DE2451801A1 - Futtermittel fuer wiederkaeuer und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Futtermittel fuer wiederkaeuer und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Anmelder Stuttgart, den 30.Oktober 1974
P 2945 S/C Jules Polet
Provinciebaan 56
Borsbeke (Belgien)
Walter Ulrich v
Asternweg 17
Metzkansen, BED
Futtermittel für Wiederkäuer und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Futtermittel für Wiederkäuer auf der Basis von Stickstoffverbindungen,
die nicht aus Proteinen stammen und im folgenden als nichtproteinischer Stickstoff
oder als nichtproteinische Stickstoffverbindungen
bezeichnet werden.
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Bisher muß bei der Verabreichung von nichtproteinischen Stickstoffverbindungen an Wiederkäuer, wie beispielsweise
Harnstoff, Biuret, Ammoniumsalze usw., besondere Sorgfalt aufgewendet werden. Es ist beispielsweise
unerläßlich, sich bei der Zuteilung dieser Sti'ckstoffquellen starke Beschränkungen aufzuerlegen.
Die von Wiederkäuern aufgenommenen nichtproteinischen Stickstoffverbindungen werden im Pansen mit einer
solchen Geschwindigkeit in Ammoniak versetzt, daß die Kapazität der Bakterienabsorption in Gegenwart
von Ammoniak auf diese Weise schnell überschritten wird. Es kann auf diese Weise sehr schnell eine zu
hohe Ammoniakkonzentration im Pansen entstehen, die zu einer Absorption von Ammoniak durch die Pansenwand
hindurch in das Blut führen und unter Umständen sogar tödliche Vergiftungserscheinungen zur Folge haben kann.
Selbst nachdem die Schwierigkeiten einer notwendigen Anpassungszeit für die Flora und Fauna des Pansens
bei der Verfütterung nichtproteinischer Stickstoffverbindungen
überwunden worden sind, kann beispielsweise eine Maximalmenge von 25 bis 30 g Harnstoff
pro Tag und pro 100 kg Lebendgewicht bei der Fütterung nicht überschritten werden. Auf Stickstoffbasis ausge-"
drückt ist diese Menge vergleichsweise nicht größer als diejenige für andere nichtproteinisehe Stickstoff-
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verbindungen. Bei der Verwendung der bisher bekannten
nichtproteinischen Stickstoffverbindungen muß weiterhin ein gewisser Verlust bei der Verwendung
von Stickstoff berücksichtigt werden. Außerdem besteht der Nachteil, daß es schwierig ist, den Widerwillen
der Tiere gegen die Aufnahme dieser Stickstoffverbindungen zu überwinden,.die durch deren Geschmack
bedingt sind.
Ein weiterer Nachteil, der bei der Verfütterung der bisher bekannten nichtproteinischen Stickstoffverbindungen
an Wiederkäuer bestand, beruht auf der Tatsache, daß stets mit großer Genauigkeit die Art
und die Menge der so verteilten Futtermittel überwacht werden muß. Daher ist wegen der variablen
Zusammensetzung der Futtermittel hinsichtlich des nichtproteinischen Stickstoffes, der Gesamtmenge
an Rohproteinen, der verfügbaren Kohlenhydrate und des.Gehaltes an Trockenmasse eine ständige Kontrolle
erforderlich. Runkelrüben, feuchte Zuckerrübenschnitzel, stickstoffreiches Gras, Futtermais mit
weniger als 25 % Trockenmasse sind Beispiele für
Futtermittel, die sich kaum für eine Kombination mit bekannten Futtermitteln auf der Basis nichtproteinischen
Stickstoffes eignen.
Allgemein ist festzustellen, daß die Gefahrenmomente und Risiken bei den bisher bekannten Futtersystemen
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auf der Basis von nichtproteinischem Stickstoff nicht vernachlässigt werden dürfen, so daß eine
optimale Ausnutzung der J^uttermittel nicht möglich ist.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Futtermittel für Wiederkäuer auf der Basis von
nichtproteinischen Stickstoffverbindungen zu schaffen, bei dessen Verfütterung keinerlei Begrenzung mit den
vorstehend behandelten und anderen, nicht betrachteten Nachteilen erforderlich ist, so daß es möglich ist,
an Wiederkäuer unbegrenzt nichtproteinisehe Stickstoffverbindungen
zu verfüttern, und zwar in einem solchen Maße, daß das Futtermittel als einzige Stickstoffquelle
für Wiederkäuer von dem Augenblick-an dienen kann, wo
sie mit dem Wiederkäuen beginnen.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst,
daß das Futtermittel das Reaktionsprodukt wenigstens einer nichtproteinischen Stickstoffverbindung mit
mindestens einer Aldehyd- und/oder Ketogruppe mindestens eines Kohlenwasserstoffes enthält.
Ein besonderer Vorteil dieses Futtermittels besteht darin, daß es als Quelle für die Aldehyd- und/oder
Ketogruppe Kohlenhydrate, wie Melasse, Schlempe (vinasse), Ligninsulfonate usw. verwenden kann,
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während ebenfalls preiswerte Produkte, wie Harnstoff, Biuret, Ammoniumsalze usw· in das Futtermittel als
nichtproteinische Stickstoffverbindungen eingebracht werden können.
Aufgrund der Reaktionsbedingungen, bei denen das erfindungsgemäße Futtermittel hergestellt wird,
kann es mindestens eines der Elemente Phosphor, Schwefel oder Chlor in Form eines für Wiederkäuer
verdaulichen Salzes enthalten.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung des Futtermittels. Dieses Verfahren
besteht darin, daß mindestens eine nichtproteinische Stickstoffverbindungen in sauerem Milieu mit einem
oder mehreren Kohlenhydraten umgesetzt wird. In dem Kohlenhydrat können die notwendigen Aldehyd- und/oder
Eetogruppen von Anbeginn an vorliegen. Sie können auch das Resultat einer Hydrolyse in sauerem Reaktionsmilieu sein, und zwar sowohl beim Gesamt-Reaktionsprozeß
als auch bei einer gesonderten vorhergehenden Hydrolyse.
Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von
Beispielen.
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Nach dem Vorstehenden betrifft die Erfindung ein neues Futtermittel, das reich an Stickstoff ist und
dessen Verfütterung an Wiederkäuer wegen der Art der chemischen Bindung des nichtproteinisehen Stickstoffes
ohne Gefahr ist, so daß das Futtermittel unbeschränkt gegeben werden kann.
Das Futtermittel enthält als Quelle für nichtproteinischen Stickstoff das Reaktionsprodukt
wenigstens einer nichtproteinischen Stickstoffverbindung mit wenigstens einem Aldehyd und/oder einer Ketogruppe
eines Kohlenhydrätes.
Der als äquivalente Harnstoffmenge ausgedrückte
Anteil nichtproteinischer Stickstoffverbindungen beträgt vorzugsweise zwischen 2 und 25 Gew.%.
Die Bezugnahme auf die äquivalente Harnstoffmenge
ist für die folgende Beschreibung von Bedeutung, Wenn beispielsweise andere nichtproteinisGhe Stickstoffverbindungen
als Harnstoff verwendet werden, wird für die Berechnung der benötigten Menge einer
solchen speziellen Verbindung das Verhältnis zwischen der bei der Verwendung von Harnstoff zu bindenden
Stickstoffmenge und der bei der interessierenden Verbindung vorliegenden Stickstoffmenge betrachtet«
Wenn beispielsweise Biuret verwendet wird, ist das Verhältnis 1/2, so daß die an Biuret benötigte Menge
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wenigstens "bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zwischen 1 und 12,5 Gew.% liegen
müßte.
Weiterhin werden die besten Resultate erzielt, wenn das Futtermittel zwischen 32 und 50 Gew.% in wasserlösliche
Kohlenhydraten enthält.
Das in dem Futtermittel enthaltene, oben erwähnte Heaktionsprodukt wird im wesentlichen durch eine
an sich bekannte Maillard- und/oder Molish-Reaktion
gewonnen. Die Reaktion kann schematisch wie folgt wiedergegeben werden:
HC-O
(HCOH )n
(HCOH )n
CO
HCOH -«0
CH2OH
n ^
H2OH
RMH
e\
(HCOH )n-]
,01+
Kohlenhydrat
nichtproteini~ sehe Stick stoffverbindung
Zusatz Schiffsche
Base
Base
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Obwohl diese Reaktion an sich bekannt ist, wurde sie jedoch bisher zur Herstellung von Futtermittel
für Wiederkäuer nicht verwendet, obwohl auf diesem Gebiet bedeutende Probleme bestanden, die oben .
aufgeführt worden sind. Eine Lösung für diese Probleme wurde bisher in der Anwendung dieser
Reaktion nicht gesehen, so daß es sich hier tatsächlich um eine neuartige Anwendung mit erfinderischem
Gehalt handelt.
Um die chemische Verbindung zu bilden, werden vorzugsweise Kohlenhydrate in flüssiger Form verwendet,
wie beispielsweise Melasse, Schlempe (vinasse), Ligninsulfate usw., obwohl auch die Verwendung
anderer Kohlenhydrate möglich ist, in Verbindung mit einer oder mehreren nichtproteinisehen Stickstoffverbindungen,
wie beispielsweise Harnstoff, Biuret, Ammoniumsalze usw.
Die Bildung sowie die Vermehrung der Aldehyde und Ketogruppen, die von den Kohlenhydraten stammen,
sowie die Reaktion dieser Funktionen mit den nichtproteinischen Stickstoffverbindungen, erfordert
ein saueres Milieu, zu dessen Erzeugung wirksam Säuren, wie beispielsweise Phosphorsäure, Schwefelsäure
usw. rein oder gemischt eingesetzt werden können.
.A
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Dies erfordert weiterhin, daß gewisse für das Futtermittel notwendige Elemente unmittelbar oder über die
entsprechenden Säuren eingebracht werden·
So ergibt beispielsweise eine Kombination aus Harnstoff, Biuret, Melasse, Phosphorsäure, Schwefelsäure und
Salzsäure ein vollkommen befriedigendes und wirtschaftliches Produkt.
Die interessierende Reaktion wird vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 60 und 135°O in einer lösung
durchgeführt, die 2 bis 10 Gew.% Mineralsäure enthält.
Wenn mehrere der oben angegebenen Säuren gleichzeitig verwendet werden, so ist es zweckmäßig, die Säuren
im Verhältnis von 2 bis 8 % .Schwefelsäure, 2 bis 8 %
Salzsäure und 1 bis 3 % Phosphorsäure einzusetzen. Diese Verhältnisse können jedoch auf der Basis der
Säureäquivalenz aneinander angepaßt werden.
Das erfindungsgemäße Futtermittel enthält vorzugsweise zwischen 32 und 50 Gtew.% in wasserlösliche Kohlehydrate.
Durch einfache Zugabe von Zusatzstoffen zu dem erfin- ;
dungsgemäßen Futtermittel, wie beispielsweise Vitaminen, Mineralen, wachstumsfördernden Mitteln usw. kann
ein solches Eiweißfutter den Charakter eines vollständigen
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Ergänzungsfutters für Wiederkäuer erhalten.
Das erfindungsgemäße Futtermittel kann in flüssiger Form angeboten werden«
In Verbindung mit anderen Bestandteilen kann das Futtermittel in flüssiger Form, in Form einer Flüssigkeit
mit suspendierten festen Teilen, eine halbflüssige oder auch eine feste Form annehmen. Demgemäß können
Futtermittel nach der Erfindung in jeder Form eingesetzt werden, beginnend mit einem Protein-Futtermittelzusatz
bis zur Vollnahrung·
Der Transport und die Darreichung bieten keinerlei Schwierigkeiten, selbst wenn das Futtermittel flüssig
ist. Die sehr befriedigenden Eigenschaften hinsichtlich der Viskosität und der Stabilität erleichtern in
bemerkenswerter Weise eine Anwendung der Techniken, wie sie schon für bekannte flüssige Futtermittel
gebraucht wurden. Das Gleiche gilt für die Anwendung der üblichen Techniken für flüssige Futtermittel
hinsichtlich der Aufnahme des Futtermittels durch das Vieh.
Im Gegensatz zu bekannten Futtermitteln, die nichtproteinischen Stickstoff enthalten, gibt es keine
Grenze für die zulässige Dosis, mit der das erfindungsgemäße Futtermittel verabreicht werden darf. Es besteht
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auch keinerlei Grenze im Hinblick auf einen schlechten Geschmack, wie es bei den bisher bekannten Futtermitteln
auf der Basis nichtproteinisehen Stickstoffes der
Fall ist.
Bei einer Herstellung des Futtermittels nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verschwindet der ungünstige
Geschmack, der den bekannten Produkten mit nichtproteinischem Stickstoff anhaftet. Da bei dem erfindungsgemäßen
Futtermittel der nichtproteinisehe Stickstoff
an die Aldehyd- und/oder Ketogruppen gebunden ist, die völlig gleichmäßig verteilt sind, gibt es keinerlei
Probleme hinsichtlich der Homogenität, die bei den bekannten Futtermitteln mit nichtproteinischem Stickstoff
Schwierigkeiten bereitete. Das erfindungsgemäße Futtermittel kann in fester Form erhalten werden, indem
es beispielsweise in flüssiger Form mit festen Futtermitteln gemischt wird, bis eine Mischung erhalten wird,
die zu Teilen gewünschter Art gepreßt werden kann.
Das erfindungsgemäße Futtermittel unterscheidet sich demnach erneut vorteilhaft von den bekannten Futtermitteln
mit einem Gehalt an nichtproteinischem Stickstoff durch eine bessere Homogenität sowie eine bessere
technologische Behandelbarkeit, wodurch das bekannte '
Risiko ausgeschaltet wird, daß sich die nichtproteinisehen
Stickstoffverbindungen in kristalliner Form abtrennen,
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wodurch der ungünstige Geschmack zusätzlich verstärkt und die Vergiftungsgefahr vergrößert wird.
Durch Mischen der ursprünglich flüssigen Form der nach der Erfindung gewonnenen Futtermittel ·
mit Bestandteilen beliebiger Art können alle Zwischenformen zwischen dem flüssigen und dem festen Zustand
eingestellt werden. Die erfindungsgemäßen Futtermittel lassen sich in jeder Weise leicht verarbeiten, ohne
daß damit irgendeine nachteilige Wirkung hinsichtlich der Qualität der Futtermittelbestandteile verbunden
wäre.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Futtermittel besteht im wesentlichen darin, in
sauerem Milieu mindestens eine nichtproteinische
Stickstoffverbindung mit Kohlenhydraten umzusetzen, die Aldehyd- und/oder Ketogruppen enthalten oder
solche Gruppen durch Hydrolyse bilden können. Um dieses· Verfahren besser zu veranschaulichen,
wird nachstehend ein Beispiel angegeben, das jedoch keinerlei Beschränkung der Erfindung darstellt.
In einem geeigneten Gerät werden 5 % chemisch
reiner Harnstoff mit einem Gehalt von 46 % Stick- : stoff, 88 % Zuckermelasse, 50 % Saccharose,
5 % 36%ige Salzsäure, 1 % konzentrierte Phosphorsäure
und 1 % konzentrierte Schwefelsäure homogen
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gemischt. Die Mischung wird auf 88 C erwärmt und 12 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Das
so gewonnene Mittel kann nach Abkühlen als Proteinlieferant für Wiederkäuer mit einem Protein-Äquivalent
von mindestens 16 0A angesehen werden.
Der abgekühlten Mischung können gegebenenfalls die folgenden Zusätze beigefügt werden, die nach
homogener Vermischung der Zubereitung den Charakter eines sehr wertvollen Futtermittelzusatzes für Wiederkäuer
geben. Zweckmäßige Zusätze sind die folgenden:
Vitamin A | 25 000 I.E.Ag |
Vitamin D2 | 5 000 I.E.Ag |
Vitamin E | 10 mg Ag |
Fe | 100 mg Ag |
Ou | 10 mg Ag |
Zn | 150 mg Ag |
Mn | 50 mgAg |
τ2 | 3 mgAg |
Co | . 2 mgAg |
Ammonium polyphosphat |
2 %. |
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Sowohl im ursprünglichen Zustand als flüssiges Nahrungsmittel verabreicht sowie als Zusatz für -trockene
Zuckerrübelschnitzel führt diese Zubereitung zu vollständig befriedigenden Eesultaten, was aus den nachstehend
aufgeführten technischen |Pütt erver suchen deutlich hervorgeht.
Eine vorhergehende Behandlung der gleichen Zubereitung mit Zuckerrübenschnitzeln (pulpe de bettaraves) bis
zum Erhalt eines aus trockenen Körnern bestehenden Futtermittels, das als solches als vollständiges
Futtermittel verwendet wurde, führte ebenfalls zu befriedigenden Eesultaten bei der Fütterung.
Im Hinblick auf die Vielfalt der Möglichkeiten, die das erfindungsgemäße Produkt bietet, können in
Abhängigkeit von dem vorgesehenen Gebrauch des Futtermittels und/oder von der Verfügbarkeit der Ausgangsstoffe,
welche zu den nichtproteini sehen Stickstoffverbindungen gehören, die Kohlenhydrate und die Säure,
die Art und die Verhältnisse der Produkte jeder Gruppe von Ausgangsstoffen und schließlich auch die Eeaktionsbedingungen
gewählt werden·
Unter dieser Bezeichnung ist die Herstellung von Futtermitteln nach der Erfindung mit einem Gehalt
an nichtproteinischem Stickstoff, ausgedrückt in
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einem äquivalenten Proteingehalt, von 5 "bis 7 % und
bei Bedarf in einem größeren Bereich zu verstehen. Weiterhin kann beispielsweise als Funktion der gewählten
Füttertechnik hinsichtlich des Vorliegens bestimmter Nährstoffe die Art der zu verwendenden
Säurekombination bestimmt werden.
Es ist wichtig, darüber zu wachen, daß die Mischung der Bestandteile im Reaktionsmedium ausreichend ist,
um die Homogenität des Produktes zu gewährleisten. Wie bereits erwähnt, ist diese Homogenität beständig,
selbst bei sehr großen Lagerzeiten, weil eine chemische Bindung zwischen dem nichtproteinisehen Stickstoff
und den Kohlehydraten besteht.
Das folgende Beispiel, das die Verwendung eines Futtermittels nach der Erfindung betrifft, stützt sich auf
Resultate, die mit einem Futtermittel erzielt wurden, das die oben angegebene Zusammensetzung hat und in
der oben beschriebenen Weise hergestellt wurde. Das oben erwähnte Futtermittel, dessen Stickstoffgehalt
einem Gehalt von 16 % Proteinen äquivalent und das durch die angegebenen Zusätze vervollständigt worden
war, wurde mit einem Futtermittel für Wiederkäuer üblicher Zusammensetzung verwendet, das einen Gehalt ;
von 16 % Rohproteinen, einen normalen Energiegehalt und ausreichend Zusatzstoffe enthielt.
.A
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Die beiden Produkte haben zusammen mit getrockneten Zuckerrübenschnitzeln jeweils zur Fütterung einer
Gruppe von 12 Stieren der Basse mittlerer und hoher Belgier (Moyenne et Haute Belgique) gedient.
Es wurden die folgenden Resultate erhalten:
A, Erfindungsgemäßes Futtermittel in flüssiger Form,
Stickstoffgehalt äquivalent zu 16 % Proteinen
B· Klassisches Futtermittel mit 16 % Rohproteinen
Anzahl der Tiere
12
Mittlere 'tägliche
Gewi cht szunahme
Gewi cht szunahme
1,335 kg
Verbrauch an
Futtermittel
pro kg Gewichtszunahme
Futtermittel
pro kg Gewichtszunahme
a) Futtermittel mit 16 % Proteingehalt 3,4-0 kg
b) Getrocknete Zuckerrübenschnitzel 3,95 kg
Mittleres gewicht |
Anfangs- | 194 kg | 197 kg |
Mittleres | Endgewicht | 418 kg | 419 kg |
Dauer der | Mast | 168 Tage | 168 Tage |
1,321 kg
3,35 kg 3,65 kg.
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Um die Beschreibung des erfindungsgemäßen Futtermittels zu vervollständigen, wird weiterhin.ein Fütterungs-Vergleichsversuch
zwischen einem trockenen Vollfuttermittel nach der Erfindung und einem klassischen Vollfuttermittel
behandelt. Die beiden Futtermittel hatten einen Gesamtgehalt von 12 % Rohproteinen bzw. dessen
Äquivalent in Stickstoff, hatten entsprechende Nährstoffelemente und den gleichen Energiewert·
Das erfindungsgemäße Futtermittel enthielt eine 102 % Proteinen äquivalente Stickstoffmenge, die
60 % des Gesamtgehaltes an Proteinen ausmachte und von einem flüssigen, nach der Erfindung hergestellten
Produkt stammte. Lediglich 4,8 % der Rohproteine oder 40 % des Gesamtgehaltes stammten von klassischen
Futterbestandteilen. Dieser Vergleichsversuch wurde mit zwei Gruppen von je 10 Stieren der Rasse der
mittleren und hohen Belgier durchgeführt.
A. Futtermittel
B. Klassisches
nach der Er findung in trockener Form mit einem Gesamt-, gehalt von 12 % Rohproteinen und äquivalentem Stick stoff |
Futtermittel mit insgesamt 12 % Roh proteinen |
.A | |
Zahl der Tiere | 10 | 10 | |
Mittleres Anfangs gewicht |
313 kg | 310 kg | |
Dauer der Mast | 224 Tage | 224 Tage | |
!Tägliche mittlere Gewicht szunahme |
1,357 kg | 1,348 kg | |
Futterverbauch pro kg Gewichts zunahme |
7,61 kg | 7,68 kg | |
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Bei den beschriebenen Fütterungsversuchen bereitete die Verabreichung des Futters mit den erfindungs—
gemäßen Produkten keinerlei Probleme. Die Tiere befanden sich ständig in gutem Zustand und es wurden
in keinem Fall Vergiftungserscheinungen beobachtet.
Auch unter Berücksichtigung der Schwankungen, welchen die Ausgangsstoffe für die klassischen Futtermittel
unterliegen, bieten die erfindungsgemäßen Produkte stets einen bedeutenden wirtschaftlichen Vorteil.
Um die technische und wirtschaftliche Bedeutung der erfindungsgemäßen Produkte noch deutlicher zu machen,
wird nachstehend noch eine Reihe zusätzlicher Betrachtungen angestellt, welche die Mängel und Gefahren
betreffen, die mit der Verwendung von nichtproteinischem Stickstoff in der bisher bekannten Form verbunden sind.
Selbst wenn alle Vorsichtsmaßregeln getroffen werden, um unter anderem zu verhindern, daß im Pansen der
Tiere eine zu hohe Ammoniakkonzentration entsteht, ist es nicht möglich, einem Tier mit einem Gewicht
von 500 bis 7OO kg täglich nicht mehr als maximal
200 g eines bisher bekannten Produktes mit nichtproteinischem Stickstoff zu verabreichen, was einer
Gesamtmenge von etwa 570 g Bohproteinen entspricht.
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Die angegebenen Zahlen gelten insbesondere für Harnstoff und auch andere bekannte Quellen für nichtproteinischen
Stickstoff, die auch keine besseren Wirkungen haben als Harnstoff.
Wenn der tägliche Bedarf von Wiederkäuern berücksichtigt wird, der je nach Gewichtszunahme und/oder Milchproduktion
zwischen 1000 und 2000 g Rohproteinen beträgt, wird die Beschränkung der Möglichkeiten
der bisher bekannten Futtermittel deutlich, die auf nichtproteinischein Stickstoff beruhen.
Die strengen Bedingungen, die bei der klassischen Form der Fütterung mit nichtproteinischem Stickstoff
beachtet werden müssen, sind jedoch in der Praxis derart schwierig mit ausreichender Genauigkeit einzuhalten,
daß aus Furcht vor allen möglichen Erscheinungen, die mit der Fütterung mit nichtproteinischem
Stickstoff verbunden sein können, wie beispielsweise Muskelkrampf, Ataxie, übermäßige Speichelabsonderung,
letanie, Atmungsstörungen, Kollaps und selbst Tod , der Züchter nicht wagt, mehr als einen
Bruchteil der an sich zulässigen Menge an Futtermitteln auf der Basis nichtproteinischen Stickstoffes anzuwenden.
Häufig wird auch auf die Anwendung derartiger Futtermittel ganz verzichtet.
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Es wurden verschiedene Versuche gemacht, um das Freisetzen von Ammoniak in Pansen zu vermindern,
u.a. durch Zugabe von Stärke zu dem Produkt mit nichtproteinischem Stickstoff, durch Umhüllen der
Teile mit proteinischem Stickstoff usw. Die erzielten Resultate waren jedoch unbedeutend.
Der wesentliche Unterschied zwischen den bekannten und den erfindungsgemäßen Produkten besteht darin,
daß die letztgenannten Reaktionsprodukte zwischen den reaktionsfähigen Stickstoffunktionen der nichtproteinischen
Stickstoffprodukte und den Aldehyd-
und/oder Ketogruppen der Kohlehydrate sind, während die bekannten Produkte auf der Basis von nichtproteinischem
Stickstoff meistens nur einfache Mischungen sind, in denen die nichtproteinischen
Stickstoffverbindungen nicht chemisch gebunden sind und infolgedessen die aus der Futtermitteltechnik
bekannten Nachteile aufweisen.
Durch die .Fütterungsversuche wurde andererseits nachgewiesen,
daß die Produkte, bei denen der nichtproteinische Stickstoff und die Kohlenhydrate chemisch
gebunden sind, dem Tier sowohl Stickstoff als auch Energie liefern, die beide völlig normal aufgenommen
werden. ■
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Es versteht sich, daß die Erfindung in keiner Weise
auf die oben beschriebenen Ausführungsformen beschränkt ist, sondern vielmehr Modifikationen möglich sind,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So können beispielsweise die Verhältnisse zwischen
den verschiedenen notwendigen Bestandteilen, einschließlich von möglichen Variationen bei der Wahl
der Ausgangsstoffe innerhalb der einzelnen Gruppe, an die Art der Fütterungstechnik angepaßt werden,
bei der die erfindungsgemäßen Produkte angewendet werden sollen. Dies gilt insbesondere für die Wahl
der Kohlenhydrate. Außer solchen, die ihrer Natur nach reaktionsfähige Aldehyd- und/oder Ketogruppen
in ausreichender Menge aufweisen, können auch solche Kohlehydrate verwendet werden, die auf einfache Weise
in einen solchen reaktionsfähigen Zustand übergeführt werden können, und endlich auch solche, bei denen erst
durch besondere, an sich bekannte Reaktionen reaktionsfähige Aldehyd- und/oder Ketogruppen erzeugt werden
müssen.
.A
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Claims (11)
- 2A51801- 23 Pat entansprücheFuttermittel für Wiederkäuer auf der Basis von nichtproteinischen Stickstoffverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß es das Reaktionsprodukt wenigstens einer nichtproteinischen Stickstoffverbindung mit mindestens einer Aldehyd- und/oder Ketogruppe mindestens eines Kohlenwasserstoffes enthält.
- 2. Futtermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der als äquivalente Harnstoff menge ausgedrückte Anteil nichtproteinischer Stickstoffverbindungen 2 bis 25 Gew.% beträgt.
- 3. Futtermittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet y daß es 32 bis 50 Gew.% in Wasser lösliche Kohlenhydrate enthält.
- 4. Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als Kohlenhydrat Heiasse und/oder Schlempe, insbesondere Zuckermelasse , enthält·
- 5· Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtproteinische Stickstoffverbindung eine Verbindung auf Harnstoffbasis, insbesondere Harnstoff oder Biuret, ist.09820/0746
- 6. Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens eines der Elemente Phosphor, Schwefel oder Chlor in Form eines für Wiederkäuer verdaulichen Salzes enthält.
- 7. Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es in fester, pastöser oder flüssiger Form vorliegt.
- ■■ 8. Yerfahren zur Herstellung eines Futtermittels nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine nichtproteinische Stickstoffverbindung in sauerem Milieu mit einem Aldehyd und/oder der Ketongruppe wenigstens eines Kohlenwasserstoffes umgesetzt wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung der nichtproteinisehen Stickstoffverbindung mit dem Kohlenwasserstoff in einer 2 bis 10 Gew.% einer Mineralsäure enthaltenden Lösung stattfindet·
- 10. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß als Mineralsäure Schwefelsäure, Salzsäure und/oder Phosphorsäure verwendet wird und diese Säuren auf der Basis eines Säureäquivalents im Verhältnis 2 bis 8 % Schwefelsäure, 2 bis 8 % Salzsäure und 1 bis 3 % Phosphorsäure gegeneinander ausgetauscht werden können.509820/0746
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 "bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei einer Temperatur zwischen 60 und 135 0G stattfindet.509820/0746
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1974
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