DE1642622A1 - Verfahren zur Herstellung eines neuen Ferments zur Milchgerinnung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines neuen Ferments zur MilchgerinnungInfo
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Description
üodo Shusei Kabushiki Kaisha in Tokyo/Japan
Verfahren zur Herstellung eines neuen Ferments zur Milchgerinnung
Die Erfindung betrifft die mikrobiologische Herstellung eines neuen Ferments zur Milchgerinnung.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf die Herstellung eines mikrobiologisch hergestellten
"Labferments11, das die Gerinns^ung des Gaseins der
Milch katalysiert und zur Käseherstellung eingesetzt werden kann.
Die Verwendung des manchmal als Rennir bezeichneten Lalßferrnents zur Käsefabrikation ist seit
langem frekannt. Dieses durch Extraktion aus Kälbermägen
hergestellte Ferment überführt das Gasein aus dem kolloidalen Zustand in den geronnenen Zuatand.
Dadurch bedingt, daß man zu seiner Herstellung von Kälbermägen ausgehen muß, steht das Rohmaterial
209808/U3S
nicht in unbegrenzter Menge zur Verfügung, das führt zu einem hohen Preis des Rennins.
Proteolytische Enzyme, die pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sein können, beispielsweise Papain,
die Feigenprotease, Pepsin oder Trypsin weisen auch bis zu einem gewissen Ausmaß Milchgerinnungseigenschaften
auf.
Schließlich ist die Gerinnungswirksamkeit der Proteasen, die durch bestimmte Stämme von Pilzen, Streptomyffeten
oder andere Mikroben hergestellt werden, bekannt.
Die Wirksamkeit dieser Enzyme ist aber mehr auf die proteolytische Wirkung als auf die Gerinnung von Milch
ausgerichtet. Nachteilig ist auch der durch sie beim Reifen des Käses entwickelte bittere Geschmack. Das
bedeutet, daß diese Enzyme zur Gerinnung der Milch in der Praxis nicht herangezogen werden können. Das
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Ferment zur Milchgerinnung wird im folgenden als
"mikrobiologisches Rennin " bezeichnet, da es in Bezug auf die Milchgerinnung eine beträchtliche
Wirksamkeit aufweist, während seine proteolytische
209808/U3S
gAD ORIGINAL
Wirkung klein ist und bei der Käsefabrikation im Verlauf des Reifens einen guten Geschmack verleiht.
Ein Ziel der Erfindung ist es, durch Züchten eines Stammes der Gattung Bacillus polymyxa, Bacillus
cereus var. mydolde» von Bacillus subtilis oder deren Abarten sowie von natürlichen und künstlich
erzeugten Mutanten dieser Stämme, die die meisten der für den Mutterstamm charakteristischen Eigenschaften
aufweisen, ein neues und billiges Milchgerinnungsferment - das "mikrobiologische Lab-Ferment1"
- zu gewinnen.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin,
ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, durch das das "Mikrobiologische Labferment" durch Züchten
des Bacteriums auf einem geeigneten natürlichen oder künstlichen Nährboden gewonnen werden kann»
Schließlich ist es noch Ziel der Erfindung, das Ferment aus der Nährlösung abzutrennen und durch
Einsatz dieses "mikrobiologischen Ferments* ein praktisch anwendbares Verfahren zur Käseherstellung
zur Verfügung zu stellen.
209808/ U35
Aus den durchgeführten Untersuchungen ergibt sich, daß aus den Kulturlösungen bestimmter Bakterien-Stämme
der Gattung Bacillus polymyxa, Bacillus cereus var, mycoides und von Bacillus te-ubtilis
ein hochwirksames Ferment zur Milchgerinnung gewonnen werden kann. Die genannten Mikroorganismen
werden hierbei auf verschiedenen natürlichen und künstlichen Nährböden gezüchtet, die Zusätze von Kohlehydr*
ten, Stickstoffquellen, wachstumsfordernden Stoffen
und anorganischen Salzen enthalten. Als Kohlenstoffquellen kann man assimilierbare Kolenhydrate, wie
Weizenmehl, Soyabohnenmehi oder Mehl anderer Getreidearten, Magermilchpulver und verschiedene Arten von
Zuckern verwenden. In ähnlicher Weise können viele organische oder anorganische Stoffe als Stickstoffquellen
eingesetzt werden. Zu den oben genannten anorganischen Salzen zählen auch Phospate sov/ie
Magnesium-, GaIζium- und andere Salze.
Üblicherweise erfolgt das Züchten der Bakterien in einem flüssigen Nährmedium mit einem pH von 5-8
bei einer Temperatur von 25 - 3?°G. Die Fermentations-
beträgt/
dauer zwischen 2-7 Tagen« Obwohl man bei dem Züchten
dauer zwischen 2-7 Tagen« Obwohl man bei dem Züchten
in flüssigem Medium Oberflächenkulturen verwenden
- 5 - 209808/ U3B
kann, kommt man zu besseren Ergebnissen, wenn man Schüttelkultüren oder in Tauchkultur arbeitet.
Um das so erzeugte rohe "mikrobiologische fiennin"
aus der Nährlösung abzutrennen, bedient man sich eines TrennVerfahrens, wie der Filtration oder dem
Zentrifugieren (dabei werden die Mycelien und un- %
löslichen Anteile entfernt) oder dem Aussalzen und der Ausfällung mit org. Lösungsmitteln sowie
der Konzentrierung bei Unterdruck. Salzt man mit Ammoniumsulfatlösung mit einer Sättigung von 0,3 0,8
aus, so kann fast die ganze milchgerinnende Aktivität in den Niederschlag überführt werden.
Bei der Verwendung organischer Lösungsmittel zur Abscheidung betragt die im Niederschlag erhaltene
Aktivität 88 yi, 80 fo, 70 % oder 75 % je nachdem, λ
ob man 75 % Methanol, 70 % Äthanol, 60 % Aceton
oder 70 % Isopropanol zusetzt. Auf diese Weise
kommt man zu einem rohen "mikrobiologischen RenninM.
Wach einer siebentätigen Lagerung bei 5 G oder
einer eintägigen Lagerung bei 27°G bleibt die milchgerinnende Aktivität unverändert erhalten,
wenn der pH Ll· - 5 beträgt; bei einem pH unter 3 oder
2 0 9 8 0 8 / U 3 5
1642022
über 10, verliert es dagegen seine Stabilität.
Weiterhin wurde festgestellt, daß das rohe Ferment, ähnlich wie Rennin, die stärkste gerinnungsfördernde
Aktivität in saurer Lösung zeigt; bei steigendem pH nimmt die Aktivität der Lösung ab.
Die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäß hergestellten Produkts sollen im Folgenden anhand
der Zeichnung erläutert werden:
In dem Diagramm gibt die ausgezogene Linie den Stickstoffgehalt der Molke (nach Kjeldahl) nach dem
GerinnungsVorgang an, der durch Zugabe des erfindungsgemäßen
Ferments bewirkt wurde. Das Ferment wurde dabei aus Kulturen von Bacillus polymyxa gewonnen.
Die gestrichelte Linie bezieht sich auf einen Vergleichsversuch, der unter gleichen Bedingungen
mit handelsüblichem Labferment durchgeführt wurde. Das Diagramm zeigt, daß das erfindungsgemäß
hergestellte Ferment praktisch die gleiche Wirksamkeit aufweist, wie handelsübliches Labferment, da
der Stickstoffgehalt der Molke damit ebenfalls nur ca. 1*1· % des Gesamtstickstoffs ausmacht.
Weiterhin geht aus dem Diagramm hervor, daß bei
209808/ U3S " 7 ~
BAD ORIGINAL
Inkubationszeiten zwischen "}Ό und 150 Minuten
immer der gleiche Anteil des uesamtstickstoffs in
die Molke überführt wird. Das erfindungsgemäß hergestellte Ferment besitzt die Eigenschaft, den
größten Teil des Gaseins der Milch zur Ausfällung zu bringen, das bedeutet, daß es im Vergleich zum
üblichen Gerinnungsferment die gleichhohe Aktivität aufweist und somit als verwertbares "mikrobiologisches
Rennin" zur Käseherstellung angesehen werden kann»
Darüberhinaus wurde gefunden, daß die oben beschriebene Abtrennung durch Zugabe organischer Lösungemittel
verbessert werden kann, wenn man ein Galciumsalz, wie Calciumacetat oder Calciumchlorid
o. ä. dem Nährmedium in einem geeigneten Verhältnis zusetzt. Dabei erhält man aus der Nährlösung ein sehr
gut lösliches Milchgerinnungsferment und in hoher Ausbeute eine viskose Masse.
Tabelle 1 zeigt die bei Verwendung von Calciumacetat und Calciumchlorid erhaltenen Ergebnisse:
209808/U35
Konzentration Calciumsalzes der Nährlösung (Mol) |
des in |
Ausbeute an Ferment (Gew.#) |
Löslichkeit des Ferments |
Durchlässig keit der Fermentlö sung + |
Galciumacetat | 0 | 46 | schlecht lösl. | 0.095 |
H | 0.01 | 50 | η η | 0.057 |
H | 0.03 | 83 | gut löslich | 0.014 |
H | 0.05 | 97 | gut löslich | 0.014 |
Calciumchlorid | 0 | 46 | schlecht lös. | O,O#95 |
H | 0.01 | 55 | H Il | 0.054 |
ti | 0.03 | 86 | gut löslich | O.OI6 |
η | 0.05 | 100 | η ti | 0.014 |
+ Als Durchlassgkeit wird der Logarithmus der bei
einer Wellenlänge von 750 m μ bestimmten reziproken Durchlässigkeit angegeben.
Aus der Tabelle geht hervor, daß bereits bei einem Zusatz von 0,01 Mol des Calciumsalzes eine vermehrte
Ausfällung des Ferments stattfindet. Ein Zusatz von 0,0 % bewirkt dann eine fast vollständige Ausfällung.
Weiterhin weist das erhaltene Ferment eine gute Löslichkeit auf. Durch die Abtrennung schwerlöslicher
Substanzen wird es gereinigt. Um die mit einem großen Überschuß an Calciumsalz verbundenen Kosten zu vermeiden,
genügt es, wenn mar mr Sioherstellung der
209808/U35
ÖAD ORIGINAL
1642S22
Ausfällung des Ferments den Zusatz des Galoiumsalzes
auf 0,1^ beschränkt. Las so ausgefällte.· Ferment wird
durch Filtration, Zentrifugieren od&r auf ähnliche Weise abgetrennt und mittels fraktionierter Fällung
durch ein oben genanntes Lösungsmittel gereinigt. Beispielsweise wird der Niederschlag mit Äthanol zur
Iloi-stei Jvric einer in Alkohol !+Obigen Lösung vermischt,
uer dabei entstehende überstehende Festkörper, der einen viskosen Anbei! aufweist, wird als 1. Fraktion
ν cn der äthanolischen Lösung abgetrennt. Der zurückbleibenden Lösung wird bis zu einem Alkoholgehalt von
yö /ό weiter Alkohol zugesetzt. Darauf wird die erhaltene
überstehende Substanz als 2. Fraktion abgetrennt. Diese stellt gereinigtes Ferment hoher Löslichkeit
dar. Auf diese Weise können die als Nebenprodukte gebildeten
viskosen Stoffe abgetrennt werden, so daß man zu einem von diesen Stoffen befreiten hochreinen Ferment
koumt.
Die Wirkung eines Zusatzes der oben genannten üaleiumsalae
buim erfindungsgemäßen Verfahren darf nicht mit
üblichen Verfahren zur iieinigiuig des Ferments ver«·
wdcnselt werden, bei welchen man dem fermenthaltigen
üohprodukt die Lösung eines Metallsalzas, beispiels-
- 10 -
208808/1436
weise eines Calciums-, Zink-, Blei-, Aluminium- ο. ä. Salzes zusetzt, damit das Metallion mit säurehaltigen
Verunreinigungen unter Bildung eines unlöslichen Salzes reagiert, welches bei der Fällung gleichzeitig feine
Schwebstoffe sowie färbende und andere Verunreinigungen durch Absorption mitentfernt.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren als Nebenprodukt erhaltene viskose Substanz kann zur Herstellung von
Nahrungsmitteln und Arzneimitteln, wie M. Stacky und S.A. Barker in dem Buch "Polysaccarides of Microorganism" zeigen, verwendet werden. Ähnliches wird von
Harda in der Literatur berichtet.
Ein Nährmedium, das 10 % tfeizenmehr, O1I % pulverisierten
Hefeextrakt und 1/200 Hol GaGl2 enthielt, wurde
mit einem Stamm der Gattung Bacillus polymyxa Nr. 3-8 beimpft. Nach einer Fementationszeit von 4 Tagen in
Schüttel- oder Tauehkultur bei 30° G erreichte die milchgerinnende Aktivität der Kultur ein Maximum, Die
Zellen wurden durch Filtration oder Zentrifugieren abgetrennt. Auf diese Weise wurde eine Fermentlösung
- 11 209808/U3S 8AD ORIGINAL
- li -
erhalten. Die Milohgerirmungsaktivität dieser Lösung
betrug gegenüber einer lO^igen Lösung aus Magermilchpulver,
die 1/100 Mol GaGl2 enthielt, 4-00 Soxhlet
Einheiten/ml. Durch Aussalzen der Fermentlösung mit 0,3 - 0,8 gesättigter Ammonsulfatlösung konnte praktisch
die gesamte Aktivität in den Niederschlag übergeführt werden. Bei dem Ausfällen mit organischen
Lösungsmitteln betrug die im Niederschlag erhaltene
80#/
Aktivität 88 )έ, 70 % oder 75 %t je nachdem, ob man 75 jSiges Methanol, 70#iges Äthanol, 60#ige.s Aceton und 70#iges Isopropanol zusetzte.
Aktivität 88 )έ, 70 % oder 75 %t je nachdem, ob man 75 jSiges Methanol, 70#iges Äthanol, 60#ige.s Aceton und 70#iges Isopropanol zusetzte.
Auf diese Weise wurde ein roh-es Ferment erhalten.
Die Aktivität des rohen Ferments, das durch den Zusatz von 70#igem Methanol ausgefällt worden war, betrug
beispielsweise 20 Soxhleteinheiten/mg. Im Vergleich dazu wurde die Aktivität handelsüblichen Labfermentpulvers
(Chr. Hansen Laboratory Inc) zu 100 Soxhleteinheiten/mg bestimmt.
Ein Nährmedium, das 115% Magermilchpulver, 1 % Glukose,
0,1 % pulverisierten Hefeextrakt und 1/200 Mol GaGl2
enthielt, wurde mit einem Stamm der Gattung Bacillus
- 12 -2098Q8/U35
eAD
polymyxa Nr. 3 ~ 8 beimpft. Nach einer Cementationsseit
von vier Tagen bei 30° G in Schüttel- oder Tauchkultur wurden die Zellen durch Filtration oder Zentrifugieren
abgetrennt und die Permentlösung erhalten. Die Aktivität dor Fermentlösung betrug ^O doxhleteinheiten/ml.
1 ml der Fermentlösung entspricht daher ^,2 mg des oben genannten Iiennins. Das Ferment wurde
wie in Beispiel 1 ausgefällt, getrocknet und pulverisiert.
Ein Nährmedium, das 5 % Magermilchpulver, 1 % Glukose, 0,2
pulverisierten Hefeextrakt und 1/200 Mol GaCl2 enthielt,
wurde mit einem Stamm der Gattung Bacillus cereus var. mycoides Wr. ZQh-G beimpft. Die Fermentation und die
Abtrennung der Zellen wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt. Die Aktivität der Fermentlösung betrug 160
Soxhleteinheiten/ml. Das Ferment wurde wiρ in Beispiel 1
ausgefällt, getrocknet und pulverisiert.
Ein Nährmedium, das 3 % ooyabohnenmehr, 1 % Glukose,
0,1 % pulverisierten Hefeextrakt und 1/200 Mol CaGl,,
- 13 209808/U3S
16A2622
enthielt, wurde mit einem Stamm der Gattung Bacillus polymyxa Hr. 3 - 8 beimpft. Die Aufarbeitung erfolgte
analog Beispiel 1. Die Aktivität der als Zj£wis^henstufr'
erhaltenen !'"ermentlösung betrug 600 Soxhleteinheiten.
Ein iJährmedium, das 6 jo üoy&bohnenmehr, I % Glukose,
0,2 ^ Weizenmaische und 1/200 Mol GaGl2 enthielt,
wurde mit einem Stamm der Gattung Bacillus subtilis Lio. 202-10 beimpft.
Die Aufarbeitung erfolgte analog Beispiel 1, Die Aktivität der"als Zwischenstufe erhaltenen
Fermentlösung betrug 90 Soxhleteinheiten/ml,
Ein Nährmeäium, das 2 % Glukose, 0,5 % Ammonsulfat,
0,05 % pulverisierten Hefeextrakt, 0,5 % K2HPO1J+,
0,01 % MgSO^ 7 H2O und 2 % GaGO3 enthielt, wurde
mit einem Stamm der Gattung Bacillus polymyxa Mr. 3-8 beimpft. Die Aufarbeitung erfolgte wie
in Beispiel 1.
Die Aktivität der als Zwischenstufe erhaltenen
Die Aktivität der als Zwischenstufe erhaltenen
-IA-209808/U3S
Fermentlösung betrug 260 Soxhleteinheiten/ml.
Ein auf die in den Beispielen beschriebene weise erhaltenes "mikrobiologisches ttennin" wurde zur
Gewinnung von Käse eingesetzt.
100 kg rohe Vollmilch wurden auf 3O0G erwärmt und
mit 1 kg Starter und 0,1 kg GaCl^·2 IL, 0 versetzt.
Bei einem in Form von Milchsäure erhaltenen Säuregrad von 0,18 % wurden 8 g eines erfiridungsgernäß
hergestellten "mikrobiologischen Rennins" zugefügt, und die Mischung gerührt. Nachdem das Ganze 25
Minuten stehengelassen wurde, wurde der weichkäse geformt und in Stücke geschnitten. Dann wurde in
zwei aufeinanderfolgenden Stufen auf 3^-0C und 380G
erwärmt. Nach SOmiriütigern Erwärmen auf 380C wurde
gepreßt und ummantelt. Auf die gleiche weise wurde ein mittels dem oben erwähnten handelsüblichen
Rennin gewonnener Hohkäse von der Molke abgetrennt.
Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Ferments wurden 8,6 kg Hohkäse (green cheese) mit einer Ausbeute
von 8,6 % erhalten. Durch Einziehenlassen
- 15 -
209808/U35
SAD ORiGiNAL
von Salzlösung wurde dem Käse Kochsalz zugeführt. Das Keifen erfolgte während eines Zeitraums von
vier Monaten. Der Käse wurde auf Geruch und Geschmack geprüft. Hierbei zeigte der mit dem erfindungsgemäß
hergestellten Ferment gewonnene Käse keinerlei bitteren Geschmack. Es konnte auch kein
Unterschied zu einem Käse, der mit dem üblichen Hennin erhalten worden war, festgestellt werden.
1 1 Nährmedium, das 7,5 % Magermilchpulver, 1 %
Glukose, 0,1 % Hefeextrakt und 1/200 Mol GaGl2 wurde mit einem Stamm der Gattung Bacillus polyrayxa
beimpft. Der pH der Ausgangslösung betrug 7*0. Die Fermentation wurde unter Schütteln drei Tage lang
bei einer Temperatur von 28 - 320G durchgeführt. Anschließend wurden die Zellen durch Filtration abgetrennt.
Die Aktivität der Kulturlösung betrug 522 Soxhleteinheiten/ml. Zu 100 ml dieser Lösung
wurde so lange eine 1-raolare Calciumacetatlösung
gegeben, bis die Konzentration des Galciumacetats in der Lösung 0,1 molar war. Daraufhin wurde auf
- 16 -
*Jrt j.« ■» £*ί* ι ±-
^
209808/U35
1842822
einen pH zwischen 6 und 7 eingestellt. Nach 1-2-stündigem
Stehenlassen wurde der ausgeschiedene Niederschlag durch Zentrifugieren bei 9000 U/min
abgetrennt.
Der Niederschlag wurde einer fraktionierten Ausfällung unter Verwendung der in der Tabelle 2 angegebenen
Alkoholkonzentrationen unterworfen. Die einzelnen Fraktionen wurden in 100 ml Wasser gelöst und
davon die Milchgerinnungsaktivität sowie der Feststoffgehalt bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
angegeben.
Äthanol-Gehalt _ der Fällungslösung ■■ A
Feststoffgehalt mg/ml Gew.# |
63.O | Fermentaktivi tat Soxhleth- % Einh/ml |
0 |
1.7 | 7Λ | 0 | 0 |
0.2 | 3.7 | 0 | 8.8 |
0.1 | ΊΛ | 33 | 44.8 |
0.2 | 166 | 46.4 | |
0.5 | 172 |
0-30
- 40
k0 - 50
- 60
- 70
Die Tabelle zeigt, daß durch die beschriebene fraktionierte Ausfällung eine Abtennung der Fraktion,
die die viskosefeste Masse enthält, von der Fraktion, in der das Ferment vorliegt, erreicht werden kann.
209808/U35 -17-
ßAD ORIGINAL
1542622
- IV -
Insbesondere besteht die Fraktion, die man durch
Ausfällung mit einer 0 - 30igen Äthanoilösung erhält,
aus der viskosen festen Substanz, während die durch eine W - ?Oige Ä'thariollösung abgeschiedene i?'raktion
den größten Teil des in der Kulturlösung enthaltenen i'ei-menbs enthält.
6;
In einem »/erglelchsversuch soll die VJix-kungsweise
das Galciumsalzes, beispielsvieise von Calciumchlorid,
veranschaulicht vier den. Wit Ausnahme, daß auf den Zusatz von GaGl,, verzichtet wurde, wurde wie in
Beispiel V verfahren,
•,;ioderum wurden die niilehgörinnende aktivität und
der i*'e st stoff gehalt der einzelnen Fraktion bestimmt.
Tabelle 3 zeigt die im Vergleichsversuch erhaltenen
Krgebnisoe.
- 18 -
209808/U35
>. 18 ■ -■■ : ■ -. " " '
Äthanol-Gehalt
der Fällungslösung {%)
Feststoffgehalt mg/ml Gew.% |
47.2 | Fermentaktivität Söxhleth- Einh/ml % |
49,0 |
1.7 | 19.4 . | 245 | 26,0 |
0,7 | 10.7 | 130 | 19.2 |
0,6 | - 11,1 | 96 | "5.Ö |
0.4 | 5.6 | 29 | 0 |
0.2 | 0 |
0-30 30-40 ifO - 50
50-60 60-70
φ Die in der Tabelle angegebenen werte zeigen, daß
durch fraktionierte Ausfällung mit organischen Lösungsmitteln
ohne Zusatz von GaGIp nur eine schlechte
Abtrennung der viskosen festen Substanz und eine geringe
Reinigung des Ferments erreicht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, ein neues und besseres milchgerinnendes Ferment, sozusagen
ein "mikrobiologisches Bennin.11 zu gewinnen,
das hohe Aktivität in Bezug auf die .Milchgerinnung
P bei sehr geringer proteolytischer Aktivität auf-
weist. Die Herstellung erfolgt hierbei durch aerobes
. Züchten von Bakterienstämmen der Gattung Bacillus polymyxa, Bacillus cereus var. mycoides und Bacillus
subtllis in künstlichen oder natürlichen Nährböden mit einem pH von 5 - 8 und bei einer Temperatur von
■■ . 25 - 37°. v "",, ■'■ ■;■ - " ', : " ■■■
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene
Ferment kann in der Praxis zur Käsefabrikation herangezogen werden, da es dem Käse während des Reifens
keinen bitteren Geschmack verleiht.
Die". Erfindung ermöglicht eine im Vergleich zur Herstellung
mittels Labferment wesentlich schnellere
Fabrikation von Käseprodukten und anderen Nahrungsmitteln einer.ausgezeichneten Qualität.
Fabrikation von Käseprodukten und anderen Nahrungsmitteln einer.ausgezeichneten Qualität.
-.-■-- 20 -
209808/1435
ORIGINAL-
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines neuen Ferments zur Milchgerinnung, dadurch gekennzeichnet , daß das Ferment in einem
Nährmedium, das assimilierbaren Kohlenstoff, anorg. Salze u. Stickstoffquellen enthält, durch Züchten eines
Bakterienstammes der Gattung Bacillus polymyxa, Bacillus cereus var. mycoides und Bacillus
subtilis erzeugt wird und aus dem Nähnnedium isoliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Nährmedium eine wässrige
Lösung mit einem pH von ca· 5-8 ist«
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet
, daß die Fermentation unter Belüften und üühren durchgeführt wird.
4-, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß die Fermentation bei einer Temperatur von 25 - 370G durchgeführt wird,
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η n-
- 21 ■J->.^
209808/U35
BAD ORIGINAL
zeichnet , daß zwecks Abtennung des Ferments der Kulturlösung ein üalciumsalz zur Bildung äines
Niederschlags zugegeben wird, wobei der pH auf ca. 7,0 gehalten wird und daß der Niederschlag mittels
eines organischen Lösungsmittels einer fraktionierten Ausfällung unterworfen wird, wobei gleichzeitig eine
viskose Substanz erhalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5t dadurch gekennzeichnet , daß das Galciumsalz Galciumacetat
oder Calciumchlorid ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet , dai3 das Galciumsalz der Nährlösung
bis zu einer Konzentration von 0,01 - 0,1 Mol zugesetzt wird.
B. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet , daß bei der fraktionierten Ausfällung
als organisches Lösungsmittel Äthanol, Aceton oder Isopropanol verwendet wird.
2 0 9 8 0 8/ U 3 5 SAO 0B1G1NAL
Le e r s e i't e
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