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Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonfarbstoffen Es wurde gefunden,
daB- neue Anthrachinonfarbstoffe, die der allgemeinen Formel
worin eines der beiden x eine Sulfonsäuregruppe, das andere ein Wasserstoffatom
darstellt und worin der Benzolkern einen oder mehrere Substituenten tragen kann,
während R Wasserstoff oder Alkyl bedeutet, entsprechen, wertvolle Eigenschaften
aufweisen. Sie besitzen insbesondere eine bessere Walk- und Lichtechtheit als die
Anilidoderivate, wie sie z. B. in den französischen Patentschriften 745 765, Beispiel
2, und 837 528, Beispiel 9, beschrieben worden sind.
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Des weiteren können sie mit viel besserer Ausbeute gewonnen werden
als ihre Isomeren, die in 2,5- und 2,8-Stellung sulfoniert sind und nach der schweizerischen
Patentschrift 150 808 und der französischen Patentschrift 867 78q., Beispiel
7, dargestellt werden.
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Sie bieten ferner den Vorteil, besser der Betupfung durch Schwefelsäure
zu widerstehen, indem die Färbungen dabei nicht nach Rot umschlagen, wie es für
die in 2,5- und 2,8-Stellung sulfonierten Produkte der Fall ist.
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Die neuen Farbstoffe können z. B. dargestellt werden durch Kondensation
der r-Amino=q.-halogenanthrachinon
-2, 6- oder -2, 7-disulfonsäuren
oder eines ihrer Salze mit einem Monoacylamino-i-aminobenzol der allgemeinen Formel
worin der Benzolkern einen oder mehrere Substituenten tragen kann, während R Wasserstoff
oder Alkyl bedeutet, in wäßrigem oder organischem Medium oder im Gemisch der beiden,
in Gegenwart eines Katalysators, wie Kupfer oder einer seiner Verbindungen, und
eines säurebindenden Mittels, oder aber durch Kondensation der i-Amino-2, 4-dihalogenanthrachinon-6-
oder -7-sulfonsäure mit einem Monoacylphenylendiamin von der obenerwähnten Formel
in wäßrigem oder organischem Medium oder im Gemisch der beiden in Gegenwart eines
Katalysators, wie Kupfer oder einer seiner Verbindungen, und eines säurebindenden
Mittels und nachfolgender Behandlung des monosulfonierten Farbstoffes in bekannter
Weise mit Sulfit.
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Die Monoacylphenylendiamine, die im vorliegenden Verfahren verwendet
werden können, sind z. B. p-Amino-acetanilid, m-Aminoacetanilid, p-Aminomethyl-acetanilid,
3-Acetylamino-p-toluidin, 3-Acetylamino-2, 4-dimethylanilin, 3-Acetylamino-4-carbomethoxy-anilin,
3-Acetylamino-4-chlor-anilin, 2, 6-Dimethyl-3-acetylamino-anilin usw.
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Die im vorliegenden Verfahren verwendeten Aminohalogenanthrachinonsulfonsäuren
sind die i-Amino-2, 4-dibromanthrachinon-6- oder -7-sulfonsäuren oder ihre Gemische,
die i-Amino-2, 4-dichlor-anthrachinon-6- oder -7-sulfonsäuren oder ihre Gemische,
die i-Amino-4-brom-anthrachinon-2, 6- oder -2, 7-disulfonsäuren oder ihre Gemische,
die i-Amino-4-chloranthrachinon-2, 6- oder -2, 7-disulfonsäuren oder ihre Gemische
oder eines ihrer Salze oder deren Gemische.
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Die nachfolgenden Beispiele belegen ohne einschränkende Wirkung die
vorliegende Erfindung; die Teile sind Gewichtsteile. Beispiel i Man erhitzt gemeinsam
während 2 Stunden auf 8o° 15 Teile i-amino-4-brom-anthrachinon-2, 7-disulfonsaures
Natrium, 9 Teile p-Aminoacetanilid, 4,8 Teile Natriumbicarbonat, o,2 Teile Kupferpulver,
75 Teile Wasser, 5 Teile Alkohol.
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Die Farbe der Reaktionsmasse ändert sich von Rot nach Grünblau. Nach
beendigter Kondensation wird sie in angesäuertes Wasser gegossen, mit Salz ausgefällt
und der ausgeschiedene Farbstoff abgesaugt.
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Er färbt Wolle, Haarfilz, Seide, organische Kunstfasern, wie Nylon,
und Leder in schönen grünstichigblauen Tönen von großer Echtheit.
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Ausgehend von 15 Teilen i-Amino-4-brom-anthrachinon-2, 6-disulfonsäure
erhält man nach derselben Arbeitsweise einen blauen Farbstoff mit etwas geringerem
Grünstich.
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Beispiel 2 Man erhitzt während 8-Stunden auf 8o° 15 Teile i-amino-4-brom-anthrachinon-2,
7-disulfonsaures Natrium, 8,4 Teile 3-Acetylamino-4-carbomethoxyi-aminobenzol, 0,4
Teile Kupfersulfat, 4,8 Teile Natriumbicarbonat, 75 Teile Wasser, 5 Teile Alkohol.
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Das Reaktionsprodukt wird, wie in Beispiel i beschrieben, isoliert.
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Der erhaltene Farbstoff färbt Wolle und andere tierische Fasern in
schönen grünblauen Tönen. Das 2, 6-Isomere hat eine sehr ähnliche Nuance. Beispiel
3 Wenn man in Beispiel 2 das 3-Acetylamino-4-carbomethoxy-i-aminobenzol durch 9,9
Teile 3-Acetylamino-4-methyl-i-aminobenzol ersetzt, so erhält man ebenfalls einen
tierische und animalisierte Fasern in grünlichblauen, echten Tönen färbenden Farbstoff.
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Auch hier ergibt das 2, 6-Isomere eine ähnliche Nuance. Man kann auch
das i-amino-4-brom-anthrachinon-2, 7-disulfonsaure Natrium durch das technische
Gemisch der 2, 6- und 2, 7-Disulfonsäuren ersetzen und erhält Farbstoffe von denselben
Eigenschaften. Beispiel 4 Wenn das im Beispiel 2 zur Anwendung gebrachte 3-Acetylamino-4-carbomethoxy-i-aminobenzol
durch 10,5 Teile 3-Acetylamino-4-chlor-i-aminobenzol ersetzt wird; so erhält
man einen neuen Farbstoff, der gleichfalls in grünlichblauen Tönen färbt und dessen
Färbungen gute Eigenschaften aufweisen.
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An Stelle des i-amino-4-brom-anthrachinon-2, 7-disulfonsauren Natriums
kann ebenfalls das i-amino-4-chlor-anthrachinon-2, 7-disulfonsaure Natrium verwendet
werden.
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Ausgehend von 2, 6-Isomeren wird ein Farbstoff von ähnlicher Nuance
gewonnen. Beispiel 5 Man erhitzt gemeinsam während 2o Stunden auf 80° io Teile i-amino-2,
4-dibromanthrachinon-6-sulfonsaures Kalium, 7,3 Teile 3-(Methylacetylamino)-i-arninobenzol,
4,8 Teile Natriumbicarbonat, o,2 Teile Kupferpulver, 5o Teile Wasser, 15 Teile Alkohol.
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Der gebildete monosulfonierte Farbstoff wird abgeschieden, heiß mit
einer Sulfitlösung so lange behandelt, bis das in 2-Stellung stehende Bromatom durch
eine Sulfongruppe ersetzt ist, und der so gewonnene disulfonierte Farbstoff auf
übliche Weise abgetrennt.
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Er färbt tierische Fasern in blauen Tönen von guten Eigenschaften.
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Den gleichen Farbstoff erhält man durch Kondensation von i-amino-4-halogen-anthrachinon-2,
6-disulfonsaurem Natrium mit der obenerwähnten aromatischen Base. Das 2, 7-disulfonierte
Isomere ergibt ähnliche Färbungen,
Beispiel 6 Man erhitzt während
3 Stunden auf 9o°, dann noch i Stunde auf 95° io Teile i-amino-2,4-dibromanthrachinon-7-sulfonsaures
Kalium, 5,4 Teile 2, 4-Dimethyl-3-acetylamino-i-aminobenzol, 4,8 Teile Natriumbicarbonat,
o,2 Teile Kupferpulver, 5o Teile Wasser, 15 Teile Alkohol.
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Man isoliert und behandelt das Kondensationsprodukt wie in Beispiel
5 beschrieben. Der erhaltene Farbstoff färbt tierische Fasern in blauen Tönen. Das
2, 6-Isomere ist ähnlich.
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Dieselben Farbstoffe werden erhalten, wenn man 2, 4-Dimethyl-3-acetylamino-i-aminobenzolmit
i-Amino-4-halogenanthrachinon-2, 6- oder/und -2, 7-disulfonsäure kondensiert.