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Aufhängevorrichtung zum Trocknen von Feuerwehrschläuchen in Türmen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Aufhängen von Feuerwehrschläuchen
zwecks Trocknung derselben in einem Feuerwehrturin.
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Die Feuerwehrschläuche bestehen bekanntlich meist aus einem Gewebe
organischer Herkunft. Dieses saugt sic:h in Gegenw, art von Wasser mit an. Würde
man Schläuche aus diesen Geweben im feuchten Zustand aufrollen und so zusammengepreßt
aufbewahren, so könnte die auf-g gesaugte l# Feuchtigkeit nicht verdunsten,
und es würde allmählich eine Art Fäulnis eintreten. Hierdurch würde dieLebensdauer
dieserSchläuche stark beeinträchtigt.
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Es ist deswegen Üblich, Feuerwehrschläuche nach dem Gebrauch erst
züi trocknen, bevor sie züisammengerollt aufbewahrt werden. Da die Feuerwehrschläuche
Längen von vielen Metern besitzen, werden zur Trocknüng Feuerwehrtürme benutzt,
in welchen die nassen Schläuche in senkrechter Lage hängen können, so daß das Wasser
Gelegenheit hat, abzulaufen und zu verdunsten.
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Bei der großen Länge dieser Einzelschläuche und bei der verhältnismäßig
großen Menge des aufgesaugten, Wassers handelt es sich hei jedem Einzelschlauch
schon um ein recht erhebliches Gewicht, so daß diese Schläuche nicht ohne weiteres
durch Menschenkraft angehoben und imTurrn aufgehängt werden können.
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Es sind bereits verschiedene Aufhängevorrichtungen bekannt, die diesem
Zweck dienen. So gibt
es z. B.- runde oder ec1Zige Rahmen mit Aufhängeschellen,
die an einer Winde usw. hängen. Am Boden des Turmes werden die Schläuche hieran
befestigt, dann wird das Gestell mit den daran hängenden Schläuchen hochgezogen,
nach Beendigung der Trocknung wieder heruntergelassen und die Schläuche davon entfernt.
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Oft besitzen die Feuerwehrtürme auch eingesetzte Schienen, zwischen
welche die Schläuche zum Trocknen eingeschoben werden. Diese Art der Trocknung ist
umständlich und zeitraubend.
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Bei den Anlagen der größeren Feuerwehren liegen die Verhältnisse so,
daß fast täglich Schläuche zu trocknen sind; es ist darum wichtig, daß dieser Trockenvorgang
möglichst rationell vorgenommen wird, daß die Schläuche in richtiger Reihenfolge
zum Wiedereinsatz kommen und daß die Trocknung selbst möglichst schnell vor sich
geht und das Personal nicht unnötig mit Arbeit be-
lastet.
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Die Erfindung bezweckt, eine diesen, Anforderungen entsprechende Aufhängevorrichtung
zu schaffen, und besteht darin, daß, im obersten Stockwerk des Feuenvehrturmes z.
B. auf einer als Galerie umlaufenden Bühne den freien Ouerschnitt des Turmes überspannende
Rollachsen angeordnet sind, an welche mittels besonderer Haken die zu trocknenden
Schläuche vorzugsweise mittels maschineller Hebezeuge angehängt werden und die an
beiden Enden auf zu zweien übereinander angeordneten Laufschienen derart geführt
sind, daß die leeren Rollachsen, die sich jeweils auf den oberen Laufschienen befinden,
von diesen in einer Umlaufrichtung auf die unteren LaufsIchienen hinabgerollt, dort
mit Schläuchen behängt - und nach dem Abnehmen der getrockneten Schläuche
zur weiteren Verwendung in der gleichen Umlaufrichtung wieder auf die oberen Laufschienen
übergeführt werden.
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Die Fortbe-v#,egung der Rollenachsen erfolgt vorzugsweise durch abgewinkelie
Greifarme, die a.iii beiden Auflagerseiten der Rollachsen jeweils an einer zwischen
den oberen und unteren Laufschieneu angeordneten endlosen Kette, die sowohl in der
Umlaufrichtung der Rollachsen als auch entgegengesetzt dazu bewegbar ist, derart
befestigt sind, daß sie in der Umlaufrichtung der Rollachsen ihre Greiflage einnehmen,
in entgegengesetzter Richtung aber federnd über die Rollachsen hinweggleiten. Mittels
dieser Greifarme kann der Bedienungsmann von seinem Standort aus je nach
Wunsch eine oder auch mehrere Achsen heranholen oder nach der anderen Seite der
Vorrichtung hinüberrollen.
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Da die Achsen samt den Rädern erhebliches Gewicht besitzen können,
sind auch Einrichtungen getroffen, di# Achsen ohne Kraftanstrengung von den unteren
auf die oberen Schienen zu heben bzw. sie mit Sicherheit von den oberen auf die
unteren Schienen herunterzulassen.
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Zur Erläuterung und Veranschaulichung der Aufhängevorrichtung, die
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, dienen die Fig. i bis
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der Zeichnung. Die Figuren sind in vereinfachter und schematischer Weise
dargestellt, Die Konstruktionseinzelheiten an sich können dabei naturgemäß recht
verschieden a-usgeführt sein.
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Fig. i zeigt eine Seitenansicht der Aufhängevorrichtung, Fig.:2 die
Vorderansicht, Fig. 3 die Draufsicht; Fig. 4 veranschaulicht die Art, wie
der einzelne Schlauch an den Achsen befestigt -wird; Fig. 5 zeigt die an
endloser Kette befestigten Greifer und die Art, wie die Verschiebung hierdurch vorgenommen
wird; Fig. 6 bis 9 stellen Einrichtungen dar, die dazu dienen, die
einzelnen Achsen sicher und mühelos von den oberen auf die unteren Schienen zu bringen,
und umgekehrt.
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In-den Figuren bedeuten: i feste Bühne, auf der der Rahmen 2 ruht,
?- Rahmen, zweckmäßig als Gitterkonstruktion ausgebildet, 3 obere
Schiene, auf dem Rahmen ruhend, zur Führung der Räder 6,
4 untere Schiene
für den gleichen.Zweck, 5 Handku rbel, aufsteckbar, 6 Laufräder, mit
der Achse 7
über ein Lager verbunden; diese Räder sind in den Schienen so
geführt, daß sie sich seitlich nicht verschieben und aus den Schienen auch nicht
herausspringen können, 7 Achse von solcher Biegungsfestigkeit, daß das Gewicht
von aneinandergereihten nassen 'Schläuchen sicher aufgenommen werden kann,
8 Kettenraä, auf der Welle io befestigt, 9 endlose Kette, die über
das Kettenrad 8 läuft io Welle, mit dem Kettenrad 8 fest verbunden,
auf die die Kurbel 5 aufgesteckt werden kann, i i Tragbügel für den Schlauch;
dieser kann in die Schlauchkupplung eingerastet werden, 12 Feuerwehrschlauch mit
Kupplung an den Enden, 13 Greifer, an der endlosen Kette 9 befestigt, 16
Führungsschiene für den äußeren Stummel der Achse 7, 17 äußere Führungsschiene
für denselben, 18 Führungsschiene für die Laufräder 6,
ig Zwischenstück, beweglich,
das die obere Schiene 3 mit der unteren Schiene 4 verbindet, :2o Arm für
das Gegengewicht, mit dem ZwischenstÜck ig fest verbunden, jedoch seitlich von diesem
abstehend, 21 Gegengewicht, :22 Gummipolster oder eine andere Abfederung,
23 Handhebel zum Hochheben der Achse 7 mit den Rädern 6, 24
Kreisausschnitt zur Aufnahme der Achse 7 im Handhebel 23, 25 Gelenk,
mit dem der Handhebel 23 an der unteren Schiene 4 befestigt ist.
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Mit dieser Vorrichtung arbeitet man wie folgt: In den Feuerwehrturm
werden die nassen Schläuche unten hereingebracht und in deren Kupplung
je
ein Tragbügel ii eingerastet. Nun wird mittels einer Handwinde oder eines
Elektrohebezuges, vorzugsweise vermittels eines solchen, bei dem gleichzeitig ein
Haken gehoben wird, während der andere sich senkt, der Tragbügel ii und damit der
Schlauch- angehoben und dann in dem Turm so hochgezogen, daß er senkrecht frei hängt.
Es ist für die Bedienung also erforderlich, daß unten ein Mann die Schläuche an
die Hebevorrichtung anhängt, während der andere Mann seinen Stand auf
der
Bühne i des Feuerwehrturmes hat. Hat nun die Hebevorrichtung den am Tragbügel ii
hängenden Schlauch genügend hochgehoben, so hängt der Bedienungsmann diesen auf
die Achse 7, die vorher von den oberen Schienen 3 auf die unteren
Schienen 4 gebracht wurde, Ist diese Achse 7 voll besetzt, so kurbelt der
Bedienungsmann mittels der Handkurbel 5 den Greifer 13, der sich an
der endlosen Kette 9 befindet, hinter die Achse und bringt ihn in Mitnehmerstellung.
Der Greifer kann federnd über die Achse hinweggleiten. Nun wird durch Drehung in
entgegengesetzter Richtung an der Kurbel 5 der Greifer 13 an die Achse
7 angepreßt und durch die Handkurbel 5 die Achse 7 weitergerollt
auf die gegenüberliegende Seite der Vorrichtung. Hierauf wird der Greifer so weit
ge-
kurbelt, daß er eine leere Achse auf der oberen Schiene zu fassen bekommt;
diese wird dann nach vorn geschoben, und der Bedienungsmann kann sie auf die untere
Schiene 4 herunterheben, um sie wieder, wie eben beschrieben, mit weiteren nassen
Schläuchen zu behängen. Alle mit Schläuchen beladenen Achsen befinden sich dann
auf der unteren Schiene 4. Somit hängen alle Schläuche senkrecht im Turm und werden
an der Luft getrocknet. Ist die Trocknung vollendet, so werden die Schläuche auf
der anderen Seite der Bühne, nach Umsteckung der Handkurbel 5 auf die dort
befindliche Welle io, an den Bühnenrand herangezogen, von den Achsen 7 abgehängt
und mittels der Hebevorrichtun- herabgelassen, um im trockenen Zustand aufgerollt
zur Aufbewahrung zu gelangen. Bei diesem Arbeitsvorgang wird durch den Greifer
13 (Fig. 5)
die entsprechende Achse in beladenem Zustand also wieder
herangerollt und nach Entladung durch den Bedienungsmann auf die obere Schiene
3 gehoben, um dann wieder fortgerückt zu werden (wieder mittels des Greifers
13). Nach der Trocknung befinden sich also die leeren Rollen sämtlich oben auf den
Schienen Die Aufhängung der nassen Schläuche geschieht also auf der einen Seite
der Vorrichtung, die Abnahme der getrockneten auf der entgegengesetzten, so daß
die zuerst aufgehängten Schläuche nach dem Trocknen auch zuerst entladen werden
können.
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Bei langen Achsen haben diese natürlich schon ein recht erhebliches
Gewicht; es ist also nicht ohne weiteres für einen Mann ohne Anstrengung möglich,
die Achsen von der unteren Schiene 4 auf die obere Schiene 3 zu heben, oder
umgekehrt. Ein weiteres Kennzeichen für die Vorrichtung nach der Erfindung ist daher
der mechanische übergang von den unteren auf die oberen Schienen, bzw. umgekehrt.
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Fig. 6 zeigt eine mögliche Vorrichtung, die einfach darin besteht,
daß die untere Schiene 4 zur Führungsschiene 18 verlängert wird, die kreisförmig
so weit nach oben gebogen wird, daß sie die obere Schiene 3 etwa im Abstand
des Durchinessers des Rades 6 überragt. N, un kann ein oben befindliches
Rad 6 bis zum Ende der Schiene 3
durchrollen, -schlägt an die Führungsschiene
18 an und wird von dieser nach unten auf die untere Schiene 4 geführt. Damit
-die Achse 7 nicht frei fällt, sind nach Fi.-. 7 Führungsschienen
16 und 17 angeordnet, die nicht das Rad 6 selbst, sondern nur den außerhalb
desselben befindlichen Achsenstummel aufnehmen. Bei dieser Anordnung laufen die
Achsenstummel zwischen die beiden Führungsschienen 16 und 17 ein und, werden
von diesen nach unten geführt. Die Achse 7 rollt nun, mittels ihrer Stummel
auf den Führungsschienen 17 aufruhend, nach rechts, und zwar mit Drehrichtung
im Uhrzeigersinn, also umgekehrt wie vorhin. Da die beiden Drehrichtungen entgegengesetzt
sind, heben die Schwungkräfte einander fast auf. Hierdurch wird eine Abbremsung
erzielt, und die Achse 7
kann, nachdem sie auf die untere Schiene 4 aufgelaufen
ist, leicht vom Bedienungsmann aufgehalten und beladen werden.
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Fig. 8 zeigt eine andere Vorrichtung, mittels der die Achse
7 mit den Rädern 6 von der oberen Schiene 3 auf die untere
Schiene 4 gebracht wird, ohne den Bedienungsmann körperlich anzustrengen. Die obere
Schiene 3 ist hier kurz vor ihrem Ende unterbrochen und die Lücke durch ein
bewegliches Zwischenstück ig überbrückt, das durch das Gegengewicht:2i fest nach
oben gegen die Schiene 3 gepreßt wird. Läuft nun das Rad 6 von der
Schiene 3
auf diesen Hebel ig auf, so senkt sich dieser, sobald das Achsengewicht
vom Bolzengelenk so weit entfernt ist, daß das damit ausgeübte Drehmoment größer
wird als das durch das Gegengewicht 21. Die Klappe ig senkt sich also, und die Rolle,
bestehend aus der Achse 7 und den beiden Rädern 6,
läuft nach unten
auf die untere Schiene 4, prallt schließlich an das Gummipolster 22 an und befindet
sich nun in der Position, um mit Schläuchen beladen werden zu können. Inzwischen
ist der Hebel ig in seine obere Lage zurückgekehrt, so daß die beladene Achse unter
ihm durchgestoßen werden kann, worauf sich der Vorgang mit der nächsten Achse in
gleicher Weise wiederholt.
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Soll nun die Achse von der unteren Schiene 4 auf die obere,
3, wieder heraufgehoben werden, so bedient man sich hierzu des Handhebels
:2#3 (Fig. 9).
Die Achse läuft nach der Entleerung nach rechts bis über den
Kreisausschnitt des Hebels 23, Nunmehr wird der Hebel hochgeklappt, wodurch
die Achse 7 über die Schiene 3 gelangt und die Rolle hier abgestoßen
werden kann. Selbstverständlich kann das Anheben durch Hand, das infolge der Hebelwirkung
schon erleichtert ist, durch Verwendung von Kniehebeln, Gegengewichten usw. noch
erleichtert werden. Bei der geschilderten Art der Trocken- und Transportvorrichtung
kann also ein Mann, auf der Turmbühne stehend, mühelos die gesamte Arbeit des Anhängens
und Abhängens der Schläuche bewältigen und die beladenen Achsen von der einen Turmseite
nach der anderen transportieren. Er kann ohne Arbeitsanstrengung die entladenen
Achsen über die obere Schiene 3 nach der Beladungsseite zurückschieben, und
diese gelangen dann wieder, ohne von Hand abgehoben werden zu müssen, auf die untere
Schiene 4, um von neuem beladen zu werden.
- Durch diese
Vorrichtung ist eine gute Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Turmquerschnittes
gewährleistet, und es kann bei geringstem Arbeitsaufwand der Trockenvorgang mit
der größten Beschleunigung durchgeführt werden.
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Konstruktiv ließe sich naturgemäß diese Vorrichtung noch weiter in
verschiedener Hinsicht ausgestalten, ihr Wesen besteht aber in den Achsen mit Rädern,
die beladen in einer Richtung und entladen in entgegengesetzter Richtung durch die
an 7 ZD endloser Kette befindlichen Greifer transportiert werden, was also
den ununterbrochenen Trockenvorgang nach der Methode des Laufbandes ermöglicht.