AT78470B - Verfahren zur Behandlung von Kleie und Futtermehlen. - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Kleie und Futtermehlen.

Info

Publication number
AT78470B
AT78470B AT78470DA AT78470B AT 78470 B AT78470 B AT 78470B AT 78470D A AT78470D A AT 78470DA AT 78470 B AT78470 B AT 78470B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
bran
treating
meal
grinding
fodder meal
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Oswald Hartl
Original Assignee
Oswald Hartl
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Oswald Hartl filed Critical Oswald Hartl
Application granted granted Critical
Publication of AT78470B publication Critical patent/AT78470B/de

Links

Landscapes

  • Fodder In General (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Behandlung von Kleie und   Futtermehlen.   



    Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Kleie und Futtermehlen bzw. Hintermehlen, um sie auf dem Wege der trockenen Vermahlung zur Vollkornbrotbereitung geeignet zu machen. Bekanntlich besitzen die Kleie und die unter dem Namen   
 EMI1.1 
 Mengenverhältnisse dieser Bestandteile sind bei diesen Materialien viel günstiger, als beispielsweise bei dem feinen weissen und stärkehaltigen Mehl. Aus dieser Erkenntnis heraus ist man bestrebt gewesen, durch verschiedene Methoden diese Produkte der Ernährung dienstbar zu machen, und zwar hauptsächlich dadurch,   dass   man sie zur Brotbereitung heranzuziehen suchte. Es hat sich 
 EMI1.2 
 wie es beim feinen, weissen Mehl der Fall ist.

   Die Untersuchungen Finklers haben gezeigt, dass der Grund dieser schlechten Ausnutzung des Eiweisses in der Tatsache begründet ist, dass die   Protemstoffe   der Kleie und des   Futtermehles   nicht freiligen, sondern von Zellulosewänden eingeschlossen Hind. Es sind dies insbesondere die unter dem Mikroskop gut sichtbaren charak-   teristischen Kleberzellschichten   des Getreidekornes. 



   Nach dem   bekannten Finklerschen Verfahren wird   die Aufgabe, diese wertvollen Nähr- 
 EMI1.3 
   füllung   der   Proteïnstoffe zerrissen wird,   oder dass die   KleberzeUenschicbt   von der äusseren Samen-   schale des Kornes losgetöst wird. Auf   diese Weise kann eine gute Verdaulichkeit der Eiweissstoffe erzielt werden. Technisch wird das   Finklersche   Verfahren in der Weise durchgeführt, dass die Kleie auf nassem Wege vermahlen oder dass hei der   Vermahlung   auf trockenem Wege besondere Bestandteile zugesetzt werden, die   eine Zerreissung   der Zellwände bewirken.

   Mit anderen Worten, das   Finklersche Verfahren hesteht   in einem mechanischen Zerkleinerungsverfahren, welches entweder durch Zusatz von Flüssigkeit oder von harten. spröden Substanzen ausgeführt wird,   wodurch die Zellen   und Zellwände des Getreides und der Früchte zerdrückt und zerrieben werden und eine Entleerung der Zellen von den Nährstoffen ermöglicht wird.   E3   sind auch noch 
 EMI1.4 
   gelöst wird, 30 das   Kleieeiweiss verdaulicher zu machen, z. B. das Verfahren von   Schlüter,   der die Kleie einteigt und den erhaltenen Brei unter hohem Druck im Autoklaven erhitzt. 



   Die vorliegende Erfindung bezweckt auch eine Nutzbarmachung der Kleie und dunklen Mehlsorten zu   Brotzwecken unter gleichzeitiger   Lösung des Problems, diese stark   eiweisshaltigen     Materialien   besser der Verdauung zugänglich zu machen. 
 EMI1.5 
 110"C gebracht und dieser Temperatur solange ausgesetzt wird, bis der natürliche Feuchtigkeitsgehalt nahezu   völlig   entwichen ist, worauf das so vorbehandelte Produkt   einer T'rockenver-   
 EMI1.6 
 schale freigelegt, wodurch ein verdauliches und zur Brotbereitung besser verwendbares Mahlprodukt entsteht.

   Es scheint dabei vorteilhaft zu sein, die zu ver mahlende Kleie möglichst rasch der Temperatur von 105 bis   110 0 C auszusetzen und   sie nicht etwa langsam auf diese Temperatur 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 mahlung in einen heissen Erhitzung-, bzw. Trockenapparat gebracht wird, dessen Temperatur bereits auf eine Hitze von   105   bis   11000   gebracht ist, oder dass die Kleie mit heisser Luft von   ia gleilhen Temperatur   behandelt wird.

   Durch die Berührung an den heissen Wandungen des Heizapparates oder durch die Behandlung mit heisser Luft wird die Kleie dann möglichst rasch   ej tützt.   Durch die rasche Erhitzung und den gleichzeitigen Feuchtigkeitsaustritt aus der Kleie   findet offenbar   eine Sprengung und ein intensives Sprödewerden der Zelluloseschicht statt, so dass bei der nachfolgenden Vermahlung ein leichtes Zerbrechen der Zellulosesubstanz der Kleie und ein Offnen der Zellen eintritt. Wahrscheinlich dehnt sich das Zelleiweiss bei rascher Einwirkung von hohen Temperaturen in stärkerem Masse aus als die Zellwände und bewirkt dadurch, wenn auch nicht eine komplette Sprengung, so doch eine starke Lockerung des Zellgewebes, die noch durch den gleichzeitigen Austritt des Wassers bei dieser Temperatur befördert wird. 



  Die nun auf das Erhitzen und Trocknen folgende Vermahlung hat eine leichte Arbeit in dem Zerstören des Zellgewebekomplexes. Jedenfalls wird auch durch diese geschilderte Arbeitsweise des Erhitzens vor dem Vermahlen auch der Zusammenhang der einzelnen Gewebeschichten gelockert, so dass auch durch die auf die Erhitzung folgende Vermahlung eine Loslösung der Schichten voneinander erfolgt. Das aus dem geschilderten Prozess hervorgehende Mahlprodukt hat, wenn es dem entsprechenden   Quantum Weissmehl   beigefügt und zu Brot verbacken wird, eine viel höhere Verdaulichkeit, als wenn die Kleie im gewöhnlichen Zustand oder nur auf   gewöhn-   
 EMI2.2 
 oder besser Trockenapparaten auf die oben angegebenen Temperaturen erhitzen ; die Erhitzungdauer richtet sich nach dem entsprechenden Wassergehalt der Kleie.

   Es ist womöglich solange zu erhitzen, dass die Kleie soviel als   möglich   ihren natürlichen Feuchtigkeitsgehalt verliert. Die durch das Erhitzen hervorgerufene Aromabiidung ist in dem geringen Masse nicht unerwünscht und kann, wenn erforderlich, noch dadurch verstärkt werden, dass man die Kleie vor dem Er. hitzen mit Wasser besprengt. Dieses Wasser verursacht eine Dextrinierung der in der Kleie enthaltenen Stärke und befördert eine stärkere Röstaromabildung. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Behandlung von Kleie und   Futtermehlen,   um sie auf dem Wege der   Trockenvermahlung   zur Vollkornbrotbereitung geeignet zu machen, dadurch gekennzeichnet. dass sie rasch erhitzt und solange getrocknet werden, bis ein nahezu völliges Entweichen des 
 EMI2.3 
 unterworfen werden.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mahlgut rasch auf eine Temperatur von 105 bis 110 C erhitzt wird.
    3. Ausführungsform des Verfahrens gemäss Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass EMI2.4
AT78470D 1913-12-22 1914-12-11 Verfahren zur Behandlung von Kleie und Futtermehlen. AT78470B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE78470X 1913-12-22

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT78470B true AT78470B (de) 1919-09-25

Family

ID=5638231

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT78470D AT78470B (de) 1913-12-22 1914-12-11 Verfahren zur Behandlung von Kleie und Futtermehlen.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT78470B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2006133579A1 (de) * 2005-06-17 2006-12-21 Bühler AG Verfahren zur verarbeitung von kleie

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2006133579A1 (de) * 2005-06-17 2006-12-21 Bühler AG Verfahren zur verarbeitung von kleie

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3050466C2 (de)
AT78470B (de) Verfahren zur Behandlung von Kleie und Futtermehlen.
DE2344281C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines freifließenden Pulvers auf Basis eines fructosereichen Zuckergemisches mit einem Protein
EP0143308B1 (de) Durch Einbringen in heisses Wasser unverzüglich in den essfertigen Zustand überführbares Trockenprodukt auf Stärkebasis für die Zubereitung von Klössen
DE1266117B (de) Verfahren zur Herstellung eines Kartoffel-Trockenproduktes
DE677997C (de) Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln oder Zusatzmitteln zu diaetetischen Naehrmitteln
DE536017C (de) Verfahren zum Herstellen eines Futtermittels in gepresster Form aus Gruenfutter
AT38834B (de) Verfahren, möglichst sämtliche Nährstoffe der Getreide-, Hülsen- und anderer Samenfrüchte der Verdauung zugänglich zu machen.
AT141362B (de) Verfahren zur Verbesserung und Veredelung von fettarmen bzw. fettfreien cellulosehaltigen Lebensmitteln.
AT69527B (de) Verfahren zur Überführung von pulver-, klumpen- oder teigförmiger Stärke und stärkehaltigen Stoffen oder dgl. in Körnerform.
DE536018C (de) Verfahren zum Herstellen von Trockenfutter aus gruenen Pflanzenteilen
AT91708B (de) Verfahren zur Herstellung von Nahrungs- oder Futtermitteln aus zellulosehaltigen Pflanzenteilen.
AT62958B (de) Verfahren zur Vorbereitung der Kleien, um sie für die Bereitung von Brot aus der Gesamtheit der Kornbestandteile geeignet zu machen.
DE320117C (de) Verfahren zur Herstellung eines Trockenfutters in Flockenform
DE205374C (de)
DE734376C (de) Verfahren zur Herstellung von gebraeuntem Mehl
DE1152299B (de) Verfahren zur Behandlung von pulverfoermigen oder koernigen Nahrungs- oder Genussmitteln
AT151672B (de) Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels.
AT118622B (de) Verfahren zur Herstellung von Grünpflanzenbrei und Konservierung desselben.
AT158264B (de) Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln oder Zusatzmitteln zu diätetischen Nährmitteln durch Säurebehandlung von Cellulose.
AT108407B (de) Verfahren zur Herstellung von Briketts.
DE658146C (de) Verfahren zur Herstellung von Trockenkartoffeln
DE1019542B (de) Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Tierkoerpern
DE644606C (de) Verfahren zur Herstellung eines lagerfaehigen Kaffee-Ersatzproduktes aus Getreide
DE354493C (de) Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels