DE626405C - Verfahren zur Entbitterung und Veredelung von Sojabohnen oder aehnlichen Leguminosen - Google Patents

Verfahren zur Entbitterung und Veredelung von Sojabohnen oder aehnlichen Leguminosen

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DE626405C
DE626405C DEW86527D DEW0086527D DE626405C DE 626405 C DE626405 C DE 626405C DE W86527 D DEW86527 D DE W86527D DE W0086527 D DEW0086527 D DE W0086527D DE 626405 C DE626405 C DE 626405C
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soybeans
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legumes
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water
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L11/00Pulses, i.e. fruits of leguminous plants, for production of food; Products from legumes; Preparation or treatment thereof
    • A23L11/30Removing undesirable substances, e.g. bitter substances
    • A23L11/34Removing undesirable substances, e.g. bitter substances using chemical treatment, adsorption or absorption
    • AHUMAN NECESSITIES
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    • A23L11/00Pulses, i.e. fruits of leguminous plants, for production of food; Products from legumes; Preparation or treatment thereof
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    • A23L11/32Removing undesirable substances, e.g. bitter substances by extraction with solvents

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Description

  • Verfahren zur Entbitterung und Veredelung von Sojabohnen oder ähnlichen Leguminosen Vorliegendes Verfahren verfolgt den Zweck, den Eiweiß- und Fettreichtum der Sojabohne zu steigern und gleichzeitig die schlecht schmeckende und unbekömmliche Rohfrucht in ein biologisch einwandfreies, leicht verdauliches Edelprodukt von feinem mandelartigen Geschmack überzuführen. Das Verfahren läßt sich selbstverständlich auch zur Veredelung der Rohfrucht anderer Leguminosen verwenden.
  • Es ist eine ganze Reihe von Verfahren bekanntgeworden, welche sich mit der Verwertung von Sojabohnen unter gleichzeitiger Geschmacksverbesserung der einzelnen aus der Sojabohne gewonnenen Produkte, wie Milch, Soßen, Eiweiß usw., befassen. Die Verfahren zerstören die Samenhülle, zerkleinern die Samen, extrahieren sodann aus diesem entweder die gewünschten oder-nichtgewünschten Stoffe und verwerten entweder den Auszug oder den zurückgebliebenen Anteil je nach Bedarf. Auch Fällungen gelöster Stoffe aus dem Extrakte werden vorgenommen. Vielfach werden mehrere Auslaugungen nacheinander bei verschieden hohen und niedrigen Temperaturen vorgenommen.
  • Weiterhin ist es bekannt, Sojabohnen unter Normaldruck bei etwa 9o° C durch Wasser auszulaugen, wobei die Auslaugung durch Zusatz von Alkalisalzen und gleichzeitiger oder abwechselnder Anwendung des elektrischen Stromes unterstützt werden soll.
  • Nach der österreichischen Patentschrift roh 346 benutzt man zur Geschmacksveredelung ein Dämpfungsverfahren, bei -dem die zu behandelnden Sojabohnen zuerst auf zoo° C erwärmt werden und dann kurze Zeit Dampf durch die Bohnenmasse geblasen wird, wodurch die Gift- und Bitterstoffe aus den Bohnen entfernt werden.
  • Auch unter Vakuum ist bereits nach der französischen Patentschrift 554 167 in der Weise gearbeitet worden, daß Sojabohnen mit Wasserdampf von 7o' bei dem dieser Temperatur entsprechenden Unterdruck behandelt werden, welche Arbeitsweise eine Heruntersetzung des Normaldruckes um mindestens 527 mm erfordert. Diese Arbeitsweise stellt .lediglich, eine Dämpfung der Bohnen vor, da sie mit flüssigem Wasser nicht in Berührung kommen.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß man mit niedrigeren Temperaturen arbeiten kann, als dies bei den oben angeführten Verfahren der Fall ist, wenn man mit über- oder Unterdruck arbeitet und die zu veredelnden Bohnen mit Wasser vollkommen überschichtet, das bei den angewendeten Druckverhältnissen nicht zum Sieden kommt. Dies hat den Vorteil, däß der biologische Aufbau der Eiweißstoffe urgeschädigt bleibt. _ Auf Grund eingehender Versuche ist gefunden worden, daß die Samenhülle der Sojabohnen (Palisadenzellenschicht im Verein mit den vier restlichen Schichtlagen der Samenschale) bei Anwendung von Wasser als Diffusionsmittel innerhalb der später angeführten Temperaturen unter Anwendung von über-'oder Unterdruck ein ähnliches Verhalten wie eine halbdurchlässige Membran zeigt.
  • Die Anwendung von Überdruck hat den Vorteil, daß die Samenhülle der Sojabohne durch Auflockerung der Zellverbände rascher und bei niedrigerer Temperatur als bei Normaldruck durchlässig gemacht wird.
  • Das Arbeiten bei Unterdrück erleichtert den osmotischenAustritt der kleinmolekularen Anteile (Kohlehydrate üsw.) des Sojabohnensamens nach außen ebenfalls bei niedrigerer Temperatur, als dies bei Normaldruck möglich-isf. Durch Anwendung der niedrigeren Temperaturen ist die Erhaltung des. Eiweißmoleküls in seiner ursprünglichen Form nicht gefährdet und dadurch die Bedingung geschaffen, daß das Eiweiß durch die Samenhülle nicht nach außen diffundiert.
  • Dagegen ist die Diffusion der kleinen molekularen Stoffe, wie Kohlehydrate üsw., leicht möglich.
  • Diese Erkenntnis findet im vorliegenden Verfahren, welches auf der Tatsache der verschiedenen Diffusionsgeschwindigkeit von Eiweiß und Fett einerseits `und Kohlehydrate usw. andererseits aufgebaut ist, ihre praktische Auswertung.
  • Da die großen Kolloidkomplexe 'des hochmolekularen Eiweiß praktisch nur in Spuren zu diffundieren vermögen, während dies für die löslichen Kohlehydrate usw. leicht möglich ist, gleichzeitig aber auch die Fettanteile im Samen zurückgehalten werden, kann man solcherart eine rasche und leicht regelbare Anreicherung der wertvollen Eiweiß- und Ölkomponente in der Frucht erzielen, welche nahezu verlustlos vor sich :geht.
  • Ein großer Vorteil ist auch darin zu erblicken, daß bei diesem Verfahren die zu. einer bleibenden Geschmacksveredelung notwendige niedrigste Temperatur in Anwendung kommt, die überhaupt zur Erreichung dieses Zieles möglich ist. Diese Temperaturerz liegen zwischen 65 und 8o° C; sie richten sich nach der Art der zu veredelnden Leguminösen, In den veredelten Sojabohnen oder anderen nach dem oben beschriebenen Verfahren veredelten Leguminosen können freie Fettsäuren zurückbleiben, die Ursache für das Ranzigwerden geben. Es hat sich. nun gezeigt, daß die schädlichen Fettsäurespuren dadurch leicht entfernt werden können, daß die veredelten Leguminosen vor der Entschälung in ein alkalisches Bad eingelegt werden. Am zweckmäßigsten wird hierfür klares Kalkwasser verwendet. Ausführungsbeispiel ' Die gewünschte Menge gewaschener ungeschälter Sojabohnen wird in einen verschließbaren, heizbaren Kessel gebracht, welcher für Druckänderungen eingerichtet ist und mit einem Rahmenrührwerk oder einer anderen Zirkulationsbewegung erzeugenden Vorrichtung versehen ist. Die Bohnen müssen mit Wasser überschichtet sein.
  • Wird mit Überdruck gearbeitet, so wird nach Zuführung der erforderlichen Wassermenge von etwa 68° C der notwendige Druck durch Lufteinpressung herbeigeführt.
  • Der Optimaldruck beträgt 2 Atmosphären. Bei Unterdruckarbeit wird zuerst der mit den Bohnen beschickte Kessel unter Unterdruck (etwa 1/3 Atm:) gesetzt und sodann Wasser von etwa 65° C unter Aufrechterhaltung des Vakuums zugeführt. Nach etwa a Stunden wird der Diffusionsauszug abgezogen und weiterverarbeitet. Für den Großbetrieb sind auch die landläufigen Diffusionsbatterien der Zuckerfabriken vorzüglich geeignet.
  • Zur Konservierung gegen das Ranzigwerden infolge Anwesenheit freier Fettsäuren wird nach Abzug derDiffusionsflüssigkeit aus den Diffusionsgefäßen, in welchen die Entbitterung stattgefunden hat, entweder diesen oder einem besonderen Diffusionsgefäß. klares, auf 6o bis 7o° C erwärmtes Kalkwasser oder eine andere alkalische Lösung von gleichem Wirkungswert zugeführt. Die Bohnen werden darauf etwa zo Minuten der Einwirkung derselben unter Normal-, Unter- oder Überdruck ausgesetzt. Sodann wird die alkalische Flüssigkeit abgezogen, die Bohnen werden gründlich gewaschen und weiterverarbeitet.
  • Voraussetzung bei all diesen Vorgängen ist jedoch stets, daß die gereinigten Leguminosen in unveränderter Form, also ungeschält und nicht zerkleinert, zur Verarbeitung gelangen.
  • Zur- Trocknung des veredelten Gutes, falls eine solche beabsichtigt ist, werden am zweckmäßigsten nach Entfernung des anhaftenden Wassers (z. B. tdurch Zentrifugierung) die noch ungeschälten oder bereits geschälten Bohnen usw. auf breiter Fläche (Horden) ausgekrückt und unter Vorsorge für gute Ventilation (am besten Vakuum)- getrocknet. Die auf diese Weise rasch entfeuchteten Früchte können leicht für den Fall, daß dies nicht :schon vor der Trocknung geschehen ist, mit geeigneten Maschinen entschält werden und sind dann für die Vermahlung und Weiterverwertung reif.
  • Die Untersuchung der Sojabohnen vor und nach der Behandlung ergibt nach obigem Beispiel folgendes Ergebnis:
    In % auf Trockensubstanz
    gerechnet
    Rohbohnen Fertigprodukt
    Rohprotein....... 44,72 5455
    Kohlehydrate..... 28,o7 18,92
    Fett............. 22,39 26,i3
    Mineralstoffe ..... 4,82 3,40
    Die Bitterstoffe sind vollkommen entfernt. Im Auszug lassen sich nur o,26°/0 Eiweiß nachweisen.
  • Der an Kohlehydraten reiche Diffusionsauszug kann der Vergärung zugeführt oder in anderer Art nutzbringend verwertet werden. Dadurch arbeitet das vorstehend beschriebene Verfahren fast verlustlos.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Entbitterung und Konservierung von Sojä.bohnen oder ähnlichen Leguminosen durch Diffusion der leicht löslichen Anteile, z. B. der Kohlehydrate, mit Wasser als Diffusionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Diffusion mit Ü-berdruck oder Unterdruck bei Temperaturen von 65 bis etwa 8o° C durchgeführt wird, worauf die entbitterten Samen mit einer schwach alkalischen Lösung, z. B. Kalkwasser, behandelt werden können.
DEW86527D 1930-08-12 1931-07-23 Verfahren zur Entbitterung und Veredelung von Sojabohnen oder aehnlichen Leguminosen Expired DE626405C (de)

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DEW86527D Expired DE626405C (de) 1930-08-12 1931-07-23 Verfahren zur Entbitterung und Veredelung von Sojabohnen oder aehnlichen Leguminosen

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DE (1) DE626405C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE906535C (de) * 1954-01-28 Henselwerk Verfahren zur Herstellung poroeser bzw. aufgelockerter Sojabohnen und aehnlicher Samen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE906535C (de) * 1954-01-28 Henselwerk Verfahren zur Herstellung poroeser bzw. aufgelockerter Sojabohnen und aehnlicher Samen

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