DE172251C - - Google Patents

Info

Publication number
DE172251C
DE172251C DENDAT172251D DE172251DA DE172251C DE 172251 C DE172251 C DE 172251C DE NDAT172251 D DENDAT172251 D DE NDAT172251D DE 172251D A DE172251D A DE 172251DA DE 172251 C DE172251 C DE 172251C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
extracts
yeast
temperature
lactic acid
subjected
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT172251D
Other languages
English (en)
Publication of DE172251C publication Critical patent/DE172251C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D8/00Methods for preparing or baking dough
    • A21D8/02Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking
    • A21D8/04Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking treating dough with microorganisms or enzymes
    • A21D8/045Methods for preparing dough; Treating dough prior to baking treating dough with microorganisms or enzymes with a leaven or a composition containing acidifying bacteria

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Coloring Foods And Improving Nutritive Qualities (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE Ic.
Bekanntlich üben die Stoffwechselprodukte reiner Milchsäuregärungen sowie die Abbauprodukte der Hefeselbstverdauung, beide unter ganz bestimmten Verhältnissen erzeugt, günstigen Einfluß aus auf die enzymatischen Einwirkungen der Hefe, ζ. B. die Peptasewirkung, ferner auf die Geschmack- und Geruchbildung und schließlich auf die Bildung löslicher, abgebauter'Eiweißkörper. Auch wird die Triebkraft der Hefe, welche in ein derartiges Gemisch eingeführt wird, erheblich verstärkt. Das im folgenden beschriebene Verfahren dient dazu, diese Tatsachen zur Herstellung eines Backhilfsmittels für die Bäckerei oder zur Erzeugung von Extrakten für Heil- und technische Zwecke auszunutzen.
Malzextrakte, Hefeextrakte oder ähnliche kohlenhydrathaltige Extrakte, denen durch Zusätze (z. B. gleiche Gewichtsmengen Mehl,
Kleber usw.) Eiweißkörper und Nährsalze zugeführt werden können, werden bei einer der Lebensgrenze der Hefe nahen Temperatur (etwa 50 bis 550 C.) mit einer möglichst wirksamen Reinzucht von Milchsäurebakterien geimpft, und zwar unter Einhaltung einer Konzentration, welche so hoch ist, daß wohl noch Gärwirkung eintreten kann, diese aber so verläuft, daß die Bildung esterartiger Stoffe aus Milchsäure und Spuren gebildeten Alkohols begünstigt wird und außerdem nach Verlauf einer genügend langen Zeit (etwa 3 Tage) Schwächung der Fermententwicklung durch zu starke Säurebildung eintritt. Dieser nun an Fermenten und Milchsäure reiche Extrakt wird mit ungefähr der gleichen Gewichtsmenge abgepreßter, reiner lebensfähiger Hefe versetzt, bei der durch Einhaltung einer genügend hohen Temperatur (etwa 550 C.) während kurzer Zeit (ungefähr 30 Minuten) bereits teilweise Selbstverdauung eingetreten ist. Das Gemisch wird' schließlich bei einer möglichst hohen, für jede Heferasse besonders zu bestimmenden Temperatur, bei welcher aber die Enzymwirkung noch nicht leidet, z. B. 50 bis 6o° C, so länge stehen gelassen, bis die enzymatischen Einwirkungen genügend weit vorgeschritten sind, was durch Analyse oder, auf Grund von Erfahrung (Auftreten einer rotbraunen Färbung) festgestellt wird.
Die durch den Säure- und Fermentgehalt des Gemisches angeregte Tätigkeit der Hefe äußert sich bekanntlich derartig, daß außer dem Abbau des eigenen Eiweißes unter Erzeugung geschmackgebender Stoffe auch vorhandenes fremdes Eiweiß abgebaut wird. Außerdem wird ,.die Bildung von gerueh-., gebenden und solchen Stoffen, welche als Reizmittel für die Enzymwirkung eine hervorragende Rolle spielen, begünstigt. Durch die Gegenwart der Milchsäure wird ferner bekanntlich auch das Eintreten schädlicher Gärungen, wie Essiggärung und faulige Gärung, hintangehalten.
Es werden durch dieses Verfahren ähnliche Vorgänge künstlich hervorgerufen, wie sie beim Lagern und Reifen diastasehaltiger Malzextrakte vor sich gehen.
Die so hergestellten Extrakte können in der Bäckerei (als Backhilfsmittel), in der Heilkunde und der Technik verschiedenste
Anwendung finden. Zur näheren Erläuterung des Verfahrens diene noch folgendes Ausführungsbeispiel :
Ein geeigneter Extrakt, z. B. Malzextrakt, wird durch Eindicken oder Verdünnen auf die notwendige Konzentration von etwa 500 Balling gebracht. Man bedient sich dazu geschlossener Gefäße mit Heizmantel und Rührwerk, die durch direkten Dampf leicht sterilisiert werden können und mit Luftfiltern
. versehen sind. Zum Anstellen bedient man sich einer Milchsäurereinkultur, die vorerst im kleinen und in dünner Lösung vermehrt worden ist. Die Temperatur wird auf 50 bis 550 C. gehalten, so lange, bis die sauere Reaktion nicht mehr zunimmt, was nach ungefähr 2 bis 3 Tagen eintritt. Man kann jedoch auch so verfahren, daß man sich zuerst einen Extrakt aus Hefe erzeugt, und zwar durch einfache Selbstverdauung der Hefe bei hoher Temperatur, und die Milchsäurefermentierung in diesem Medium vornimmt, nachdem man genügende Mengen von Kohlenhydraten zugeführt hat.
Arbeitet man nach dem ersterwähnten Verfahren, so setzt man dem fermentierten Extrakt die durch Selbstverdauung verflüssigte Hefe zu gleichen Gewichtsteilen zu und hält die Temperatur dabei auf 50 bis 6o° C.
Etwaige Konzentrationsänderungen werden durch Zugabe von stark verdicktem Extrakt soweit ausgeglichen, daß die Dichte etwa 4O° Balling beträgt. Es gehen nun die oben beschriebenen Einwirkungen (Eiweißabbau, Esterbildung) vor sich. Es entstehen dabei Zwischenprodukte, Alkohole, organische Säuren, Stoffwechselprodukte der Hefe, von denen ein Teil miteinander in Reaktion tritt, wodurch geruch- und geschmackbildende Stoffe, welche sehr leicht durch Wärme veränderlich sind, erzeugt werden. Ist diese Einwirkung genügend weit vorgeschritten, d. h. ändert sich der Gehalt an Amidstickstoff und die Ätherzahl nicht mehr wesentlich, so wird der Extrakt abgelassen, filtriert und kann nun als solcher oder als verbessernder Zusatz zu anderen Extrakten und Präparaten verwendet werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung von Backhilfsmitteln und Extrakten für Heil- und technische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß hochkonzentrierte Extrakte, z. B. eingedickte Malzextrakte, Hefeextrakte und dergl., welchen erforderlichenfalls geeignete Nährstoffe, wie vegetabilisches Eiweiß, Salze usw., zugesetzt werden, bei einer Temperatur von 50 bis 550 C. einer reinen Milchsäuregärung unterworfen werden, und daß das so erhaltene Produkt dann unter Einhaltung einer etwa gleich hohen Temperatur mit Hefe gemischt und ihrer enzymatischen Einwirkung ausgesetzt wird.
DENDAT172251D Active DE172251C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE172251C true DE172251C (de)

Family

ID=437157

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT172251D Active DE172251C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE172251C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746732C (de) * 1937-10-17 1944-08-21 Norddeutsche Hefeindustrie Ag Verfahren zum Herstellen eines Hefepraeparates
DE751319C (de) * 1942-04-14 1954-03-29 Otto Christoph Verfahren zur Herstellung von Hefeextrakt fuer Speisezwecke

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746732C (de) * 1937-10-17 1944-08-21 Norddeutsche Hefeindustrie Ag Verfahren zum Herstellen eines Hefepraeparates
DE751319C (de) * 1942-04-14 1954-03-29 Otto Christoph Verfahren zur Herstellung von Hefeextrakt fuer Speisezwecke

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69422161T3 (de) Verfahren zur Gewinnung einer Biomasse und Brottreibmittel
DE2314984A1 (de) Verfahren zur herstellung von proteinhydrooysat mit hohem gehalt an freien aminosaeuren und dessen verwendung als wuerze oder lebensmittelzusatz
DE2524753A1 (de) Verfahren zur entfernung wasserloeslicher kohlenhydrate bei der herstellung von pflanzenproteinprodukten
DE69816602T2 (de) Verfahren zur herstellung eines fermentierten nahrungsmittels
DE172251C (de)
DE2021465B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Enzympräparates, welches die OH-Gruppe in der 3beta-Stellung des Cholesterins dehydriert
DE2810601A1 (de) Verfahren zur herstellung von presshefe und trockenbackhefe mit verbesserter triebkraft im sauren milieu
DE1931139A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Zell-lytischen Enzymen
DE1692783A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 5-Nucleotide enthaltenden Wuerzstoffgemischen
DE1642622A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Ferments zur Milchgerinnung
DE1767183C3 (de) Verfahren zur Herstellung von mikrobiellem Labferment
DE2319242C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Dextranase
DE656963C (de) Verfahren zur Herstellung eines Saeuerungsmittels fuer Roggenbrotteig
DE2058371A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Aminopenicillansaeure
DE803593C (de) Verfahren zur Herstellung einer fuer die Extraktfabrikation besonders geeigneten Hefe
Wikén et al. Biotin und p-Aminobenzoesäure als Wuchsstoffe für frisch isolierte Clostridium-Formen.
DE557158C (de) Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Hefepraeparates
DE556731C (de) Verfahren zur Herstellung von Glykonsaeure
DE665992C (de) Verfahren zur Gewinnung von Butylalkohol, Aceton und Isopropylalkohol auf gaertechnischem Wege
DE905842C (de) Verfahren zur Herstellung eines Trockensauers
DE723379C (de) Verfahren zur Herstellung eines Saeuerungsmittels fuer Roggenbrotteig
DE2849393A1 (de) Verfahren zur herstellung von 2,5-diketogluconsaeure
DE696578C (de) Verfahren zum Herstellen einer organischen Stickstoffnahrung als Zusatz zu Gaerfluessigkeiten
AT136952B (de) Verfahren zur Herstellung von Backwaren aus gesäuertem Teig.
EP0031553B1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Glycerin-dehydrogenase