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Verfahren zur Veredelung von Sojabohnen Die vorliegende Erfindung
betrifft ein. Verfahren zur Veredelung von Sojabohnen xmter weitgehender Erhaltung
ihrer ursprünglichen Nährstoffe und biologischen Werte. Das Verfahren beruht auf
-einer kurzen Erhitzung unter Bedingungen, welche einen guten Oxydationssehutz bieten.
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Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Behandlung von Sojabohnen
und anderen -Samen bekannt.. So werden z. B: Hülsen.-fruchte und Gerealien in einer
umlaufenden Trommel -einer längeren Dampfbehandlung unterworfen und dann mit heißer
Luft wieder getrocknet. huch hat man schon Soj,ab,ohnen, die.sich: aufeinandergeschchtet;
also im Ruhezustand, befinden, ineiern eisernen Gefäß kurze Zeit (to bis 12 Minuten)
der Ein,-wirküng, von gesättigtem Wasserdampf ausgesetzt _ und sie dann wieder im
Vakuum getrocknet: In gleicher Weise wurden bereits geschälte Sojabohnen einer kurzen
Dampf=.. behandltmg ausgesetzt und wieder getrocknet. Auch die Behandlung mit Wasserdampf
bei 70° C im Vakuum- ist versucht worden. Weiter ist es bekannt, Sojabohnen in ganzem
oder zerkleinertem Zustand bei i2o bis 3oo° G auf -die Dauer von 70- Minuten zu
erhitzen, auch Sojabohnen oder Mehl aus solchen- in Röstapparaten bzw. -auf Röstplatten
längere. Zeit der Erhitzung auszusetzen. Schließlich hat man versucht, die unangenehmen
Geyuchs-und Geschmacksstoffe ,der Sojabohnen durch Behandlung -mit Kohlensäure o.
dgl.- unter Druck sowie auch mittels. Alkoholwasserdämpfen im Vakuum zu entfernen.
Diese Verfallren beruhen demnach im wesentlichen auf wenig wirtschaftlichen Röst-oder
Extraktionsvorgängen, bei denen außerdem noch wertvolle Bestandteile und biologisch
wichtige Stoffe mehr oder minder geschädigt werden oder verlorengehen: Insbesondere
leiden die -sehr empfindlichen Eiweißstoffe und .die Vitamine; auch Lecithin und
Fett- werden, leicht zersetzt, wertvolle Mineralstoffe, ausgalaugt USW.
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Der Erfolg bei der Behandlung von Sojabolmen ist um so höher zu bewerten,
je gründ: licher die Veredelung gelingt und je weniger gleichzeitig .dabei
die Nähr- und biologischen Werte geschmälert werden.
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Diesen _ Erfolg zeitigt die Erfindung in: einfachster und wirtschaftlichster
Weise ;dadurch, daß man das Erhitzen der Sojabohnen in ölen oder Fetten pflanzlichen
oder tierischen Ursprungs oder mit Mineralölen oder mit einer ölsciiicht als Oxydationsschutz
vornimmt. Man arbeitet z..B. in der Weise, daß mail die gegebenenfalls vorgereinigten
Sojabohnen mittels geeigneter Gefäße in ein* erhitztes ölbad einbringt. Die Gefäße
sind mit öffntungen versehen, die einen raschen Zu- und, Austritt des -heißem Öls
ermöglichen. - Das Verhältnis zwischeu
Sojabohnen- und Ölmenge
wird zweckmäßig so gewählt, daß sich .das 01 beim =Einbringen der Bohnen
möglichst wenig äblZühffi.'. Die Temperatur des Ölbades ist imirter -@.üf etwa ioo°
C zu halten. Die Sojabohnen yverderf dabei in wenigen Sekunden von allen -Seiten'
vom heißen Ölumspült und so unter Oxydations schutz,gleichmäßigerhitzt. Bereits;nachwenigen,
etwa 5 Minuten ist die Behandlung beendet, was man daran .erkennt, daß der von Haus
aus widerliche Geschmack der -Sojabohnen sich in einen angenehmen, nußähnlichen
umgewandelt hat. Darauf entnimmt man die Gefäße dem Ölbad, läßt das Öl noch etwas
ablaufen und befreit die Bohnen, -zweckmäßig durch Abschleudern, von den etwa noch
anhaftenden Ölresten, wobei gleichzeitig das Gut abgekühlt wird. Nach völliger Erkaltung
können die Sojabohnen alsdann unmittelbar, d. h. ohne besondere Nachtrocknung, leicht
geschält werden.
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Das Verfahren läßt sich auch in der Weise abändern, daß das zu veredelnde
Gut mit einer als Oxydationsschutz dienenden Öl- oder Fett= schicht o. dgl. überzogen
und dann der Erhitzung ausgesetzt wird, wie denn auch die Behandlung mit Gemischen
aus Ölen und Fetten erfolgen kann.
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Das vorliegende Verfahren läßt''sich gleich vorteilhaft für geschälte,
gekeimte oder gequollene Sojabohnen anwenden.
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Die müdem neuen Verfahren, insbesondere bei Verwendung von Ölen, Fetten
oder Gemischen- derselben als Wärmevermittler. und Oxydationsschub, erzielten Vorzüge
lassen sich wie folgt zusammenfassen: i. Infolge der günstigen Kontaktwirkung zwischen
heißem Öloder Fett und dem B;e# handlungsgut tritt eine äußerst rasche Übertragung
der Wärme auf jede einzelne Bohne ein, die sämtlich gleichzeitig und gleichmäßig
betroffen werden, so ,daß die Dauer der Erhitzung auf .das zur Veredelung erforderliche
Mindestzeitmaß beschränkt werden kann. 2. Gerade. wegen .der Kürze der Behandlungszeit,
aber auch durch .den Oxydationsschutz und Vermeidung von künstlichen Trock-' hungsvorgängen
werden sämtliche biologisch wichtigen Stoffe und Eigenschaften des Be-.haRdlungsgutes
weitgehend geschont.
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' 3. Die ursprünglich vorhandenen Nährstoffe, insbesondere auch die
wertvollen Mineralsalze, werden dem Guterhalten, da dieses weder mit Wasser oder
Wasserdampf noch mit anderen -Extraktionsmitteln in. Berührung kommt. -- ' q.. Die
Behandlung der Sojabohnen kann in ungeschältem Zustande derselben erfolgen, wodurch
die Kosten der sonst vor der Schälüng notwendigen längeren Trocknung des Gutes :erspart
werden, da die für die Veredelung erforderliche einmalige kurze Erhitzung gleichzeitig
eine gute Schälreife der Bohne bewirkt.
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5. Wegen der kurzen Behandlungszeit und der Eigenart der Bearbeitung
kann das Verfahren im selbsttätigen Betriebe mit ;einfachsten kleinen Apparaten
bei Erzielung großer Leistungen durchgeführt werden.
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6: Das Fertigerzeugnis besitzt ausgezeichneten Geschmack, hohen Nähr-
und biologischen Wert, natürliche Farbe und niedrigen Gehalt an freien Fettsäuren,
so daß es sich als Nahrungsmittel für die Allgemeinheit eignet.