DE456387C

DE456387C - Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, vitaminreichen Futtermittels

Info

Publication number: DE456387C
Application number: DEG65562D
Authority: DE
Original assignee: PETER MARTIN WILLIAM GRELCK
Current assignee: PETER MARTIN WILLIAM GRELCK
Priority date: 1924-11-05
Filing date: 1925-10-21
Publication date: 1928-02-21

Description

Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, vitaminreichen Futtermittels. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines dauerhaften, nicht verderbenden Futtermittels, wobei sich der Erfinder insbesondere die Aufgabe gestellt hat, ein Futtermittel zu gewinnen, in welchem die lebenswichtigen Ergänzungsnährstoffe, in erster Linie die Vitamine und auch, aber für den erstrebten Zwecke weniger wichtig, das neu gebildete Eiweiß, ihre volle Wirkung entwickeln. Diese Aufgabestellung beruht auf der in Fachkreisen immer mehr verbreiteten Erkenntnis, daß gerade die Erhaltung der Vitamine im Futtermittel als besonders wichtig anzusehen ist.
Diese Aufgabe wird nun erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man bis zur Entfaltung der Blätter gekeimtes Getreide der Verzuckerung unterwirft, sodann die von der Flüssigkeit abgetrennten Rückstände zerkleinert und der so gewonnenen, in halbfestem Zustande befindlichen Masse ein Konservierungsmittel, zweckmäßig in Form von Prozent Milchsäure, zusetzt.
Im Gegensatz zu bekannten Verfahren, welche die Haltbarmachung eines Futtermittels erstreben, dabei aber die Vitamine zerstören, wird also bei dem neuen Verfahren nicht nur die Zerstörung der Vitamine vermieden, sondern sie werden gerade ohne besondere Rücksicht auf andere Nährstoffe entwickelt und erhalten.
Zur Herstellung des Futtermittels können die verschiedensten Getreidearten verwendet werden, z. B. Gerste, Weizen, Hafer und ungeschälter Vollreis. Im nachstehenden ist ein Verfahren zur Herstellung eines dauerhaften Futtermittels aus Gerste beschrieben. 5oo kg Gerste werden in Wasser während einer Zeit von etwa ..8 bis 6o Stunden eingeweicht, hierauf in der bei der Malzfabrikation bekannten Weise ausgebreitet und zum Keimen gebracht. Wenn die Wurzeln und Blätter sich derart entwickelt haben, daß der Kern der Getreidekörner weich ist und leicht zwischen den Fingern zerrieben werden kann, hat sich eine genügende Menge Diastase gebildet. Das gekeimte Getreide wird alsdann zerquetscht und in 85oo kg Wasser eingeweicht. Die so erhaltene Masse wird auf eine Temperatur von 57° bis 7r° C gebracht und auf dieser Temperatur erhalten, bis die Diastase in dem gekeimten -Getreide die Stärkebestandteile in Malzzucker umgewandelt hat. Die Beendigung der Umwandlung der Stärke in Malzzucker kann in irgendeiner bekannten Weise, z. B. durch die Jodprüfung, festgestellt werden. Die Flüssigkeit enthält jetzt annähernd 4 Prozent Malzzucker.
Die Gefäße, in welchen die Umwandlung in Malzzucker vor sich geht, sind vorzugsweise mit einem Sieb oder einem doppelten Boden versehen, so daß nach beendigter Umwandlung der Stärke in Malzzucker-die Flüssigmkeit abgezogen werden kann und irr den Gefäßen lediglich die halbfesten Anteile, wie Körnerhüllen und Keime, verbleiben. Diese werden in Reibungsmühlen gebracht, in welchen sie zu einem möglichst feinen Brei verarbeitet werden. Der so gewonnenen Masse wird nun als Konservierungsmittel Milchsäure hinzugesetzt. Zur Konservierung genügen ungefähr 4 bis 6 Prozent Milchsäure.
Das so erhaltene Futtermittel ist halbflüssig. Seine etwa 30 Prozent betragende feste Masse enthält neben den äußeren und den gröberen, nahrhaften Teilen der Körner die Wurzel- und Blattkeime.
Der Malzzucker, welcher in der aus den Gefäßen abgezogenen Flüssigkeit enthalten ist, kann in irgendeiner beliebigen Weise in Milchsäure umgewandelt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, vitaminreichen Futtermittels, dadurch gekennzeichnet, daß man bis zur Entfaltung der Blätter gekeimtes Getreide der Verzuckerung unterwirft, sodann die von der Flüssigkeit abgetrennten Rückstände zerkleinert und der so gewonnenen, in halbfestem Zustande befindlichen Masse ein Konservierungsmittel, zweckmäßig in Form von 4 Prozent Milchsäure, zusetzt.