirkung mit den Eigenschaften einer langsamen und schnellen Freisetzung bezeichnet.
  • Ohne an eine Theorie gebunden sein zu wollen, scheint es, daß hauptsächlich beim mineralischen Düngermaterial eine schnelle Freisetzung erreicht wird, die z.B. wenige Tage dauert (erste Freisetzung von Nährstoffen), eine mittlere langsame Freisetzung erreicht wird, die etwa fünf Wochen bis wenige Monate dauert, bei der wahrschein lich Harnstoff freigesetzt wird, der eine Wechselwirkung mit der Ligninverbindung aufweisen oder an diese gebunden sein kann (zweite Freisetzung von Nährstoffen) und eine längere langsame Freisetzung erreicht wird, die etwa wenige Monate bis etwa fünf Monate dauert, bei der organischer Stickstoff freigesetzt werden kann, der vom organischen Düngermaterial stammt (dritte Freisetzung von Nährstoffen). Die Freisetzungszeiträume hängen von der Struktur, Größe und Zusammensetzung des Produktes ab, sind jedoch auch von pH-Wert des Bodens, der Bodenfeuchte, der Bodentemperatur und dem Vorhandensein von Mikroorganismen usw. abhängig. Aufgrund dieser einzigartigen Kombination aus schneller und langsamer Freisetzung von Nährstoffen bei einem Produkt, das mineralisches Düngermaterial und organisches Düngermaterial umfaßt, wird dieses Produkt als organomineralischer Dünger oder organomineralischer Dünger mit Langzeitwirkung bezeichnet.
  • "Mineralisches Düngermaterial" betrifft ein Material, das Mineralsalze als Düngermaterial aufweist, wie es auf diesem Fachgebiet bekannt ist. Ein solches mineralisches Düngermaterial kann z.B. eine oder mehrere der folgenden Verbindungen aufweisen: Diammoniumphosphat (DAP), Monoammoniumphosphat (MAP), Phosphaterz, Kaliumchlorid (MOP), Kaliumsulfat (SOP), Einzel-Superphosphat (SSP), Triple-Superphosphat (TSP), Ammoniumsulfat (AS), Ammoniumchlorid, Eisensulfat und Magnesiumsulfat (Kieserit). Auch Harnstoff wird als mineralischer Dünger angesehen. In dieser Erfindung nimmt Harnstoff einerseits am ersten Freisetzungsschritt von Nährstoffen teil, bei dem mineralisches Düngermaterial freigesetzt wird und bei dem Harnstoff, der nicht oder nur locker an eine Ligninverbindung gebunden ist, freigesetzt wird, und kann andererseits am zweiten Freisetzungsschritt beteiligt sein, bei dem der Harnstoff freigesetzt wird, der an die Ligninverbindung gebunden sein kann. Auf diese Weise ist Harnstoff ein mineralischer Dünger und liefert mineralischen Stickstoff, Harnstoff kann jedoch im zweiten Freisetzungsschritt von Nährstoffen auch organomineralischen Stickstoff bereitstellen.
  • "Organisches Düngermaterial" steht für ein Material, das Dung, Pflanzenreste aus Abfällen, Grünabfälle, Pilze, Erdnußschalen, Kokosnußschalen, Kakaoschalen und Gras usw. umfaßt. Dung umfaßt vorzugsweise eine oder mehrere Substanzen aus Geflügeldung, Hühnerdung, Rinderdung und Schweinedung. Es können auch Kombinationen verwendet werden. Nach einem Ausführungsbeispiel wird das organische Düngermaterial vorbehandelt. Diese Vorbehandlung umfaßt z.B. das Trocknen des organischen Düngermaterials. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel umfaßt die Vorbehandlung das Trocknen des organischen Düngermaterials bis zu einem Tro ckenmaterialgehalt von mindestens 80 Gew.-%, z.B. 85 Gew.-%, das Erwärmen des organischen Düngermaterials auf eine Temperatur von mindestens 75 °C und das Pelletieren des organischen Düngermaterials, z.B. innerhalb von 1 Stunde. Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann es erforderlich sein, daß die Ausgangsmaterialien während oder vor dem Vermischen der Ausgangsmaterialien zerkleinert werden, insbesondere jene Ausgangsmaterialien, die eine große Partikelgröße (mehr als etwa 2 mm) aufweisen und die pelletiert sein können.
  • "Ligninverbindung" ist Lignin oder ein Derivat davon. Ligninverbindungen kommen in Zellwänden als Klebeschicht zwischen Cellulosesträngen vor. Diese sind Copolymere, d.h. Makromoleküle, deren Monomere unterschiedlicher Natur sind. Drei Derivate von Phenylpropan (C6-C3) werden als Monomere von Lignin angesehen: z.B. Coniferylalkohol, Sinapylalkohol und Cumaryl- oder p-Hydroxycinnamylalkohol. Sie werden über C-C-Bindungen der Propanketten und über Etherbindungen zwischen Alkoholgruppen aneinander gekoppelt. Nach einem Ausführungsbeispiel weist die in der Erfindung verwendete Ligninverbindung eine oder mehrere Substanzen aus Lignin und Lignosulfat auf. Lignine können aus Holz, z.B. Weichholz (Koniferen) oder Hartholz, erhalten werden. Das Molekulargewicht variiert zwischen etwa 5.000 und 10.000. Nach einem Ausführungsbeispiel wird Ammoniumlignosulfat als Ligninverbindung verwendet.
  • Der Begriff "an die Ligninverbindung gebundener Harnstoff" bedeutet, daß es passieren kann, daß Harnstoff in Kombination mit der Ligninverbindung für eine verzögerte Freisetzung von Stickstoff beim erfindungsgemäßen Dünger oder organomineralischen Dünger sorgt (zweite Freisetzung von Nährstoffen). Das bedeutet, daß möglicherweise eine Wechselwirkung von Harnstoff mit der Ligninverbindung vorliegt oder Harnstoff möglicherweise mit der Ligninverbindung reagiert hat oder physikalisch an die Ligninverbindung gebunden ist. Der Begriff "an die Ligninverbindung gebunden" soll all diese Fälle einschließen. Wenn Harnstoff in das Gemisch eingebracht wird, läßt er sich danach anscheinend im wesentlichen nicht als wasserlöslicher Harnstoff feststellen, wie es bei herkömmlichen mineralischen Düngern der Fall ist. Wenn z.B. nur 10 Gew.-% N (des gesamten N-Gehalts von 14 Gew.-% im Dünger) im organomineralischen Dünger Stickstoff vom ursprünglichen Harnstoff sind, werden später als Stickstoff von Harnstoff etwa 1 Gew.-% festgestellt (im Produkt liegt kein Nitrat vor und Stickstoff von Ammonium ist dem Anfangswert der Harnstoffmenge vergleichbar). Folglich kommen fast 90 % des Harnstoff-N, die im ersten und dritten Stickstoffanteil erwartet worden wären, im zweiten Anteil vor. Das bedeutet, daß sich Harnstoff von einem reinen mineralischen Anteil in einen stickstofforganischen Anteil verändert hat, der wasserlöslich ist.
  • Die Stickstoffanteile im erfindungsgemäßen organomineralischen Dünger können in einige Klassen unterteilt werden:
    • • wasserlöslicher mineralischer Stickstoff (z.B. von Harnstoff und Ammonium)
    • • wasserlöslicher organischer Stickstoff (Organostickstoff hauptsächlich von an die Ligninverbindung gebundenem Harnstoff)
    • • wasserunlöslicher organischer Stickstoff (z.B. Amidgruppen (NH2-Gruppen), die in organisches Material, z.B. Geflügeldung, eingebettet sind.
  • Dung, z.B. Geflügeldung, bringt etwa 1 Gew.-% organischen Stickstoff in das Düngerprodukt ein, der im dritten Stickstoffanteil (unlöslicher organischer Stickstoff) freigesetzt wird. Da (Hühner-)Dung auch etwas Harnsäure enthält, die ein wasserlöslicher organischer Stickstoff ist, kommt diese Verbindung im zweiten Anteil vor (gewöhnlich etwa 1 Gew.-% vom Gewicht des Düngers).
  • Der erfindungsgemäße organomineralische Dünger kann etwa 15 bis 70 Gew.-% wasserlöslichen mineralischen Stickstoff (z.B. von Harnstoff und Ammonium), 25 bis 75 Gew.-% wasserlöslichen organischen Stickstoff (Organostickstoff, hauptsächlich von an die Ligninverbindung gebundenem Harnstoff) und 5 bis 25 Gew.-% wasserunlöslichen organischen Stickstoff (organischen Stickstoff (z.B. Amidgruppen (NH2-Gruppen), die im organischen Materials des Dungs eingebettet sind) des gesamten N-Gehalts (Gew.-%) des organomineralischen Düngers aufweisen. Diese Bereiche ändern sich je nach der hergestellten gewünschten N(P)K-Formulierung und der verwendeten Menge der Ligninverbindung, z.B. Lignosulfonat. NPK-Formulierung mit einem hohem N-Gehalt (bis zu 20 Gew.-% N, auf das Gewicht des Düngers bezogen) und einem geringen bis mittleren Gehalt an P und/oder K können die höchste Menge an Organostickstoff (bis zu 75 Gew.-% des gesamten N) aufweisen. Formulierungen mit einem hohen Gehalt an P und/oder K und einem geringen Gehalt an N (bis zu 8 % Gew.-% N, auf das Gewicht des Düngers bezogen) können die geringste Menge an stickstofforganischen Verbindungen, nur etwa 25 Gew.-% des gesamten N, aufweisen.
  • Nach einem Ausführungsbeispiel weist der organomineralische Dünger 20 bis 80 Gew.-% mineralisches Düngermaterial, 2 bis 40 Gew.-% Harnstoff, 20 bis 80 Gew.-% organisches Düngermaterial und 0,5 bis 5 Gew.-% einer Ligninverbindung auf, und zwar auf das Gesamtgewicht des organomineralischen Düngers bezogen. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der organomineralische Dünger 30 bis 70 Gew.-% eines mineralischen Düngermaterials, 5 bis 30 Gew.-% Harnstoff, 30 bis 70 Gew.-% organisches Düngermaterial und 0,7 bis 4 Gew.-% einer Ligninverbindung auf, und zwar auf das Gesamtgewicht des organomineralischen Düngers bezogen.
  • Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der organomineralische Dünger 40 bis 70 Gew.-% mineralisches Düngermaterial, das 5 bis 30 Gew.-% Harnstoff einschließt, 30 bis 60 Gew.-% organisches Düngermaterial und 1 bis 3 Gew.-% einer Ligninverbindung auf, und zwar auf das Gesamtgewicht des organomineralischen Düngers bezogen. Das mineralische Düngermaterial, das Harnstoff einschließt, weist nach einem weiteren Ausführungsbeispiel etwa 0 bis 22 Gew.-% MAP, 0 bis 22 Gew.-% DAP, 0 bis 12 Gew.-% Kieserit (MgSO4), 0 bis 40 Gew.-% SOP, 5 bis 30 Gew.-% Harnstoff und 0 bis 6 Gew.-% Eisensulfat auf, und zwar auf das Gesamtgewicht des organomineralischen Düngers bezogen. Die Gew.-% von Harnstoff betreffen bei diesen Ausführungsbeispielen der Erfindung Harnstoff, der als Ausgangsmaterial zugesetzt wird. Harnsäure, die im Dung vorhanden sein kann, ist in diesem Gewichtsprozentsatz nicht enthalten.
  • Der erfindungsgemäße organomineralische Dünger kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden, welches folgendes aufweist: inniges Vermischen von mineralischem Düngermaterial, Harnstoff, einer Ligninverbindung und organischem Düngermaterial, wodurch ein Gemisch bereitgestellt wird, und Erwärmen des Gemischs. Nach einem Ausführungsbeispiel weist das Verfahren z.B. folgendes auf: a) Mischen von mineralischem Düngermaterial, Harnstoff und organischem Düngermaterial; b) Mischen einer Ligninverbindung mit dem unter a) erhaltenen Düngergemisch; c) Erwärmen und Befeuchten des unter c) erhaltenen Gemischs; d) Erwärmen des unter c) erhaltenen Gemischs. Das erfindungsgemäße Verfahren kann ein diskontinuierliches Verfahren oder ein kontinuierliches Verfahren sein.
  • Das Mischen von mineralischem Düngermaterial, Harnstoff und organischem Düngermaterial und das Mischen der Ligninverbindung mit dem unter a) erhaltenem Düngergemisch kann auch in einem Verfahren kombiniert werden. Das Mischen der Ausgangsmaterialien kann in einem Mischer, z.B. einem Rotationsmischsystem oder einem volumetrischen Mischsystem, erfolgen. Wenn die Ausgangsmaterialien größere Partikel aufweisen, kann das Mischverfahren auch das Zerkleinern oder Zerdrücken während des Vermischens oder vor dem Vermischen umfassen, wobei bei 90 Gew.-% des Ausgangsmaterials die Größe der Partikel z.B. auf etwa 3 mm oder weniger, z.B. auf eine Partikelgröße von 1 bis 3 mm, verringert wird. Es können jedoch auch kleinere Partikel, z.B. 0,5 bis 2 mm oder noch kleiner, verwendet werden, z.B. können 90 Gew.-% des Ausgangsmaterials eine Partikelgröße von weniger als 1 mm (z.B. 0,5 bis 1 mm) aufweisen.
  • Wie vorstehend erwähnt, kann das organische Düngermaterial, das als Ausgangsmaterial verwendet wird, vorbehandelt werden, eine Vorbehandlung kann z.B. das Trocknen des organischen Düngermaterials aufweisen. Die Vorbehandlung kann auch ein Pelletierverfahren umfassen. Nach einem Ausführungsbeispiel weist der vorbehandelte organische Dünger eine oder mehrere Substanzen aus getrocknetem (oder konditioniertem) Geflügeldung, Hühnerdung, Rinderdung und Schweinedung auf. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel wird getrockneter (der Trockenmaterialgehalt beträgt 70 Gew.-% oder mehr, z.B. 80 bis 90 Gew.-%), konditionierter (erwärmter), pelletierter Dung, z.B. Hühnerdung, verwendet. Das kann z.B. erreicht werden, indem dieser Dung pelletiert und erwärmt wird, wobei er Temperaturen von mehr als etwa 70 °C, z.B. 80 bis 90 °C, und einen Druck von mehr als 80 bar, z.B. etwa 90 oder 100 bar, erreicht. Wenn der Dung auf diese Weise vorbehandelt wird, wird der Verlust von Stickstoff aufgrund der Verflüchtigung von Ammoniak, was umweltschädlich ist, anscheinend minimiert. Bei einem Ausführungsbeispiel hat der Dung (als Ausgangsmaterial) einen Trockenmaterialgehalt von 70 Gew.-% oder mehr, z.B. 80 bis 90 Gew.-% oder mehr (getrocknet), einen Stickstoffgehalt von etwa 2 bis 5 Gew.-%, auf das Gewicht des frischen Materials bezogen (nicht getrocknet) und ein C/N-Verhältnis (Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnis) von 6 bis 14.
  • Wenn die Ausgangsmaterialien des organischen Düngers auch eine oder mehrere Substanzen aus Pflanzenresten aus Abfällen, Grünabfälle, Pilze, Erdnußschalen, Kokosnußschalen, Kakaoschalen und Gras aufweisen, beträgt der Trockenmaterialgehalt der organischen Materialien vorzugsweise 70 Gew.-% oder mehr (getrocknet), der Stickstoffgehalt liegt bei etwa 1 bis 3 Gew.-%, auf das Gewicht des frischen Materials bezogen, das C/N-Verhältnis beträgt etwa 8 bis 16. Wenn Samen vorliegen, werden die Samen vorzugsweise inaktiviert, z.B. durch einen (zusätzlichen) thermischen Prozeß oder eine Säurebehandlung.
  • Der erfindungsgemäße organomineralische Dünger kann ferner eine oder mehrere Substanzen aus Pestiziden, Herbiziden, Fungiziden, Biostimulanzien (wie Vitamine, organische Säuren usw.) und Mikroorganismen (wie Pseudomonas, Bacillus, usw.) aufweisen.
  • Die Ligninverbindung kann nach einem Ausführungsbeispiel mit den anderen Ausgangsmaterialien (mineralisches Düngermaterial, Harnstoff, organisches Düngermaterial) zugesetzt werden, nach einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Ligninverbindung jedoch auch zusammen mit der Harnstoffverbindung zugesetzt werden, nachdem die anderen Ausgangsmaterialien (mineralisches Düngermaterial, organisches Düngermaterial) gemischt worden sind, darauf folgt ein inniges Vermischen des Gemischs. Die Partikelgröße der Ligninverbindung ist vorzugsweise gering, z.B. ein Pulver mit einer Partikelgröße von weniger als etwa 0,02 mm.
  • Nach einem Ausführungsbeispiel wird der pH-Wert des Gemischs beim Vermischen, jedoch auch beim Rest des Verfahrens, bei etwa 7, z.B. 6 bis 8 oder 6,5 bis 7, eingestellt und gehalten. Die Gefahr der Verflüchtigung von Ammoniak ist in einer neutralen bis sauren Umgebung viel geringer als in einer alkalischen Umgebung, und folglich wird der pH-Wert nach einem Ausführungsbeispiel bei 6,5 bis 7 gehalten. Der pH-Wert dieser Gemische kann durch pH-H2O gemessen werden (es wird der pH-Wert einer gefilterten Probe gemessen). Das vorstehend beschriebene Ammoniumlignosulfonat als mögliche Ligninverbindung hat z.B. einen pH-Wert von 5,5 bis 6,5 und wirkt leicht sauer.
  • Nach dem Mischen der Ausgangsmaterialien geht das Verfahren nach einem Ausführungsbeispiel mit c) dem Erwärmen und Befeuchten des (unter b)) erhaltenen Gemischs weiter. Das Befeuchten kann auf verschiedene Weise erfolgen, wie durch Zugabe von Wasser, entweder als Flüssigkeit oder als Gas. Nach einem Ausführungsbeispiel erfolgt das Erwärmen und Befeuchten nach einem Verfahren, bei dem das Erwärmen und Befeuchten in c) des unter b) erhaltenen Gemischs das Einführen von Dampf in das Gemisch aufweist, so daß dem Gemisch z.B. 0,5 bis 5 Gew.-% Wasser zugesetzt werden (auf das Gesamtgewicht des Gemischs bezogen). Der Reaktor, in dem das Erwärmen und Befeuchten erfolgt, kann ebenfalls erwärmt werden. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel erreicht das Gemisch eine Temperatur von etwa 30 bis 40 °C. Beim Erwärmen und Befeuchten kann das Gemisch ferner vermengt werden. Durch das Erwärmen und Befeuchten wird die Ligninverbindung, z.B. (Ammonium)lignosulfonat, fluid, wodurch die Wechselwirkung zwischen der Ligninverbindung und Harnstoff verbessert wird. Für andere Ligninverbindungen als Lignosulfonat können andere Erwärmungstemperaturen gewählt werden, so daß die Ligninverbindung beginnt, fluid zu werden.
  • Das Erwärmen unter c) erfolgt hauptsächlich, um die Ligninverbindung zu verflüssigen. Auf diese Weise wird die Wechselwirkung zwischen der Ligninverbindung und Harnstoff verbessert. Außerdem wird das Vermischen erleichtert. Folglich ist nach einem Ausführungsbeispiel die Ligninverbindung, die beim Vermischen eingemengt wird oder die beim erfindungsgemäßen Verfahren als Ausgangsmaterial verwendet wird, flüssig. Nach einem bestimmten Ausführungsbeispiel weist das erfindungsgemäße Verfahren folgendes auf: Vermischen von mineralischem Düngermaterial, Harnstoff und organischem Düngermaterial; gefolgt vom Vermischen einer flüssigen Ligninverbindung mit dem erhaltenen Düngergemisch; und anschließendes Erwärmen des erhaltenen Gemischs. Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann zwischen einer pulverförmigen oder einer flüssigen Ligninverbindung gewählt werden.
  • Obwohl eine flüssige Ligninverbindung verwendet wird, kann das Verfahren jedoch trotzdem ferner gegebenenfalls das Erwärmen und/oder Befeuchten des Gemischs umfassen, wobei dies von der Temperatur, der Viskosität und dem Trockenmaterialgehalt der Ausgangsmaterialien (insbesondere des organischen Düngermaterials) abhängt. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren folglich: a) Vermischen von mineralischem Düngermaterial, Harnstoff und organischem Düngermaterial; b) Vermischen einer flüssigen Ligninverbindung mit dem unter a) erhaltenen Düngergemisch; c) Erwärmen und/oder Befeuchten des unter b) erhaltenen Gemischs; d) Erwärmen des unter c) erhaltenen Gemischs. Das Befeuchten kann durchgeführt werden, indem Dampf in das Gemisch geleitet oder dem Gemisch Wasser zugesetzt wird. Wenn der Trockenmaterialgehalt des organischen Düngers relativ gering ist, 40 bis 60 Gew.-%, kann das Befeuchten unnötig sein. Wie vorstehend erwähnt hat das organische Düngermaterial (z.B. Dung als Ausgangsmaterial) nach einem Ausführungsbeispiel einen Trockenmaterialgehalt von 70 Gew.-% oder mehr, z.B. 80 bis 90 Gew.-% oder mehr (getrocknet). Bei diesem Ausführungsbeispiel kann das Befeuchten angewendet werden, um die Wechselwirkung zu verbessern und das Vermischen zu erleichtern.
  • Nach dem Vermischen der Ausgangsmaterialien und dem gegebenenfalls durchgeführten Erwärmen und/oder Befeuchten des Gemischs geht das Verfahren mit dem Erwärmen des Gemischs weiter. Das kann z.B. durchgeführt werden, indem die Temperatur nach oder während der vorherigen Stufe (c) entweder im gleichen Reaktor oder in einem nachfolgenden Reaktor erhöht wird. Wie vorstehend erwähnt sind das Erwärmen und Befeuchten wahlfrei. Folglich kann das Erwärmen (unter d) auch nach dem Vermischen durchgeführt werden, z.B. wenn beim Vermischen der Ausgangsmaterialien eine flüssige Ligninverbindung verwendet wird.
  • Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das Erwärmen des Gemischs durch Pelletieren des unter c) erhaltenen Gemischs und gegebenenfalls Erwärmen dieses Gemischs durchgeführt. Durch das Pelletieren steigt der Druck und folglich die Temperatur. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel umfaßt die Erfindung ein Verfahren (d), bei dem das Pelletieren bei einem Druck von 90 bis 120 bar durchgeführt wird. Bei diesem Pelletieren kann das Gemisch gegebenenfalls erwärmt werden. Gute Ergebnisse werden erreicht, wenn der Druck etwa 100 bis 110 bar beträgt und/oder wenn die Temperatur über etwa 100 °C, z.B. bei etwa 110 bis 120 °C, liegt.
  • Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel wird das (unter (c)) erhaltene Gemisch in einem Granulierverfahren granuliert. Das kann nach dem Erwärmen des Gemischs durchgeführt werden. Falls erwünscht kann in dem Verfahren nach dem Erwärmen und vor dem Granulieren ein zusätzlicher Zerkleinerungsschritt, z.B. bei einem Dampfgranulieren oder Bindemittelgranulieren, enthalten sein.
  • Das Granulat, das nach dem Granulierverfahren erhalten wird, oder das nach dem Pelletier- und/oder Erwärmungsverfahren erhaltene Produkt wird gewöhnlich weiter abgekühlt und behandelt, um und den Anwendungsbedingungen abhängen kann. Folglich kann das wie vorstehend beschriebene Verfahren ferner das Zerkleinern und Sieben des nach dem Erwärmen erhaltenen Produktes aufweisen, so daß z.B. Pellets oder Partikel mit einer Partikelgröße (durchschnittliche oder hauptsächliche Größe) von etwa 1 bis 6 mm erhalten werden. Der Fachmann kann auch andere Größen oder engere Größenverteilungen wählen. Das Verfahren kann ferner fortgesetzt werden, indem die nach dem Sieben erhaltenen gesiebten Partikel, die die gewünschte Partikelgröße und Partikelgrößenverteilung aufweisen, beschichtet werden. Dieses Beschichten kann z.B. vorgenommen werden, um die Staubbildung zu verhindern und/oder zu minimieren.
  • Der erfindungsgemäße Dünger, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden kann, kann für die Behandlung von Böden für das Wachstum, Grasbahnen, Golfplätzen, Sportplätzen, Parks, Ackerkulturen und Gartenkulturen, für die berufliche und private Verwendung usw. eingesetzt werden.
  • Die Verwendungsrate hängt vom Nährstoffbedarf von z.B. den Feldfrüchten und von der Zeit ab, die die Feldfrüchte auf dem Feld bleiben. Es muß eine N(P)K-Formulierung des organomineralischen Düngers gewählt werden, die am besten mit dem Nährstoffbedarf der Feldfrüchte übereinstimmt. Der Nährstoffbedarf wird von den geregelten Nährstoffempfehlungen entsprechend der Ziele der Good Agricultural Practice (GAP) bestimmt. Für kurzzeitige Feldfrüchte (Feldfrüchte, die weniger als zwei Monate auf dem Feld bleiben) kann die gesamte Anwendungsrate von N aufgrund der höheren Wirksamkeit des organomineralischen Düngers des erfindungsgemäßen Düngers in Bezug auf N um 10 bis 20 % verringert werden.
  • In Abhängigkeit von der Feldfruchtart und der N(P)K-Formulierung des Düngers können etwa 750 bis 2 000 kg/ha dieses organomineralischen Düngers verwendet werden, es können jedoch auch andere Mengen verwendet werden, da die Freisetzung der Nährstoffe, jedoch auch der Nährstoffbedarf von Temperatur, Feuchtigkeit (Regen), Sonnenlicht, pH-Wert des Bodens usw. abhängen.
  • Die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen organomineralischen Düngers kann so eingestellt werden, daß sie die gewünschten Parameter erfüllt. Er kann z.B. Feldfrüchten gegeben werden, die nur zwei Monate auf dem Feld bleiben, jedoch auch Feldfrüchten, die fünf Monate auf dem Feld bleiben, z.B. braucht eine Feldfrucht, wie Spinat (bleibt sechs bis acht Wochen auf dem Feld) alle Nährstoffe in kurzer Zeit (der Stickstoffbedarf bei Spinat beträgt etwa 100 bis 140 kg/ha), wohingegen Zwiebeln fünf Monate auf dem Feld bleiben und fast den gleichen Nährstoffbedarf wie Spinat innerhalb eines viel längeren Zeitraums haben. In beiden Fällen können die Feldfrüchte mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Das stellt einen großen Unterschied zu mineralischen Düngern mit langsamer Freisetzung dar, die aus dem Stand der Technik bekannt sind. Solche mineralischen Dünger mit langsamer Freisetzung weisen zu Beginn eine relativ starke und schnelle Freisetzung auf. Das ist von Nachteil, da die Pflanzen am Beginn ihrer Wachstumskurve sein können und folglich solche großen Düngermengen nicht aufnehmen können. Demgegenüber kann der erfindungsgemäße organomineralische Dünger eine niedrigere Freisetzung zu Beginn und eine konstantere Freisetzung aufweisen (Langzeitdünger). Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen organomineralischen Düngers besteht darin, daß angepaßte Dünger bereitgestellt werden können. Es sind die Feldfrucht, der Boden und das Klima, die im allgemeinen den aus dem organomineralischen Dünger verfügbaren Nährstoff regeln. Beim erfindungsgemäßen Verfahren können die Gewichtsprozent sätze der Ausgangsmaterialien so gewählt werden, daß der organomineralische Dünger, der erhalten wird, die Anforderungen einer bestimmten Verwendung erfüllt.
  • Beispiele
  • Beispiel 1: Verfahren zur Herstellung eines pelletierten Produktes
  • In diesem Beispiel wird ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens zur Herstellung eines pelletierten organomineralischen Düngerproduktes beschrieben.
    • 1. Die Produktion beginnt mit dem Zerdrücken des mineralischen Düngergemischs oder beginnt mit einem kristallinen Gemisch. Das Gemisch enthält mineralische Dünger (N(P)-Dünger, P-Dünger, (P)K-Dünger, (K)Mg-Dünger und Dünger aus Spurenelementen) mit der üblichen Partikelgröße (weitestgehend 90 % 2 bis 5 mm). Ob und wie viel vom genannten mineralischen Dünger verwendet wird hängt von der N(P)K-Formulierung ab, die erzeugt werden soll. Nach dem Zerdrücken beträgt die Partikelgröße der Dünger bei 90 % 1 mm oder z.B. 0,5 mm bis 1 mm. (In die Produktion anderer organomineralischer Dünger können Produkte, wie Schlempen, Knochenmehl, Fischmehl usw. eingeschlossen sein, um den organischen Bodenverbesserer mit Mineralien anzureichern. In einigen Fällen können auch etwas Kalium, wie MOP oder SOP, und Harnstoff verwendet werden.)
    • 2. Beim Zerdrücken der mineralischen Dünger werden auch die getrockneten (konditionierten) Hühnerdungpellets zu Partikeln von weniger als 1 mm oder z.B. 0,5 bis 1 mm zerdrückt. Diese werden den zerdrückten mineralischen Düngern in einer computergesteuerten Anlage zum Vermengen von Massen zugesetzt. Der konditionierte getrocknete Hühnerdung ist aufgrund des Herstellungsverfahrens, das für den pelletierten Hühnerdung angewendet wird, frei von Tierkrankheiten und frei von keimendem Saatgut. Er ist auch im wesentlichen frei von aktiver Urease. Im Stand der Technik wird bei der Produktion anderer organomineralischer Dünger das Ausgangsmaterial direkt mit Mineralien oder anderen organischen Düngern gemischt, womit er einen Trockenmaterialgehalt von 40 bis 60 Gew.-% hat. Dann ist Urease noch aktiv und Harnstoff verändert sich ziemlich schnell zu Ammoniak. Man kann den Ammoniak von der Verflüchtigung leicht riechen, was für die Umwelt unerwünscht ist. Harnstoff wird dem Gemisch bei 1 oder 2 zugesetzt.
    • 3. Am Ende der Mischstation wird Ammoniumlignosulfat mit einem Gehalt von 0,5 bis 5 Gew.-% des Gesamtgewichts des Gemischs zugesetzt. Das Ammoniumlignosulfat ist ein sehr feines Pulver. In einigen Formulierungen werden zusammen mit dem Ammoniumlignosulfat auch einige Spurenelemente zugesetzt. Der pH-Wert des vollständigen Gemischs beträgt 6,6 bis 7,0 und bleibt während des gesamten Verfahrens konstant. Die Mischanlage ist ein kontinuierliches computergesteuertes Verfahren.
    • 4. Das vollständige Gemisch wird in kleinen Chargen durch das Werk transportiert. Diese kleinen Chargen werden mit einer Mischschnecke homogenisiert. Bei diesem Mischen werden 1 bis 3 Gew.-% Dampf in das Gemisch eingebracht, um das Gemisch zu erwärmen und zu befeuchten. Der Trockenmaterialgehalt fällt auf 85 bis 86 Gew.-%. Auch die Oberfläche der Mischanlage wird von außen erwärmt. Die Temperatur steigt und erreicht 30 bis 40 °C. Nun wird das Lignosulfat fluid. Dieses Verfahren kann wenige Minuten dauern, wobei dies von der Größe der Charge und anderen Parametern des Verfahrens abhängt. Die weißen Harnstoffkristalle werden nur zu braungefärbten kleinen Kristallen. Lignosulfonat klebt am Harnstoff.
    • 5. Das Gemisch bleibt fünf bis zehn Minuten in einem Aufnahmetrichter, bevor das Pelletieren erfolgt. Die Temperatur beträgt während dieses Teils des Verfahrens etwa 35 bis 45 °C.
    • 6. Das Pelletieren erfolgt mit einer Pelletpresse, in der ein Druck von 90 bis 120 bar erreicht wird. Die Pellets sind ± 0,6 cm lang und haben einen Durchmesser von z.B. etwa 4 bis 8 mm.
    • 7. Die Pellets gehen von der Presse direkt in einen Kühler. Dann haben die Pellets eine Temperatur von 65 bis 75 °C. Während des Verbleibs im Kühler fällt die Temperatur der Pellets auf 20 bis 25 °C. Insgesamt bleiben die Pellets 3/4 bis 1 Stunde im Kühler. Während dieser Zeit steigt der Trockenmaterialgehalt der Pellets auf 91 bis 93 Gew.-%, und die Pellets härten.
    • 8. Im nächsten Schritt werden die Pellets zerkleinert und weitertransportiert. Während des Transports werden die scharfen Ecken der Körner weniger. Das erfolgt, um eine kleinere Korngröße zu erhalten.
    • 9. Eine Siebvorrichtung mit drei Siebböden trennt die Körner. Das Sieb mit Übergröße hat 2, 4 oder 6 mm, und das Sieb mit dem Produkt 1 oder 2 mm. Die erhalte nen körnigen Fraktionen erreichen (in Abhängigkeit von den verwendeten Sieben) 1 bis 2 mm, 2 bis 4 mm oder 2 bis 6 mm. Die Partikelgrößen betragen 1 bis 2 mm (90 bis 95 %), 2 bis 4 mm (85 bis 90 %) bzw. 2 bis 6 mm (85 bis 90 %). Die Körner mit Übergröße werden der Zerkleinerungsvorrichtung erneut zugeführt. Die Körner mit Untergröße gelangen erneut in das Pelletierverfahren.
    • 10. Dann werden die Körner mit Pflanzenöl überzogen, damit die Körner staubfrei werden.
    • 11. Nach dem Beschichten wird das Produkt mit einer modernen automatischen Beutelverpackungsmaschine in Beuteln verpackt.
    • 12. Das gesamte Verfahren von der Aufbewahrung des konditionierten pelletierten Hühnerdungs bis zur Aufbewahrung des organomineralischen Langzeitdüngers ist ein vollständig geschlossener Prozeß und computergesteuert.
  • Die Körner sehen wie Agglomerate aus, worin die Kaliumpartikel (K-Dünger) und auch einige Ammoniumphosphatpartikel (NP-Dünger) als beige Partikel in einer grauen Matrix zu erkennen sind. Diese Matrix ist das organische Material vom Hühnerdung. In den Körnern ist Harnstoff gewöhnlich für das Auge nicht sichtbar.
  • Beispiel 2: Zusammensetzung eines erfindungsgemäßen organomineralischen Düngers
  • In Tabelle 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Zusammensetzung eines erfindungsgemäßen organomineralischen Düngers aufgeführt. In der ersten Spalte ist das Material angegeben (z.B. als Ausgangsmaterial zugesetzt). Wenn mehr als eine Art eines solchen Materials verwendet werden kann, sind Beispiele der Arten dieser Materialien in der zweiten Spalte angegeben. In der dritten Spalte ist der Bereich angegeben, in dem die Materialien und die möglichen Arten vorhanden sein können. Schließlich ist in der letzten Spalte ein Beispiel einer erfindungsgemäßen organomineralischen Zusammensetzung angegeben.
  • Tabelle 1: Zusammensetzung eines erfindungsgemäßen organomineralischen Düngers
    Figure 00190001
    • (* Der organomineralische Dünger in diesem Beispiel hat folgende Formel: NPK 14-5-8 + 2MgO + 0,5 Fe. Gemäß der internationalen Nomenklatur steht 14-5-8 für das Verhältnis zwischen N, P und K und 2MgO für die Menge des im Gemisch vorhandenen Magnesiums, als Oxid berechnet. Das Eisensulfat führt zu einer Menge von 0,5 Fe im Gemisch.)
  • Beispiel 3: Laborversuch zur Freisetzungskurve von Stickstoff
  • Dieses Beispiel zeigt die Freisetzungskurve von Stickstoff bei einem organomineralischen Dünger, der dem organomineralischen Dünger von Beispiel 2 vergleichbar ist, im Vergleich mit einem organischen Bodenverbesserer (konditionierter getrockneter pelletierter Hühnerdung), einem üblichen mineralischen Dünger (NPK-Standard) und einem beschichteten mineralischen Dünger mit langsamer Freisetzung (NPK, langsame Freisetzung, beschichtet; Dauer fünf bis sechs Monate). Die Ergebnisse dieses Versuchs sind in den 1 bis 5 angegeben. Diese Versuche wurden von der Abteilung für Bodenwissenschaften und Nährstoffversorgung von Pflanzen der Wageningen University in den Niederlanden (Wageningen Universiteit, Faculteit Omgevingswetenschappen, Sectic Bodemkunde en Plantenvoeding) durchgeführt.
  • Die Gesamtdauer des Tests betrug 72 Tage. In diesem Zeitraum wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten verschiedene Wassermengen zu bestimmten Zeitpunkten durch die Erde gespült. Die Wassermenge gleicht der durchschnittlichen Regenmenge während der Wachstumssaison (April bis Juli) in den Niederlanden. Dieses Wasser wird analysiert und ergab einen ungefähren Hinweis auf die Stickstoffmenge, die aus der Erde selbst und aus den Düngern/Bodenverbesserern freigesetzt wurde, die in einem bestimmten Zeitraum verwendet wurden, in dem Stickstoff gemessen wird.
  • Dieser Versuch erfolgte in Kunststofftöpfen. Die Höhe der Töpfe beträgt 25 cm, und die Töpfe haben einen Durchmesser von 24 cm. Im Boden der Töpfe sind 4 Löcher vorhanden, die mit einer kleinen Glasplatte bedeckt wurden. Diese Töpfe werden in einen Kunststoffkübel gegeben, um das Spülwasser aufzufangen. Falls mit viel Wasser gespült wird, wird unter den Kübel (14 cm Höhe) ein leerer Topf gestellt, so daß ausreichend Raum für das Spülwasser geschaffen wird.
  • Die Töpfe wurden in einen klimatisierten Raum gestellt, in dem die Temperatur konstant bei 25 °C gehalten wurde. Die Messergebnisse wurden auf die Feldbedingungen in den Niederlanden während der Wachstumssaison (April – Juli) übertragen.
  • Die Erde ist ein feuchter sandiger Boden aus der Umgebung von Wageningen. Der Gehalt an organischem Material beträgt etwa 2,6 Gew.-%, und der pH-Wert liegt bei 6,5. Der Gehalt an mineralischem Stickstoff ist sehr gering. Das maximale Wasseraufnahmevermögen dieser Erde beträgt 230 ml/kg Erde. Beim Füllen der Töpfe wird die Erde bis zur Feldkapazität (60 % des maximalen Wasseraufnahmevermögens) befeuchtet.
  • Die Töpfe werden aufgeteilt und in zwei Teilen gefüllt. Das Gesamtgewicht der Erde beträgt 10 kg trockene Erde. 5 kg trockene Erde werden abgewogen und es werden 5* (60 % von 230) = 690 ml demineralisiertes Wasser zugesetzt. Das Ganze wird gründlich gemischt und entsprechend dem normalen Einfüllverfahren in einen Topf gegeben. Mit der ersten Schicht ist der Topf 10 cm gefüllt. Dann werden weitere 5 kg Erde abgewogen, Wasser und die vorherigen Mengen in Gramm von Dünger oder des Bodenverbesserer werden zugesetzt. Alles wird gut gemischt, und der Topf wird gefüllt. Die gesamte Erdeschicht, die im Topf ist, beträgt 20 cm mit 10 cm Dünger oder Bodenverbesserer im Topf. Über der Erde verbleiben weitere 5 cm. Dieser Raum ist für die Wasserversorgung erforderlich. Die Erde wird mit Filterpapier bedeckt, so daß während dieses Versuchs die obere Erde beim erneuten Benetzen der Erde mit Wasser nicht gestört wird. Nach dem Einfüllen werden auf den Kübeln drei Zahlen übereinander angebracht. Die erste Zahl steht für die Nummer des Topfes und ferner für die Behandlung. Die zweite Zahl ist das Gesamtgewicht von Kübel plus Topf unter dem Topf mit der Erde im Kübel und Topf mit der Erde. Dieses Gewicht betrifft den Feuchtigkeitsgehalt der Erde von 60 % des Wasseraufnahmevermögens. Die dritte Zahl ist das Gewicht des Kübels allein. Nachdem alle Töpfe gefüllt sind, werden sie in eine klimatisierte Kammer mit 25 °C gegeben.
  • Spülen der Töpfe, Entnehmen von Proben und Analysen: es muß möglichst viel Wasser auf die Töpfe gesprüht werden, so daß eine vernünftige Regenmenge (mm) analysiert werden kann. Nachfolgend ist die zugegebene Menge Niederschlag in mm nach Beginn des Tests angegeben (in ml):
    Tag 2, 20 mm, d.h. 3,14·12·12·2 ist 904 ml
    Tag 4, 20 mm, d.h. 3,14·12·12·2 ist 904 ml
    Tag 8, 35 mm, d.h. 3,14·12·12·3,5 ist 1582 ml
    Tag 18, 45 mm, d.h. 3,14·12·12·4,5 ist 2034 ml
    Tag 30, 60 mm, d.h. 3,14·12·12·6 ist 2713 ml
    Tag 46, 50 mm, d.h. 3,14·12·12·5 ist 2260 ml
    Tag 72, 40 mm, d.h. 3,14·12·12·4 ist 1808 ml
  • Diese Wassermenge mußten entsprechend der Standardverfahren mit demineralisiertem Wasser korrigiert werden.
  • Es wurde der nächste Tag genommen, nachdem die Probe die Wassermenge erhalten hatte. Die Töpfe wurden aus dem Kübel genommen. Der Kübel mit der Wassermenge wurde gewogen. Durch Substrahieren des Gewichtes des leeren Kübels von diesem Gewicht kann man die Menge des Spülwassers bestimmen. Dann wurde die Flüssigkeit im Kübel homogenisiert, und eine Probe wurde in einem Röhrchen entnommen. Die übriggebliebene Flüssigkeit wird weggegossen. Die Töpfe wurden bis zur nächs ten Wassergabe wieder in den Kübel gegeben. Die Konzentration von N-NO3, N-NH4, Nges wurde nach dem Zentrifugieren der Probe mit Hilfe eines CFA (Analysegerät mit kontinuierlicher Strömung) bestimmt. Das Analyseverfahren entspricht Bodenanalyseverfahren durch Extraktion mit 0,01 m CaCl2 (Soil and Plant Analyses, Teil 5A), Houba, V. J. G, Novazamsky I, Temminghoff, E., Syllabus 1997 Landbouwuniversiteit Wageningen (06173011). Aus diesen analysierten Fraktionen wird die Menge von wasserlöslichem organischem Stickstoff/organomineralischem Stickstoff (Harnstoff und transformierter Harnstoff) berechnet. Die absolute Menge des gespülten Elementes kann anhand des Spülgewichtes (auf Gramm abgerundet) bestimmt werden.
  • Zwischen den Zeiträumen des Spülens mit Wasser werden die Töpfe regelmäßig gewogen (ein- bis zweimal die Woche) und falls erforderlich auf das Gewicht gebracht, das auf dem Kübel aufgeführt ist. Alle Töpfe erhielten die gleiche Stickstoffmenge. Die Oberfläche des Topfes beträgt 3,14·12·12/100 = 4,52 dm2.
  • Tabelle 2: Überblick über die Versuche
    Figure 00220001
  • Diese Ergebnisse sind in den 1 bis 5 aufgeführt. Die Menge der unterschiedlichen Stickstoffanteile, die in den 2 bis 5 angegeben sind, ist bezüglich der Menge der Anteile in den Kontrolltöpfen korrigiert.
  • 1 zeigt, daß die Mineralisierung des sandigen Bodens direkt nach Beginn des Versuches beginnt. Die Nitrifizierung beginnt nach 17 Tagen. Die Gesamtmenge der Stickstoffanteile im Boden ist ziemlich niedrig. Die ziemlich große Menge des organomineralischen N zu Beginn des Versuchs beruht auf der Zersetzung von organischem Material. Dann wird Amid-N (NH2) freigesetzt und in Ammonium (NH4) überführt.
  • 2 zeigt die Freisetzungskurve von konditioniertem Hühnerdung (Bestandteil des erfindungsgemäßen organomineralischen Düngers). Die Mineralisierung beginnt nach 20 Tagen. Dann bleibt die Freisetzung von Stickstoff ziemlich stabil. Es findet nur eine Änderung von Ammonium in Nitrat statt.
  • 4 zeigt das herkömmliche Bild der Freisetzung von Stickstoff bei einem üblichen mineralischen NPK-Dünger, bei dem der gesamte Stickstoffgehalt aus 50 % Nitrat und 50 % Ammonium besteht. Direkt zu Beginn des Versuchs wird eine hohe Freisetzung von Stickstoff (gesamter mineralischer N) analysiert.
  • Der organomineralische Dünger (3) zeigt zu Beginn keine Freisetzung von Nitrat, nur Ammoniak, Harnstoff und organomineralischem Stickstoff. Der stickstofforganische Anteil dauert etwa 1 bis 2 Monate.
  • In 5 kann man erkennen, daß die Freisetzung von Stickstoff des beschichteten Düngers zu Beginn sehr gering ist. Für eine Menge von Feldfrüchten ist das zu wenig. Die Freisetzung nahm nach 45 Tagen deutlich zu. Die Freisetzungskurve stimmt ungefähr mit der Freisetzungskurve überein, die vom Hersteller dieses Düngers bekannt ist, eine Dauer von 5 bis 6 Monaten kann nur bei niedrigen Temperaturen (15 °C) vorliegen. Die Abnahme der Freisetzung von Stickstoff innerhalb von 40 bis 70 Tagen nach der Anwendung beruht möglicherweise auf einer hohen Denitrifizierungsrate (Verlust von Stickstoff durch Verflüchtigung). Während dieses Zeitraums waren die Töpfe zu feucht.
  • Beispiel 4: Wirksamkeit des organomineralischen Düngers bei Zwiebeln
  • Dieses Beispiel zeigt die Wirksamkeit der Mineralien bei einem erfindungsgemäßen organomineralischen NPK-Dünger im Vergleich mit der Verwendung von üblichen NPK-Düngern bei der Kultur von Saatzwiebeln. Dieser Versuch erfolgte auf einem Versuchsfeld im Freien.
  • Die Parzellen auf dem Versuchsfeld waren zufällig und bei jeder Parzelle wurden vier Wiederholungen durchgeführt, siehe Tabellen 3 bis 5. Tabelle 3: Überblick über die Versuche
    Figure 00240001
    (* NPK-Formulierung: NPK 7-6-14 + 2,5 MgO) Tabelle 4: Daten für den allgemeinen Feldversuch
    Figure 00240002
    (* N-min ist die Menge von mineralischem Stickstoff im Boden (o – 60 cm) zu einem bestimmten Zeitpunkt: hier wird sie vor Beginn des Versuchs gemessen; ** alle Töpfe erhielten Mangan entsprechend dem Nährstoffstatus des Bodens, um eine Verknappung zu vermeiden) Tabelle 5: Bodenanalyse:
    pH-KCl 7,6
    CaCO3 7,2 %
    Organisches Material 1,9 %
    Tongehalt 13 %
    Pw (Gehalt an wasserlöslichem Phos- phor) 25 mg P2O5/l
    K-HCl 18 mg K2O/100 g
    MgO-NaCl 156 mg MgO/kg Trockenmaterial
    Mn 88 mg Mn/kg Trockenmaterial
  • Nach dem Pflügen am 7. März wurde der Boden mit einer Egge vorbereitet. Der Austrag des Düngers erfolgte am 27. März. Das Objekt B (Standard) erhielt eine anfängliche übliche NPK-Düngung mit 660 kg/ha, und am 30. Mai erfolgte eine zusätzliche Düngung mit 330 kg/ha üblichem NPK. Damit wurden 100 kg N abgegeben. Am 8. April wurden Zwiebeln gesät. Sie waren etwa 1. Mai gut aufgegangen. Der sehr lange feuchte Zeitraum hatte seinen Einfluß auf die Entwicklung, da der Boden still lag und Wasser auftrat. In dieser Saison kam es später zu einer Verbesserung. Die Position war gut und es gab etwa 23,3 Pflanzen pro Reihe. Am 24. Juni begannen sich die unbehandelten leicht zu färben. Am 27. August waren die Objekte mit dem organomineralischen Dünger zu etwa 60 bis 70 % umgefallen, wohingegen die mit dem üblichen NPK-Dünger zu 20 % umlagen und bei den unbehandelten waren es nur wenige Zwiebeln. Am 2. September waren die Objekte mit dem organomineralischen Dünger vollständig umgefallen und beim Standard mehr als die Hälfte und bei unbehandelten ein Viertel. Am 6. September erfolgte die Ernte, und die Zwiebeln lagen zum Trocknen unbedeckt auf der Erde. Am 13. September wurde die Ernte von 6 m jeder Parzelle für Messungen in Beutel gefüllt. Am 24. September wurden die Zwiebeln sortiert. Eine Probe mit der Größe von 40/60 wurde für mögliche Unterschiede bei der Lagerung ausgelegt (der Durchmesser der Zwiebeln betrug etwa 40 bis 60 mm).
  • In Tabelle 6 sind die Farbe und die Entwicklung am 17. Juli, der Prozentsatz der am 27. August umgefallenen Zwiebeln und die gesamte Ausbeute und die Größenunterschiede aufgeführt.
  • Tabelle 6: Durchschnittliche Farbe, Position und am 27. August umgefallene Zwiebeln in %; durchschnittliche Ausbeute und durchschnittlicher Größenunterschied in kg/Ar
    Figure 00260001
    • (* Farben und Position wurden nach auf diesem Fachgebiet bekannten Verfahren eingeschätzt und auf einer Skala mit 1 bis 10 eingestuft, wobei 10 am besten ist; ** Lsd ist die Standardabweichung.)
  • Die unbehandelten Parzellen zeigten eine deutlich geringere Ausbeute als die Objekte, die behandelt worden waren. Das Objekt C, das mit dem erfindungsgemäßen organomineralischen Dünger behandelt worden war, zeigte deutlich mehr Fortschritte als bei der üblichen Düngung (B). Die übliche Düngung ergab eine gesamte Ausbeute von 635 kg/ha und blieb deutlich unter der Ausbeute beim organomineralischen Dünger (etwa 700 kg/ha). Auch der Größenunterschied war bei dem organomineralischen Dünger besser als bei üblichen NPK-Düngern. All das wurde nur mit einem Austrag des organomineralischen Düngers gegenüber zwei Anwendungen mit üblichen mineralischen Düngern erreicht. Das bedeutet, daß der organomineralische Dünger nicht nur eine bessere Ausbeute und Qualität der Zwiebeln ergibt sondern auch beim Austrag deutlich Zeit einspart.
  • Beispiel 5
  • Dieses Beispiel zeigt die Wirksamkeit der Mineralien des organomineralischen NPK-Düngers (organomineralischer Dünger) im Vergleich mit der Verwendung von üblichen NPK-Düngern bei der Kultur von Spinat. Insbesondere wurde die Wirksamkeit in bezug auf N überwacht, die mit der Steuerung oder Verringerung von Nitrat im Spinat in Zusammenhang steht. Das sollte durch spezielle Düngung oder Spritzung der Feldfrüchte passieren.
  • Der Versuch erfolgte auf einem Versuchsfeld im Freien. Die Versuchsstation Oostwaardhoeve von Innoventis in den Niederlanden führte diesen Versuch 2002 durch. Die Parzellen auf dem Versuchsfeld waren zufällig und bei jeder Parzelle gab es vier Wiederholungen. Tabelle 7: Überblick über die Versuche
    Figure 00270001
    (* die NPK-Formulierung des organomineralischen Düngers lautet: NPK 14-5-8 + 2 MgO) Tabelle 8: Daten des allgemeinen Feldversuchs
    Figure 00270002
    Tabelle 9: Bodenanalysen
    pH-KCl 7,2
    Organisches Material 6,6 %
    Tongehalt 21 %
    Pw (Gehalt an wasserlöslichem Phos- phor) 35 mg P2O5/l
    K-HCl 20 mg K2O/100 g
  • Bei diesem Versuch waren die Parzellen brutto 3 m × 6,5 m und netto 3 m × 6 m. Die Unkrautkontrolle erfolgte mit einer Sprühvorrichtung (Teejet 11002xr). Die verwendete Wassermenge beträgt 300 l Wasser/ha. Das Sprühen erfolgt bei einem Druck von 2,5 bar. Aufgrund der großen Niederschlagsmenge nach dem Aufgehen des Spi nats standen die Feldfrüchte sehr unregelmäßig, und es war fast unmöglich, eine Abschätzung vorzunehmen, die die Entwicklung und Ausbeute der Feldfrüchte beinhaltet. Als Merkmal für die gesamte Ausbeute wurde die Menge der Blätter pro Pflanze pro Parzelle gezählt. Die gesamte Ausbeute wurde auf der Basis der Blätter pro Pflanze pro Parzelle und der normalen Ausbeute des Spinats davon berechnet.
  • Kulturart während dieses Wachstumszeitraums: am 15. August und nach der Ernte wurden Proben entnommen, um das Vorhandensein des gesamten N-Materials zu bestimmen. Nach der Ernte wurden auch Proben der Blätter pro Parzelle auf den Nitratgehalt analysiert.
  • Tabelle 10: Ergebnisse der Bodenproben während der Kultur (18. August)
    Figure 00280001
    • (* F-Wert nach dem Fischer-Statistiktest; ** wenn zwei Objekte mit dem gleichen Buchstaben verglichen werden, bedeutet dies, daß die Unterschiede nicht signifikant sind. Wenn die Unterschiede signifikant sind, sind die Unterschiede in der zulässigen Standardabweichung (oder dem definierten Zufallsfehlerbereich) signifikant. In Tabelle 10: die Unterschiede zwischen den Objekten 2 bis 5 sind im Vergleich mit dem Objekt 1 signifikant, wohingegen die Unterschiede zwischen dem Objekt 2 und 4 und der Unterschied zwischen dem Objekt 3 und 4 nicht signifikant sind.)
  • In Tabelle 10 ist der hohe Gehalt an mineralischem N (NO3 + NH4) im Objekt 1 (unbehandelt) auffallend. Dieser wird möglicherweise durch die Mineralisierung der grünen Pflanzenteile (Salat) verursacht, die dort waren, bevor dieser Versuch durchgeführt wurde. Nach der Ernte wurden etwas mehr Proben genommen, um die Menge von N im Boden zu analysieren.
  • Tabelle 11: Erlebnis der Bodenprobe nach der Ernte (3. September)
    Figure 00290001
  • Während der Ernte wurden einige Spinatproben genommen, die zur Analyse eingeschickt wurden, um die Nitratmenge in den Blättern zu bestimmen. Tabelle 12: Nitratmenge im Spinat
    Figure 00290002
    Tabelle 13: Durchschnittliche gezählte Menge von Blättern und berechnete Ausbeute
    Figure 00290003
    • (* Die Ausbeute wird auf der Basis des Unterschiedes bei den gezählten Blättern und einer durchschnittlichen Ausbeute von 25 Mt/ha in der üblichen Praxis berechnet und extrapoliert.)
  • Trotz der widrigen Umstände und der durch den schweren Regen verursachten Schäden kann noch immer die Schlußfolgerung gezogen werden, daß eine Dosis von 1.000 und 750 kg/ha des erfindungsgemäßen organomineralischen Düngers mit der in Beispiel 2 angegebenen Zusammensetzung (außer daß Fe 0,5 beträgt) für die Kultur von Spinat ausreichend ist. Bei dieser Dosis war die Nitratmenge im Spinat sehr gering. Es ist bemerkenswert, daß beim Austrag von 750 kg organomineralischem Dünger/ha der Nitratgehalt im Spinat noch geringer als im unbehandelten ist. Es ist auch auffällig, daß beim Zählen die Blätter der Spinatpflanze bei den Objekten mit dem organomineralischen Dünger größer als bei den anderen Objekten waren. Im allgemeinen wirkte der oxganomineralische Dünger gut und stellte sich als sehr nährstoffeffizienter Dünger heraus, der mit Stickstoffdüngern mit einem Nitrifizierungsinhibitor konkurriert.

Claims (16)

  1. Verfahren zur Herstellung eines organomineralischen Düngers, wobei das Verfahren folgendes aufweist: inniges Vermischen von mineralischem Düngermaterial, Harnstoff, einer Ligninverbindung und organischem Düngermaterial, wodurch ein Gemisch bereitgestellt wird, und Erwärmen des Gemischs, wobei das organische Düngermaterial Dung umfaßt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der organomineralische Dünger 20 bis 80 Gew.-% mineralisches Düngermaterial, 2 bis 40 Gew.-% Harnstoff, 20 bis 80 Gew.-% organisches Düngermaterial und 0,5 bis 5 Gew.-% einer Ligninverbindung aufweist, und zwar auf das Gesamtgewicht des organomineralischen Düngers bezogen.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das mineralische Düngermaterial eine oder mehrere der folgenden Verbindungen aufweist: Diammoniumphosphat (DAP), Monoammoniumphosphat (MAP), Phosphaterz, Kaliumchlorid (MOP), Kaliumsulfat (SOP), Einzel-Superphosphat (SSP), Triple-Superphosphat (TSP), Ammoniumsulfat (AS), Ammoniumchlorid, Eisensulfat und Magnesiumsulfat.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3. wobei das organische Düngermaterial eine oder mehrere Substanzen aus Geflügeldung, Hühnerdung, Rinderdung, Schweinedung und gegebenenfalls eine oder mehrere Substanzen aus pflanzlichen Resten aus Abfällen, Gemüseabfällen, Pilzen, Erdnußschalen, Kokosnußschalen, Kakaoschalen und Gras aufweist.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das organische Düngermaterial vorbehandelt wird, und wobei die Vorbehandlung das Trocknen des organischen Düngermaterials umfaßt.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Ligninverbindung ein Pulver oder eine Flüssigkeit ist.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, das folgendes aufweist: a) Mischen von mineralischem Düngermaterial, Harnstoff und organischem Düngermaterial; b) Mischen einer Ligninverbindung mit dem unter a) erhaltenen Düngergemisch; c) Erwärmen und Befeuchten des unter b) erhaltenen Gemischs; d) Erwärmen des unter c) erhaltenen Gemischs.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Erwärmen und Befeuchten in c) des unter b) erhaltenen Gemischs das Einführen von Dampf in das Gemisch umfaßt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Erwärmen des Gemischs erfolgt, indem das Gemisch pelletiert und das Gemisch gegebenenfalls erwärmt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Pelletieren bei einem Druck von 90 bis 120 bar erfolgt.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, das ferner das Abkühlen, Zerkleinern und Sieben des nach dem Erwärmen erhaltenen Produktes und das Beschichten der nach dem Sieben erhaltenen gesiebten Partikel aufweist.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Ligninverbindung eine oder mehrere Substanzen aus Lignin und Lignosulfonat umfaßt.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei der pH-Wert beim Vermischen bei 6 bis 7,5 gehalten wird.
  14. Organomineralischer Dünger, der ein mineralisches Düngermaterial, Harnstoff, ein organisches Düngermaterial und eine Ligninverbindung aufweist, der nach einem der Ansprüche 1 bis 13 erhalten werden kann.
  15. Organomineralischer Dünger nach Anspruch 14, der 20 bis 80 Gew.-% mineralisches Düngermaterial, 2 bis 40 Gew.-% Harnstoff, 20 bis 80 Gew.-% organisches Düngermaterial und 0,5 bis 5 Gew.-% einer Ligninverbindung aufweist, und zwar auf das Gesamtgewicht des organomineralischen Düngers bezogen.
  16. Organomineralischer Dünger nach Anspruch 14 oder 15, der 25 bis 75 Gew.-% wasserlöslichen organischen Stickstoff, 15 bis 70 Gew.-% wasserlöslichen mineralischen Stickstoff und 5 bis 25 Gew.-% wasserunlöslichen organischen Stickstoff des gesamten N-Gehalts des organomineralischen Düngers aufweist.
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