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Vorrichtung zum Beschicken und Entladen von Räucherkammern In den
Räuchereien für Wurstwaren u. dgl. werden in neuerer Zeit zur Beschickung der einzelnen
Rauchkammern fahrbare Räuchergestelle oder Rauchwagen benutzt. Dieselben werden
an irgendeiner bestimmten Stelle beladen, in die Rauchkammer geführt und nach beendeter
Räucherung zur Entladung an den Kochkessel oder an eine andere Stelle verbracht.
So bequem und praktisch diese Rauchwagen sowohl für den Transport als für die Beschickung
der Rauchkammern sind, so weist der Betrieb mit denselben in gewissen Fällen und
Verhältnissen Nachteile auf. Bei Kalträuchereien für Dauerwaren z. B. muß das Räuchergut
sehr lange in den einzelnen Kalträuchen hängenbleiben. Diese Kalträuche müssen deshalb
auch räumlich viel größer angelegt werden als ein entsprechender Warmrauch für dieselbe
Dauerleistung. Wenn man nun einen solchen Kaltrauch rasch beschicken will, so bleibt
bei den bisher bekannten Systemen hur übrig, eine genügende Anzahl mit dem Rauchgute
beladener Wagen in die Abteilungen der Kalträucherei mit Hilfe einer Hochbahn oder
auf dem Boden einzufahren und die Gestelle so lange in der Kalträucherei zu lassen,
bis der Räucherprozeß durchgeführt ist. Bei der langen Dauer des Prozesses sind
viele Wagen und ausgedehnte Geleiseanlagen erforderlich, Es sind auch Vorrichtungen
erdacht worden, nach denen nur die Räucherkammern, mit Fahrbahnen ausgerüstet sind.
Die mit einer Laufkatze versehenen Räuchergestelle werden dabei in der Wursterei
mit dem Rauchgute beladen, und alle Räuchergestelle können dann nacheinander mit
einem einzigen die Feuerung überbrückenden, zu ebener Erde fahrbaren und mit einem
Hebezeuge versehenen Wagen an das Ende einer Fahrschiene herangefahren und mit Hilfe
des Hebezeuges auf die Fahrschiene eingefahren und abgesetzt werden. Diese Anordnung
hat den Vorteil, daß das Transportbahnsystem sich auf die Rauchkammern beschränken
kann und nicht im ganzen Betrieb von der Räucherei bis zur Wursterei verlaufen muß.
Man muß aber auch hier so viele mit Laufkatzen versehene Räuchergestelle haben,
als die Räuchereien zusammen aufnehmen können. Diese Räuchergestelle verursachen
einen verhältnismäßig hohen Kostenaufwand; sie müssen auch aufbewahrt werden, was
nicht so einfach ist, da die Gestelle sperrig sind, und sehr viel Platz beanspruchen.
In den meisten Fällen wurde deshalb bisher auf die Einführung ganzer Rauchwagen
in die Kalträuchereien verzichtet und Rauchstecken für Rauchstecken vom Rauchwagen
von Hand abgenommen und auf die Auflageeisen des Kalträuchergestells übergehängt.
Die entenstehend beschriebene Erfindung bringt nun eine Verbesserung des bisherigen
Verfahrens unter Vermeidung der oben beschriebenen Übelstände.
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Die Erfindung besteht darin, daß man ein Räuchergestell anwendet,
dessen Raüchstekkenauflagen zwar etagenweise übereinander
angeordnet
sind, aber nur an jener Seite mit den festen Tragstäben verbunden sind, an welchen
das Gewicht des ganzen Systems aufgehängt oder gegen welche es abgestützt ist. Jede
einzelne Rauchsteckenauflage ist fliegend angeordnet. Die Stützstreben, welche den
gesamten Lastendruck aufnehmen, sind außerdem mit einer Hebevorrichtung fest verbunden,
so daß das ganze System angehoben und gesenkt werden kann. In den Räucherkammern
sind außerdem etagenweise Rauchstekkenauflagen in denselben Abständen angeordnet,
wie solche das Räuchergestell besitzt. Der Vorgang geht nun folgendermaßen vor sich
Mit Hilfe der Hebevorrichtung wird das Räuchergestell so weit angehoben, daß die
Etagen des Räuchergestelles mindestens um eine maximale Rauchsteckendicke höher
liegen als jene der Kalträucherkammer. Nun wird das Räuchergestell beladen und in
die Räucherkammer eingefahren. Die Rauchstecken schweben jetzt gerade über den Auflagen
der Kalträucherkammer hinweg. Weil der Ort des Behängens von der Rauchkammer vielfach
ziemlich weit entfernt ist, so werden die Rauchstecken, wenn sie nicht gut gesichert
liegen, während der Fahrt von ihrem Platze weggerüttelt werden. Um dies zu verhindern,
kann man die Rauchsteckenauflagen des Räuchergestells so ausbilden, daß sie mit
geneigten Flächen versehen sind, deren tiefste Kanten so weit voneinander entfernt
sind, als die Rauchstangen lang sind. Die Rauchstecken werden in dieser Weise durch
die Schwerkraft selbsttätig in der für die Überhängung in die Rauchkammer richtigen
Lage festgehalten. Wenn keine Einweisvorrichtungen vorhanden wären, so müßte man
vor dem Einfahren in die Rauchkammer sämtliche Rauchstecken wieder seitlich ausrichten,
damit keiner anstößt, wenn man durch die Tür der Räucherkammer hindurchfährt. Senkt
man nun mit Hilfe des eingebauten Hebezeuges den Räucherkorb, so werden die Räucherstecken
gleichzeitig auf die Rauchsteckenauflagen der Räucherkammer übergeladen und die
Steckenauflagen des Räucherkorbes völlig entlastet. Da diese Auflagen fliegend angeordnet
sind, kann der mechanisch entladene Räucherkorb aufs bequemste aus der Räucherkammer
herausgezogen werden und steht zu neuer Beladung zur Verfügung.
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Will man eine Rauchkammer entleeren, so verfährt man genau umgekehrt.
In den Fig. i bis 6 ist ein Beispiel des Erfindungsgedankens zeichnerisch dargestellt.
Die Fig. i zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Räucherkammer mit dem dazugehörigen,
an einer Fahrbahn aufgehängten Beschicker. Der Schnitt verläuft parallel zur Fahrtrichtung.
Die Fig. 2 zeigt einen solchen Schnitt senkrecht dazu. Die Fig.3 und q. zeigen Einzelheiten
der Stabführung während des Überhängevorganges. Fig. 5 zeigt entsprechend der Fig.
i einen Vertikalschnitt durch eine Rauchkammer mit einem am Boden fahrbaren Beschicker
ohne Hebezeug.
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In Fig. i und 2 stellt i die Hängebahnschiene dar. Auf ihr läuft der
Katzenwagen 2. Mit Hilfe der Gewindespindeln 3, des Kettenrades q. und der .Kegelpaare
5 kann der Rauchsteckenwagen gehoben und gesenkt werden. Er besteht aus den Vertikalschienen
6, an welchen die Röhren 7 befestigt sind. An den Enden dieser Röhren sind die Rauchsteckenauflagen
8 fliegend befestigt. Sie bilden also mit den Röhren 7 Rahmen, welche nach der Vorderseite
offen bleiben und auf der Hinterseite durch die Schienen 6 untereinander fest verbunden
sind.. Die Schienen 6 sind ihrerseits über die Träger 9 und io (Fig. 2) mit den
Lagern. der Spindeln 3 fest verbunden, so daß durch Betätigung des Kettenrades
alle Tragleisten 8 gleichzeitig gehoben oder gesenkt werden können. Auf die Tragleisten
8 werden die behängten Rauchstecken 12 aufgelegt. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, werden
dabei die Rauchstecken durch eine geneigte Fläche_i3 in ihre richtige seitliche
Lage eingewiesen.
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In der Räucherkammer i i befinden sich die Rauchsteckenauflagen 14.
Sie sind so angebracht, daß beim Einfahren des Beschickers die Rauchstecken mit
geringen Abständen über die Auflagen hinweggefahren werden (s. Fig. q.). Beim Einfahren
des Beschickers verhindert ein .auf dem Geleise i angebrachter Anschlag 15 das Überfahren
der Entladestelle. Befindet sich eine weitere Entladestelle hinter der ersten, so
wird der Anschlag 15 zur Durchfahrt hochgeklappt. Auf der Entladestelle wird
mit Hilfe des Hebezeuges das Rauchsteckengestell gesenkt. Hierbei legen sich die
Rauchstecken auf die ortsfesten Auflagen 14. Nach dem Senken des Rauchsteckengestelles
haben die Tragleisten 8 überall einen geringen Abstand von den Rauchstecken (Fig.
q.), so daß die Aus- bzw. Einfahrt mit dem Beschicker ohne Berührung der Rauchstecken
geschehen,känn. Die Entleerung des Rauches erfolgt in umgekehrter Weise.
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An Stelle eines Hängebahnfahrzeuges läßt sich auch durch entsprechende
Anordnung ein auf dem Boden fahrbarer Wagen benutzen. Derselbe kann ebenfalls mit
Hilfe von Schraubenspindeln heb- oder senkbar sein. An Stelle der Schraubenspindeln
kann auch eine andere-Hebevorrichtung treten, z. B. das »Heben und Senken
des Gestelles mit Hilfe eines umklappbaren
Hebels oder das Heben
und Senken einer Wagenpritsche nach Art der in der Industrie verwendeten Hubwagen.
Dabei kann das Gestell stationär sein, und wird dasselbe dann durch den Hubwagen
unterfahren, angehoben, eingefahren und dann wieder so weit abgesenkt, daß die Rauchstecken
sich an die Rauchsteckenleisten der Räucherkammer überhängen. Voraussetzung für
die Möglichkeit sind eben Rauchsteckenrahmen, die nach einer Seite offen sind, in
Verbindung mit einem Hebezeug. Es ist dabei nicht erforderlich, daß das Hebezeug
mit dem Räucherwagengestell verbunden ist. Die Anordnung kann auch entsprechend
der Fig. 5 getroffen werden. Es ist hier ein auf dem Boden fahrbarer Räucherwagen
17 verwendet. Mit Hilfe von Leitschienen wird er in die Räucherkammer eingefahren
und hier seine Lage fixiert. Um nun die einfache Abnahme der Räucherstecken zu erreichen,
sind die Tragleisten der Räucherkammer untereinander fest verbunden, so daß sie
zu beiden Seiten der Räucherkammer gleichzeitig mit Hilfe eines Hebezeuges angehoben
werdenkönnen. 8a sind die Räuchersteckenauflagen. Die letzteren sind mit den senkrechten
Führungsstäben r9 verbunden. Diese Führungsstäbe sind in den Lagern 20 geführt.
Die Stäbe 2 i, an welchen die Ketten 22, die ihrerseits an der Welle 23 befestigt
sind, verbinden das ganze System. Auf der Welle 23 sitzt der Hebel ä¢, an dessen
Ende die Kette25 herunterhängt. Durch Zug an dieser Kette werden sämtliche Rauchsteckenauflagen
der Räucherkammer gleichzeitig angehoben bzw. gesenkt, so daß die Überladung von
Räucherwagen auf die Räucherkammer beispielsweise auch in dieser Weise erfolgen
kann.