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Verfahren zur Herstellung von Trockenschnitzeln, Mahl-und Pressprodukten ans roh behandelten Wurzel-und Knollengewächsen, wie auch aus Oemüse-und Obstsorten, zur Verwendung für menschliche und tierische Nährzwecke.
Es sind bereits teils für menschliche Nährzwecke, teils für tierische Fiitterungszwecke oder zwecks weiterer industriellen Verarbeitung aus pflanzlichen Rohstoffen-insbesondere aus Kartoffeln-, hergestellte Produkte bekannt, die jedoch ihrem Zweck entweder gar nicht oder nur teilweise entsprechen.
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Die Bedeutung einer geeigneten und zweckentsprechenden Konservierung dieser Rohstoffe besteht nicht nur darin, die durch Fäulnis, Frost und Keimen (Atmung) verloren gehenden Mengen des Rohstoffes für andere Zwecke zu retten und durch Herabsetzen des Wassergehaltes des Rohstoffes durch Trocknen die Haltbarkeit und Transportfähigkeit des Trockenproduktes zu steigern, sondern hauptsächlich darin, durch ein geeignetes Verfahren hergestellte, zweckentsprechend behandelte Produkte von tadelloser
Qualität und innerem Wert für Nährzwecke in je grösseren Mengen und in mannigfache Formen zur Ver- fügung zu stellen, und somit in anderen. wertvolleren Bedarfsstoffen grösstmögliche Ersparnisse zu erzielen.
Dieses Ziel ist jedoch bei den mittels der bisher bekannten Verfahren hergestellten Produkten noch bei weitem nicht erreicht.
Es ist bereits bekannt, Kartoffelschnitte durch Schwefelsäure zu"bleichen"oder zu"schwefeln".
Die ätzenden Substanzen zerstören jedoch nicht bloss den Zellstoff, sondern auch die Struktur des Rohstoffes und dringen tief in dessen Fleisch ein, so dass sie nicht abgespült werden können.
Bei einem anderen Verfahren werden die Kartoffel in Scheiben zerkleinert und unter hoher Temperatur (80 bis 110 C) in verschiedenen Trockenapparaten getrocknet. Das auf diesem Wege erzeugte Produkt ist nur für tierische Fütterungszwecke und zur weiteren industriellen Verarbeitung (Spiritus, Stärke, Dextrin, u. s. w.) geeignet, da das gegen Einwirkung der Luft nicht geschützte Trockenprodukt infolge der raschen Oxydation der Chromogene des Rohstoffes sich schwarz färbt.
Endlich ist auch ein Verfahren vorgeschlagen worden, mit schwefliger Säure haltbar gemachte Kartoffelsehnitte u. dgl. bei niedrigen Temperaturen (bis zu 60 ) zu trocknen. Keines dieser Verfahren liefert ein haltbares und schmackhaftes Produkt, wie das vorliegende Verfahren. dessen Zweck darin besteht. statt der bisher bekannten, schlechten, beschränkt und mangelhaft benutzbaren derartigen Erzeugnisse gute. wohlfeile, aber dabei vollwertige und vollkommener verwendbare Trockenprodukte für den Gemeinverbrauch in je grösseren Mengen herzustellen.
Nach langwierigen Versuchen und eingehenden Forschungen ist es gelungen das nachstehend beschriebene Verfahren zu finden, welche die gestellte Aufgabe derart löst. dass Trockenprodukte und als Endergebnis Mahlprodukte entstehen, bei welchen die Struktur der verarbeiteten Rohstoffe-abgesehen vom getrockneten Zustand-unberührt bleibt. Sämtliche der ursprünglichen Bestandteile sind in unver- ändeiter Quantität und Qualität, aber in konzentrierter Form vorhanden, die Nährstoffbestandteile sind,
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des behandelten Rohstoffes, wie auch die hochgradige Quellfähigkeit im Trockenprodukt unverändert beibehalten wird.
Das neue Verfahren beeinträchtigt den Rohstoff in keiner Hinsicht und führt denselben unter Beibehaltung seines Vollwertes und seiner Farbe in ein für lange Zeit lagerfähiges, nicht verderbliches, konzentriertes Trockenprodukt über. welches insbesondere für mensehliche Nährzweeke verwendbar ist.
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wächs geschält oder auch ungeschält zunächst in Scheiben (Nudel, Würfel oder sonstige Schnitzel) geschnitten, dann sogleich in ein klares (kaltes) Wasserbad versenkt. um hiedurch nicht bloss einerseits einer Berührung mit der atmosphärischen Luft-, bzw. der Oxydation vorzubeugen, sondern auch anderseits um auf jede Schnittfläche eine dünne Wasserschutzschichte für die nachfolgende weitere Behandlung anhaften zu lassen.
Aus dem Wasserbad gehoben, werden dann die Schnitte der Einwirkung des Verbrennungsproduktes von sehr geringer : Menge (1 bis 5 pro Mille) Schwefel auf sehr kurze Zeit (einige, etwa 1 bis 5 Minuten) ausgesetzt, wodurch die sich entwickelnde geringe Menge von ganz leichtem Schwefel-
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Abtötung der Enzyme, bzw.
die Absehliessung der Fermente an der oberen Schichte der Schnittflächen bewirkt, ohne jedoch in den tierferliegenden Zellschichten die Substanzen des Zellgewebes zu zersetzen
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gesundheitsschädliche Atombestandteile des Gases mit den behandelten Schnittstücken in unmittelbare Berührung kämen, weil diese Spuren von Säurebestandteilen auf der Oberfläche dieser die Schnittflächen schützende Wassersehieht ablagern (absorbiert werden), und von da durch die sogleich vorgenommene kräftige Wasserabrieselung abgestossen, bzw. entfernt werden.
Die derart vorbehandelten Schnitte werden hernach bei mässiger Wärmeeinwirkung von nicht über 65 bei Lufthinzutritt (im Gegenstrom) oder auch an der freien Luft beliebig getrocknet, nach beendigter Austroeknung gelagert und je nach Bedarf weiter zerkleinert. bzw. zu Mehl vermahlen.
In diesem, auf die beschriebene Weise gewonnenen, weder gedämpften noch durcherhitzten Roh- trockenprodukt bleiben alle Nährsubstanzen der Rohkartoffel ungeschmälert erhalten und behält dasselbe - abgesehen von dem Trockenzustande-nach wie vor auch die pflanzliche Beschaffenheit des Rohstoffes, so z. B. die Quellfähigkeit, so zwar. dass dieses Produkt sich bei der gefälligen (nicht durchscheinenden) hellweissen Farbe und voller Sehmackhaftigkeit in der Form von Scheiben, Nudeln, Würfel, Schnitzel, Gries, Mehl und Presslinge für Speisegerichte ebenso, als für beliebige Back-und Nährzwecke (für Menschen und Tiere) vorzüglich eignet.
Das Produkt hat eine fast unbegrenzte Haltbarkeit und ist äusserst geeignet wesentliche volkswirtschaftliche Vorteile zu fördern, indem durch dieses Verfahren nicht bloss erreicht wird, dass sehr bedeutende Mengen und Werte an Kartoffeln, die sonst infolge Fäulnis, Frost. Schwendung, Keimung (Atmung) in Verlust gehen. für den ureigenen Verbrauehszweck dem menschlichen und tierischen Nährbedarf gerettet und erspart werden, sondern durch Verwendung dieses zu Mehl vermahlbaren Produktes
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diesem Kartoffelmehl ein vollnährwertiges, schmackhaftes und sehr lange frisch und gut geniessbar erhalt. bares Brot, ferner Trockenteig und verschiedene Backwaren erzeugt werden können : durch diesen vollwertigen Ersatz also eine bis nun unerreichte bedeutsame Streckung der edleren und teureren Getreidevorräte gesichert werden kann.
Nach demselben Verfahren können Rohtrockenprodukte aus ähnlichen Wurzel-und Knollengewächsen, ferner aus Gemüse und Obstsorten hergestellt werden, die unter Beibehaltung ihrer naturliehen Farbe und Sehmackhaftigkeit noch durch ihre hohe Quellfähigkeit hervorragen, sich somit für die weitere Verkochung und bzw. Zubereitung zu Genuss-und Nährzwecken besser eignen, als die bisher bekannten ähnlichen Erzeugnisse. denen der Nachteil anhaftet, dass sie einesteils verfärbt sind. keine entsprechende Sehmackhaftigkeit besitzen und wegen der allzurachen Trocknung vermittelst hoehgradiger Wärmeeinwirkungen ihre rasche Quellfähigkeit eingebüsst haben.