DE324122C - Verfahren zur Gewinnung von besonders als Futtermittel dienendem Fett und Eiweiss aus Kleie - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von besonders als Futtermittel dienendem Fett und Eiweiss aus Kleie

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DE324122C
DE324122C DE1918324122D DE324122DD DE324122C DE 324122 C DE324122 C DE 324122C DE 1918324122 D DE1918324122 D DE 1918324122D DE 324122D D DE324122D D DE 324122DD DE 324122 C DE324122 C DE 324122C
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
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    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/30Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms
    • A23K10/37Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms from waste material
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    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von besonders als Futtermfttel dienendem Fett und Eiweiß aus Kleie. An Versuchen, Kleie durch Behandeln mit Malzwürze, Säuren und Alkalien oder Kalk oder anderen chemischen Mitteln so aufzuschließen, daß sie für Futterzwecke öder zum Brotbacken geeignet wird, hat es nicht gefehlt.
  • So ist es z. B. bekannt, Kleie ü. dgl. mit o,1 bis iprozentigerLösung von Säuren oder entsprechend starken Alkalien zu behandeln, bis die Zellen genügend gelockert sind und bei der nachfolgenden mechanischen Behandlung möglichst vollkommen entleert werden. Darauf werden die Zellen nach diesem Verfahren durch Zerreibung oder eine andere mechanische energische Behandlung zertrümmert. Die so erhaltene weiche Masse wird gegebenenfalls unmittelbar zum Brotbacken verwendet.
  • Nach der britischen Patentschrift 12j67 vom Jahre 1897 wird Kleie zunächst vom Mehl befreit, der Rückstand bei 6o bis 71:' C mit Malzwürze eingeweicht oder mit etwa 1,5 prozentiger Salzsäure eine halbe Stunde gekocht, neutralisiert, getrocknet und darauf zu Pulver vermahlen und das so erhaltene Produkt anderen Mehlen zugesetzt.
  • Nach der französischen Patentschrift 365270 werden unter anderem Treber, Kleie u. dgl. mittels Kalks oder eines anderen chemischen Mittels aufgeschlossen, ausgepreßt und zu Futtermittelzwecken verwendet.
  • Nur in der ersten der angezogenen Veröffentlichungen ist auf die mikroskopischen Veränderungen in den Zellen näher eingegangen; jedoch ist auch darin von dem Vorhandensein von Fett in der Kleie nichts erwähnt. Finklersches Finalmehl zeigt häufig genug ganze Schollen von der Zertrümmerung entgangenen Aleuronzellen, die ebensowenig eine Änderung durch die Vorbehandlung mit Säuren u. dgl. erkennen lassen, wie Aleuronzellen aus Biertrebern, welche den Maischprozeß durchgemacht haben oder Aleuronzellen, welche den menschlichen Darmkanal passiert haben.
  • Ganz anders bietet sich das mikroskopische Bild dar von Aleuronzellen, die nur kurze Zeit 'mit einer etwa 20 bis 30 fach stärkeren Säure nahe dem Kochpunkt behandelt worden sind. Hier hat sich das Fett in dicken Tropfen aus dem stark gekörnten Zellinhalt gesondert; gleichzeitig ist aber die das Fett und den Plasmarest noch umschließende Zelthaut derart aufgequollen, daß ein geringer Druck genügt, um die Zelle zum Platzen zu bringen.
  • Wenn in den vorgenannten Veröffentlichungen von einer Aufschließung der Kleie die Rede ist, so kann es sich im wesentlichen nur um eine Lockerung der Zellverbände in dem Sinne handeln, daß die Interzellullarsubstanz zur Lösung gebracht und die Zellen jetzt öfter isoliert auftreten, nicht aber um eine Veränderung und Verquellung der dicken Aleuronzellwände, die sie schon bei geringstem Druck platzen läßt.
  • Diese am Mikroskopiertisch gemachte Beobachtung bildete den Ausgangspunkt des nachstehend beschriebenen, den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens zur Gewinnung von Fett und Eiweiß aus den außerordentlich dickwandigen und in unverletztem Zustand so gut wie unverdaulichen Aleuronzellen.
  • Es ist geradezu erstaunlich, wie druckfest Aleuronzelleri sind, die nur 'mit schwachen Säuren behandelt wurden. Soli eine wirkliche Aufschließung erreicht werden, so' muß eben mit bedeutend stärkeren Säuren -bei höheren Temperaturen gearbeitet werden.
  • Es ist einleuchtend, daß eine besondere Vor-Behandlung der Schalenteile zum Freimachen des in ihnen enthaltenen Fettes und Eiweißes volkswirtschaftlich eine große Bedeutung haben muß bei der Verwendung erheblicher Anteile der Kleie zum Brotbacken.
  • Das neue Verfahren wird -folgendermaßen ausgeführt: Die Schalenteile des Getreides werden zuerst j möglichst von dem anhaftenden Mehl befreit,. alsdann in heiße Säure oder Alkalilösung gebracht und darin bis zur Quellung der Aleuronzellwände belassen. Bei Schwefelsäure in 5prozentiger Lösung genügt ein 5 Minuten langes gelindes Aufkochen, um die Zellwände druckempfindlich zumachen. Bei einer ro prozentigen Lösung tritt diese Wirkung fast augenblicklich ; ein; bei 2oprozentiger Salzsäure in etwa 5 Minuten. Statt aufzukochen, kann man auch mit niedriger Temperatur arbeiten. Das Verbleiben der Kleie in 25prozentiger Salzsäure bei 8o' C während- 5 Minuten oder bei 6o' C während etwa io Minuten genügt ebenfalls.
  • Der ganze Vorgang vollzieht sich zweckmäßig n einem Läuterbottich, in dem die Trennung des Mehles bzw. der Säure von den Schalen schnell vonstatten geht. Die anhaftende Säure wird durch Überschwänzwasser möglichst entfernt . bzw. durch darin gelöstes Alkali neutralisiert.
  • Die Schalen enthalten jetzt die Aleuronzellen in einer leicht zerdrückbaren Form und können nun feucht oder vorgetrocknet einer Presse, Stampfe, Walze, einem Kollergang oder einer Feinschrotmühle zugeführt werden.
  • Der erhaltene feuchte Brei oder die fettige trockene Masse kann entweder ohne weiteres verfüttert oder mit Mehl eingeteigt und verbacken oder nach bekannten Verfahren einem Scheidungsprozeß zur Gewinnung des Fettes bzw. eines eiweißreichen Restes unterworfen werden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUCH Verfahren zur Gewinnung von besonders als Futtermittel dienendem Fett und Eiweiß aus den beim Schroten oder bei nachträglicher Behandlung der Kleie, z. B. mit verdünnten Säuren oder Alkalien, unverletzt und hartwandig gebliebenen Aleuronzellen, dadurch gekennzeichnet, daß letztere mit so starken Säuren bzw. Alkalien auf etwa Kochtemperatur erhitzt werden, daß die dicken Zellwandungen innerhalb weniger Minuten zur Verquellung kommen und ein ganz geringer Druck hinreicht, um die Zellen zum Platzen zu bringen und das eingeschlossene Fett un& Eiweiß freizumachen.
DE1918324122D 1918-05-09 1918-05-09 Verfahren zur Gewinnung von besonders als Futtermittel dienendem Fett und Eiweiss aus Kleie Expired DE324122C (de)

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