AT82190B - Verfahren zur Verarbeitung von Gerste auf Graupe bei gleichzeitiger Gewinnung von aufgeschlossener Kleie. - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung von Gerste auf Graupe bei gleichzeitiger Gewinnung von aufgeschlossener Kleie.

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  Verfahren zur Verarbeitung von Gerste auf Graupe bei gleichzeitiger Gewinnung von auf- geschlossener Kleie. 



    Die bei der Graupenfabrikation aus Gerste abfallende Kleie wird hauptsächlich für Viehfutter verwendet. Es gehen dadurch wertvolle Teile, besonders die eiweissreiche Aleuronschicht, der fetthaltige Keim und je nach Beschaffenheit der Graupe kleiner und grössere Teile des Mehlkernes der menschlichen Nahrung verloren. 



  In neuester Zeit, besonders seit Kriegsbeginn, wird die Gerste nur grob geschält, jedoch gehen hierbei meist die ganze Aleuronschicht und auch der Keim mit in die Kleie ab. Es ist bekannt, dass der Nährwert der Kleie auf dem hohen Stickstoff-und Fettgehalt beruht. 



  Vorliegende Erfindung bezweckt, ausser der Herstellung einer neuartigen Graupe die bei der Graupenherstellung abfallende Kleie der menschlichen Nahrung zuzuführen. Die bisher erhaltene Kleie besteht bekanntlich aus den Spelzen, der unter der Spelzenschicht befindlichen eiweissreichen Aleuronschicht, dem fetthaltigen Keim und Teilen des Mehlkernes. Durch den Keimling hervorgerufene Wirkungen verursachen, dass diese Nährbestandteile sich nicht auf die Dauer halten, vielmehr leicht ranzig werden. 



  Gemäss der Erfindung soll nun die bei der Herstellung von Graupe abfallende Kleie für menschliche Nahrungsmittel verwertet und gleichzeitig eine Graupe gewonnen werden, die sich sehr vorteilhaft von der bisherigen Graupe unterscheidet. Dies geschieht in der Weise, dass man zunächst die Gerste einweicht und aufquellen lässt. Darauf wird sie in geeigneten Vorrichtungen bis etwa auf ihren ursprünglichen Wassergehalt vorgetrocknet und hierauf gedarrt. Diese Arbeitsweise bezweckt, die Eiweissstoffe der Aleuronschicht aufzuschliessen und sie leicht aufnahmefähig zu machen. Durch das Einweichen tritt eine enzymatische Wirkung ein. Bei dem dann vorzunehmenden Darren werden die Membranen der Zellenwandungen infolge der durch die Hitze entstehenden Wasserdämpfe gesprengt, so dass das darin enthaltene Eiweiss gleichsam gargekocht wird.

   Eine gleiche Wirkung hat die Hitze auf das Mehlkorn. 



  Ein ähnliches Aufschliessungsverfahren wurde bereits früher vorgeschlagen, doch wurden bei den älteren Verfahren die Körner vor der Behandlung zunächst mechanisch zerkleinert, weil man glaubte, dass nur durch diese Vorbehandlung eine Aufschliessung der Eiweissstoffe möglich wäre. Nach Ansicht des Erfinders ist dies aber überflüssig. Eine solche Zerkleinerung würde auch im vorliegenden Falle mit Rücksicht auf das zu gewinnende Gut schädlich sein, weil dadurch ja die Absicht der Erfindung, nämlich die Herstellung von Graupe, vereitelt wird. Mit anderen Worten, während bei den bekannten Verfahren die Aufschliessung der in einen Brei übergeführten Kleie erfolgt, geschieht gemäss vorliegender Erfindung schon die Aufschliessung des noch unzerkleinerten Kornes. 



  Die behandelte und nach der Darrung wiedergehärtete Gerste wird durch- feines Schälen von den Spelzen befreit, worauf das Gut mittels Graupengängen o. dgl. in an sich bekannter Weise abgeschält wird, während die Kleie mit ihren Schalen, welche die Aleuronschicht und den Keim und auch je nach der Beschaffenheit der Graupe mehr oder weniger erhebliche Mengen Mehlteile enthalten, für sich gesammelt wird, um zu Mehl, Gries o. dgl. vermahlen zu werden. 



  Aus der Gerste wird auf diese Weise eine besondere Art Graupe gewonnen, die sich von den bisherigen Graupen vorteilhaft dadurch unterscheidet, dass sie infolge des Einweichens und   

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 Darrens eine Aufschliessung erfahren hat, wodurch ihr ein ganz ausgezeichneter Geschmack erteilt wird und sie sich schneller und leichter garkochen lässt. 



   Auch das gleichzeitig aus der Kleie mit ihren Schalen gewonnene Nahrungsmittel ist wegen seines hohen   Fett- und Stickstoffgehaltes   und seiner Haltbarkeit besonders wertvoll und besitzt eine erheblich wirtschaftliche Bedeutung.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Verarbeitung von Gerste auf Graupe bei gleichzeitiger Gewinnung vom aufgeschlossener, für menschliche Nàhrungszwecke geeigneter Kleie, dadurch gekennzeichnet, dass die Gerste erst, nachdem sie durch Einweichen genügend aufgeweicht und alsdann etwa bis auf ihren ursprünglichen Wassergehalt wieder getrocknet und schliesslich gedarrt worden ist, von den Spelzen durch Abschälen befreit wird, worauf das so gewonnene Gut in an sich bekannter Weise bis zur Fertigstellung von Graupe geschält wird, während die hierbei abfallende, die Aleuronschicht, den Keimling usw. enthaltende Kleie für sich gesammelt wird, damit daraus ein haltbares Mehl gewonnen werden kann.
AT82190D 1918-05-31 1918-05-31 Verfahren zur Verarbeitung von Gerste auf Graupe bei gleichzeitiger Gewinnung von aufgeschlossener Kleie. AT82190B (de)

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