DE746732C - Verfahren zum Herstellen eines Hefepraeparates - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines HefepraeparatesInfo
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- DE746732C DE746732C DEN41256D DEN0041256D DE746732C DE 746732 C DE746732 C DE 746732C DE N41256 D DEN41256 D DE N41256D DE N0041256 D DEN0041256 D DE N0041256D DE 746732 C DE746732 C DE 746732C
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Description
- Verfahren zum Herstellen eines Hefepräparates Die bisher übliche Darstellung von Trockenhefe-geschieht dadurch, daß Frischhefe ver- schiedener Herkunft mit Dampf verflüssigt und anschließend auf geheizten Walzen, getrocknet wird. Bei der so hergestellten Trockenhefe hat sich ergeben, daß bei der tierischen Verdauung das Eiweiß nur teilweise vom Organismus aufgenommen wurde.
- Da für die tierische Verdauung von Eiweiß der Aufschluß des Eiweißes eine maßgebliche Rolle spielt, wobei unter Aufschluß die Zerlegung des hohen Moleküls in niedrigmolekulare Verbindungen (Aminosäuren) zu verstehen ist, so ist davon auszugehen, daß die ungenügende Ausnutzung des Eiweißes in "der Trockenhefe bei der tierischen Verdauung im wesentlichen darauf zurückzuführen ist, daß das Hefeeiweiß nicht genügend aufgeschlossen wird.
- Es wurde schon beobachtet, daß in erster Linie die proteolytischen Enzyme der Hefe geeignet sind, das Hefeeiweiß in niedrigmolekulare Verbindungen zu zerlegen. Eine praktische Ausnutzung dieser Enzymwirkung kam jedoch bei den bisher üblichen Herstellungsmethoden nicht in- Betracht, weil durch die Anwendung von Dampf sämtliche Enzyme der Hefe abgetötet wurden und eine wirksame Proteolyse deshalb nicht stattfinden konnte. Sie war auch deshalb nicht iAöglich, weil nach der Plasmolyse mit Dampf die Hefe sofort getrocknet wurde.
- Die sich daraus ergebenden Nachteile sind um so schwerwiegender, als es sich gezeigt hat, daß die hochmolekularen Eiweißverbindungen der Hefe, die bei der Verdauung nicht abgebaut werden können, sogar zu Schädigungen führen, weil durch sie bei der Verfütterung vors Hefe das - Bakterienwachstum im Darm und damit zugleich das Auftreten pathogener Bakterien gefördert wird. Da diese Bakterien für ihre Ernährung Phosphorsäure benötigen, die von der Hefe allein nicht geliefert werden kann, tritt eiii-Entzug von Phosphorsäure aus dem Körper ein, so daß eine Unterbilanz an Phosphorsäure entsteht, welche die Verwendung dieser I-iefe.als Nahrungsmittel bedenklich erscheinen lassen muß. Aus diesen Feststellungen ergab sich die Erkenntnis. daß es bei der Verwendung von Hefe als Eiweißnahrungsmittel von ausschlaggebender Bedeutung ist, die hochmolekularen Eiweißverbindungen soweit wie möglich zu Aminosäuren abzubauen.
- Die Erfindung bezieht sich demgemäß auf ein Verfahren zum Herstellen eines Hefepräparats in Form von Trockenhefe oder Hefebrei aus Frischhefe verschiedener Herkunft, wie z. B. Melasse, Kartoffel, Getreide, Sulfitablauge, Holzzucker, mit dem Ziele, unter Ausnutzung der vollen Nährkraft der Hefe die hochmolekularen Eiweißstoffverbindungen möglichst weitgehend zu Alninosä Uren abzubauen, und zwar durch eine Plasinolyse unter Schonung der Enzyme, wobei die Aktivität der proteolytischen Enzyme zur Zerlegung der hochmolekularen Eiweißverbindungen in Aminosäuren vor der Trocknung voll ausgenutzt wird.
- Zu diesem Zweck wird die Hefe, nachdem sie zunächst mit Kochsalz oder einem anderen ;eigneten Salz oder in sonstiger Weise plasmoly siert wurde, bei Temperaturen von etwa 35 bis d_o° C während 2o bis 3o Stunden erwärmt. Um die Einwirkung der Enzyme zu verbessern, erfolgt ein stufenweiser Zusatz von Säure, beispielsweise Pliosphorsäüre oder Salzsäure. Dabei hat sich ein pn-Wert von 5 als besonders vorteilhaft erwiesen. Die Temperatur wird dann um etwa 8 bis 15° bis zu 5o° C gesteigert und auf dieser Höhe während °_twa 2o bis 30 Stunden gehalten. Auf diese Weise ist es möglich, den Stickstoffgehalt bis zu 70"/o in Aminostickstoff zu iyberführen. Nach dieser weitgehenden Proteolyse ist eine schonende Trocknung des so hergestellten Produkts nicht nötig. Das Trocknen kann vielmehr auf einem Walzentrockner, also unter Anwendung von Temperaturen von mehr als ioo° C erfolgen.
- Bei Verwendung des so hergestellten Hefe--)räparates als Nahrungs- und Futtermittel lassen sich die bei Verwendung von Trockeniefe nach den bisherigen Verfahren festgestellten Nachteile völlig vermeiden. Die in ler Hefe enthaltenen Nährstoffe «-erden <inlähernd völlig ausgenutzt, ohne daß das Auf-@reten patliogener Bakterien oder ein Phos-)horentzug zu befürchten ist.
- Die gemäß dieser Arbeitsweise erzielten ;iinstigen Ergebnisse waren um so weniger 7u erwarten, als nach den in der Zeitschrift ,>Fermeiltforscliung« (193d). Bd.ld., S.35 beschriebenen Versuchen von H a e h n und Leopold nach einer eitägigen Autolyse bei einer Temperatur von 5o bis 52' erst etwa 52 °/o des Gesamtstickstoffs in lösliche Form übergeführt werden konnten.
- iMan hat schon vorgeschlagen, Hefe einer Plasmolvse und Autolyse zu unterwerfen, uni ihre proteolytischen Enzyme freizulegen und mit diesen das Eiweiß von Sojabollnelnnehl oder ähnlicher Produkte abzubauen, wobei gleichzeitig ein gewisser Abbau des Hefeeiweißes stattfindet. Bei diesem Verfahren ergibt sich jedoch nur ein ungenügender Abbau der Eiweißstoffe der Hefe, weil die en7ymatische Wirkung sich in erster Linie auf den Abbau der ganz anders gearteten Eiweißstoffe des Sojaboliiienmelils auswirkt, so daß die Einwirkung auf die schwer abzubauenden Eiweißstoffe der Hefe nur gering ist. Die bei der Verfütterung von Hefe entstehenden Nachteile und Gefahren werden also bei diesem Verfahren nicht ganz vermieden.
- Man hat ferner schon den Vorschlag gemacht, Bierhefe in Gegenwart von Kochsalz während 3 bis 2o Tagen einer Autolyse bei Temperaturen, die etwa zwischen 30 und d.5° C liegen, zu unterwerfen und anschließend zu filtrieren. Dabei erfolgt zwar in gewissem Umfang ein Abbau. der hochmolekularen Eiweißverbindungen der behandelten Bierhefe. Eine volle Ausnutzung der Nährkraft der Hefe wird aber nicht erreicht, weil bei den angewandten Temperaturen ein genügender Abbau nicht erzielt wird und beim Filtrieren die nicht abgebauten Eiweißstoffe völlig verlorengellen. Demgegenüber handelt es sich erfindungsgemäß nicht uni die Herstellung eines Hefeextraktes, sondern um ein Verfahren ZUM Herstellen eines Hefepräparates, das die gesamten Eiweißstoffe der Hefe enthält, ohne daß ein Teil davon durch Filtrieren entfernt werden muß.
- Nach einem anderen Vorschlag hat man mit Rohrzucker verflüssigte Hefe während einer Stunde langsam auf 55° C erhitzt und hierauf etwa eine Stunde auf dieser Temperatur belassen. Dann erfolgte zum Zwecke der Trocknung eine allmähliche Erhitzung auf ioo° C. Bei dieseln Verfahren findet eine Autolye also nur während eines Bruchteils der Zeit statt, die gemäß dein Verfahren der Erfindung vorgesehen ist. Demgemäß liat sich auch gezeigt, claß ein nennenswerter Abbau der hochmolekularen Eiweißstoffe, der bei dein bekannten Vorschlag auch gar nicht 1lrallsichtigt -ist, nicht stattfindet.
- Beispiel ioo 1:g frische Bäcker-, Bier- oder Futterliefe werden durch Zusatz von 2 kg I10Cli,;£llz oder in audcrer geeigneter Weise plasinolysiert. Die Temperatur wird hierauf auf 35 bis 4o' C gesteigert und diese Temperatur während 24 Stunden eingehalten. Während dieses Zeitraumes erfolgt zur Erhaltung des Säuregrades des Autolysates ein. stufenweiser Zusatz von etwa Zoo ccm reiner 8o°/oiger Phosphorsäure. 'Nach 24 Stunden 'wird die Temperatur nochmals gesteigert und ohne Zusatz von weiterer Säure während 24 Stunden eine um 8 bis 15° bis zu 5o' C erhöhte Teml@eratur eingehalten. Dann erfolgt gegebenenfalls die Trocknung auf einem Walzentrockner.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen eines Hefepräparates, dadurch gekennzeichnet, daß die Hefe nach der üblichen Plasmolvse zunächst während etwa 2o bis 30 Stunden auf Temperaturen von 3o bis 4o° C und dann während der gleichen Zeitdauer auf um etwa. 8 bis 15° bis zu 50° C .erhöht--n Temperaturen gehalten. wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften ... NTr. 89 8i9, 172251, 392442, 504816-; USA.-Patentschrift . . . . . . . . - 1701 O81; französische Patentschrift... - 585 998; britische - - 450 529; ' Fermentforschung, 14 (1934), S. 325; Zeitschrift für physiologische Chemie, io4 (1919) S. 114, 229, (1921), S..205.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN41256D DE746732C (de) | 1937-10-17 | 1937-10-17 | Verfahren zum Herstellen eines Hefepraeparates |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN41256D DE746732C (de) | 1937-10-17 | 1937-10-17 | Verfahren zum Herstellen eines Hefepraeparates |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE746732C true DE746732C (de) | 1944-08-21 |
Family
ID=7348356
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN41256D Expired DE746732C (de) | 1937-10-17 | 1937-10-17 | Verfahren zum Herstellen eines Hefepraeparates |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE746732C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE879389C (de) * | 1949-11-01 | 1953-06-11 | Luitpold Werk | Verfahren zur Herstellung von Aminosaeuren |
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1937
- 1937-10-17 DE DEN41256D patent/DE746732C/de not_active Expired
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