DE693208C

DE693208C - Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Backmehl aus Getreide oder anderen Samenkoernern

Info

Publication number: DE693208C
Application number: DE1938P0077438
Authority: DE
Inventors: Hans Petersen
Original assignee: MUNKE MOLLE AS
Current assignee: MUNKE MOLLE AS
Priority date: 1937-06-16
Filing date: 1938-06-14
Publication date: 1940-07-04

Description

Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Backmehl aus Getreide oder anderen Samenkörnern Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur unmittelbären Gewinnung von Backmehl aus eingeweichtem Getreide oder anderen Samenkörnern.
Es ist bereits bekannt, den Mehlkörper aus Getreide u.,dgl. ohne Mahlung- dadurch zu gewinnen, daß man die Körner einer Ei;nweichb:ehandlung unterzieht, um die Schale von dem Mehlkörper zu lösen und sie dann zu entfernen. Dabei geht ;aber die Endospermschicht, welche -die meisten Vitamine und die wichtigsten Salze ;enthält, mit. den Schalen verloren. -Es ist auch bereits vorgeschlagen, Vegetabiliien, insbesondere Kartoffeln; zu kochen und dann zusammen mit dem Kochwasser durch Siebe hiüidurchzupressen, um die Schalen zu ,entfernen, worauf die,erhaltene flüssige Masse in einem heißen Luftstrom zerstäubt und getrocknet wird. Hierbei wird zwar Bein mehlartiges Gebilde erzeugt, das wohl eine gewisse Menge der unter der Schale befindlichen Mineralsalze enthält, .aber die Vitamine sind @dürch das Kochen zum. größten Teil zerstört worden. Diese Mängel werden. gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, )daß die eingeweichten Körner zu seiner weichen Masse, z. B. einer Paste oder Pülpie, verarbeitet werden, ohne daß die Schalenteilchen in gleichem. Maße wie die anderen Teile der Rohstoffe fein zerteilt werden und daß diese weiche Masse unter Anwendung eines heißen Luftstromes zerstäubt wird.
Auf diese Weise wird ein Backmehl aus dem kalt oder wenig erwärmt eingeweichten-' Getreide oder anderen Samenkörnern gewonnen, bei dem,die Vitamine und die unter der Schale befindlichen Mineralsalze im Mehl erhalten bleiben.
Damit wird auch der Mahlertrag gesteigert und die Backeigenschaft des Mehles -erheblich verbessert.
Das Verfahren wird in der Weise ausgeführt, daß ,die Getreide- oder Samenkörner ganz adergrob geschrotet ;durch Einweichen in eine weiche Masse, z. B. Paste oder Pülpe, umgewandelt werden, ohne daß die Schalenteilchen im gleichen Maße wie die Stärke-und Glutenteilchen dabei fein verteilt werden. Diese weiche Masse wird dann unter Anwendung eines heißen Luftstromes zerstäubt. Die hierbei in dem erzeug't'en Pulver vorhandenen Flocken und gröberen Schalenteilchen könneu durch nachfolgendes Sieben abgetrennt und gesondert gewonnen werden.
Um ein gleichmäßiges und feineres Mehl zu erzielen, ist @es zweckmäßig, vor der Zerstäubong der weichen Masse diese zwecks Hoznagenisierung durch schmale Spalte zu pressen. Das gewonnene Mehl kann für sich allein verwendet werden. Man kann es auch mit gewöhnlichem gemahlenem Mehl mischen, um dessen Vitamingehalt zu verbessern.

Claims

1@@\TI:N!Ct\NSl'RÜCtlE: i. Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Backmehl ,aus ein eweichtein Getreide- oder anderen Samenkörnern, dadurch gekennzeichnet, daß die eingeweichten Körner zu einer weichen Masse; z. B. einer Paste oder Pülpe, verarbeitet werden, ohne daß die Schalenteilchen im gleichen Maße wie die anderen Teile der Rohstoffe dabei: fein zerteilt werden, und daß @diese weiche Masse unter Anwendung eines heißen Luftstromes zerstäubt wird.

2. Verfahren nach Anspruch i, ,dadurch gekennzeichnet, daß das gewonnene Pulver zwecks Entfernung von Flocken oder Schaleteilchen gesiebt wird.

3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die weiche Masse zwecks Homogenisierung durch schmale Spalte gepreßt wird, ehe sie zu Pulver zerstäubt wird. ¢. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Körner vor dem Einweichen grab vermahlen werden.