DE1692206B1 - Verfahren zur Herstellung von kandierten Fruechten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kandierten FruechtenInfo
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Description
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andere Wachstumsfaktoren dem Kulturmedium als beschrieben worden ist, und seine Proteaseaktivität auf
Hilfsnährmittel zugesetzt werden. mehr als etwa 5000 Einheiten/g erhöht worden ist*
Die Kultivierung wird zweckmäßig bei einer bestimmt nach der Methode, die in »Journal of General
Temperatur von etwa 25 bis etwa 32° C durchgeführt. Physiology«, 22, S. 79 (1938), beschrieben ist, mit dem
Die maximale Menge des enzymatischen Gemisches 5 Unterschied, daß die Reaktionstemperatur 45 0C und
reichert sich in der Kulturbrühe gewöhnlich nach der pH-Wert 2,5 beträgt.
mehreren 10 bis zu mehreren 100 Stunden an. Der Für die Zwecke der Erfindung können Materialien,
pH-Wert des Mediums beträgt im allgemeinen etwa die das Enzymgemisch enthalten, z. B. die Kulturbrühe
3 bis 6. oder das Kulturfiltrat, als solche ohne jede weitere
Der größte Teil des gebildeten enzymatischen io Behandlung des Materials entfernt werden, wenn die
Gemisches reichert sich im Kulturmedium an, das aus Pektinaseaktivität, die Cellulaseaktivität und die
den Zellen von Aspergillus niger austritt. Demgemäß Proteaseaktivität genügend hoch sind,
ist es bei Durchführung der Kultivierung unter Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird die Zeit
ist es bei Durchführung der Kultivierung unter Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird die Zeit
Verwendung eines flüssigen Mediums vorzuziehen, zum Kandieren dadurch verkürzt, daß die Geschwindie
gesamte Kulturbrühe zu filtrieren oder zu zentri- 15 digkeit der Imprägnierung der Früchte mit Zucker
fugieren und, falls erforderlich, die erhaltene geklärte erhöht wird, ohne daß die Früchte schrumpfen. Dies
Brühe weiteren Behandlungen zur Gewinnung des wird dadurch erreicht, daß saftige Früchte als Ausenzymatischen
Gemisches zu unterwerfen. gangsmaterial mit dem Enzymgemisch bis spätestens
Wenn die Kultivierung mit einem festen Medium zum Beginn des Kandierens behandelt werden. Der
vorgenommen wird, extrahiert man vorzugsweise die 20 Effekt der Verkürzung der Kandierdauer gemäß der
Kulturbrühe mit Wasser und, falls erforderlich, Erfindung wird in allen Fällen festgestellt, in denen
unterwirft den erhaltenen Extrakt weiteren Ge- saftige Früchte als Ausgangsmaterial für die Herwinnungsbehandlungen.
stellung von kandierten Früchten verwendet werden;
Allgemein bekannte Methoden zur Gewinnung der Der Effekt ist jedoch besonders bemerkenswert bei
Enzyme aus ihrer Lösung können zur Gewinnung 25 Verwendung von Steinobst, wie Kirschen, Aprikosen,
des enzymatischen Gemisches aus der geklärten Brühe Pflaumen, Zwetschen, Brustbeeren (jujube) und Pfir-
oder dem Kulturextrakt angewendet werden. Das sich. Unter den Steinfrüchten sind verhältnismäßig
enzymatische Gemisch kann an verschiedenen Ad- kleine Früchte, wie Kirschen, Pflaumen und Aprikosen,
sortptionsmittein adsorbiert oder durch einige Fällungs- als Ausgangsmaterial für das Verfahren gemäß der
mittel ausgefällt werden. Ferner können allgemeine 30 Erfindung geeigneter. Bei Verwendung von Kirschen
Verfahren zur Abscheidung, z. B. Ausfällung in der wird die Zeit, die erforderlich ist, die Zuckerkonzen-Nähe
des isoelektrischen Punktes, Aussalzen oder tration der Kirschen auf etwa 72 Gewichtsprozent zu
Dialse oder eine Kombination dieser Maßnahmen bringen, auf etwa 4 oder 5 Tage verkürzt, ohne daß
zur Gewinnung und Reinigung angewendet werden. die Kirschen schrumpfen, wie im Beispiel 1 beschrie-
In der Praxis erfolgen die Gewinnung und Reinigung 35 ben, während beim üblichen Verfahren, bei dem keine
des enzymatischen Gemisches, das in der geklärten Behandlung mit dem Enzymgemisch vorgenommen
Brühe oder im Kulturextrakt enthalten ist, durch wird, wenigstens 3 Wochen für den gleichen Zweck
Zusatz eines anorganischen Salzes, wie Natriumsulfat, erforderlich sind.
Ammoniumsulfat, oder eines hydrophilen organischen Beim Verfahren gemäß der Erfindung darf die BeLösungsmittels,
wie Methanol, Äthanol, n-Propanol 40 handlung der eingesetzten Früchte mit dem Enzym-
und Aceton, zur geklärten Brühe oder zum Kultur- gemisch nicht später als zu Beginn des Kandierprozesextrakt
und durch Abtrennung der erhaltenen Fällung. ses vorgenommen werden. Die Enzymbehandlung kann
Bei Verwendung eines anorganischen Salzes werden zu einem geeigneten Zeitpunkt bei der Vorbereitung
die besten Ergebnisse bei etwa 20- bis 70%iger der Früchte vor dem Kandieren oder in der Anfangs-Sättigung
mit dem anorganischen Salz erhalten. Bei 45 phase des Kandierens durchgeführt werden. Das
Verwendung eines hydrophilen organischen Lösungs- Enzymgemisch bewirkt nicht nur eine Verkürzung
mittels wird dieses vorzugsweise in einer solchen der Kandierdauer, sondern im Falle der Herstellung
Menge zugesetzt, daß seine Endkonzentration, bezogen von kandierten Früchten, wie Maraschinokirschen,
auf das Gesamtvolumen, im Bereich von etwa 30 bis die vor dem Kandieren gebleicht werden müssen, eine
70% hegt. 50 Bleichung der Früchte. Die Enzymbehandlung kann
Das Enzymgemisch besteht aus vielen Arten von vorgenommen werden, indem die Früchte in eine
Enzymen, z. B. Pektinase, Protease, Cellulase, Hemi- wäßrige Lösung getaucht werden, die das Enzymcellulase,
Peptidase, Glukanase, RNA-depolymerase, gemisch enthält. Die wäßrige Lösung, die für die
Saccharase, Maltase, Laktase, Xylanase, Inulase, Behandlung verwendet wird, enthält vorzugsweise
Dextranase, Mannase, «-Amylase, /S-Amylase, Lipase 55 etwa 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent des Enzymgemisches,
und Cellobiase. wenn das Enzymgemisch eine Pektinaseaktivität von
Das Enzymgemisch wird vorzugsweise verwendet, mehr als etwa 50 Einheiten, eine Cellulaseaktivität von
nachdem es wenigstens einer Reinigung unterworfen mehr als etwa 10 000 Einheiten und eine Proteaseworden
ist, durch die seine Pektinaseaktivität auf mehr aktivität von mehr als etwa 5000 Einheiten/g hat. Die
als etwa 50 Einheiten/g erhöht worden ist, bestimmt 60 Enzymbehandlung wird vorzugsweise bei einer Temnach
der Methode, die in »Kösokenkyuhö« (Methoden peratur zwischen etwa 20 und 50° C und bei einem
der Enzymuntersuchung)«, Bd. 2, S. 164 (1963), her- pH-Wert zwischen etwa 2,0 und 6,0 unter stationären
ausgegeben von Asakura Shoten, Japan, beschrie- Bedingungen vorgenommen. Die Dauer der Enzymben
worden ist, und seine Cellulaseaktivität auf mehr behandlung ist unterschiedlich je nach der Art der
als etwa 10 000 Einheiten/g erhöht worden ist, be- 65 verwendeten Früchte, der Menge der Früchte, der
stimmt nach der Methode, die in »Journal of Fermen- Konzentration des Enzymgemisches usw. Im allgetation
Technology«, 40, S. 45 (1962), herausgegeben meinen genügen 1 bis 3 Tage, um die Früchte mit
von The Society of Fermentation Technology, Japan, dem Enzymgemisch vollständig zu tränken.
5 6
■ Wenn die Enzymbehandlung gleichzeitig mit dem aus dem Tauchbehälter abgelassen und durch Zusatz
Kandieren vorgenommen wird, werden die Früchte von Saccharose auf eine Konzentration von 60%
in der Anfangsphase des Kandierens in den Zuckersirup gebracht wird. Die Kirschen werden erneut in den
getaucht, dem das Enzymgemisch zugesetzt worden ist. 60%igen Saccharosesirup gelegt, worauf das Gemisch
Die mit dem Enzymgemisch getränkten Saftfrüchte 5 bei Raumtemperatur stehengelassen wird. Nach einer
können in kürzerer Zeit mit dem Zucker getränkt Tauchzeit von 24 Stunden wird der Sirup aus dem
werden. Die Zuckerkonzentration im Sirup kann Tauchbehälter abgelassen und durch Zusatz von
beim Kandierprozeß so schnell erhöht werden, daß Saccharose auf eine Konzentration von 70 % gebracht,
es möglich ist, die Dauer des Kandierens auf etwa Nach einem Aufenthalt von 24 Stunden im 70%igen
ein Drittel bis ein Sechstel der bei den bekannten io Sirup wird dessen Konzentration auf die beschriebene
Verfahren üblichen Dauer zu verkürzen, ohne daß die Weise auf 80 % Saccharose gebracht. Nach 24stündisaftigen
Früchte schrumpfen und ohne daß sie zu gem Eintauchen wird der Sirup durch Zusatz von
stark erweichen. Saccharose wieder auf 80% gebracht, worauf die
In den folgenden Beispielen beziehen sich die Kirschen weitere 24 Stunden im Sirup gelassen werden.
Prozentangaben auf das Gewicht, falls nicht anders 15 Bei der vorstehend genannten Kandierzeit von
angegeben. Die Pektinase-, Cellulase- und Protease- 5 Tagen erreicht die Konzentration der Saccharose
aktivitäten des Enzymgemisches sind jeweils nach den in den Kirschen etwa 72 %>
ohne daß die Kirschen obengenannten Methoden bestimmt worden. schrumpfen. Die Kirschen werden aus dem Sirup
genommen und in üblicher Weise getrocknet.
Beispiel 1 ao ^e* Vergleichsversuchen, die ohne vorherige Enzym
behandlung durchgeführt wurden, waren 21 Tage
10 kg Krischen werden in 101 einer Lauge konser- erforderlich, um die Kirschen mit Saccharose bis zu
viert, die 3% Natriumhydrogensulfit und 0,1% einer Konzentration von etwa 72 % zu tränken, ohne
Calciumchlorid enthält. Durch Zugabe von Natrium- daß die Kirschen schrumpften,
hydrogensulfit wird die Konzentration von Schwefel- 25
dioxyd in der Lauge über 0,7% gehalten. Nach einer Beispiel 2
Lagerdauer von etwa 3 Monaten werden die Kirschen
entkernt und von Stengeln befreit und dann zur 1001 eines flüssigen Mediums, das aus 3 % Soja-
Härtung der Gewebe in etwa 101 einer l%igen bohnenmehl, 5% »Blackstrapi-Melasse, 0,2% Am-Calciumchloridlösung
getaucht. Die Kirschen werden 3° moniumsulf at, 0,2 % Kaliumdihydrogenphosphat und
unter ständigem Wechseln des Wassers zum Sieden 0,1% Magnesiumsulfat besteht, werden sterilisiert,
erhitzt, um den Schwefeldioxydgehalt unter 500 ppm indem das Medium 20 Minuten bei 1200C unter
zu senken. , Druck gehalten wird. Dieses Medium wird mit
In einem 500-ml-Kolben werden 20 gWeizenkleie und Aspergillus niger (ATCC Nr. 9642) geimpft. Die
20 ml Wasser gemischt. Das Gemisch wird sterilisiert, 35 Bebrütung wird 120 Stunden bei 30° C unter Bewegung
indem es 30 Minuten unter Druck auf 120° C erhitzt und Belüftung vorgenommen. Die Kulturbrühe wird
wird. Das in der beschriebenen Weise hergestellte filtriert. Zum erhaltenen Filtrat wird Ammonium-Medium
wird mit Aspergillus niger (ATCC Nr. 10254) sulfat bis zu 65%iger Sättigung gegeben, wobei sich
geimpft, worauf 5 Tage bei 28 0C bebrütet wird. Nach eine Fällung abscheidet. Die Fällung wird abfiltriert
der Bebrütung wird die Kulturbrühe mit Wasser extra- 4° und bei 35°C getrocknet, wobei ein pulverförmiges
hiert und die wäßrige Schicht durch Filtration abge- Enzymgemisch erhalten wird, das eine Pektinasetrennt.
aktivität von 165 Einheiten/g, eine Celluloseaktivität
Zum Filtrat wird Aceton im doppelten Volumen von 250 000 Einheiten/g und eine Proteaseaktivität
des Filtrats gegeben, wobei sich eine Fällung bildet. von 43 500 Einheiten/g hat.
Die Fällung wird abfiltriert und getrocknet, wobei ein 45 10 kg frische Kirschen werden in 101 einer wäßrigen
pulverförmiges Enzymgemisch erhalten wird, das eine Lösung, die einen pH-Wert von 4,0 hat und 0,2%
Pektinaseaktivität von 320 Einheiten/g, eine Cellulase- des in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellten
aktivität von 750 000 Einheiten/g und eine Protease- Enzymgemisches enthält, 2 Tage bei 250C gehalten,
aktivität von 5500 Einheiten/g hat. 22 g des so erhal- Die Kirschen werden entkernt und von Stengeln
tenen Enzymgemisches werden in 101 Wasser gelöst. 5° befreit und dann zur Härtung des Gewebes in 101
Die Lösung wird durch Zusatz von Citronensäure auf einer l%igen Calciumchloridlösung getaucht. Die
pH 3,0 eingestellt. gehäiteten Kirschen werden dann gefärbt und 5 Tage
Die Kirschen werden 24 Stunden bei 28° C in der so auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise kandiert,
hergestellten Enzymlösung gehalten. Nach der Enzym- wobei die Saccharosekonzentration in den Kirschen
behandlung werden die Kirschen in 101 Wasser 55 etwa 70% erreicht, ohne daß eine Schrumpfung der
gegeben. Dem Gemisch werden 250 ml einer Farbstoff- Kirschen eintritt. Die Kirschen werden dann aus dem
lösung zugesetzt, die 3,5 g Erythrosin (handelsüblicher Sirup genommen und in üblicher Weise getrocknet,
roter Farbstoff der Firma Hodogaya Kagaku Kabushiki
Kaisha, Japan) enthält, während die Temperatur bei Beispiel3
8O0C gehalten wird. Das Gemisch wird bei dieser 60
Temperatur 40 Minuten stehengelassen, worauf 100 ml 10 kg Pflaumen werden 3 Monate in 10 1 der im
einer l%igen Weinsäurelösung dem Gemisch zugesetzt Beispiel 1 beschriebenen Lauge gehalten. Nach dem
werden. Das Gemisch wird weitere 40 Minuten bei Herausnehmen aus der Lauge werden die Pflaumen
8O0C gehalten. Hierdurch werden die Kirschen gefärbt mit Kupferdrähten angestochen und dann 2 Tage bei
und die Enzyme in den Kirschen deaktiviert. Die 65 45° C in 101 einer wäßrigen Lösung gehalten, die
Kirschen werden in 101 eines 40%igen Saccharosesirups einen pH-Wert von 3,7 hat und 0,1 % des im Beispiel 1
getaucht. Das Gemisch wird 24 Stunden bei Raum- genannten Enzymgemisches enthält. Die so behandeltemperatur
stehengelassen, worauf der gesamte Sirup ten Pflaumen werden in 101 Wasser gelegt und dann
2 Stunden bei 800C gehalten, um die in den Früchten
verbliebenen Enzyme zu deaktivieren. Die Pflaumen werden 5 Tage auf die im Beispiel 1 beschriebene
Weise kandiert, wobei die Zuckerkonzentration in den Pflaumen etwa 70% erreicht, ohne daß die Früchte
schrumpfen. Die so kandierten Pflaumen werden aus dem Sirup genommen und in üblicher Weise getrocknet.
Bei Vergleichsversuchen, die ohne vorherige Enzymbehandlung durchgeführt wurden, waren 22 Tage
erforderlich, bis die Zuckerkonzentration in den Pflaumen etwa 70% erreichte, ohne daß die Früchte
schrumpften.
10 kg Aprikosen werden 3 Monate in 101 der im
Beispiel 1 beschriebenen Lauge gehalten. Nach der Entnahme aus der Lauge werden die Aprikosen
entsteint. Sie werden dann 2 Tage in 101 einer wäßrigen Lösung gehalten, die einen pH-Wert von 4,2 hat,
0,2% des im Beispiel 1 beschriebenen Enzymgemisches enthält und bei 400C gehalten wird. Die Aprikosen
werden dann in 101 Wasser gelegt und 2 Stunden bei 800C gehalten, wodurch die in den Früchten
verbliebenen Enzyme deaktiviert werden. Die Aprikosen werden 6 Tage auf die im Beispiel 1 beschriebene
Weise kandiert, wobei die Zuckerkonzentration in den Aprikosen etwa 70 % erreicht, ohne daß die Aprikosen
schrumpfen. Die auf diese Weise kandierten Aprikosen werden aus dem Sirup genommen und in üblicher
Weise getrocknet.
Bei Vergleichsversuchen, bei denen die Kandierung ohne vorherige Enzymbehandlung auf die beschriebene
Weise durchgeführt wurde, waren 23 Tage erforderlich,
um die Aprikosen bis zu einer Zuckerkonzentration ίο von etwa 70% zu tränken, ohne daß die Aprikosen
schrumpften.
Aspergillus niger ATCC 6273, Aspergillus niger ATCC 1027 und Aspergillus niger ATCC 9029 wurden
5 Tage getrennt in einem Kulturmedium, das aus 20 g Weizenkleie und 20 ml Wasser bestand, bei 28 0C
kultiviert. Die einzelnen Kulturbrühen wurden mit Wasser extrahiert. Die wäßrigen Schichten wurden
abfiltriert. Zu den Filtraten wurde Aceton in der doppelten Volumenmenge jedes Filtrats gegeben, wobei
sich jeweils eine Fällung bildete. Die Fällungen wurden abfiltriert und getrocknet, wobei pulverförmige Enzympräparate
I, II und III erhalten wurden, die nachstehend in Tabelle 1 aufgeführt sind.
zympräparat Aspergillus niger |
Tabelle 1 | Enzymatische Aktivität *) Cellulase-Aktivität Einheiten/g |
Pektinase-Aktivität Einheiten/g |
|
En Nr. |
ATCC 6273 ATCC 1027 ATCC 9029 |
Protease-Aktivität Einheiten/g |
800 000 880 000 410 000 |
400 550 250 |
I II III |
5 000 6 500 5 550 |
|||
*) Die enzymatische Aktivität wurde nach der Methode gemessen, die in der Beschreibung dieser Anmeldung beschrieben ist.
Jedes Enzympräparat wurde in Wasser in einer solchen Menge gelöst, daß die Konzentration 0,18 %
betrug. Die Lösungen wurden mit Citronensäure auf pH 4,5 eingestellt.
Jeweils 1 kg Kirschen, die auf die im Beispiel 1 dieser Anmeldung beschriebene Weise in der Lauge
konserviert, entkernt, von Stengeln befreit, in Calciumchloridlösung getaucht und zum Sieden erhitzt worden
waren, wurde 20 Stunden bei 400C in 1300 ml der Enzymlösung getaucht. Nach der Enzymbehandlung
wurden die Kirschen mit Wasser gewaschen und dann 1 Stunde bei etwa 80°C in 1300 ml Wasser getaucht,
das 250 mg eines roten Farbstoffs enthielt.
Die Kirschen wurden 24 Stunden bei Raumtemperatur in 1300 ml eines 50%igen Saccharosesirups
gehalten, worauf der gesamte Sirup aus den Tauchbehältern abgelassen wurde, in die dann 1300 ml
eines 60%igen Saccharosesirups gegeben wurden. Die Kirschen wurden 24 Stunden bei Raumtemperatur
im 60%igen Saccharosesirup gehalten, worauf der Sirup aus den Tauchgefäßen abgelassen und durch
1300 ml eines 70%igen Saccharosesirups ersetzt wurde. Auf diese Weise wurden die Kirschen weiterhin zweimal
je 24 Stunden in einem 70%igen Saccharosesirup und dann zweimal je 24 Stunden in einem 75%igen
Saccharosesirup gehalten.
Das Aussehen und die Zuckerkonzentration der erhaltenen kandierten Kirschen in den jeweiligen
Gruppen wurden ermittelt. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 2 zusammengestellt.
Behandlung
der Kirschen
der Kirschen
Enzympräparat I ...
Enzympräparat II ...
Enzympräparat III ...
Keine Enzymbehandlung (Kontrolle) ...
Enzympräparat II ...
Enzympräparat III ...
Keine Enzymbehandlung (Kontrolle) ...
Aussehen
nicht geschrumpft
nicht geschrumpft
nicht geschrumpft
nicht geschrumpft
nicht geschrumpft
stark geschrumpft
Zuckerkonzen
tration
tration
70,3
71,8
71,5
71,8
71,5
69,2
Bei einem Vergleichsversuch, bei dem die Kandierung ohne vorherige Enzymbehandlung durchgeführt
wurde, waren 22 Tage erforderlich, bis die Zuckerkonzentration der Kirschen etwa 70% erreichte,
ohne daß die Kirschen schrumpften.
209 518/195
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von kandierten mit einer Steigerung der Zuckerkonzentration um
Früchten unter Verwendung von saftigen Früchten 5 5 Gewichtsprozent/Tag wiederholt, bis der Sirup eine
als Ausgangsmaterial, dadurch gekenn- Konzentration von etwa 80% erreicht hat. Diese
zeichnet, daß man das saftige Fruchtausgangs- Konzentration wird aufrechterhalteng bis ein vollmaterial
in eine wäßrige Lösung eintaucht, die das ständiger Ausgleich der Zuckerkonzentration zwischen
durch Aspergillus niger gebildete Enzymgemisch Früchten und Sirup stattgefunden hat. Die Früchte
enthält, und dabei diese Behandlung nicht später io werden in diesem schweren Sirup wenigstens 3 Wochen
als bei Beginn des Kandierens durchführt. gehalten, bis sie prall geworden und mit dem Sirup
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- imprägniert sind. Bei diesem Kandierverfahren muß
zeichnet, daß man eine wäßrige Lösung verwendet, die Zuckerkonzentration des Sirups langsam erhöht
die 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent des Enzymge- werden, da die Früchte bei schneller Erhöhung
misches bei einem pH-Wert zwischen 2,0 und 6,0 15 schrumpfen.
bei einer Temperatur zwischen 15 und 5O0C Wie bereits erwähnt, erfordern die bekannten
enthält. .. ■ . Kandierverfahren eine lange Zeit. Zur Verkürzung
der Kandierdauer wurden einige Verbesserungen
vorgeschlagen. Beispielsweise wurde ein Verfahren
20 vorgeschlagen, bei dem die Früchte im Sirup während des Kandierens gekocht werden. Nach einem anderen
Vorschlag werden die Früchte schlagartig eingefroren
Der Erfindung liegt die Feststellung zugrunde, daß und kandiert, während sie auf etwa 660C erhitzt
das Enzymgemisch, das durch Aspergillus niger werden.
gebildet wird, das Kandieren von Früchten zu erleich- 25 Diese bisher vorgeschlagenen Verfahren werden
tern vermag, wenn die Früchte während ihrer Ver- jedoch als technisch unbrauchbar angesehen, da sie
arbeitung zu kandierten Früchten mit diesem Enzym- unter anderem den Nachteil haben, daß sehr umfang-
gemisch behandelt werden. Durch diese Behandlung reiche Anlagen erforderlich sind und die Qualität der
wird die Zeit, die zum Kandieren von Früchten nach diesen Verfahren kandierten Früchte schlecht ist.
erforderlich ist, erheblich verkürzt. 30 Gemäß der Erfindung wird die Zeit, die zum Kan-
Nach den bekannten Verfahren werden kandierte dieren erforderlich ist, erheblich verkürzt. Gegenstand
Früchte wie folgt hergestellt: Die Früchte werden der Erfindung ist ein Verfahren zum Kandieren von
geerntet, bevor sie vollständig reif sind. Die frischen Früchten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die als
Früchte werden in einer verdünnten Lösung von Ausgangsmaterial verwendeten saftigen Früchte mit
schwefeliger Säure oder Schwefeldioxyd und einer 35 dem Enzymgemisch, das durch Aspergillus niger
Kalklösung aufbewahrt, um die Farbe zu bleichen, die gebildet wird, spätestens zu Beginn des Kandier-
Gewebe zu erhärten und die Früchte zu konservieren. Verfahrens behandelt werden.
Früchte, die in dieser Lauge aufbewahrt worden sind, Das Enzymgemisch, das die zum Kandieren von
werden vor dem Beginn des Kandierprozesses sorg- Früchten erforderliche Zeit zu verkürzen vermag und
fältig in heißem Wasser gut ausgelaugt, um das 40 durch Kultivierung von Aspergillus niger hergestellt
Schwefeldioxyd vollständig zu entfernen. Kirschen wird, wird nachstehend der Einfachheit halber als
werden vor dem Auslaugen von Stengeln befreit und »enzymatisches Gemisch« bezeichnet. Aspergillus niger
vorsichtig entkernt. Aprikosen werden entkernt, ohne ist vom Northern Utilization Research Branch,
die Früchte in Hälften zu schneiden. Pflaumen, US.-Department of Agriculture, Peoria, 111., USA.,
Zwetschen und andere ganze Früchte werden häufig 45 American Type Culture Collection, Maryland, USA.
mit Kupferdrähten angestochen. Bei der Herstellung (ATCC), oder Institute for Fermentation, Osaka,
von kandierten Pfirsichen werden frische Früchte und Japan (IFO), erhältlich oder kann von der natürlichen
konservierte Früchte ohne die Zwischenstufe der Quelle isoliert werden.
Lagerung in schwefeliger Säure verwendet. Nachdem Aspergillus niger kann in einem flüssigen oder festen
die Früchte in der beschriebenen Weise in schwefeliger 50 Medium kultiviert werden. Im allgemeinen erfolgt die
Säure vorbehandelt und durch Kochen zart gemacht Kultivierung unter statischen Bedingungen oder in
worden sind oder nachdem die frischen Früchte einer Submerskultur unter Belüftung und/oder Begekocht
worden sind, werden sie in einen Sirup wegung.
gelegt, der Saccarose und/oder Glukose in verhältnis- Das verwendete Kulturmedium muß Kohlenstoffmäßig niedriger Konzentration enthält. Konserven- 55 und Stickstoffquellen enthalten, die durch den Mikrofrüchte
werden unmittelbar aus der Dose in diesen Organismus Aspergillus niger assimilierbar sind.
Sirup gelegt. Das Eintauchen in den Sirup wird unter Beispiele assimilierbarer Kohlenstoff quellen sind Stärke,
allmählicher Steigerung der Zuckerkonzentration des Dextrin, Saccharose, Laktose, Maltose, Glukose,
Sirups vorgenommen. Beispielsweise werden die Melasse, Sägemehl und Glycerin. Beispiele assimilier-Früchte
in einen Sirup gelegt, der etwa 25 Gewichts- 60 barer Stickstoffquellen sind anorganische oder orgaprozent
Saccharose und/oder Glukose enthält. Das nische Verbindungen, z. B. Ammoniumsalze, verschie-Gemisch
wird bei Raumtemperatur stehengelassen. dene Arten von Nitraten, Maisquellwasser, Pepton,
Nach einer Tauchzeit von 24 Stunden oder mehr läßt Polypepton, Fleischextrakt, Sojabohnenkuchen, Sojaman
den Sirup von den Früchten ab und bringt ihn bohnenmehl, Weizenmehl, Weizenkleie, Reiskleie,
durch Zusatz von Saccharose und/oder Glukose auf 65 Hefeextrakt, Harnstoff oder verschiedene Aminoeine
Konzentration von etwa 30 Gewichtsprozent. säuren. Ferner können Mineralsalze, wie Calcium-Das
Gemisch wird erneut 24 bis 48 Stunden stehen- salze, Magnesiumsalze, Kaliumsalze, Natriumsalze,
gelassen. Die Konzentration des Sirups wird dann in Zinksalze, Kupfersalze oder Eisensalze, Vitamine oder
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