DE664241C - Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffee-Zusatzstoffen - Google Patents

Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffee-Zusatzstoffen

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DE664241C
DE664241C DEF82687D DEF0082687D DE664241C DE 664241 C DE664241 C DE 664241C DE F82687 D DEF82687 D DE F82687D DE F0082687 D DEF0082687 D DE F0082687D DE 664241 C DE664241 C DE 664241C
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coffee
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raw materials
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23FCOFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
    • A23F5/00Coffee; Coffee substitutes; Preparations thereof
    • A23F5/44Coffee substitutes

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffee-Zusatzstoffen Zur Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffee-Zusatzstoffen sind als geeignete Rohstoffe u. a. auch unterirdische Stengel oder Wurzelteile verschiedener Pflanzengattungen, wie beispielsweise Topinamburknollen, Dahlienknollen, Zichorienwurzeln, Schwarzwurzeln, bekannt. Von anderen Rohstoffen unterscheiden sie sich u. a. durch ihren Gehalt an Inulin und inulinähnlichen Stoffen, und sie weisen auch nach der üblichen Verarbeitung zu Kaffee-Ersatz- oder Kaffee-Zusatzstoffen einen eigentümlichen und teilweise auch einen eigenartigen bitteren Geschmack auf. Dieser Eigengeschmack ist meist unerwünscht, weil er die Verwendungsmöglichkeiten der aus den genannten Rohstoffen hergestellten Kaffee-Ersatz- bzw. Kaffee-Zusatzstoffe wesentlich einschränkt.
  • Die Verarbeitung der in Frage stehenden Rohmaterialien zu Kaffee-Ersatz- und -Zusatzstoffen durch den üblichen Darr- und Röstvorgang bewirkt einen weitgehenden pyrogenen Abbau der in den Knollen und Wurzeln enthaltenen Baustoffe unter reichlicher Bildung von Farbstoffen, Röstbitter und sonstigen Geschmackstoffen; dabei gehen wertvolle, den Genußwert wesentlich beeinflussende Baustoffe verloren, indem sie teilweise der Zersetzung anheimfallen bzw. teilweise unlöslich werden.
  • Mit der vorliegenden Erfindung wird nun ein neuartiges Herstellungsverfahren vorgeschlagen, welches es ermöglicht, den bisher im Rösterzeugnis durchschlagenden, arteigenen Bittergeschmack der aufgeführten Rohstoffe je nach Belieben und je nach Führung des Verfahrens abzustumpfen, vollkommen zu beseitigen oder sogar in einen entgegengesetzt süßlichen Geschmack umzuwandeln, wodurch ein Erzeugnis erzielt wird, das bei hohem Genußwert gute Färbekraft und angenehmes Gesamtaroma aufweist.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren wird in technischer Weise eine Hydrolyse des Inulins und inulinähnlicher Stoffe in den in Frage stehenden Rohmaterialien durchgeführt, und es werden die gebildeten Hydrolyseprodukte, im wesentlichen Lävulose, zur Melanoidin-bzw. Karamelbildung, also zur Farbbildung zwischen Eiweißabbauprodukten und Zuckern, herangezogen.
  • Erfindungsgemäß wird bei vorliegendem Verfahren eine Hydrolyse des Inulins und der inulinähnlichen Stoffe durch Wärmebehand- Jung der Rohmaterialien im feuchten Zustand unter Aufrechterhaltung der Feuchtigkeit
    durchgeführt; bei dieser Wärmebehandl
    im feuchten Zustand findet die schon kurz besprochene Umwandlung des sp^' ';' y
    fischen Geschmackes bzw. auch eine Entbit't
    rung der obigen Kaffee-Ersatz- bzw. Kaffee -Zusatzrohmaterialien statt. Gleichzeitig tritt reichliche Farbbildung schon unterhalb der Rösttemperaturen ein, weil infolge des reichlichen Vorhandenseins von L@ivulose, also eines Zuckers mit freier Carbo.nylgruppe, die günstigsten Bedingungen zur Melanoidin-bzw. Karamelbildung gegeben sind.
  • Diese Farbbildung verläuft unter wesentlich niedrigeren Temperaturen, als sie bei der üblichen Röstung notwendig sind ` (sie geht schon bei Temperaturen um ioo° C vor sich, während bei dem normalen Röstprozeß bekanntlich erst bei Temperaturen über i6o° C wirkungsvolle Umsetzungen eintreten), und sie vermeidet daher die unerwünschten Veränderungen, die gerade durch die hohe Rösthitze bedingt sind, und erzielt außerdem eine etwas erhöhte Ausbeute.
  • Die z. B. bei Zichorie eintretende Entbitterung ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß die das Imilin vielfach begleitenden Bitterstoffe glykosidartigen Charakters durch die feuchte Wärmebehandlung teilweise zerstört oder in ihrer Wirkung eingeengt werden, so daß das in Frage stehende Endprodukt dann die Milderung und Verfeinerung der bitteren Geschmacksstoffe erfährt.
  • Die feuchte Wärmebehandlung muß, -gegebenenfalls unter Druck, so intensiv durchgeführt werden, daß ein genügender Abbau des Inulins erfolgt, d. h. zweckinäßigerweise so weit, daß wenigstens ein Teil des Inulins in Lävulose übergeführt worden ist; es braucht dann gegebenenfalls eine besondere Röstung des Materials nicht mehr vorgenommen zu werden.
  • Hierdurch unterscheidet sich das beanspruchte Verfahren von bekannten Verfahren, bei denen inulinhaltige Rohstoffe für die Kaffee-Ersatz-Herstellung vor dem Rösten zur Entfernung der Bitterstoffe mit Dampf behandelt und mit kochendem Wasser ausgelaugt oder bei denen geröstete, granulierte inulinhaltige Rohstoffe zwecks Puderung mit Zichorienstaub durch Dampf oder Wasser klebrig Beinacht werden, um ein Haften -des Puders insbesondere bei der anschließenden Trocknung oder Nachröstung zu erzielen.
  • Das neue Verfahren vereinigt in sich sowohl eine Geschmacksumwandlung bzw. Milderung in einem gerade gewünschten Umfange und außerdem eine Bräunung, die nicht auf die normalen Röstvorgänge und die dabei entstehenden Röstprodukte zurückzuführen ist, sondern im wesentlichen auf eine feuchte Erwärmung, die teilweise zu anderen, ins-
    .sondere chemischen Umsetzungsprodukten
    r t als die Trockenröstung bei den hohen
    mperaturen.
    ":z4` Iin allgemeinen wird das Verfahren in Form einer Druckdampferhitzung, z. B. bei etwa i atü etwa i 2o Minuten, durchgeführt, wobei man das zu behandelnde Rohmaterial, das. z. B. einen Feuchtigkeitsgehalt von io°/o aufweist, der Erhitzung unterwirft; ein Wasserüberschuß wird nach Möglichkeit vermieden, um :die dann später .erforderlich werdenden Trocknungskosten niedrig zii halten.
  • Wenn man auf besonders hohe Farbkraft bei den gemäß dem Verfahren hergestellten Kaffee-Ersatz- bzw. Kaffee-Zusatzstoffen Wert legt und auf die bei der normalen Trockenröstung entstehenden Geschmacks- und Aromastoffe nicht ganz verzichten will, so kann naturgemäß- der Trocknung eine übliche Röstung in an sich bekannter Weise angeschlossen werden.
  • Es hat sich herausgestellt, claß sich die Behandlungstemperaturen erniedrigen bzw. die Behandlungszeit abkürzen läßt, wenn man bei der Durchführung des Verfahrens geeignete Katalysatoren zur Anwendung bringt. Als solche Katalvsatoren kommen insbesondere säuernde Stoffe, wie Wein- und Citronensäure, oder saure Salze, z. B. primäre Phosphate u. ,dgl., in Frage. Auch die Schaffung einer Kohlensäureatmosphäre wirkt naturgemäß in dem angegebenen Sinne.
  • Weiter können zur Unterstützung fermentative, insbesondere enzymatische Prozesse benutzt werden, z. B. durch Zusatz von Auszügen aus frischen Dahlienknollen oder Topinamburknollen, die Inulase enthalten.
  • Es ist schon vorgeschlagen worden, Inulin in den Kaffee-Ersatz-Rohstoffen auf rein biologischem Wege zu verzuckern; dieser Weg allein führt aber nicht zum Ziel.
  • Die Rohmaterialien zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens brauchen nicht in frischem Zustand zur Verwendung zu kommen, sondern sie können auch dann dem Verfahren unterworfen werden, wenn sie schon in einen zur Dauerlagerung geeigneten Zustand, z. B. durch Trocknung oder schwache Vorröstung, übergeführt worden sind; diese V orröstung hat sich in manchen Fällen als zweckmäßig erwiesen. Es ist bedeutungslos, in welcher Form die in Frage stehenden Materialien der Behandlung unterworfen werden, ob in Schnitzeln, Brocken, Splittern o. dgl. Zahlenmäßige Ausführungsbeispiele I. 5o kg des Rohmaterials, insbesondere Zichorienwurzeln, werden in einem Druckkessel unter Zusatz. von 5 1 Wasser oder Zuführtmg einer entsprechenden Dampfmenge bei einem Dampfdruck von etwa i atü etwa Stunden erhitzt; hierauf wird das Material in üblicher Weise getrocknet, gegebenenfalls geröstet und gemahlen.
  • IL 50 kg des Rohmaterials werden mit io 1 eines aus frischen Dahlien- oder Topinainburknollen erhaltenen Auszuges befeuchtet, dann langsam auf etwa 6o° C erwärmt und während etwa 12 bis 36 Stunden auf dieser Temperatur gehalten; darauf wird das Material getrocknet, gegebenenfalls geröstet .und gemahlen.
  • Durch die Verfahrensführung kann man z. B. Zichorie so weitgehend behandeln, daß der typische bittere Geschmack des Zichorienkaffees vollkommen abgestumpft wird und ein Produkt von neuem, sowie absolut eigenartigem Kaffeemittelcharakter entsteht.
  • An sich ist es bekannt, zur Herstellung von Kaffee-Ersatzmitteln feuchte Wärme zum Aufschließen der Rohstoffe anzuwenden. Eigentümlicherweise hat man die entsprechenden Behandlungsverfahren aber ausschließlich auf Getreide und Leguminosensamen angewandt. Wegen der andersartigen Zusammensetzung der dort vorhandenen Mehlkörper führen die mit feuchter Wärme arbeitenden Aufschließungsverfahren zu anderen Ergebnissen als im vorliegenden Falle. Auch muß bei den bekannten Verfahren regelmäßig sich ein Röstprozeß an das Aufschließungsverfahren anschließen, um zu einem Erzeugnis zu gelangen, welches dein Begriff Kaffee-Ersatz-oder Kaffee-Zusatzstoff gerecht wird.
  • Auch mit den bereits vorgeschlagenen Verfahren zur Gewinnung von Diabetikernahrung aus inulinllaltigen Pflanzenstoffen hat der vorliegende Erfindungsgegenstand nichts zu tun, da es sich dort um die Gewinnung von Lävulosepräparaten als für die Diabetikerernährung geeignetem Zucker handelt.

Claims (1)

  1. PATENT ANsYRÜcHR: i. Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffee-Zusatzstoffen aus an sich zur Kaffeemittelherstellung bekannten inulinhaltigen Rohmaterialien, wie Topinamburknollen, Dahlienknollen, Zichorienwurzeln, Schwarzwurzeln, dadurch gekennzeichnet, daß durch feuchte Erhitzung des inulinhaltigen Rohmaterials eine Hydrolyse und damit die Bildung von Stoffen, insbesondere Inulinabbauprodukten, zur Melanoidin- bzw. Karamelbildung bewirkt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchte Erhitzung unter Druck durchgeführt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und :2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren unter Zusatz von Katalysatoren, z. B. saurer oder enzymatischer Natur, durchgeführt wird. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das behandelte Produkt einer Trocknung und gegebenenfalls einer Nachröstung unterworfen wird. 5. Verfahren nach Anspruch i bis .4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohmaterial zwecks Vorbereitung für die Hydrolyse eine schwache Vorröstung erfährt.
DEF82687D 1937-01-23 1937-03-16 Herstellung von Kaffee-Ersatz- und Kaffee-Zusatzstoffen Expired DE664241C (de)

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