DE641344C - Verfahren zur Herstellung von Flocken und Mehlen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Flocken und Mehlen Gegenstand des Patents 641 007 ist ein Verfahren zur Herstellung von Flocken und Mehlen, und zwar aus öl- bzw. fetthaltigen Samen. Zu diesem Zweck wird das Gut zunächst mit Wasser, das als solches als Dampfoder in Form von Lösungen angewandt werden kann, in den gequollenen Zustand übergeführt. Darauf wird das Gut in unzerkleinertem Zustand mit Hilfe einer auf das Gut drückend wirkenden Vorrichtung, z. B. Stampfern, dem Einzugsspalt zweier beheizter; gegeneinander umlaufender Walzen zugeführt, so daß @es gleichzeitig getrocknet und verflockt wird. Die Flocken können hernach gemahlen werden.
• Gemäß der Erfindung wird dieses Verfahren zur Flockenherstellung und etwaigen nachfolgenden Mehlerzeugung auf die Verarbeitung havarierter oder sonst beschädigter Samen jeder Art, sowohl öl- bzw. fetthaltiger als .auch- anderer Samen, insbiesondere Getreide; angewandt. Bisher erhielt man aus havarierten oder beschädigten Samen nur mit einem Beigeschmack behaftete Erzeugnisse, bei denen der Beigeschmack z. B. häufig auch durch das Darren bedingt war.
• Beispielsweise ' geschieht die Verarbeitung des havarierten oder beschädigten Gutes gemäß der Erfindung wie folgt: Die havarierten oder sonst beschädigten Samen werden nach Abschwemmung bzw. Entfernung der Verunreinigungen in warmes Wasser gebracht. Notwendigenfalls werden zur Beseitigung der. Beschädigung der Waren ,eine Säure, ein Alkali oder ein Salz ioder Gemische dieser Stoffe zugesetzt. Für dumpfiges Getreide genügt beispielsweise ein Zusatz von 1Vatriumchlorid. Nachdem die Samen gequollen bzw. unter Quellen behandelt sind, wird das Wasser bzw. die wäßrige Lösung abgezogen, das unzerkleinerte Gut gewaschen und auf die erhitzten -gegenläufigen Glattwalzen zur Trocknung und gleichzeitigen Verfllockung gegeben, wozu auch schon eillmaliges Passieren durch die Walzenvorrichtung genügen kann, um wertvolle Futterstoffe bzw. auch zur menschlichen Ernährung geeignete Erzeugnisse zu gewinnen.
• - Die erhaltenen hautdünnen Flocken können, wenn @es gewünscht wird, vermahlen werden.
• Es ist bekannt, Getreidearten, die durch Feuchtigkeit gelitten haben, mit alkalischen .oder Salzlösungen zu behandeln und hernach .zu trocknen. - Solches Gut ist mit einem Darrgeschmack behaftet. Weiterhin ist @es bekannt, gesundes Gut durch eine Koch- und Zerkleinerungsbehandlung m einen Brei überzuführen und diesen gegenläufigen heißen Walzen zuzuführen, um das Erzeugnis in Form dünner Häute zu gewinnen. Demgegenüber wird gemäß der Erfindung unmittelbar aus den gequollenen, unzerkleinerten Samen ,ein hautdünnes Walzgut erzeugt, das sofort in dem für die Lagerung notwendigen durch eine Quellungs- und nachfolgende Verfllockungsbehandlung, mit der gleichzeitig das Trocknen verbunden ist, vermittels der dadurch bedingten Dampfeinwirkung auf das zur dünnen Haut ausgewalzte Gut völlig und dauerhaft vom üblen Geruch und Geschmack zu befreien.
• Das Erzeugnis des neuen Veredelungsverfahrens ist frei von jedem Beigeschmack, sofern ihm nicht zielbewußt seine bestimmte Geschmacksrichtung, wie Keks- oder Biskuitgeschmack, gegeben ist, indem man das Gut absichtlich länger auf den Trocknungs- und Verflockungswalzen läßt, als zum Trocknen erforderlich ist. Außerdem sind durch die gesamte Verarbeitung gemäß der Erfindung die Zellen, ,auch die der Schalen, aufgeschlos- die erwähnten billigen und einfachen Verfahrensmaßnahmen möglich ist, bisher zum Teil unbrauchbares Gut zu hochwertigen Nähr- oder Futtermitteln zu verarbeiten.
• Wie die Samen kann auch aus diesen gewonnenes Schrot- oder Kuchengut u. dgl., das beschädigt ist, verarbeitet werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Anwendung des Verfahrens und der Vorrichtung zur Flocken- bzw. Mehlherstellung gemäß Patent 641 007 auf die Verarbeitung havarierter .oder beschädigter Samen, insbesondere Getreide.