DE637501C - Verfahren zur Nachbehandlung geweichter, gegebenenfalls vorgekeimter und wieder getrockneter Gerste - Google Patents
Verfahren zur Nachbehandlung geweichter, gegebenenfalls vorgekeimter und wieder getrockneter GersteInfo
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Description
- Verfahren zur Nachbehandlung geweichter, gegebenenfalls vorgekeimter und wieder getrockneter Gerste Nlan hat schon versucht, für Brauereizwecke Dauererzeugnisse, welche sich ohne Veränderung aufbewahren lassen, herzustellen. um durch sie das Grünmalz zu ersetzen, das nicht aufbewahrungsfähig ist. Zu diesem Zweck hat man vorgeschlagen, das vorher gemahlene Grünmalz mit Lösungen zu vermischen, welche aus pflanzlichen oder tierischen Stoffen hergestellt werden und Mineralsalze, wie z. B. Phosphate, Nitrate und Alkalisulfate, enthalten. -Die Verwendung von Mineralsalzen ist auch schon in einfacherer Form, d. h. mit Ausschluß von pflanzlichen und tierischen Stoffen, vorgeschlagen worden, und zwar hat man hierbei Calciumchlorid gewählt, das die physiologisch wirksamen Stoffe in Freiheit setzen soll, die in dem Rohstoff enthalten sind.
- Um Kaffee-Ersatzmittel herzustellen, hat man auch schon vorgeschlagen, Weizenkörner bis zur beginnenden Keimurig zu befeuchten, dann vollständig zu weichen, sie dann in dichte Behälter zu bringen und sie hier mehrere Stunden auf einer Temperatur über iooo zu belassen, sie dann zu trocknen und schließlich zu rösten, um sie zu verzuckern.
- Es wurde nun gefunden, daß die Verwendung bestimmter Salze, nämlich solcher, «-elche hydrolysierbar sind und Weichmachungseigenschaften besitzen, und vor allem des Aluminiumchlorids, einen erheblichen Fortschritt der Technik herbeiführt, und zwar in dem Sinne, däß derartige Salze die Durchführung der ersten Stufen der Umsetzung der löslich gewordenen Stärke bei der Gerste selbst ermöglichen, nämlich durch die durch Hydrolyse in Freiheit gesetzte Säure, welche die in der Gerste enthaltene Stärke löslich macht, so daß durch die Verwendung der so erhaltenen Erzeugnisse die Brauzeit abgekürzt und eine wesentliche Ersparnis erzielt wird. Wenn dann nach der Umsetzung die Gerste in bekannter Weise gequetscht oder gewalzt und getrocknet wird, so erhält man Flocken, die leicht zu handhaben und zu transportieren sind, sich ferner vollständig umveränderlich aufbewahren lassen und infolge der Auswalzung eine große Angriffsfläche bei den Braumaßnahmen bieten. Außerdem ist ihr Kern so zerrissen, daß das dem Keimling gegenüberliegende Ende des Kornes - ein sehr schwer v erzuckerbarer Teil - sich jetzt so leicht wie der übrige Teil verzuckern läßt.
- Die Erzeugnisse, welche erfindungsgemäß hergestellt werden können und keine Rohgerste mehr darstellen, zerfallen in zwei Arten, nämlich in die Erzeugnisse, die aus vorgekeimten Gersten erhalten werden und in die Erzeugnisse, die aus nicht vorgekeimten Gersten gewonnen werden: In beiden Fällen,. können sie-roh odergekocht. hergestellt w i^'ä den. Die nicht vorgekeimten rohen Gei produkte können in der Brauerei nur im Bräi--5 kessel, im Einweichbottich oder im Kocher ' benutzt werden. Die kurz vorgekeimten oder nicht vorgekeimten, aber gekochten und nach dem vorliegenden Verfahren behandelten Gerstenerzeugnisse können dagegen beim Brauen unmittelbar im Maischbottich benutzt werden.
- Um diese neuen Gerstenerzeugnisse herzustellen, wird in folgender Weise verfahren:. Nicht vorgekeimte rohe Gerstenprodukte.
- _ Die Gersten werden innerhalb 4.8 Stunden mehreren aufeinanderfolgenden Weichen bei 2o bis 22° mit Wasser unterworfen, dein je i o m3 2 g unterchlorigsaures Natrium zugesetzt worden ist. Dieses Einweichen hat den Zweck, die Gerste für die folgenden Verfahrensmaßnahmen vorzubereiten.
- Die Gerste wird dann in einer Trockenvorrichtung, wie sie beispielsweise in Müllereien benutzt wird, oder in einer anderen Vorrichtung getrocknet.
- Nach dem Trocknen wird die Gerste mit irgendeinem hydrolysierbaren Weichmachungsmittel behandelt, durch das das Zerquetschen und dann die Verzuckerung bei der Verwendung erleichtert wird. Zu diesem Zweck läßt man sie zweckmäßig in einer Aluminiumchloridlösung von 360 Be (io kg wasserfreies Aluminiumchlorid je 5oo kg Wasser) durchweichen. Diese Maßnahme kann durchgeführt werden, indem man die weichmachende Lösung in eine Vorrichtung mit einer Förderschnecke oder ähnliche Vorrichtung gibt und indem man dann die Gerste in dieser umlaufen läßt, und zwar fortschreitend und fortlaufend und vorzugsweise so, daß iooo kg Gerste i kg Aluminiumchloridlösung in sich aufnehmen. Man läßt dann die Gersten in Silos oder Speicherbehältern 9-4 Stunden weichen.
- Die Körner, welche genügend durchgeweicht worden sind, werden dann durch Vorrichtungen mit glatten-, sehr kräftigen Walzen breitgequetscht. Diese Ouetschwalzen sind so eingerichtet, daß durch sie Wasser hindurchgeschickt werden kann, welches als Kühlmittel dient. Das durch diese Quetschung erhaltene Produkt kann, nachdem es in warmer Luft eine Stunde lang getrocknet, worden ist, für den vorgesehenen Verwen-(lungszweck benutzt werden. 2. Kurz vorgekeimte oder nicht vorgekeimte und gekochte Gerstenerzeugnisse.
- ..._., a) Das Einweichen erfolgt wie oben be-
A _ieben. äg ). Nach diesem Einweichen läßt man das _,,-i im Bottich selbst keimen. ?r- C Nach einer Keimzeit von 24. Stunden - d) Die Gerste wird dann in den Kocher gebracht, welcher unter Luftzutritt oder unter Druck arbeitet; in diesem Kocher wird das Mischen mit dem Erweichungsmittel in dem gleichen Verhältnis vorgenommen, wie es oben angegeben worden ist.
- e) Die Körner werden dann, nachdem sie aus dem Kocher herausgenommen worden sind, auf die Ouetschwalzen gebracht, wie es oben erwähnt worden ist.
- f) Das erhaltene Erzeugnis wird dann in warmer Luft eine Stunde getrocknet.
- Das durch diese Behandlung erzielte Erzeugnis kann in der Brauerei und im besonderen unmittelbar im Maischbottich benutzt werden.
- Dieses Verfahren zur Vorbereitung von Gersten kann auch zur Vorbereitung von gekochter und gequetschter Gerste benutzt werden, ohne daß diese zuvor kurz gekeimt hat und gedarrt worden ist, und auch nach beiden Arbeitsweisen zu einer im Resultat gleichen Verarbeitung von geschälten Gersten.
- Es ist selbstverständlich, daß die Erfindung nicht auf die beschriebene Durchführungsform des Verfahrens beschränkt ist; vielmehr können an diesem Verfahren Abänderungen vorgenommen werden, ohne daß hierdurch der Rahmen der Erfindung verlassen wird..
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Nachbehandlung geweichter und wieder getrockneter Gerste, dadurch gekennzeichnet, daß die geweichte Gerste nach dem Trocknen nochmals in einer wässerigen Lösung hydrolysierbarer Salze, insbesondere Aluminiumchlorid, behandelt und dann in bekannter Weise gequetscht und getrocknet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die geweichte oder die geweichte und vorgekeimte Gerste in einer wässerigen Lösung hydrolysierbarer Salze, insbesondere Aluminiumchlorid, gekocht und dann in bekannter Weise gequetscht und getrocknet wird.
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DE (1) | DE637501C (de) |
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1934
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