DE677997C - Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln oder Zusatzmitteln zu diaetetischen Naehrmitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln oder Zusatzmitteln zu diaetetischen Naehrmitteln

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DE677997C DEH144426D DEH0144426D DE677997C DE 677997 C DE677997 C DE 677997C DE H144426 D DEH144426 D DE H144426D DE H0144426 D DEH0144426 D DE H0144426D DE 677997 C DE677997 C DE 677997C
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/30Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms
    • A23K10/32Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms from hydrolysates of wood or straw

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln oder Zusatzmitteln zu diätetischen Nährmitteln Seit langem ist bekannt, daß Cellulose ein für viele Tiergattungen hochverdaulicher Nährstoff ist.
  • Jedoch kann die in natürlichen Futtermitteln, wie Heu, Stroh usw., enthaltene Cellulose stets nur in beschränktem Umfang verdaut werden, weil sie durch sogen.annte inkrustierende Substanzen (Lignin usw.) der Einwirkung der tierischen Verdauungsmittel mehr oder weniger weitgehend entzogen wird.
  • In noch höherem Maße als für die sogenannten Raubfuttermittel gilt dies für Hölzer, die trotz. beträchtlicher Gehalte an Cellulose überhaupt keinen bzw. keinen nennenswerten Nährweit besitzen.
  • Nun kann ,aber nach verschiedenen bekannten Verfahren, wie sie zum Teil in den Zellstoffabriken angewendet werden, die z. B. in Fichtenholz enthaltene Cellulose von den inkrustierenden Substanzen wie auch von den sonstigen Holzbestandteilen fast vollkommen befreit, mithin als praktisch reines Produkt gewonnen werden.
  • Solche reine Holzcellulose kommt aber als Futtermittel nicht .in Betracht, weil ihre Fasern auch nach weitgehender Zerkleinerung miteinander verfilzen und nassem Papier ähnliche bzw. pappenartige Massen bilden, die von den Tieren nicht angenommen werden. Erzwungener Verzehr führt zu Verdauungsstörungen schwerster Art.
  • Es ist bekannt, daß man Cellulose durch Behandlung mit Säuren in strukturlose, leicht mahlbare Produkte (Hydrocellulosen) umwandeln kann; jedoch werden solche von Tieren nur unvollkommen verdaut und sind daher als Futtermittel ungeeignet. .
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln oder Zusatzmitteln für diätetische Nährmittel ,aus Cellulose durch Beseitigung ihrer Faserstruktur, wodurch ein in großen Mengen verzehrbares, jedoch in seiner Verdaulichkeit bei Tieren nicht merklich beeinträchtigtes Produkt erhalten wird. Nach dem Verfahren wird Cellulose, insbesondere Holzcellulose, die von ihren Inkrusten weitgehend befreit, jedoch in ihrer natürlichen Struktur unverändert geblieben ist, während einer Zeitdauer von etwa 6o bis 9o Minuten bei Temperaturen von etwa 75 bis 8o° C so lange einer Behandlung mit etwa 2%iger wäßriger Salzsäurelösung unterzogen, bis die Cellulosefäsern in feuchtem Zustand zerreibbar geworden sind. An Stelle der genannten Behandlung der Cellulose mit 2%iger Salzsäurelösung kann auch eine andere, äquivalente Säurebehandlung mit dem gleichen Ergebnis erfolgen. Danach werden die ausgewaschenen Cellulosefasern feucht in Scheibenmühlen o. dgl. zerrieben; die so erhaltenen Massen können dann nach Bedarf entwässert oder getrocknet und schließlich, gegebenenfalls unter Zusatz von Stärkemehl, Zucker o. dgl.. weitervermahlen oder mit Melasse vermischt werden.
  • Es wurde nämlich erkannt,. daß die Säurebehandlung zwar nicht bis zum vollständigen Zerfall der Cellulosefasern durchgeführt werden darf, daß aber die Fasern schon eine Zeitlang vorher derart mürbe und brüchig werden, daß sie nach Auswaschung und Trocknung in entsprechend scharf wirkenden Mahlvorrichtungen wenn auch nicht vollständig, ?so doch in einem für den vorliegenden Zweck genügenden Maße zerrieben werden können.
  • Weiter wurde erfindungsgemäß festgestellt, daß schon durch verhältnismäßig sehr kurze Berührung mit Mineralsäuren, besonders heißen, verdünnten Säuren, die Ce.llulose in einen eigentümlichen, durch Einweichen in Wasser nicht erreichbaren Quellungszustand gerät, der z. B. in Scheibenmühlen eine fast vollständige Zerreibung ihrer Fasern ermöglicht. Beispielsweise genügt als Äquivalent der bereits erwähnten Behandlungsart ein nur 6o Sekunden langes Verweilen der Cellulose in siedender 6%iger Salzsäure, um die genannte Wirkung zu erzielen. Das Produkt verhält sich chemisch in jeder Beziehung wie das Ausgangsmaterial und nicht wie Abbau-oder Reversionsprodukte der Cellulose.
  • Eine in der beschriebenen Weise mit Säuren behandelte Cellulose wird nach Zerreibung ihrer Fasern sowohl von Wiederkäuern als auch von Schweinen nicht nur in bedeutenden Mengen gefressen, sondern auch genau so vollkommen verdaut wie reiner, mit Säure nicht in Berührung gebrachter Natronstrohzellstoff, so daß diese Behändlungsweise erst zu einem tatsächlich einwandfreien erfindungsgemäßen Erfolg führt.
  • Um die erfindungsgemäße Wirkung zu er- ' zielen, kann man die Berührung der Cellulose mit siedender 6%iger Salzsäure von, wie angegeben, 6o Sekunden sogar auf diejenige Zeit (weniger als io Sekunden) abkürzen, die notwendig ist, um den Stoff vollständig zu durchtränken, wenn anschließend eine Neutralisation der aufgesogenen Säure mit Sodalösung vorgenommen wird. Demzufolge wird durch den Neutralisationsvorgang das Entstehen des die Zerreiblichkeit der Cellulosefasern ermöglichenden Quellungszustands unterstützt.
  • Eine erfindungsgemäß mit Säure behandelte Cellulose nimmt, sobald sie wieder trocken wird, einen dem trockenen Ausgangsinater:al sehr ähnlichen physikalischen Zustand an, der eine hinreichende Zerstörung der Fasern durch mechanische Mittel ausschließt. Allerdings kann eine einmal mit Säure. behandelte Cellulose durch Einweichen in # Wasser leicht wieder in den die Zerreib-.lichkeit der Fasern ermöglichenden Quellungszustand gebracht werden.
  • Es ist daher ein wesentliches Merkmal des Verfahrens der vorliegenden Erfindung, daß zur Erzielung bester Ergebnisse die mechanische Zerreibung der Cellulosefasern in einem durch die Säurebehandlung bewirkten bzw. ermöglichten Quellungszustand, also feucht vorgenommen wird: Wie schon angegeben, werden bei Verwendung siedender 6o/oiger Salzsäure die Cellulosefasern bereits nach 6o Sekunden in feuchtem Zustand zerreibbar. Da prozentual wesentliche Überschreitungen dieser Zeit die Verdaulichkeit des Materials, wie festgestellt worden ist, vermindern, wird man für den praktischen Fabrikationsbetrieb ein passendes Äquivalent der .angegebenen Säurebehandlung wählen. Man wird entweder die Konzentration oder die Einwirkungstemperatur der Säure oder beides herabsetzen, um auf diese Weise zu einer erheblich längeren Behandlungsdauer zu gelangen, die besser kontrolliert und mit kleineren prozentualen Fehlern eingehalten werden kann, besonders wenn es sich uni die Aufbereitung großer Stoffmassen handelt.
  • Die Möglichkeit dazu ergibt sich aus den folgenden Beziehungen: Die zur Herbeiführung des erfindungsgemäßen Quellungszustands der Cellulose notwendige Einwirkungsdauer der Säure ist umgekehrt proportional a) bei gleicher Temperatur dem Normalitätsgrad der Säure, wobei die Art der Säure, soweit es sich um Mineralsäuren handelt, gleichgültig ist; b) bei gleichem Normalitätsgrad der Säure den u-ten Potenzen einer zwischen i, io und i, 12 liegenden Zahl, wenn für n die jeweiligen Temperaturunterschiede in Celsiusgraden mit entsprechenden Vorzeichen eingesetzt werden.
  • Verwendet man also statt einer 6o,1oigen (=1,65fach normalen) eine a o;öige (=o, 5 5fach normale) Salzsäure, so erhöht sich die bei ioo" C erforderliche Behandlungsdauer von 6o auf 18o Sekunden. Wird außerdem die Temperatur von ioo° C auf 75 -'C herabgesetzt, so verlängert sich die Behandlungsdauer nochmals, und zwar um das 1,1 z°-" = 17fache, also :auf 51 Minuten.
  • Dieses gilt für den Laboratoriumsversuch mit Fichtensulfitzellstoff in Pappenform. Beim Arbeiten im Großbetrieb muß die Behandlungsdauer zur Erzielung der gleichen Wirkung länger bemessen werden, weil bei dem notwendigerweise schnellen Einfüllen der Zellstoffmassen in die 75°C heiße 2%ige Salzsäure i. eine mindestens vorübergehende Herabsetzung der Flüssigkeitstemperatur um io bis 15° C eintritt, 2. die Säure durch das in lufttrockenem Stoff enthaltene Wasser verdünnt wird. Demgemäß liegt z. B. im i-cbm-Kocher beim Arbeiten mit 2%iger Salzsäure (Konzentration vor dem Einfüllen der Cellul.ose) bei 75°C (Anfangs- und Endtemperatur) die erforderliche Dauer der Säurebehandlung nicht bei 51, sondern, wie bereits erwähnt, zwischen, 6o und 9o Minuten.
  • Weiterhin können Abweichungen der im Einzelfall tatsächlich erforderlichen Behandlungszeiten von den angegebenen Richtzahlen auch durch die spezielle Beschaffenheit des zu verarbeitenden Materials bedingt werden. So gelangt mechanisch stark aufgelockerte Cellulose, z. B. Zellstoffwatte, schneller in den gewünschten Quellungszustand als dicke, hartgetrocknete Zellstoffpappe.
  • Wesentlich ist deshalb die Kontrolle der Säurewirkungen durch Vermahlungsversuche, die mit schnell ausgewaschenen Stoffproben während des Verlaufs der Säurebehandlung durchgeführt werden.
  • Ausführungsbeispiel Technisch reine, in kleine Stücke geschnittene Holzcellulose wird unter häufigem Umrühren der Einwirkung einer 75 bis 8o' C heißen 2%igen Salzsäure unterworfen. Nach Ablauf von etwa 5o Minuten werden dem in Behandlung befindlichen Material in Abständen von einigen Minuten Proben entnommen, schnell ausgewaschen und mit Wassergehalten von zweckmäßig 5o bis 75% Mahlungsversuchen unterzogen so lange, bis die Cellulosefasern sich ,als zerr eibbar erweisen, eine Wirkung, die, ziemlich plötzlich, unter den hier gewählten Bedingungen in der Regel nach 6o bis 9o Minuten dauernder Säureeinwirkung eintritt. Sobald dieses der Fall ist, wird der Stoff möglichst schnell mit kaltem Wasser gl-iindlich ausgewaschen, teilweise entwässert und mit einem Wassergenalt von 7.B. 5o bis 75% in einer Scheibenmühle zerrieben. Das dabei entstehende, gequollenem Weizengrieß ähnliche Produkt kann in gewöhnlicher Weise getrocknet oder durch Pressen weiterentwässert und zu brikettartigen Blocks oder ölkuchenförmigen Platten gepreßt werden. Gemäß der Erfindung hergestellte Cellulosepräparate sind infolge ihrer hohen Verdaulichkeit und ihres relativ großen Flüssigkeitsaufsaugungsvermögens hervorragend als Melasseträger geeignet.
  • Bei der Verwendung von Cellulosepräparaten zur- Herstellung diätetischer Nährmittel spielen die bei Wiederkäuern und Schweinen sichergestellten Ver@laulichkeitsverhältnisse insofern keine maßgebliche Rolle, als Cellulose vom Menschen meist nur in geringem Umfang verdaut wird, gleichgültig, ob eine kürzere öder längere Säurebehandlung des Materials stattgefunden hat.
  • Jedoch sind Cellulosepräparate, wie schon bekannt, sehr geeignet, um Stärkemehle und andere konzentrierte Nährstoffe, bei- deren Verzehr Sättigung oft nur durch Aufnahme von größeren Überschüssen an verdaulichen Nährstoffen erreicht werden kann, zwecks Herstellung für den menschlichen Genuß bestimmter diätetischer Nährmittel gewissermaßen zu verdünnen.
  • Cellulosepräparate können also dazu benutzt werden, um bei diätetischen Nährmitteln verschiedenster Art Nährwerte und sättigende Wirkungen nach Wunsch ,aufeinander abzustimmen, also deren Verhältnis unter Anpassung-.an individuell verschiedenen Nährstoffbedarf und unterschiedliche Sättigungsansprüche in jedem Fall derart zu korrigieren, daß auch bei beschränkter Aufnahme von verdaulichen Nährstoffen das Sättigungsgefühl nicht entbehrt zu werden braucht.
  • In der Einleitung ist schon darauf hingewiesen worden, daß reine Holzcellulose infolge ihrer Faserstruktur, die durch mechanische Mittel allein nicht beseitigt werden kann, nicht verzehrfähig ist, jedenfalls nicht in größeren Mengen.
  • Aber auch die faserfreien Produkte, die durch eingreifende Säurebehandlung von Cellulose gewonnen werden können (Hydrocellulosen ), sind als Bestandteile für diätetische Nährmittel nicht verwendbar.
  • Cellulosepräparate, die als Zusatzmittel für diätetische Nährmittel geeignet sein sollen, dürfen nämlich nicht die Eigenschaft besitzen, in Wasser über einem gewollten mechanisch herbeigeführten Feinheitsgrad zu zerfallen. Diese Bedingung wird durch erfindungsgemäß hergestellte Cellulosemehle erfüllt.
  • Ausführungsbeispiel (Fortsetzung) Um für Verfütterung an landwirtschaftliche Nutztiere fertig aufbereitete Cellulosemehle als Zusatzmittel für diätetische Nährmittel noch geeigneter und besser zubereitungsfähig zu machen, wird das lufttrockene Material in Schlagkreuzmühlen, Kugelmühlen- o. dgl. weitervermahlen, bis der Feinheitsgrad etwa von griffigem Weizenmehl erreicht ist; dabei kann durch Zusatz geringer Mengen von Weizenmehl, Zucker o. dgl. der Wirkungsgrad des Mahlvorgangs, besonders in Kugelmühlen, bedeutend erhöht werden.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRLCHR: r. Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln oder Zusatzmitteln zu diätetischen Nährmitteln durch Säurebehandlung von Cellulose, dadurch gekennzeichnet, daß Cellulose, insbesondere Holzcellulose, die von ihren - Inkrusten weitgehend befreit, jedoch in ihrer natürlichen Struktur unverändert geblieben ist, während einer Zeitdauer von etwa 6o bis go Minuten bei Temperaturen von etwa 75 bis 8o° C so lange einer Behandlung mit etwa zojoiger wässeriger Salzsäurelösung oder einer äquivalenten Säurebehandlung unterzogen wird, bis die Cellulosefasern in feuchtem Zustand zerreibbar geworden sind, worauf die gegebenenfalls neutralisierten und ausgewaschenen Cellulosefasern feucht in Scheibenmühlen o. dgl. zerrieben werden. z. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltene Masse nach Abtrennung der Feuchtigkeit oder nach Trocknung, gegebenenfalls unter Zusatzvon Stärkemehl, Zucker o. dk1., weitervermahlen oder mit Melasse vermischt wird.
DEH144426D 1935-07-24 1935-07-24 Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln oder Zusatzmitteln zu diaetetischen Naehrmitteln Expired DE677997C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE744258C (de) * 1940-10-06 1944-01-13 Hermann Streintz Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln oder Zusatzmitteln zu diaetetischen Naehrmitteln
DE744656C (de) * 1941-03-07 1944-01-22 C F Guenther & Co Verfahren zur Herstellung von cellulosehaltigen Futtermitteln
DE1024340B (de) * 1953-07-25 1958-02-13 Waldhof Zellstoff Fab Verfahren zur Herstellung von Zellstoffpulver in einer Kugelmuehle

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1024340B (de) * 1953-07-25 1958-02-13 Waldhof Zellstoff Fab Verfahren zur Herstellung von Zellstoffpulver in einer Kugelmuehle

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