DE711721C - Verfahren zur Herstellung eines die Gesamtbestandteile von Knochen enthaltenden Praeparates fuer therapeutische Zwecke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines die Gesamtbestandteile von Knochen enthaltenden Praeparates fuer therapeutische Zwecke

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DE711721C
DE711721C DESCH112412D DESC112412D DE711721C DE 711721 C DE711721 C DE 711721C DE SCH112412 D DESCH112412 D DE SCH112412D DE SC112412 D DESC112412 D DE SC112412D DE 711721 C DE711721 C DE 711721C
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DE
Germany
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bones
water
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extraction
therapeutic purposes
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Expired
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DESCH112412D
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English (en)
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Dr Karl Junkmann
Dr Hermann Schroeder
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Bayer Pharma AG
Original Assignee
Schering AG
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Publication date
Application filed by Schering AG filed Critical Schering AG
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Publication of DE711721C publication Critical patent/DE711721C/de
Expired legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/32Bones; Osteocytes; Osteoblasts; Tendons; Tenocytes; Teeth; Odontoblasts; Cartilage; Chondrocytes; Synovial membrane

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  • Fodder In General (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines die Gesamtbestandteile von Knochen enthaltenden Präparates für therapeutische Zwecke Kno chenmehl wird schon seit langer Zeit für die verschiedensten technischien und anderen Zwecke benutzt, z. B. als Düngemittel, Viehnahrung u. dgl. Zu seiner Herstellung wurden bisher die Rückstände von der Leimbereitung oder aus Küchenbetrieben gesammelte - Knochen venvendet, also solche Knochen, die bereits eines großen Teils ihrer Inhsltsstoffe durch das Auskochen beraubt waren.
  • Außerdem werden bei dem Kochprozeß hitzeempfindliche Stoffe zerstört.
  • Für die Kalk- und Phosphortherapie ist nun die Venvendung eines Knochenmehls, das alle Inbaltsstoffe der Knochen enthält, wünschenswert. Die Herstellung eines solchen Knochenmehls ,aus frischen Knochen gelingt jedoch nicht ohne weiteres, da eine vollständige Zerkleinerung der Knochen wegen ihrer großen Zähigkeit nicht möglich ist. Auch ein schonendes Vortrocknen der grob zerkleinerten Knochen führt nicht zum Ziel, da das leicht zersetzliche Mark zu einem unangenehmen (Seruch und Geschmack des bei diesem Vorgehen erhaltenen Endproduktes Veranlassung gibt. Auch das Mahlen solcher vorgetrockneter Knochen stößt auf große Schwierigkeiten.
  • Ein Knochenmehl, das alle Inhaltsstoffe des Ausgangsmaterials in unveränderter und haltbarer Form enthält, kann nun gemäß vorliegender Erfindung auf folgende Art und Weise gewonnen werden: Die grob zerkleinerten frischen, markhaltigen Knochen werden zunächst mit einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel, wie Methyl-, Äthylalkohol, Aceton, bei möglichst niedriggeh,altener Temperatur, etwa bis 25° C, extrahiert. Durch diese BSehandlung wird zunächst einmal das Wasser entfernt, daneben auch ein Teil der Inhaltsstoffe ausgezogen. Die Behandlung wird zweckmäßig wiederholt, um das Wasser möglichst vollständig aus den Knochen zu entfernen.
  • Darauf folgt eine Extraktion mit einem mit Wasser nicht mischbaren, aber mit dem zur ersten Extraktion verwendeten Mittel mischbaren Lösungsmittel, zweckmäßig von niedrigem Siedepunkt, wie Äther, Petroläther, damit bei der späteren Entfernung des Lösungsmittels keine Zersetzung des Extraktes eintritt. Das zurückbleibende Gut läßt sich dann gegebenenfalls nach vorsichtibem Trocknen im Vakuum bei niedriger Temperatur ohne weiteres durch die üblichen mahlvorrichtungen in ein feines Pulver verwandeln, das durch Absieben von den bindegewebsbestandteilen der Knochen befreit wird. Die Extrakte werden getrennt oder vereinigt zur Trockne gedampft und der Trockenrückstand mit dem von Bindegeweben freien Knochenpulver wieder vereinigt. Es wird ein grauweißes, homogenes, trockenes, angenehm riechendes und schmeckendes Pulver erhalten, das alle Inhaltsstoffe des Knochens in unveränderter Zusammensetzung enthält und in verschlossenen Gefäßen beliebig lange haltbar ist. Das Produkt besitzt demnach gegenüber den bisher herstellbaren Kno chenmehlpräparaten große Vorzüge.
  • Als Ausgangsmaterial dienen vor allem rotes Mark führende frische Knochen, d. h. die kurzen und flachen Knochen vorwiegend jugendlicher Tiere. Sie werden vor der Behandlung von anhaftenden Muskeiresten grob befreit und dann durch Zerhacken zerkleinert.
  • Die Extraktion grob zerkleinerter frischer Knochen mit organischen Lösungsmitteln zur Gewinnung der in den Knochen enthaltenen Fettsubstanzen ist bereits bekannt (F r i e d -b e r g »Die Verwertung der Knochen auf chemischem Wege«, 3.Aufl. I92I, S. I02 bis 104, deutsche Patentschriften 10 I96, 8I 560, 179449, 257271, 323650, 303092). Doch unterscheiden sich diese vorbeschrieberen Extraktionsverfahren von dem vorliegenden Verfahren sowohl bezüglich der Arbeitsweise als auch des erhaltenen Resultates; denn es wird bei ihnen die Extraktion unter Dampfdruck (Wasserdampf oder Dämpfe organischer Lösungsmittel) bei höherer Temperatur vorgenommen und lediglich die Fettsubstanzen gewonnen, während andere in den Knochen enthaltene wertvolle Bestandteile (Vitamine, Eiweißstoffe, anorganische Salze) entweder überhaupt vernachlässigt oder durch die Behandlung zerstört werden. Demgegenüber werden durch die vorliegende kombinierte Extraktion (Alkohol, Acetonätller u.a.) in schonender Weise bei möglichst niedriger Temperatur sämtliche wertvollen Bestandteile der Knochen, und zwar in ihrer ursprünglichen Form, erhalten, so daß ihre Vermischung mit dem Knochenmehl ein besonders wertvolles Prä parat ergiht.
  • Auch in der Patentschrift 373 218 wird die V elavendung von Knochen als Ausgangsmaterial für die Herstellung technisch verwertbarer Produkte beschrieben, doch handelt es sich hier um Sammelknochen zur Bereitung von Leim, d. h. um mazerierte, getrocknete Knochen. Diese werden einer Vorextraktion mit Alkohol untenvorfen, die aber nicht dazu dient, verwertbare Produkte zu extrahieren sondern eine Zersetzung der im Knochen fett enthaltenen Glyceride zu verhüten. Es wäre nicht möglich, aus diesen Knochen die erfindungsgemäß erhaltenen und verwertbaren Produkte durch eine Vorextraktion mit Alkohol und eine Nachextraktion mit Äther oder Benzol 0. dgl. zu gewinnen, wie dies aus frischen, markhaltigen Knochen möglich ist.
  • Durch Tierexperimente (an Hunden, Ratten und Hühnern) konnte eindeutig nachgewiesen werden, daß die Verfütterung von nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Präparaten sich günstiger auf das Wachstum der Skelette auswirkte als die Verfütterung von Präparaten aus ausgekochten mazerierten Knochen. Insbesondere zeigten Fütterungsversuche an jungen, gleichaltrigen Hunden (Hunden eines Wurfes), die vom dritten Monat an neben der üblichen Grundkost gleiche Mengen (auf den Kalkgehalt berechnet) der Präparate erhielten, daß nach Verfütterung von Präparaten aus frischen, markhaltigen Knochen ein, wie aus dem früheren Durchbruch der bleibenden Schneidezähne ersichtlich, wesentlich schnellerer Zahnwechsel erfolgt und auch ein viel regelmäßigeres Knochenwachstum zu beobachten ist als nach der Fütterung von aus mazerierten Knochen hergestellten Präparaten.
  • Beispiel 100 kg grob zerhackte frische Kalbsknochen werden mit 100 kg Alkohol unter Rühren bei Zimmertemperatur behandelt, nach 24 Stunden koliert und der Rückstand nochmals mit der gleichen Menge Alkohol in gleicher Weise bearbeitet. Nach neuerlichem Kolieren wird die Extraktion in derselben Weise mit 100 1 Äther wiederholt. Die vereinigten Alkohol-und Ätherextrakte werden im Vakuum bei 305 getrocknet und von den letzten Resten Lösunta,smittel befreit. Die extrahierten Knochen werden dann in geeigneten Vorrichtungen, wie Kugelmühle, Kollergang, Schrotmühle, zu einem möglichst feinen Pulver gemahlen, durch ein feines Sieb (etwa 80 bis 100 Maschen pro Quadratzentimeter) von den Bindegewebsteilen, die als Fasern zurückbleiben, abgesiebt und das erhaltene feine Pulver mit dem Rückstand der eingeengten Extrakte gleichmäßig vermischt. Es werden so etwa 25 kg eines grauweißen Pulvers, das sämtliche Inhaltsstoffe des Knochens enthält, gewonnen.
  • Das Pulver stellt ein für die Kalk- und Phosphortherapie höchst wertvolles Präparat dar, welches dazu dient, das Wachstum der Knochen, insbesondere der Kiefer und auch der Zähne zu fördern, den Zahndurchbruch zu beschleunigen und zu erleichtern, und zwar nicht nur während der primären Dentition im ersten Lebensjahr, sondern auch den Durchbruch der bleibenden Zähne (zwischen 6 bis 12 Jahren).

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines die Gesamtbestandteile von Knochen enthaltenden Präparates mit Hilfe von Extraktionsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß grob zerkleinerte frische, markhaltige Knochen, insbesondere vorwiegend rotes Mark führende Knochen junger Tier, zunächst einer gegebenenfalls zu wieder holenden Extr,aktion bei niederer Temperatur mit einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel, wie Alkohol oder Aceton, und darauf einer solchen mit einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel, das jedoch mit dem zuvor verwendeten, mit Wasser mischbaren organischen L,ösungsmittel mischbar ist, zweckmäßig einem solchen von niedrigem Siedepunkt, z. B. mit Äther oder Petrol äther, unterworfen werden, worauf das Extraktionsgut nach vorsichtigem Trocknen und Mahlen mit dem Rückstand der schonend eingeengten Extrakte wieder vereinigt wird.
DESCH112412D 1937-03-18 1937-03-18 Verfahren zur Herstellung eines die Gesamtbestandteile von Knochen enthaltenden Praeparates fuer therapeutische Zwecke Expired DE711721C (de)

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DE (1) DE711721C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1692435B1 (de) * 1966-01-27 1971-12-09 Hinton Alan V Futtermittel fuer Haustiere
FR2157994A1 (de) * 1971-10-28 1973-06-08 Dso Pharmachim

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1692435B1 (de) * 1966-01-27 1971-12-09 Hinton Alan V Futtermittel fuer Haustiere
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