DE2245858A1 - Verfahren zur behandlung von baurueckstaenden - Google Patents
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Description
Mario SARNO, Taranto,. Italien,
Ti» gJtU 59
Ti» gJtU 59
Verfahreil zur Behandlung von Braurückstanden,
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rückgewinnen und Beständigmachen
von Braurückständen, insbesondere von Malzproteinen (auch "Trouble" oder "Trüb" genannt)' und Nachgärabsatz
der Brauereien, um sie industriemnflig verwertbar zu machen, besonders
als Viehfutter.
Kurz gefaßt besteht das Bierbrauen in den verschiedenen Phasen
wesentlich darin, daß Gerstenmalz und der sogenannte Reisschrot der Einwirkung der Diastase unterzogen werdan, woraus eine Würae
entsteht, in der die Stärkestoffe verauckert werden.
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Nach der Verzuckerung wird die Würze durch Filterung von den KaiBrückständen, den Trebern, getrennt.
Bas Filtrat kommt in die Braupfanne, wo es mit Hopfen gekocht
wird. Durch den Einfluß des Kochens entsteht eine völlige Trennung der Iroteinstoffe und die Würze gelangt über den Hopfenfilter in das Kühlschiff, wo die Proteinstoffe durch Läuterung
getrennt werden·
Beim weiteren Arbeitszyklus kommt die Würze in einen Würzekühler,
der sie auf die optimale Temperatur für die Gärung bringt. Bann
wird die Würze mit Hefe in vorgewählter Menge versetzt und die Reaktion verwandelt den Extrakt in Alkohol und Kohlendioxid, d.h.
in Jungbier, welcher Vorgang sich über mehrere Tage bei*einer
streng kontrollierten Temperatur zwischen 5° C und 12° C ausdehnt.
1. Treber
2. Hopfenrückstände .
3. Trüb
4. Rachgärabeatzhefe.
Auch andere Ausgangsstoffe, wie z.B. keimendes Getreide, können
sur Vervendung gelangen, während Hafer nur seloen gemaischt
wird.
Erwähnenswert ist dabei die Tatsache, daß die Braurückstände -wenn keine Nachfrage seitens Interessenten vorliegt - abgeleitet
werden und zwei von ihnen, nämlich Treber und Nachgärabsatzhefe, in den meisten Brauereien sogar in die Abwasserkanäle abgeladen
werden. .
Babel ist das Schrifttum über die Verwertung dieser Rückstände
in der Behauptung einig, daß die Treber von den örtlichen Viehzüchtern gekauft und daß die ausgetrocknete Nachgärabaatzhefe an
die Hersteller von Arzneimitteln, Nährmitteln, Viehfutter usw. verkauft wird.
In der Tat werden Treber an Viehzuchtfarmen, und sogar noch triefnaß von der Würze, abgegeben, während die früher von den Bauern ,
als Streumittel und in der Düngergrube benutzten Hopfenrückstände als Nebenerzeugnis im Schwinden begriffen ist, nachdem anstelle
des Hopfens in steigendem Maß Extrakte verwendet werden.
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-y~ ■- ■
Dagegen werden Treber restlos in die Abwasserkanäle abgeladen und von der Nachgärabsatzhefe wird nur der Teil wieder benutzt,
der für den nächsten Gärvorgang benötigt wird, wobei der größte
Teil derselben ebenfalls zum Abwasser kommt.
Um Aspekte und Probleme besser zu klären, die mit dem Nachgärabsatz
zusammenhängen,, muß daran erinnert werden, daß das Brauen
auf.zwei biologischen Reaktionen beruhte die Keimung der
Gerste, die sich in Malz verwandelt" und die Gärung des Malzes,
die den Zücker in Alkohol verwandelt.
Die Gärung erreicht man durch Einführung der Hefe in die Gärgefäße
nach einer vorhergehenden Hefeprüfung, wobei sich die Hefe nach dem Umfüllen auf den Bottichböden absetzt oder als Kuchen
in der Filterpresse getrennt wird. Wie bereits erwähnt, wird ein Teil dieser Nachgärabsatzhefe sofort mit Kaltwasser Übergossen,
um sie für den nächsten Gärvorgang wieder benutzen zu können.
Einige Brauereien - um diese Nachgärabsatzhefe verkaufen zu können
- trockenen sie unter Dampf, wobei Temperaturen erreicht werden, die für lebende Organismen, die bereits bei 60° C zerstört
werden, sicher nicht geeignet sind.
Man müßte vielmehr die Nachgärabsatzhefe unter· Bedingungen zurückgewinnen,
die für diese einzelligen Organismen, die sich bei einer Temperatur von ca. 25° C durch Bildung von Gemmen fortpflanzen,
erträglich sind.
Außerdem bestehen diese Nachgärabsatzhefen chemisch betrachtet
aus Stickstoffverbindungen, und zwar größtenteils aus Eiweiß und · Phosphorproteiden, Kohlehydraten, Fetten und Mineralstoffen.
Bekannt sind außerdem die in der Hefe enthaltenen Vitamine sowie
verschiedene Verfahren für die Extraktion, vor allem des Inositols
und des Cholins.
Schließlich ist noch zu bemerken in bezug auf die Zusammensetzung
der Frischhefe und der Nachgärabsatzhefe (wobei unter Frischhefe
diejenige su verstehen ist, die bei der Gärung versetzt wird),
daß die Frischhefe aus 75# Wasser und ca. 25# Trockenstoff besteht
und die Nachgärabsatzhefe in einer Suspension gesammelt wird, die am Anfang aus Würze-Hefe-Bier und am Ende aus Hefe-Bier
besteht. Die physikalische Form der Nachgärabsatzhefe ist ▼erschieden, je nachdem sie als Bodenabsatz der Gärbottiche oder
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als Kuchen aus der Filterpresse entsteht. Bei der Nachgärabsatzhefe
beträgt der Trockengehalt durchschnittlich 15 - 20#. .
Demnach erscheint das Entleeren der Nachgarabsatzhefe und auch
des Trubs in die Abwasserkanäle als eine unverantwortliche Verschwendung
von Stoffen mit sehr hohem Nährwert. Abgesehen von den Fällen, wo diese Braurückstände so wie sie nach der Trennung
vom Bier in der Nähe der Brauerei Verwendung finden, wird jedrch
ihre Konservierung und Weiterverwendung praktisch dadurch unmöglich gemacht, daß s.ehr schnell Fäulnis- und Veränderungserschei-.
nungen auftreten, so daß bisher die Entleerung dieser Rückstände
in die Abwasserkanäle als einzige Lösung in Frage kam.
Ein Verfahren für die Haltbarmachung des Trübes und der Nachgarabsatzhef
e, das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, ist nun entwickelt worden und dadurch gekennzeichnet, daß die
aus den Gärbottichen kommenden Trubrückstände und/oder Nachgärabsatzhefe
mit einem saugenden und stabilisierenden Stoff vermengt werden, der vorzugsweise unter den Erzeugnissen und Nebenerzeugnissen
der Mälzereien zu wählen ist, und zwar am besten Malz. Man hat nämlich bei Versuchen festgestellt, daß die Neigung
zur Veränderung und zum Verfaulen des Trübes und der Nachgärabsatzhefe
dadurch vollständig verhindert wird, wobei gleichzeitig die hochwertigen Nähreigenschaften diesar Rückstände erhalten
bleiben.
Bedenkt man nun, daß das HaupterZeugnis der Mälzereien der Malz
ist und daß die Nebenerzeugnisse hauptsächlich aus Pulvern und Abfällen bestehen, die während der verschiedenen Behandlungen
unvermeidlich anfallen und sonst nur einen Abfallstoff darstellen würden, so können bei der Haltbarmachung folgende Mischprodukte
erzielt werden: .
- Trüb - Malz
- Nachgarabsatzheft - Malz
- TruD - Abfälle und/oder Pulver
- Nachgärabsatzhefe - Abfälle und/oder Pulver.
Selbstverständlich hängt die Wahl des haltbarmachenden Stoffes von der Weiterverwendung des behandelten Produktes ab. Auch der
optimale Anteil des hatlbarmachenden Stoffes läßt sich durch Versuche leicht ermitteln. Ein weiterer, besonders wishtiper
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Aspekt der Erfindung ist darin zu sehen, daß das haltbargeinachte
Produkt in dem Zustand zur Verwendung gelangen kann, in dem
es sich gleich nach der Vermengung befindet, d.h. in Form einer Paste oder aber in trockener Form, als Pulver oder Granulat nach
einer passenden Trocknung unter gemäßigten Bedingungen, vorzugsweise
an der Luft unter Einwirkung der Sonnenwärme.
Schließlich besteht noch die Möglichkeit - die einen weiteren
Vorteil der Erfindung darstellt - den hatlbargemachten Trüb mit haltbargemachber Nachgära.bsatzhefe in beliebigem Verhältnis zu
vermengen, so daß eine äußerst flexible Zusammensetzbarkeit im
Hinblick auf die gewünschte Endverwendung erzielt werden kann.
Ils Bestätigung des oben Gesagten führen wir zwei Mischungen an,
deren erste aus der Vermengung von Kachgärabsatzhefe - Malz und
Trüb - Malz entsteht, die unter der Einwirkung der Frühjahrssonne getrocknet und dann gesiebt wurden, und deren zweite aus
der Vermengung von Nachgärabsatzhefe - Malz und Trüb - Malz in
teigigem Zustand, ungetrocknet, entsteht.
Beide Mischungen, in Iu Pt- und wasserundurchlässige Kunststoffsäcke
getrennt eingefüllt, wurden etwa einen Monat lang gelagert. Nach dieser Zeit sind die Säcke geöffnet worden und man
konnte feststellen, daß beide Produkte keinerlei Anzeichen von Veränderungen aufwiesen*
V/eitere zwei Prüfungen wurden unter Verwendung eines Mälzereirückstandes
vorgenommen, der auch bei den Brauereien in großen Menge:i anfällt, nämlich Malzpulver, das beim Silieren und bei
Behandlung des Malzes entsteht, als haltbarmachender Stoff.
a) Vermengt werden:.
- Nachgärabsahzhefe in teigigem Zustand mit ca 15$ Trockengehalt
und
- Malzpulver
■ in Anteilen von 84# bzw.
b) Vermengt werden:
- Nachgärabsatzhefe in Kuchenform aus der Filterpresse mit
ca 30$ Trockengehalt und
- Malzpulver
in Anteilen von 28^ bzw.
Nach längerer Lagerung zeigen beide Mischungen keine Anzeichen
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von Verminderungen.
Es muß als wichtig hervorgehoben werden, daß bei den zwei letztgenannten
Mischungen aus zwei Ausgangsstoffen,- deren Wert praktisch
gleich Null ist, nachdem sie in der Regel weggeworfen werden, ein nützliches Erzeugnis von sehr hohem Nährwert gewonnen v/ird.
Da sich außerdem der Trockengehalt des Trübes oder der NachgärabsatzliDfe
je nach dem Verarbeitungs- wie auch nach dem Trennungsund
Rückgewinnverfahren verändert, muß dementsprechend auch die Menge des haltbarmachenderi Stoffes jeweils eine andere sein, und
zwar wird sie jeweils unter Berücksichtigung von dessen Haltbarmachungfiaufgäbe
möglichst klein sein, um einen möglichst hohen Nährstoffanteil an Vitaminen und Proteinen sicherzustellen.
Schließlich winde festgestellt, daß eine haltbarmachende Wirkung
auf die liachgärabsatzhef e und auf den Trüb auch von den Trebern
ausgeübt wird, deren Nährstoffanteil an Vitaminen und Proteinen arm ist.
Obwohl die Erfindung in bezug auf deren bevorzugte Ausführungsformen beschrieben wurde, sind selbstverständlich begrifflich
gleichwertige, abgeänderte Ausführungen möglich, ohne dafür den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen.
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Claims (10)
1) Verfahren zur Haltbarmachung von Braurückständen, dadurch
gekennzeichnet, daß diese Rückstände mit einer, für die Haltbarmachung ausreichenden Menge von Haupt- und Nebenerzeugnissen
der Mälzereien vermengt werden.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erwähnten Braurückstände aus Nachgärabsatzhefe bestehen.
3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
erwähnten Braurückstände aus Trüb bestehen.
4-) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Malz
als haltbarmachender Stoff verwendet wird.
5) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Malzpulver
als haltbarmachender Stoff verwendet wird.
6) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Reisschrot
als haltbarmachender Stoff verwendet wird.
7) Verfahren nach Anspruch.1, dadurch gekennzeichnet, daß Treber
als haltbarmachender Stoff verwendet wird.
8) Verfahren nach Anspruch-1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischung von Braurückständen und einem haltbarmachercden Stoff
in teigigem Zustand der Bestandteile erfolgt und dann getrocknet wird.
9) Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die oben erwähnte Trocknung im Freien bei Umgebungstemperaturen
erfolgt.
10) Erzeugnis mit hohem Währstoffgehalt an Proteinen und Vitaminen,
insbesondere für !Futterzwecke geeignet, nach ,je
der obigen Ansprüche hergestellt.
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