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Schaltungsanordnung zur Sicherung der Sonderschaltvorgänge für hochwertige
Verbindungen in Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb Bei der Herstellung hochwertiger
Verbindungen, z. B. Fernverbindungen, sind besondere Schaltvorgänge (Aufschalten,
Nachrufen und u. U. Trennen bestehender minderwertiger Verbindungen) erforderlich,
wenn solche Bedingungen gestellt werden und ein gewünschter Anschluß bereits durch
ein anderes Gespräch besetzt ist. Dienen die gleichen Verbindungseinrichtungen zum
Aufbau verschiedenwertiger Verbindungen, z. B. von Orts- und Fernverbindungen, so
müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, um die Ausführung der Sonderschaltvorgänge
durch nicht dazu berechtigte Stellen, insbesondere durch die gewöhnlichen Fernsprechteilnehmer,
zu verhindern. Derartige Anordnungen sind bekannt.
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Zum Unterschied gegenüber den zur Einstellung der Wähler dienenden
kurzen Stromstößen werden zur Einleitung der Sonderschaltvorgänge lange Stromstöße
gegeben, welche von der diese Vorgänge ausführenden Verbindungseinrichtung, beispielsweise
den Leitungswählern, nur ausgewertet werden, wenn die in Herstellung begriffene
Verbindung durch ein besonderes Kennzeichen, das sogenannte Fernkriterium, als hochwertige
gekennzeichnet ist. Um die Verbindungseinrichtungen zu vereinfachen, wurde auch
schon vorgeschlagen, das Fernkriterium erst unmittelbar bei Einleitung der Sonderschaltmaßnahmen
zu geben. Trotzdem konnten bei den bekannten Anordnungen Fehler nicht immer vermieden
werden, da lange Stromstöße bekanntlich allgemein zur Auslösung der Verbindungen
verwendet werden. Liegen im Verbindungsweg mit Tonfrequenz betriebene Leitungsabschnitte,
so erfolgte bisher deren Auslösung absatzweise, wodurch mehrere lange Stromstöße
nacheinander auf dem Verbindungsweg entstehen. Das gleiche erfolgte auch bei der
Auslösung der Leitungen mit niederfrequentem Wechselstrom (5o Hz).
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Aufgabe der Erfindung ist es, Fehler bei den zur Einleitung von Sonderschaltmaßnahmen
dienenden Steuervorgängen zu verhindern, was dadurch erreicht
wird,
daß die Schaltkennzeichen für die Sonderschaltvorgänge aus einem langen Vorzeichen,
einer kurzen Pause bestimmter Länge und dem eigentlichen Signal bestehen und unmittelbar
durch Schalteinrichtungen der die Sonderschaltvorgänge herbeiführenden Verbindungseinrichtung
(Leitungswähler) ausgewertet werden.
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Bei der Anordnung nach der Erfindung kann also ein Sonderschaltvorgang
nur zustande kommen, wenn einem langen einleitenden Stromstoß innerhalb einer bestimmten
kurzen Zeitspanne, z. B. innerhalb von 40 ms, das eigentliche Steuersignal folgt,
was bei der Auslösung der Fernleitungen nicht vorkommt. Da die Kennzeichen bis zu
dem Leitungswähler unverändert durchgegeben werden, sind keine besonderen Umsetz-und
Auswertungseinrichtungen in den Übertragungen zwischen den einzelnen Leitungsabschnitten
erforderlich, so daß diese erheblich einfacher ausgebildet werden können. Die Auslösung
aller hintereinandergeschalteten Fernleitungen erfolgt gleichzeitig, so daß nur
ein langer Auslösestromstoß erzeugt wird. Die Erfindung ist daher sowohl in normalen,
mit Gleich-oder niederfrequentem Wechselstrom betriebenen Anlagen als auch für Verbindungswege
verwendbar, die über mit Tonfrequenz betriebene Leitungsabschnitte verlaufen.
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Um auch die Leitungsübertragung im Ausgangsamt zu vereinfachen, werden
nach einer Weiterbildung der Erfindung die Schaltkennzeichen unmittelbar an der
zum Aufbau hochwertiger Verbindungen berechtigten Stelle, z. B. am Fernplatz, erzeugt.
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Als Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in der Zeichnung die Schaltungen
eines zur Herstellung verschiedenwertiger Verbindungen dienenden Leitungswählers
und eines Fernplatzes insoweit dargestellt, als sie zum Verständnis der Erfindung
erforderlich sind. Es ist ein sogenannter Anbotverkehr zugrunde gelegt, bei dem
hoch- und minderwertige Verbindungen in gleicher Weise aufgebaut werden und nur
im Fall des Besetztseins einer gewünschten Anschlußstelle ein Aufschalten auf diese
erfolgt, wenn es sich um die Herstellung einer hochwertigen Verbindung handelt.
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Links in der Zeichnung ist ein Fernplatz FPl dargestellt, der mit
einer Taste AT zum Aufschalten und Nachrufen und mit einer Taste RT zum Rückschalten
sowie mit den zugehörigen Steuerrelais ausgerüstet ist. Rechts in der Zeichnung
ist die Schaltung eines als Hebdrehwähler ausgebildeten Ortsfernleitungswählers
gezeigt. Zur Einstellung dieses Wählers auf eine gewünschte Anschlußstelle sendet
die Beamtin am Fernplatz FPl in bekannter Weise Stromstoßreihen aus. Die dazu erforderlichen
Einrichtungen sind der Einfachheit halber in der Zeichnung nicht dargestellt. In
dem Verbindungsweg können beliebig viele Leitungsübertragungen Ue liegen, welche
die Einstellstromstöße mit Gleich- oder niederfrequentem Wechselstrom übertragen
oder auch eine Umsetzung in Tonfrequenzströme vornehmen. Sind die vor dem Leitungswähler
LW liegenden Verbindungseinrichtungen eingestellt, so wird dieser Wähler
über die Ader c belegt, indem das Relais C über die Kontakte i k und 2 c und über
seine Wicklung I erregt wird. Es schließt folgenden Stromkreis für das Relais E:
Erde,
Kontakt 3c, Wicklung I von E, Kopfkontakt 4k, |
Widerstand W i, Batterie, Erde. |
Trifft jetzt die erste zur Einstellung des Leitungs- |
wählers LW dienende, vom Fernplatz ausgesandte |
Stromstoßreihe ein, so wird das Empfangsrelais A bei |
jedem Stromstoß über seine Wicklungen I und II und |
über den Kontakt 5 e in Schleife vorübergehend er- |
regt. Es schaltet durch Schließen seines Kontaktes 6a |
über die Wicklung I das Relais V und über die Kon- |
takte 7u und 8w den Hubmagnet H impulsweise ein, |
der die Schaltarme des Wählers auf die gewünschte |
Dekade hebt. Die Wicklung I des Relais V wird nach |
jedem Stromstoß über den Ruhekontakt 9a vorüber- |
gehend kurzgeschlossen und bleibt daher während der |
ganzen Stromstoßreihe angesprochen. Ist diese be- |
endet, so fällt das Relais V nach einer Verzögerungs- |
zeit ab und schaltet die Wicklung I des Umsteuer- |
relais U über den Wellenkontakt iow, Kontakt iiv, |
12c und über den beim ersten Hubschritt geschlossenen |
Kopfkontakt 13k ein. Die inzwischen ebenfalls ge- |
öffneten Kopfkontakte ik und 4k sind durch die |
Kontakte 14c bzw. i5c überbrückt, so daß die Re- |
lais C und E angesprochen bleiben. Das Relais U |
öffnet seinen Kontakt 71' und schließt den Kontakt |
16u, so daß die zweite ankommende Stromstoßreihe |
über den Kontakt 17p den Drehmagnet D einschaltet, |
der die Schaltarme des Leitungswählers LW auf die |
gewünschte Anschlußleitung einstellt. Das durch |
Parallelschaltung des Widerstandes W 2 zu seiner |
Wicklung I abfallverzögerte Relais U wird beim |
Öffnen des Kontaktes iiv über die Kontakte 82v und |
83u erregt gehalten. |
Die weiteren Vorgänge hängen nun davon ab, ob |
der gewünschte Teilnehmer frei oder besetzt ist. Ist |
er frei, so kommt während der Abfallzeit des Relais U |
folgender Prüfstromkreis zustande: Erde, Kontakte |
13k, i2c, iiv, igzs, Wicklungen I und II des Prüf- |
relais P, Prüfarm von LW, Belegungsrelais der ver- |
langten Leitung, Batterie, Erde. |
Das Relais P spricht an, schließt seine Kontakte 20p |
und 21P in den Sprechadern des Leitungswählers LW |
und sperrt die belegte Anschlußleitung durch Kurz- |
schluß seiner hochohmigen Wicklung 1 über den Kon- |
takt 22p. . Gleichzeitig wird folgender Stromkreis für |
das Relais V geschlossen: Erde, Batterie, Dreh- |
magnet D, Kontakt 20, Wicklungen 1I und III |
von V, Kontakte 24b, 25u, Wicklung II des Relais U, |
Unterbrecher Un, Erde. |
Infolge der hochohmigen Wicklungen des Relais V |
kann der Drehmagnet in diesem Stromkreis nicht an- |
sprechen, während das Relais U bis zur Abschaltung |
der Erde am Unterbrecher Un weiterhin erregt bleibt. |
Durch Kurzschluß seiner Wicklung II am Kontakt |
76v erhält das Relais V eine Abfallverzögerung. Es |
schließt nun folgenden Rufstromkreis: Wechselstrom- |
quelle, Kontakt 26v, Wicklung I des Relais B, Kon- |
takt 20p, oberer Schaltarm von LW, Teilnehmer- |
schleife, mittlerer Schaltarm von LW, Kontakte 21
P, |
27b, 28z, Erde. |
Auf diesem Wege erhält der gewünschte Teilnehmer |
den sogenannten ersten Ruf. Fällt das Relais U ab, |
so wird der Stromkreis für die Wicklungen II und III |
des Relais V über die Kontakte 29u und 30e an die |
mit 5" bezeichnete Ader angelegt, über welche in bekannter Weise
in Abständen von je 5 Sekunden für kurze Zeit Erde angeschaltet wird. Daraufhin
spricht jedesmal das Relais V wieder an und bewirkt durch Schließen seines Kontaktes
26v den periodischen Anruf des Teilnehmers. Meldet sich dieser, so spricht das Relais
B an und unterbricht mit seinem Kontakt 24b den Rufkreis. Der Fernbeamtin wird bei
jedem Ruf über den beim ersten Drehschritt des Wählers geschlossenen Wellenkontakt
31w und über den Kontakt 32v ein Freizeichen übermittelt, das von der Wicklung III
des Relais A induktiv auf die Wicklungen 1 und II übertragen wird.
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Ist dagegen die verlangte Stelle besetzt, so kann das Prüfrelais P
nicht ansprechen, so daß über die Kontakte 33f, 30, 35z, 36v und 3iw ein Besetztzeichen
an die Wicklung- 111 des Relais A angelegt wird. Um mit dem besetzten Teilnehmer
in Sprechverbindung treten zu können, betätigt die Beamtin am Fernplatz FPL vorübergehend
die Taste A T. Hierdurch wird zunächst über die Kontakte 37y, 38m, 39n, 4oq und
über den Widerstand Wi die Wicklung 1 des Relais 211 eingeschaltet. Es schließt
seinen Kontakt 41m und stellt damit über die Wicklung I des Relais Sp einen Schleifenschluß
für die Sprechadern La
und Lb her. Verläuft die Verbindung über einen mit
Tonfrequenz betriebenen Leitungsabschnitt, so wird über die Wicklung 1I des Speicherrelais
Sp und über den Kontakt 42m der Stromstoß auf die Zeichenader Lz übertragen. Der
Kontakt 43m überbrückt die Taste A T. Außerdem hebt das Relais M durch Öffnen
seines Kontaktes 38m den Kurzschluß für das Relais N auf, so daß dieses anspricht,
worauf beim Öffnen des Kontaktes 3911 auch das Relais Q erregt wird, das an seinem
Kontakt 4oq den Kurzschluß für die Wicklung I des Relais R aufhebt. Beim Ansprechen
des Relais R wird der Kontakt 37y geöffnet und der Kontakt 44 y geschlossen. Durch
Kontakt 46q wird der Stromkreis für die Relaiskette aufrechterhalten. Über 45y wird
die Wicklung II des Relais M vollkommen und über 47 sp, 48y, 49n und über
Widerstand W i i die Wicklung I von M teilweise kurzgeschlossen, so daß dieses Relais
stark verzögert abfällt und durch Öffnen des Kontaktes 41m bzw. 42m den einleitenden
Stromstoß beendet, der eine Dauer von etwa 400 ms hat. Handelt es sich um einen
mit Tonfrequenz betriebenen Leitungsabschnitt, so wird, falls dieser Abschnitt nicht
zur Übertragung in der Senderichtung bereit ist, die Aussendung des einleitenden
Stromstoßes so lange gespeichert, bis die Leitung frei wird. Diesem Zweck dient
das Relais Sp. Es besteht nämlich nach dem Ansprechen der Relais M, N, Q
und R ein Haltestromkreis für diese Relais über den Kontakt 46q. Erst wenn das RelaisSp
anspricht, kommt über dessen Kontakt 47sp und über die Kontakte 48y, 49n und über
den Widerstand Wi i der teilweise erfolgende Kurzschluß für die Wicklung I des Relais
M zustande. Beim Abfall des Relais M wird der durch die gleichzeitige Ausschaltung
des Relais Sp geöffnete Kontakt 47sp mit 84m überbrückt, um ein sofortiges Wiederansprechen
von M zu verhindern. Der Kontakt 38m schließt das Relais N kurz, das nach etwa 40
ms abfällt und den Kurzschluß für die Wicklung I des Relais M am Kontakt 49n wieder
aufhebt. Daraufhin spricht das Relais M von neuem an, während das Relais N über
die Kontakte 50n und 51q kurzgeschlossen bleibt, bis das Relais Q infolge Überbrückung
seiner Wicklung durch den Kontakt 39m zum Abfall kommt. Es unterbricht am
Kontakt 46q den gemeinsamen Stromkreis für die Steuerrelais, so daß auch die Relais
M und R abfallen. Auf diese Weise wird nach der kurzen Pause von etwa 40 ms ein
weiterer Stromstoß von rund ioo ms ausgesandt.
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Liegen im Verbindungsweg mit Tonfrequenz betriebene Leitungsabschnitte,
so wird in den Tonfrequenzübertragungen der erste Teil des Vorzeichens, etwa 150
ms, als Vorbereitungszeichen mit zwei Frequenzen, z. B. 6oo und 75o Hz, gegeben,
das in bekannter Weise zur Verhinderung unbeabsichtigter oder böswilliger Beeinflussungen
der Empfangseinrichtungen dient. Der Rest des Vorzeichens und das nach der kurzen
Pause folgende eigentliche Steuerzeichen wird über die Tonfrequenzabschnitte mit
der jeweils verwendeten Signalfrequenz, 6oo oder 75o Hz, übertragen. An der Länge
und der Zusammensetzung der vom Fernplatz ausgesandten Zeichenfolge wird dadurch
nichts geändert. Sie bleibt also unabhängig von der Art der zwischengeschalteten
Leitungsabschnitte immer die gleiche und gelangt in der ursprünglichen Zusammensetzung
bis zum Endwähler.
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Durch diese Zeichenfolge treten im Leitungswähler LW folgende
Vorgänge ein: Auf den langen Vorimpuls spricht das Relais A an und schließt über
seine Kontakte 52 a und 53 a sowie über den Ruhekontakt 54b die Wicklungen des Relais
C kurz. Letzteres fällt nach etwa 150 ms ab und- hebt durch Öffnen seines Kontaktes
14c den Kurzschluß für die Wicklung I des Relais F auf, so daß auch dieses anspricht.
Das Relais E wird, solange das Relais C abgefallen ist, über seine Wicklung 1I und
über die Kontakte 78e, 79f, 8oc, 13k erregt gehalten. Durch Öffnen des Kontaktes
33f wird das Besetztzeichen abgeschaltet und am Kontakt 55/ ein Haltestromkreis
für die Wicklung I des Relais F hergestellt. Ist der Vorimpuls beendet, so fällt
das Relais A wieder ab und öffnet seine Kontakte 52a und 53a, so daß die Wicklung
I des Relais C in dem Haltestromkreis des Relais F erregt wird. Das Relais C spricht
an und legt seine niederohmige Wicklung II über die Kontakte 14c und 55/
parallel zur hochohmigen Wicklung I des Relais F, dem dadurch der Strom entzogen
wird, so daß es nach etwa ioo ms zum Abfall kommt. Trifft nun innerhalb dieser Zeit
das eigentliche Steuerzeichen ein, so spricht das Relais A wieder an und schließt
einen Stromkreis von Erde über die Kontakte 3c, 56a, 57f, Wicklung 1I des Relais
F, Kontakt 58p, Wicklung I des Relais Z, Batterie, Erde.
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In diesem Stromkreis wird das Relais Z erregt und das Relais F für
die Dauer des Stromstoßes erregt gehalten. Das Relais Z schließt seine Kontakte
59z und 6oz und überbrückt damit die Kontakte top und 2ip, so daß die Sprechadern
über die Schaltarme des Leitungswählers LW hinweg zur verlangten Anschluß-Leitung
durchgeschaltet sind. Ist der Stromstoß
beendet, so bleibt das Relais
Z über die Kontakte 61 z und 62 a erregt, während das Relais F zum Abfall
kommt. Über den Kontakt 63z wird ein sogenanntes Tickerzeichen an die Wicklung III
des Relais A angelegt, das der Beamtin den Aufschaltezustand anzeigt. Sie teilt
dem in einem Gespräch befindlichen Teilnehmer mit, daß für ihn eine Fernverbindung
vorliegt und fordert ihn auf, seinen Hörer aufzulegen. Löst der Teilnehmer die bestehende
Verbindung aus, so wird durch den Abfall des Prüfrelais in dem die Leitung besetzt
haltenden Leitungswähler die Sperrung der verlangten Leitung aufgehoben. Das Relais
P des Leitungswählers LW kann nunmehr über den Kontakt 64z ansprechen, schließt
seine Kontakte top und 2ip und unterbricht durch Öffnen des Kontaktes 58p den Haltestromkreis
für die Wicklung l des Relais Z. Während der Abfallzeit des Relais Z besteht folgender
Stromkreis für die Wicklung I des Relais U: Erde, Batterie, U l, Kontakt
65p, Widerstand W2, Kontakte 61z, 62a, 3c, Erde.
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Das Relais U spricht an und schließt mit seinem Kontakt 25u den oben
bereits beschriebenen Stromkreis für die Wicklungen II und III des Relais V, das
den ersten Ruf bewirkt. Nach dem Abfall des Relais U erfolgt dann der periodische
Weiterruf in Abständen von 5 Sekunden: Meldet sich der angerufene Teilnehmer, so
spricht das Speisebrückenrelais B an und schaltet durch Schließen seiner Kontakte
66b und 67b die Sprechadern im Leitungswähler endgültig durch. Am Kontakt 24b wird
der Stromkreis für das Rufrelais V unterbrochen. Der Speisestrom für die angerufene
Sprechstelle verläuft nunmehr über die Wicklung II des Relais Z, das anspricht und
in bekannter Weise die Zählvorgänge einleitet. Außerdem erfolgt über die Kontakte
68b und 62a ein Kurzschluß der Wicklung I des Verzögerungsrelais E, das nach kurzer
Zeit abfällt und durch Öffnen seines Kontaktes 69e den Kurzschluß für die Wicklung
II des Relais B aufhebt. Über den Kontakt 77e wird die Wicklung II des Relais Z
kurzgeschlossen und damit der Zählstromstoß beendet.
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Die Beamtin am Fernplatz FPl kann nunmehr die Verbindung zum anrufenden
Teilnehmer durchschalten, worauf das Gespräch vonstatten geht. Ist das Gespräch
beendet, so erhält die Beamtin in bekannter Weise das Schlußzeichen und löst die
Verbindung aus. Daraufhin wird von der ersten Leitungsübertragung Ue ein langer
Stromstoß von etwa 1200 ms ausgesandt. Dieser lange Stromstoß wird über alle zwischengeschalteten
Leitungsübertragun-gen Ue hinweg unmittelbar bis zum Leitungswähler
LW durchgegeben und bewirkt die gleichzeitige Auslösung aller zwischenliegenden
Leitungsabschnitte. Im Leitungswähler LW spricht das Relais A an und schließt
über seine Kontakte 52 a und 53a das Relais C kurz, das abfällt und seinen Kontakt
70c im Haltestromkreis für die Wicklung II des Prüfrelais P öffnet. Das Relais P
bleibt für die Dauer des Auslösestromstoßes über den Kontakt 72a erregt. Nach dem
Abfall des Relais C wird wieder das Relais F eingeschaltet, das seinen Kontakt
731 im Haltestromkreis des Relais P schließt. Ist der Auslösestromstoß beendet
und hat die vorgeordnete Verbindungseinrichtung noch nicht ausgelöst, so fällt das
Relais A wieder ab, und die niederohmige Wicklung II des Relais C wird parallel
zur Wicklung I des Relais F gelegt. Dieses fällt nach etwa ioo ms ab, da innerhalb
dieser Zeit kein weiterer Stromstoß mehr eingeht und öffnet seinen Kontakt
73/ im Haltestromkreis für das Prüfrelais P. Dieser Stromkreis wird beim
Abfall des Relais C nach Unterbrechung der c-Ader am Kontakt 70c endgültig aufgehoben.
Über die Kontakte 17p, 8i c und 71" wird der Drehmagnet D eingeschaltet, welcher
mit seinem Kontakt i8d die Wicklung I des Relais U erregt. Beim Ansprechen dieses
Relais wird der Kontakt 71 z geöffnet, und der Drehmagnet D fällt ab. Diese gegenseitige
Steuerung von D und U setzt sich so lange fort, bis die Schaltarme
des Leitungswählers LW über die Dekade hinweg gedreht sind, worauf sie in
bekannter Weise durch Zurückfallen der Wählerachse in die Ruhestellung zurückkehren.
Erfolgt die Auslösung im vorgeordneten Wähler vor Beendigung des Auslösestromstoßes,
so fallen die Relais F und A infolge Unterbrechung ihrer Stromkreise ab und heben
den Haltestromkreis für das Relais P an den Kontakten 72a und 73/ auf. Das
Relais C kann nicht wieder ansprechen.
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Will sich die Beamtin zurückschalten, so muß die Aufschaltung im Leitungswähler
LW rückgängig gemacht werden. Dies geschieht durch Betätigen der Rückschaltetaste
RT am Fernplatz FPI. Hierdurch wird die Wicklung II des Relais M über die Kontakte
74r und 75m eingeschaltet. Das Relais M sendet einen Stromstoß über seine Kontakte
41 m bzw. 42m aus. Gleichzeitig hebt es durch Öffnen seines Kontaktes 75m den Kurzschluß
für die Wicklung II des Relais R auf, so daß dieses anspricht und mit seinem Kontakt
45r die Wicklung II des Relais M kurzschließt, welches nach etwa ioo ms abfällt
und den inzwischen über die Kontakte 43m und 44y geschlossenen Haltestromkreis für
die Wicklung II des Relais R unterbricht, wenn nicht R II durch die Taste RT gehalten
wird. Durch den ausgesandten Stromstoß wird im Leitungswähler LW das Relais
A
erregt und schließt über seine Kontakte 52a und 53a die Wicklungen des Relais
C kurz. Das Relais A unterbricht durch Öffnen seines Kontaktes 62a den Stromkreis
für die Wicklung I des Relais Z. Bei dessen Abfall werden die Kontakte 59z und 6oz
geöffnet, womit die Aufschaltung auf die belegte Anschlußleitung aufgehoben ist.
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Wollte die Beamtin nach dem Einhängen des Gerufenen diesen nochmal
anrufen, dann drückt sie die Taste A T, wodurch wieder die beiden Steuerstromstöße
über die Leitung gegeben werden. Im Leitungswähler LW wiederholen sich die
beschriebenen Vorgänge: A spricht an, C fällt ab, F spricht an,
A fällt ab, C spricht wieder an, F wird gehalten, A spricht wieder an und
schaltet U ein. Dieses erregt über 25u das V-Relais, das Rufstrom an die Leitung
anlegt. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden.