DE845033C - Verfahren zur Verstaerkung der therapeutischen Wirkung von Hefepraeparaten - Google Patents
Verfahren zur Verstaerkung der therapeutischen Wirkung von HefepraeparatenInfo
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- DE845033C DE845033C DEP1873A DEP0001873A DE845033C DE 845033 C DE845033 C DE 845033C DE P1873 A DEP1873 A DE P1873A DE P0001873 A DEP0001873 A DE P0001873A DE 845033 C DE845033 C DE 845033C
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- C12N13/00—Treatment of microorganisms or enzymes with electrical or wave energy, e.g. magnetism, sonic waves
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- C12N1/14—Fungi; Culture media therefor
- C12N1/16—Yeasts; Culture media therefor
Description
- Verfahren zur Verstärkung der therapeutischen Wirkung von Hefepräparaten Hefe hat eine gewisse, von der Medizin anerkannte therapeutische Wirkung.
- Nachstehendes Verfahren gibt die Möglichkeit, die therapeutische Wirkung von Hefepräparaten zu verstärken. Das Verfahren besteht darin, daB Stoffe, die den Präparaten bzw. den hierzu verwendeten Hefezellen eine zusätzliche therapeutische Wirkung verleihen bzw. dieselbe verstärken, bereits dem für die Hefeentwicklung bestimmten Nährmedium zugesetzt werden. Hierzu gehören Stoffe vegetabilischen Ursprungs, antibiotische, hormonale und therapeutisch wirksame chemische Stoffe. So werden z. B. Chinarindeextrakt, Sulfonamide, Thyroxiti, Insulin, Penicillin, Eisensulfat oder andere Stoffe obiger Gruppe dem Nährmedium der zu erzeugenden Hefe in kleinen Mengen nach und nach zugesetzt, bis sich Anzeichen bemerkbar machen, daß die Entwicklung der Zellen zum 'Stillstand kommt. Dem Nährmedium können an Stelle von Extrakten zum Teil auch Stoffein fester Form zugesetzt werden. iSo wird z. B. dem Nährmedium zerkleinerte Chinarinde zugesetzt, das Gemisch erhitzt, die Flüssigkeit von den festen Bestandteilen getrennt, auf die erforderliche Temperatur abgekühlt und die Stellhefe unter Belüftung zum Ansatz gebracht. Nach begonnener Sprossung der Zellen wird dem Nährmedium nach und nach Chinarindeextrakt zugesetzt, bis, wie vorher erwähnt, sich Anzeichen bemerkbar machen, daß die Entwicklung der Zellen zum Still.--stand kommt. Von der erzeugten Hefe wird eine gewisse Menge für weitere Ansätze als Stellhefe verwendet und der Rest unter üblichen, den Erfordernissen entsprechenden Bedingungen in. Präparate verarbeitet. Das mit therapeutischen Stoffen angereicherte Substrat wird getrennt als therapeutisch bzw. diätetisch-therapeutisch wirksame. Fertigung. verarbeitet. .
- Sobald die Hefezellen bei weiteren Ansätzen Degenerationserscheinungen zeigen, muß in bekannter Weise eine neue Kultur gezüchtet werden. An die geänderten Lebensbedingungen, hervorgerufen durch den Zusatz anfangs genannter Stoffe, werden die Hefezellen bei der stufenweisen Vermehrung durch successiven Zusatz dieser Stoffe, gegebenenfalls Chinarindeextrakt, bereits beim Übergang der Zucht in Pasteur-Kölbchen gewöhnt.
- Eine weitere Verstärkung der therapeutischen Wirkung von Hefepräparaten erfolgt dadurch, daß man auch physikalische Faktoren zur Anwendung bringt, indem man auf das Nährmedium vor Aussaat der Kulturen, während oder unmittelbar nach beendeter Entwicklung derselben, elektromagnetische Wellen bzw. Strahlungen einwirken läßt, z. B. Kurzwellen, (Strahlungen radioaktiver Elemente oder deren Umwandlungsprodukte, künstliche radioaktive Strahlungen, Röntgenstrahlen, Infrarotstrahlen, Ultraviolettstrahlen u. dgl. mehr.
- Die Anwendung von physikalischen Faktoren erfolgt, ahne dem Substrat anfangs genannte Stoffe zuzusetzen oder auch mit Zusatz derselben. Beispiel i In einer Nährlösung mit vergärbarem Zucker, gegebenenfalls 40 1 Malzwürze von io° Bllg. und 24° C, wird unter Belüftung eine entsprechende Stellhefe, gegebenenfalls 250 g einer träge mit viel Alkohol sich entwickelnde Art der Rasse Saccharomyces cerevisiae, zum Ansatz gebracht. Nach begonnener Sprossung wird das Substrat bzw. die sich in Entwicklung befindlichen Hefezellen 2 Sekunden ultraviolett bestrahlt, nach Ablauf je einer Stunde 4 Sekunden, nach der 5. und 6. iStunde 8 ,Sekunden und alsdann nach jeder 'Stunde 4 Sekunden, bis die Entwicklung der Zellen zum Stillstand kommt. Die Verarbeitung der erzeugten Hefe und des Substrats erfolgt unter den üblichen, den Erfordernissen entsprechenden Bedingungen. Vor der Verarbeitung wird eine gewisse Menge der erzeugten Hefe als Stellhefe für die folgende Hefeerzeugung entnommen.
- .Sobald sich im Mikroskop Deformierungen der Hefezellen bemerkbar machen, muß in bekannter Weise eine neue Kultur gezüchtet werden. Auch hier werden die Hefezellen an die geänderten Lebensbedingungen, hervorgerufen durch Einwirkung von physikalischen Faktoren, gegebenenfalls Ultraviolettstrahlen, gewöhnt, indem das .Substrat bzw. die Zucht bereits nach Übergang in kleine Karlsberg-Kolben etwa 2 Sekunden ultraviolett bestrahlt und die Bestrahlung je Stunde mit etwa 2 Sekunden bis zum Abschluß der Entwicklung fortgesetzt wird. Beispiel e 200 g Stellhefe, gegebenenfalls aus der Hefeentwicklung des Beispiels i, werden in einer Nährlösung, bestehend aus 30 1 Malzwürze von t t ° Bllg. bei 24° C unter Belüftung zum Ansatz gebracht. Nach begonnener Sprossung der Hefezellen werden dem Substrat io mg Thyroxin bzw. das wirksame Prinzip-der Schilddrüse zugesetzt und nach Ablauf einer Stande das Substrat 4 Sekunden ultraviolett bestrahlt. Nach je einer weiteren Stunde wird der "Zusatz und die Bestrahlung bis zum Schluß des Entwicklungsprozesses in derselben Reihenfolge, Menge und Dauer abwechselnd fortgesetzt, nur nach der 5. und 6. Stunde wird der Zusatz des wirksamen Prinzips der Schilddrüse auf 15 mg und die Bestrahlungsdauer auf 8 Sekunden vorübergehend erhöht. Nachdem die Zellenentwicklung zum Stillstand gekommen ist, erfolgt die Verarbeitung der Hefe und des Substrats unter üblichen, den Erfordernissen entsprechenden Bedingungen.
- Die Menge der Zusätze, die Dauer und Wiederholungszeiten der Anwendung physikalischer Faktoren sind variabel und werden der Art der Heferassen und sonstigen Umständen angepaßt. Auch die Zusammensetzung des Nährmediums, die einzuhaltenden Temperaturen u. dgl. mehr werden den jeweiligen Verhältnissen angepaßt.
- Die Änderung der üblichen Entwicklungsbedingungen der Hefezellen durch die im Verfahren genannten Faktoren gibt die Möglichkeit, in fortgesetzten Kulturen die therapeutische Wirkung der Befezellen entsprechend zu lenken.
- Die nach diesem Verfahren hergestellten Präparate haben den Vorzug, daß die in denselben aufgespeicherten therapeutisch wichtigen Stoffe sich in einer Verbindung befinden, welche die Schleimhaut des Magens auch nach längerem Gebrauch nicht angreift, während therapeutisch wichtige 'Stoffe, deren Wirksamkeit durch den Magensaft zerstört wird, den Magen zum Teil unzerstört passieren und im Darm zur Auswirkung kommen. Außerdem wird bei gegebenen Verfahren das Substrat über den Stoffwechsel der Hefezellen mit therapeutisch wirksamen Stoffen angereichert und kann als therapeutisch wirksame bzw. diätetisch-therapeutische Fertigung verarbeitet werden.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verstärkung der therapeutischen Wirkung von Hefepräparaten, dadurch gekennzeichnet, daß .Stoffe, die den zur Herstellung der Präparate angewandten Hefezellen zusätzliche therapeutische Wirkungen verleihen bzw. dieselbe erhöhen, bereits dem Nährmedium der Hefekulturen zugesetzt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man vor, während oder unmittelbar nach beendeter Entwicklung der Hefekulturen physikalische Faktoren zur Anwendung bringt, die geeignet sind, die in der Hefe vorhandenen oder nach i zugesetzten Stoffe in wirksame bzw. noch wirksamere Stoffe umzuwandeln.
- 3. Durchführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als physikalische Faktoren elektromagnetische Wellen bzw. Strahlungen angewendet «erden, z. B. Kurzwellen, Strahlungen von radioaktiven Elementen oder deren Umwandlungsprodukten, künstliche radioaktive Strahlungen, Röntgenstrahlen, Infrarotstrahlen, Ultraviolettstrahlen od. dgl.
- 4. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, dall aus dem Substrat über den Stoffwechsel der Hefezellen therapeutisch wirksame bzw. diätetisch-therapeutischeFertigungen erzeugt werden. Angezogene Druckschriften: Zentralblatt für Bakteriologie, Bd. 35, 2. Abt., S. 118 bis 197; Biochemische Zeitschrift, Bd. 293, !S. 22 bis 29; S c h ü 1 e i n , Die Bierhefe, 2. Aufl., 1938, S. 190, Verlag Theodor Steinkopff, Dresden und Leipzig; L u e r s, Die Hefe, i. Aufl., 1949, S. 72, 110, 232, 285, 309, Verlag Carl, Nürnberg; V o g e 1, Die Bierhefe und ihre Verwertung, 1949, S. 5o und 15o, Verlag Wepf und Co., Basel; Dr. Willi R u d o 1 p h, Vitamine der Hefe, 1946, Titelblatt und S. 9i und 92, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft m.b.H., 'Stuttgart; deutsche Patentschriften Nr. 248 886, 424 658, 485 199, 528 258, 579 909, 648 347, 754 025; schweizerische Patentschrift Nr. 233 547; österreichische Patentschrift Nr. 119210; niederländische Patentschrift Nr. 67337; USA.-Patentsc'hriften Nr. i 919 612, 1 983 944, 2015282.
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DE845033C true DE845033C (de) | 1952-07-28 |
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DEP1873A Expired DE845033C (de) | 1949-02-16 | 1949-02-16 | Verfahren zur Verstaerkung der therapeutischen Wirkung von Hefepraeparaten |
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