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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit zweiadrigen Verbindungsleitungen
Beim Selbstwählfernverkehr über große Entfernungen verlaufen die Verbindungen häufig
über eine größere Anzahl von Stufen durch Übertrager abgeriegelter Verbindungsleitungen.
Die für die Herstellung und Aufhebung der Verbindungen erforderlichen Schaltvorgänge
werden über die Verbindungsleitungen durch Wechselstrom übertragen. Verbindungen
können sowohl von gewöhnlichen Ortsteilnehmern als auch von Fernbeamtinnen an Fernplätzen
hergestellt werden. Die von gewöhnlichen Teilnehmern ausgehenden Selbstwählfernverbindungen
und die von Fernplätzen ausgehenden Fernverbindungen unterscheiden sich in einigen
Punkten. Bei von gewöhnlichen Ortsteilnehmern ausgehenden Selbstwählfernverbindungen
muß das vom Leitungswähler des Angerufenen ausgehende Gesprächsbeginnzeichen zum
Zählimpulsgeber übertragen werden. Bei den von der Fernbeamtin über den Fernplatz
hergestellten Fernverbindungen muß außer dem Gesprächsbeginnzeichen auch das Schlußzeichen
zur Fernamtsübertragung Kli-Ue übertragen werden, um der Beamtin Beginn und Schluß
des Gespräches anzuzeigen. Im Selbstwählfernverkehr wird mit dem Einlaufen des Beginnzeichens
im Zählimpulsgeber die automatische Gesprächszählung eingeleitet. Im Fernamtsverkehr
werden Beginn- und Schlußzeichen für die Gebührenerfassung ausgewertet. Nach Eingang
des Schlußzeichens wird die Verbindung getrennt. Im Fernverkehr soll die Fernbeamtin
zusätzlich die Möglichkeit des Aufschaltens auf eine besetzte Teilnehmerleitung
sowie nach Empfang des Schlußzeichens die Möglichkeit des Nachrufens haben.
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Außer den üblichen, über die Verbindungsleitungen zu übertragenden
Schaltvorgängen, wie Belegungsimpuls, Wahlimpulse, Auslöseimpuls nach vorwärts in
Richtung des Verbindungsaufbaues und Gesprächsbeginnzeichen, Schlußzeichen nach
rückwärts entgegen
dem Verbindungsaufbau, sollen gewisse Fernsprechsysteme
noch folgende Bedingungen erfüllen: unmittelbare Übertragung eines vom Leitungswähler
ausgehenden pendelnden Schlußzeichens nach rückwärts, Aufschalten bei besetztem
Teilnehmer, sowie Nachrufen am Schluß des Gesprächs seitens der Fernbeamtin z. B.
zum Zweck der Gebührenansage, beides eingeleitet durch Wahlimpulse nach vorwärts.
Die beiden letztgenannten Schaltmaßnahmen darf nur die Beamtin, nicht aber der gewöhnliche
Ortsteilnehmer ausführen können. Zur Verhinderung dieser Nachwahl kann man das z.
B. beim Beginn des Eindrehens vom Leitungswähler ausgehende Wahlendekennzeichen
ausnutzen. Das im Zählimpulsgeber einlaufende Kennzeichen schaltet dort das Empfangsrelais
ab, so daß die vom Teilnehmer etwa gesendeten Nachwahlimpulse unwirksam bleiben.
Damit ist auch gleichzeitig verhindert, daß der Teilnehmer durch Nachwahl die Zähleinleitung
unterdrücken kann. Dafür das Durchspielen des Wahlendezeichens vom Leitungswähler
über mehrere Verbindungsleitungsstufen zum Zählimpulsgeber so viel Zeit vergeht,
daß der Teilnehmer vor Eintreffen dieses Impulses nachwählen kann, muß unter allen
Umständen eine Unterdrückung des Wahlendeimpulses im Selbstwählfernverkehr durch
Nachwahl verhindert werden. Andererseits muß es möglich sein, daß die Beamtin sich
mit Nachwahlimpulsen gegen von rückwärts kommende Schlußzeichenimpulse zum Zweck
des Nachrufens durchsetzt. In dem Fall der Fernverbindung soll sich also die Nachwahl
entgegen von rückwärts kommenden Impulsen durchsetzen, dagegen soll sich die Nachwahl
in dem Fall einer Ortsteilnehmerverbindung entgegen Rückimpulsen nicht durchsetzen
I können.
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Die Einhaltung dieser gegensätzlichen Bedingungen ist an sich nicht
leicht. Die Schwierigkeiten werden noch vermehrt, wenn die die Verbindungsleitungen
abriegelnden Wechselstromübertragungen eine unbeschränkte Durchgabe der Impulse
gestatten sollen, d. h. durch die einlaufenden Impulse keine Zustandsänderung in
den Übertragungen hervorgerufen werden soll. Die zur Kennzeichnung der Schaltvorgänge
erforderlichen Potentialverhältnisse an den Sprechadern der Übertragungen werden
im Verlaufe einer Verbindung nicht dauernd geändert, sondern nur kurzzeitig für
die Durchgabe der Impulse. Die Auswertung der Rückwärtsimpulse, die sich durch ihre
Länge unterscheiden, erfolgt beim Selbstwählfernverkehr im Zählimpulsgeber, beim
Fernamtsverkehr dagegen in der Fernamtsübertragtulg. Dort erst werden endgültig
die Schaltmaßnahmen durchgeführt, die durch die einzelnen Kriterien veranlaßt werden
sollen.
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Bei der bisher bekannten Technik wurden von der ankommenden Wechselstromübertragung
Gleichstromdauerkennzeichen aufgenommen, in Wechselstromimpulse umgewandelt, über
die Leitung gegeben und in der abgehenden Übertragung wieder als Gleichstromdauerkennzeichen
an die Sprechadern angelegt. Dieser Vorgang wiederholte sich in jeder Leitungsstufe.
Außerdem wurde bei der Aufnahme der einzelnen Kennzeichen eine Zustandsänderung
in den Wechselstromübertragungen hervorgerufen, die eine ganz bestimmte Folge der
rückwärtigen Kennzeichen, z. B. zuerst Teilnehmermeldeimpuls, sodann Schlußzeichen,
bedingt. Die Einfügung weiterer Kennzeichen, wie z. B. Besetztmeldung einer ganzen
Verkehrsrichtung (Gassenbesetztzeichen), erfordert dann eine Änderung aller Wechselstromübertragungen.
Außerdem bedingt die bekannte Technik in den Übertragungen einen erheblichen Aufwand
an Schaltmitteln und an Zeit für die Übertragung der Schaltvorgänge.
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Man kann die obengenannten gegensätzlichen Bedingungen dadurch erfüllen,
daß man gemäß Erfindung einerseits den Wechselstromübertragungen an den Enden der
Verbindungsleitungen Schaltmittel zuordnet, welche beim Gegeneinanderlaufen von
Impulsen, insbesondere kurzer Impulse in der Vorwärtsrichtung (Nachwahlimpulse)
und längerer Impulse in der Gegenrichtung (Wahlende), falls die Nachwahlimpulse
über die der Gegenrichtung hinweggreifen, die weitere Herstellung der Verbindung
verhindern, z. B. durch Teilauslösung und Anlegen des Besetztzeichens zum anrufenden
Teilnehmer. Im Fall des Übergreifens der Impulse der Gegenrichtung (Wahlende) über
die Impulse der Vorwärtsrichtung (Nachwahl) sichern die Schaltmittel in den Übertragungen
deren vollständige Übertragung in der Gegenrichtung.
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Diese Anordnung hat gegenüber der grundsätzlichen Auslösung der Verbindung
beim Gegeneinanderlaufen von Impulsen den Vorteil, daß einerseits in dem häufig
vorkommenden Fall, daß ein anrufender Ortsteilnehmer nur einen einzigen Nachwahlimpuls
sendet, beim Gegeneinanderlaufen des Wahlendekennzeichens und des Nachwahlimpulses
nicht immer die Auslösung der Verbindung erfolgt, sondern bestehenbleibt und das
Wahlendekennzeichen wiederholt wird. Andererseits wird dadurch, daß bei Nachwahl
mehrerer Impulse seitens eines anrufenden Ortsteilnehmers diese zunächst gegenüber
einem gegenlaufenden Impuls durchgreifen und erst nach Beendigung der Nachwahlimpulsreihe
eine Besetztrückmeldung zum anrufenden Teilnehmer mit gleichzeitiger Auslösung der
Verbindung gegeben wird, die Möglichkeit geschaffen, daß auch im Fall einer vom
Fernplatz ausgehenden Fernverbindung Nachrufimpulse der Fernbeamtin sich i gegen
gegenlaufende Schlußzeichenimpulse durchsetzen, wobei die auch in diesem Fall am
Ende der Nachrufimpulsreihe erzeugte Besetztrückmeldung in der Fernamtsübertragung
unwirksam gemacht wird.
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Gibt man nun gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung der vom Leitungswähler
ausgehenden Schlußzeichenstromstoßreihe einen bestimmten Rhythmus, z. B. ein Verhältnis
von Stromstoß zu Stromstoßpause von etwa z : 4, so erhält man eine solche..VIindestpause
zwischen den Schlußzeichenstromstößen, daß die in der Gegenrichtung verlaufenden
Nachrufimpulse, welche mit dem üblichen Stromstoßverhältnis der Nummernstromstöße
von etwa Z,5 : z gesendet werden, auch über die praktisch maximal vorkommende Zahl
von Verbindungsleitungsstufen hindurchgreifen. Sendet die Fernbeamtin beim Nachrufen
die maximal von den dekadischen Nummernstromstoßsendern aussendbare Stromstoßreihe
von zehn Stromstößen (Ziffer o) aus, so greifen bei dem erfindungsgemäßen Stromstoßverhältnis
der gegenläufigen Schlußzeichenstromstöße mindestens vier Nummernstromstöße mit
Sicherheit
über fünf Verbindungsleitungsstufen bis zum Leitungswähler
durch, in welchem an sich nur ein einziger Nummernimpuls zur nochmaligen Anschaltung
des Rufstroms an die gewählte Teilnehmerleitung nötig wäre.
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Soll die Beamtin zum Nachrufen nur einen Impuls geben, so muß zum
Durchgriff durch das Schlußzeichen die Taste zwischen zwei Impulsen verhältnismäßig
lang, etwa 1,2 Sekunden, gedrückt werden. Außerdem ist es erforderlich, den Nachrufimpuls
zeitgerecht zu senden, d. h. in dem Augenblick, in dem ein eingelaufener Schlußzeichenimpuls
beendet ist, um die Pause voll auszunutzen. Das zeitgerechte Arbeiten erfordert
einen besonderen Aufwand, z. B. eine Starttaste.
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Ein nicht zeitgerechter Start oder eine kleinere Pause würde das Zusammentreffen
von Impulsen bedeuten, und damit wäre der Durchgriff verhindert. Das dem Nachruf
entgegenlaufende Schlußzeichen wirkt in irgendeiner Leitungsstufe wie eine Schranke,
über die der Nachruf nicht hinwegkommen kann.
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Will man ohne Starttaste auskommen und trotzdem eine Sicherheit dafür
erreichen, daß der zeitlich wahllos gesendete Nachrufimpuls bis zum Leitungswähler
durchkommt, dann muß man die Pause erheblich länger als 1,2 Sekunden machen. Eine
derartig langsame Schlußzeichengabe ist aber für den Betrieb nicht tragbar.
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Die erfindungsgemäße Anordnung, die vorzugsweise die Wahl der höchstmöglichen
Stromstoßreihe (Ziffer o) vorsieht, vermeidet die langsame Schlußzeichengabe und
verwendet einen Rhythmus, der betrieblich sehr günstig ist. Außerdem hat sie den
Vorteil, daß die Fernbeamtin zeitlich unabhängig nachrufen kann, also keine Starttaste
benötigt, sondern mit der Nummernscheibe arbeiten kann.
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An Hand der Fig. i bis 5 sei ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben.
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Fig. i zeigt in schematischer Form den Aufbau einer über mehrere Leitungsstufen
VL i, V1- 2, VZ 3 verlaufenden Verbindung. Eine von einem anrufenden
Teilnehmer Tn i herzustellende Weitverkehrsverbindung verläuft über ersten Vorwähler
VIV, ersten Gruppenwähler I. GW, Zählimpulsgeber7. JG, zweiten Gruppenwähler
II. GW, abgehende Wechselstromübertragung Ug, Verbindungsleitung VZ i, ankommende
Wechselstromübertragung Uk, zweiter Gruppenwähler II. GW, abgehende Wechselstromübertragung
Ug, Verbindungsleitung VZ 2, ankommende Wechselstromübertragung Uk, zweiter
Gruppenwähler II. GW, abgehende Wechselstromübertragung Ug, Verbindungsleitung VL
3, ankommende Wechselstromübertragung Uk, zweiter Gruppenwähler II. GW, Leitungswähler
LW,
gerufener Teilnehmer Tn2.
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Eine vom Fernplatz FPL ausgehende Fernverbindung verläuft über die
Fernamtsklinke Kli, die Fernamtsübertragung Kli-Ue, Ferngruppenwähler FGW, sodann
über den gleichen Verbindungsweg, wie er auch den gewöhnlichen Teilnehmern zur Verfügung
steht.
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Ist im Laufe der Verbindungsherstellung der Leitungswähler LW erreicht,
so gibt dieser während der Aufnahme der letzten Nummernstromstoßreihe ein Wahlendekennzeichen
zurück zur vorliegenden Übertragung Uk. Das Wahlendekennzeichen wird dort in einen
langen Wechselstromimpuls umgewandelt, welcher zurück über die Verbindungsleitung
VL 3 zur Übertragung Ug gesendet wird. Er wird in dieser in ein vorübergehendes
Gleichstromzeichen umgesetzt. Das Gleichstromzeichen wird sodann über die galvanisch
durchgeschalteten Sprechadern des zweiten Gruppenwählers zurück zur vorliegenden
Übertragung Uk gegeben und in dieser wieder in einen langen Wechselstromimpuls umgewandelt,
welcher zurück über die Verbindungsleitung VZ 2 zur nächsten Übertragung
Ug gelangt. Diese Umsetzung wiederholt sich in allen Leitungsstufen. Zuletzt wird
das Wahlendekennzeichen im Zählimpulsgeber7 JG aufgenommen, in dem es eine
Umschaltung vornimmt, z. B. das Stromstoßempfangsrelais von der Leitung abtrennt,
so daß weitere Wahlimpulse seitens des anrufenden Teilnehmers nicht mehr wirksam
werden können.
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Es kann nun der Fall eintreten, daß die Nachwahlimpulse seitens eines
anrufenden Teilnehmers Tn i in der gleichen Zeit gesendet werden, in welcher das
Wahl-' endekennzeichen nach rückwärts über den Verbindungsweg übertragen wird, so
daß das Wahlendekennzeichen also noch nicht die Möglichkeit gehabt hat, im Zählimpulsgeber
ZJG diese Nachwahlimpulse unwirksam zu machen. Die gegenläufigen Impulse treffen
dann in irgendeiner W echselstromübertragung zusammen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder wird der Wahlendeimpuls durch die Nachwahlimpulse nicht überdauert, oder
er wird überdauert.
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Sendet der anrufende Teilnehmer nur einen Nachwahlimpuls aus, so überdauert
dieser das Wahlendekennzeichen nicht. Dies hat zur Folge, daß am Ende der Überlappungszeit
der beiden Impulse der Wahlendeimpuls sich weiter nach rückwärts durchspielt, weil
er länger ist als ein Wahlimpuls; er wird in der ankommenden Übertragung Uk neu
erzeugt und wieder auf die ursprüngliche Länge gebracht.
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Sendet der rufende Teilnehmer zur Unterdrückung des Wahlendekennzeichens
mehrere Wahlimpulse aus, so greifen zwar die Wahlimpulse in der betreffenden Übertragung,
in welcher sich die Impulse begegnen, über das Wahlendekennzeichen hinweg, es wird
jedoch in der abgehenden Übertragung ein Besetztrückmeldezeichen erzeugt und nach
rückwärts zum Zählimpulsgeber übertragen, welcher daraufhin einerseits die Auslösung
des nach vorwärts aufgebauten Verbindungsweges, andererseits die Übertragung eines
Besetztzeichens zum anrufenden Teilnehmer bewirkt. Dieser legt sodann seinen Hörer
auf und löst dadurch den noch bestehenden Verbindungsweg bis zum Zählimpulsgeber
aus. Auf diese Weise wird, obwohl die Nachwahlimpulse gegenüber dem Wahlendekennzeichen
durchgegriffen haben, eine nur im Fernverkehr erlaubte Aufschaltung auf eine besetzte
Teilnehmerleitung verhindert.
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Im Fernverkehr wird der Wahlenderückimpuls in der Fernamtsübertragung
Kli-Ue aufgenommen, in der er gegebenenfalls ausgewertet werden kann. Zur Unterdrückung
des Wahlendeimpulses besteht seitens der Fernbeamtin keine Veranlassung. Diese sendet
den Aufschaltimpuls erst dann, wenn die angerufene Teilnehmerleitung besetzt und
das akustische Besetztzeichen zu hören ist.
Die Nachrufimpulsreihe
(zehn Impulse) setzt sich gegen das Schlußzeichen durch, das im erfindungsgemäßen
Rhythmus gegeben wird. Da sie dieses überlappt, kommt sie einwandfrei bis zum Leitungswähler
durch und veranlaßt dort die Anschaltung des periodischen Rufstromes zum Teilnehmer.
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In Fig. 2 ist die abgehende Wechselströmübertragung L' g, in Fig.3
die ankommende Wechselstromübertragung Uk dargestellt; welche an den beiden Enden
der durch Übertrager abgeriegelten Verbindungsleitungen angeordnet sind.
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Zum Verständnis der Erfindung ist es erforderlich, zunächst die normale
Wirkungsweise der Schaltungen bei Herstellung einer Verbindung zu erläutern.
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Wird im Laufe einer Verbindung die abgehende Übertragung Ug (Fig.
2) durch einen vorgeordneten zweiten Gruppenwähler belegt, so spricht über Erde
an der ankommenden c-Ader Relais A 2 über Wicklung I an. Relais A 2 überträgt durch
Schließen seiner Kontakte 2a2, 4c2 einen Wechselstromstoß über die Verbindungsleitung
VL zur Belegung der ankommenden Übertragung Uk. Relais A 2 schaltet über Kontakt
5 a 2 das Belegungsrelais C 2, Wicklung I, ein und in Reihe damit auch die Wicklung
II des Relais A 2. Relais C 2 spricht an und schaltet am Kontakt ioc2 die Wicklung
I des Relais A 2 aus. Relais C 2 hält sich über Kontakt g c 2 und die ankommende
c-Ader. Nach Ansprechen des Relais C2 werden die Relais Y2, X2, M2
ei-igeschaltet:
-;-, 27b2, 6c2, 7c2, Y?I, X2I, M21,-.
Die Relais sprechen an. Am Kontakt
11y2 wird die Wicklung II des Relais A 2 ausgeschaltet. Relais A 2 fällt nunmehr
ab, wodurch der Belegungsimpuls beendet wird. Die Relais X2, Y2 stellen Haltekreise
über ihre Kontakte 36x2 bzw. 35 y 2 und ihre Wicklungen II her. Die Relaiskette
X2, Y2, M2 bestimmt die Dauer des Auslösestromstoßes bei der Auslösung
sowie die Dauer eines Besetztrückmeldezeichens.
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Nach dem Ansprechen des Relais Y2 liegen über Kontakt i2 y2 die beiden
Wicklungen I und III des Relais A 2 zum Empfang der Nummernstromstöße an der a-Ader.
Die Nummernstromstöße werden vom vorliegenden ersten Gruppenwähler oder von der
vorliegenden Übertragung Uk durch Erdimpulse auf der aAder gegeben. Relais A 2 in
der Übertragung Ug spricht dadurch impulsweise an und überträgt die Nummernstromstöße
mittels seiner Kontakte 2 a2, 4a2 als Wechselstromstöße über die Verbindungsleitung
zur ankommenden Übertragung Uk. In der Übertragung Ug wird beim erstmaligen Ansprechen
des Relais A 2 das Verzögerungsrelais V 2 eingeschaltet: -27b2, 6C2, 30x2,
26a 2, V 2 I, -. Relais V 2 hält sich während einer Stromstoßreihe.
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In der ankommenden Übertragung Uk, die, wie später beschrieben, durch
den Belegungsstromstoß belegt wurde, werden die von der Übertragung Ug eintreffenden
Nummernstromstöße aufgenommen und zum zweiten Gruppenwähler und nach dessen Einstellung
zum Leitungswähler LIV gegeben. Während der Aufnahme der letzten Nummernstromstoßreihe
im Leitungswähler wird von diesem ein Wahlendekennzeichen nach rückwärts gesendet,
welches in der Anschaltung von Erde an die b-Ader besteht. Dieses Kennzeichen wird
in der ankommenden Übertragung Uk in einen Wechselstromstoß umgesetzt, welcher nach
rückwärts über die Verbindungsleitung TTL zur abgehenden Übertragung Ug gelangt
und in dieser das in Brücke zu den Sprechadern liegende Wechselstromrelais J2 erregt.
Relais 12 schaltet über Kontakt 17i 2 das Relais H2 ein. Relais
H 2 schaltet einerseits über Kontakt 13h2, Drossel Dr2, Wicklung I, Erde an die
a-Ader, andererseits übcr die Kontakte 15h2, 16h2, Drossel Dr2, Wicklung II, Spannung
an die b-Ader. Diese Potentiale erregen, wenn noch eine weitere Verbindungsleitungsstufe
im Verbindungswege liegt, in der vorgeordneten Übertragung Uk das in Brücke zu den
Sprechadern liegende Relais S3. Dieses veranlaßt wiederum die Aussendung eines Wechselstromstoßes
zur nächsten vorliegenden Übertragung Ug. In dieser wird der Wechselstromstoß wiederum
in eine vorübergehende Anschaltung von Spannung an die b-Ader und Erde an die a-Ader
umgewandelt. Diese Potentiale bewirken dann zuletzt in dem im Amt des Anrufenden
angeordneten Zählimpulsgeber ZJG die Abschaltung des Stromstoßempfangsrelais von
der a-Ader, so daß vom Anrufenden ausgesandte Nachwahlimpulse nicht mehr aufgenommen
werden können.
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Die Auslösung der Verbindung erfolgt durch Auflegen des Hörers des
anrufenden Teilnehmers. Die Auslösung schreitet in bekannter Weise über Vorwähler,
ersten Gruppenwähler, Zählimpulsgeber ZJG, zweiten Gruppenwähler zur abgehenden
Übertragung Ug fort. In dieser wird infolge Unterbrechung der ankommenden c-Ader
das Belegungsrelais C 2 zum Abfall gebracht. Beim Abfall des Relais C2 wird Relais
A 2 eingeschaltet: -(-, 33h2, 32m2, 31b2, 8c2, A2II, -. Relais
A?. spricht an und beginnt mittels seiner Kontakte 2a2, 4a2, einen langen
Auslösestromstoß nach vorwärts über die Verbindungsleitung auszusenden. Durch den
Abfall des Relais C 2 ist der Erregungsstromkreis für die Relais X2I, Y21, M2I an
den Kon- i takten 6c2, 7c2 geöffnet worden. Die Relais X2, Y2 halten sich zunächst
noch über ihre Wicklungen II. Dagegen kommt das Relais M2, über Kontakt 38x2 kurzgeschlossen,
zum Abfall. Nach Abfall des Relais M2 wird Relais X2 kurzgeschlossen und zum i Abfall
gebracht. Wenn Relais X2 abgefallen ist, wird der Kurzschluß des Relais M2 geöffnet,
es spricht an und schließt nunmehr über Kontakt 36x2, 40m2 Relais Y2 kurz. Relais
X2 bleibt kurzgeschlossen über die Kontakte 39x2, 37Y2. Nunmehr kommt auch Relais
Y2 zum Abfall. Nach dem Abfall des Relais Y2 spricht Relais X 2 nochmals
an, da sein Kurzschluß an den Kontakten 40m2, 37y2 wieder unterbrochen ist. Relais
X schließt am Kontakt 38x2 Relais M2II kurz, nunmehr kommt Relais M2 zum Abfall,
und anschließend fällt Relais X2 ab, kurzgeschlossen über Kontakt 41m2. Nach Abfall
des Relais M2 ist am Kontakt 32m2 endgültig der Haltekreis für die Relais
Y2, X2, M2 unterbrochen, desgleichen der Stromkreis für die Wicklung II des
Relais A?,. Relais A 2 kommt zum Abfall, wodurch der Auslöseimpuls beendet
ist. Die Übertragung Ug ist wieder in der Ruhelage.
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In der Übertragung Uk (Fig. 3) ist im Ruhezustand Relais E 3 über
seine hochohmige Wicklung I und die abgehende c-Ader zum nachfolgenden zweiten Grupp
@nwähler,
wenn dieser sich in Ruhelage befindet, erregt. Dadurch sind die Kontakte 61e3, 64e3
geschlossen und die Sprechadern durchgeschaltet, so daß der von der abgehenden Übertragung
ankommende Belegungsimpuls vom Empfangsrelais J3 aufgenommen werden kann. In der
Übertragung Uk wird das Belegungsrelais C 3 erregt: +, E3 II, 65s3,
67k3,
6993, 68x3, C3, 71143, 73c3, 60i3, Wi, -. Relais
C3
bindet sich über seinen Kontakt 75c3 unabhängig von dem Relais J3. Über
Kontakt 76c3 spricht kurzzeitig auch das Relais A 3 an, bis Relais J3 wieder abgefallen
ist. Nach dem Abfall des Relais A 3 kommt Relais U3 zum Ansprechen: +, 89c3, 96a3,
U31, Wi, -. Relais U3 hält sich über seinen Kontakt 97u3. Nach der Erregung
des Relais C3 war Relais X3 zum Ansprechen gekommen: -f-, 89c3, io6k3,
9993, X3, 14,'i, -. Nach dem Ansprechen von Relais X3 wird Relais K3 erregt:
+, 89c3, 103x3, 104s3, K3, -. Relais C3 schaltet über Kontakt 81c3 Erde an die abgehende
c-Ader und belegt dadurch den nachfolgenden zweiten Gruppenwähler. Am Kontakt 82c3
wird gleichzeitig die Wicklung E31 ausgeschaltet. Relais E3 wird jedoch über seine
Wicklung II in Reihe mit Relais C3 gehalten.
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Die über die Verbindungsleitung eintreffenden Nummernstromstöße werden
vom Relais J3 aufgenommen und über Kontakt 60i3 auf das Relais A 3 übertragen. Relais
A 3 überträgt die Stromstöße über seinen Kontakt 115a3 und einen nicht gezeigten
Umschaltekontakt u3 auf eine Korrektureinrichtung Kor,
über welche letzten
Endes das Hilfsrelais H3 betätigt wird. Relais H3 gibt die Nummernstromstöße mittels
seines Kontaktes 114k3 als Erdimpulse über die a-Ader zum zweiten Gruppenwähler
und gegebenenfalls nach nochmaliger Umwandlung in Wechselstromstöße über eine weitere
Verbindungsleitung, zweiten Gruppenwähler, zum Leitungswähler weiter. Beim Ansprechen
des Relais A 3 wird über Kontakt 95a3 das Verzögerungsrelais V3 eingeschaltet,
welches sich während einer Stromstoßreihe hält. Relais V3 schaltet während der Impulsgabe
Relais B31 über Kontakt 84v3 an die b-Ader. Bei jedem Impuls wird über die Kontakte
85a3, 88a3 die Polarität des Relais B 3 gewechselt. Der Zweck dieser Anordnung wird
später erläutert werden. Am Ende einer Nummernstromstoßreihe liegt Relais B31 jedenfalls
mit Spannung an der b-Ader. Relais B3 prüft auf, wenn im Zug der Verbindung der
Endwähler, der Leitungswähler LW, erreicht ist. Während nämlich in allen
anderen im Zug der Verbindung liegenden Übertragungen und Gruppenwählern nach ihrer
Einstellung keine Erde an der b-Ader liegt, ist dies im Leitungswähler der Fall.
Die während der letzten Einstellstromstoßreihe an der bAder liegende Erde gibt Wahlendekennzeichen
nach rückwärts und erregt dadurch Relais B 3 in der Übertragung Uk. Relais B3 bindet
sich über seinen Kontakt 94b3 und seine Wicklung II. Während der letzten Stromstoßreihe
war auch das Verzögerungsrelais V 3 erregt. Ist die Stromstoßreihe zu Ende, so fällt
Relais V 3 ab, nunmehr spricht Relais G 3 an +, 77v3 79x3 78b3 G31. -. Relais G3
hält sich über seinen Kontakt 9893 und seine Wicklung II. Über Kontakt 10093
wird Relais X3 kurzgeschlossen; I dieses fällt verzögert ab. Während der Abfallzeit
des Relais X3 ist der Stromkreis für die Wicklung E311 an den Kontakten
6993, 68x3 geöffnet. Relais C3 wird über Kontakt 7093 gehalten. Relais
E3 fällt vorübergehend ab und gibt als Wahlendekennzeichen einen längeren Wechselstromstoß
nach rückwärts über die Verbindungsleitung zur Übertragung Ug. Der Wechselstromstoß
wird durch Abfall des Relais X3 beendet, worauf Relais E3 über seine Wicklung II
wieder anspricht. Durch Abfall des Relais X3 wird Relais G3, Wicklung 1I, über Kontakt
101x3 kurzgeschlossen und zum Abfall gebracht.
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Nach Abfall des Relais G 3 ist Relais S 3 I zum Empfang des Gesprächsbeginnzeichens
bereit. Hebt der gerufene Teilnehmer seinen Hörer ab, so wird im Leitungswähler
Spannung an die b-Ader gelegt, Relais S3 spricht an: -, b-Ader, S31, iiib3, 11293,
+. Relais S3 unterbricht am Kontakt 65s3 den Stromkreis für das Relais E 3, Wicklung
II. Relais E 3 sendet mit seinen Kontakten 62e3, 63e3 den Meldeimpuls mit Wechselstrom
nach rückwärts auf die Leitung. Über Kontakt io7e3 wird Relais U3 kurzgeschlossen
und zum Abfall gebracht. Kontakt i2ou3 schließt Relais B311 kurz und bringt dieses
zum Abfall. Damit legt Kontakt iiib3 um und begrenzt den Meldeimpuls. Relais S31
und S311 liegen nun in Reihe in Schleife und sind bereit zur Aufnahme des
Schlußzeichens. Über Kontakt 65s3 wird Relais E3II wieder eingeschaltet. Relais
C3 wird während des Meldeimpulses über Kontakt 66s3 gehalten. Die Schlußzeichenimpulse
werden direkt durchgegeben. In der ankommenden Übertragung spricht bei jedem Impuls
das in Schleife liegende Relais S 3 an und schaltet mit seinem Kontakt 65s3 das
Relais E3, Wicklung II, aus. Über die Kontakte 62e3 und 63e3 wird Wechselstrom nach
rückwärts über die Leitung zur abgehenden Übertragung gegeben. Die Wechselstromimpulse
werden dort von dem Relais J 2 aufgenommen und in Gleichstrompotentiale umgesetzt.
Das vom Relais J2 eingeschaltete Hilfsrelais H2 legt Spannung an die
b-Ader und Erde an die a-Ader. Die Potentiale werden z. B. im Fernverkehr in der
Fernamtsübertragung Kli-Ue ausgewertet.
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Bei der Auslösung der Verbindung wird durch den von der Übertragung
Ug eintreffenden Auslösestromstoß Relais J3 in der Übertragung Uk lange erregt.
Über Kontakt 60i 3 wird Relais A 3 lange erregt. Relais A3 schließt über
Kontakt 74a3 das Belegungsrelais C 3 längere Zeit kurz. Relais C 3 kommt zum Abfall,
anschließend fällt auch Relais E3 ab; dessen Kontakte 62e3, 63e3 legen Sperrwechselstrom
nach rückwärts an die Verbindungsleitung zur Übertragung Ug an. Nach Abfall des
Relais E3 fallen die Relais J3, A 3 ab. Nach Abfall des Relais C3 fallen die Relais
B3, U3, X3, K3 ab. Nach Abfall der Relais C3 und X3 kann Relais E31 wieder
über die abgehende c-Ader ansprechen, sobald der nachfolgende Wähler in Ruhestellung
ist. Die Übertragung Uk ist wieder belegungsbereit.
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Es sei nun der Fall betrachtet, daß nach Aufbau einer Verbindung das
Wahlendekennzeichen von rückwärts in der abgehenden Übertragung Ug und gleichzeitig
von vorwärts ein einzelner Nachwahlimpuls
seitens des Anrufenden
in der ankommenden Übertragung Uk eines Amtes eintrifft.
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In der Übertragung Ug (Fig. 2) wird durch den über die Verbindungsleitung
von rückwärts eintreffenden Wahlenderückimpuls Relais J2 erregt. Relais J2 schaltet
über Kontakt 17i2 das Relais H2 ein. Relais H2 legt über Kontakt Z3112 Erde
an die u-Ader, über die Kontakte 15h2, 16h2 Spannung an die b-Ader.
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In der Übertragung Uk (Fig. 3) wird durch den vorwärts gerichteten
Wahlimpuls Relais J3, anschließend werden die Relais A3, Ir3 erregt. Die
Kontakte 90v3, 91a öffnen die a -Ader, Kontakt 83v3 öffnet die b-Ader, so daß der
von der Übertragung Ug gesandte Schleifenimpuls nicht auf das Relais S3 der Übertragung
Uk gelangen kann. Die Übertragung des Wahlendekennzeichens nach rückwärts in Richtung
zum Zählimpulsgeber wird dadurch verhindert. Der über die Korrektureinrichtung
Kor durch Relais H3, Kontakt 114h3 auf die a-Ader gegebene Erdimpuls wird
in der Übertragung Ug nicht aufgenommen, da das Empfangsrelais A 2 dort von der
a-Ader infolge des geöffneten Kontaktes 14h2 abgetrennt ist und der Wahlendeimpuls;
der für die Dauer der Erregung des Relais H2 maßgebend ist, länger ist als ein Wahlimpuls.
In der Übertragung Uk wird beim Ansprechen des Relais A 3 auf den Wahlimpuls hin
das Relais B 3 über die Kontakte 85a3, 88:a3 umgepolt an die b-Ader gelegt. Relais
B liegt dabei mit Erde an der b-Ader. In der Übertragung Ug liegt über die Kontakte
15h2, 161a2, Drossel Dr21I Spannung an der b-Ader, wodurch Relais B 3 in
der Übertragung Uk anspricht. Nach Beendigung des Wahlimpulses kommen in der Übertragung
['k die Relais A3, V 3 zum Abfall. Über Kontakt 77v3 wird Relais G3, Wicklung
1, erregt. Relais G3: unterbricht am Kontakt 6993 den Stromkreis für Relais
E311. Relais E3 fällt ab und gibt nunmehr erneut mit der ursprünglichen Länge das
Wahlendekennzeichen als Wechselstromimpuls nach rückwärts über die Verbindungsleitung.
Seine Länge ist von der Abfallzeit des Relais X3 abhängig, welches durch Relais
G3 kurzgeschlossen und zum Abfall gebracht wird. Relais X3 schaltet nach seinem
Abfall durch Kontakt 68x3 wieder Relais E3 ein. Der von Relais E3 gegebene
Wechselstromimpuls schaltet nach Umsetzung in Gleichstromzeichen, gegebenenfalls
über mehrere Verbindungsleitungsstufen hinweg, im Zählimpulsgeber das Stromstoßempfangsrelais
ab.
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Der zweite Fall ist der, daß der anrufende Teilnehmer zur Unterdrückung
des gleichzeitig von rückwärts kommenden Wahlendekennzeichens mehrere Nachwahlimpulse
aussendet. Der Wahlendeimpuls erregt in der Übertragung Ug (Fig. 2) wiederum die
Relais J2 und H2. Der dadurch ausgelöste Schleifenimpuls wird zwar
nach rückwärts zur vorgeordneten Übertragung Uk gesandt, kann aber dort nicht aufgenommen
werden, da, wie schon beschrieben, durch die von vorwärts kommenden Wahlimpulse
die Relais A 3 und tja angesprochen und die Sprechadern zur Übertragung Ug aufgetrennt
haben. Nach Abfall des Relais H2 in der Übertragung Ug können aber nunmehr
die weiteren, von Kontakt 114713 der Übertragung Uk gegebenen Impulse der Nächwahlstromstoßreihe
aufgenommen und weitergegeben werden, da das Empfangsrelais A-, über Kontakt
14112 wieder an der a-Ader liegt. Die Nachwahl kann also über das Wahiendekennzeichen
hinweggreifen, wodurch Nachwahlimpulse bis zum Leitungswähler gelangen und unter
Umständen ein Aufschalten auf eine besetzte Teilnehmerleitung herbeiführen können.
Eine Sprechverbindung kommt jedoch nicht zustande, da in diesem Fall Besetztrückmeldung
eintritt, die die Auslösung der Verbindung veranlaßt. Die einzelnen Vorgänge in
der Übertragung verlaufen wie folgt: In der Übertragung Ug war durch Kontakt 157i2
das Relais G2 erregt worden. Relais G2 ist abfallverzögert; es hält sich nach dem
Wahlendekennzeichen so lange, bis durch die ankommenden Wahlstromstöße auch das
Relais h'2 anspricht. Nunmehr wird das Relais B2 erregt: -!-, B, 22 v 2,
23 g 2, Wi 2, -. Relais B 2 hält sich über seinen Kontakt 24b2 unabhängig
vom Relais G2. Wenn die Nachwahlimpulsreihe zu Ende ist und Relais l,'? wieder
abfällt, wird, da nunmehr auch Kontakt 27b2 geöffnet ist, den Relais NI,-"
X 2, Y2 der Strom entzogen. Nunmehr fängt die Relaiskette 312, X2, Y2 über
ihre zweiten Wicklungen an abzulaufen. Zuerst fällt Relais M 2, dann fallen die
Relais X 2 und Y2 ab. Sobald Relais 1112 abgefallen ist, spricht Relais H :z an:
-i-, 19M 2, 18b 2, H2, -. Relais H 2 gibt durch Schließen seiner
Kontakte 13h2, 15h2, 16112 einen Schleifenimpuls zur Übertragung Uk. Dieser
erregt dort das in Brücke zu den Sprechadern liegende Relais S3. Relais T% 3 ist
in der Übertragung Uk bereits wieder abgefallen, Relais B 3 wurde nicht erregt.
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In der Übertragung Ug ist durch die Parallelschaltung der Kontakte
27b2, 28v2 im Erregungskreis der Relais X2, Y2, M2 einerseits und durch den
Ruhekontakt 19m2 im Erregungskreis des Relais H2 andererseits dafür gesorgt,
daß das Rücksignal, welches im Zählimpulsgeber einerseits Besetztzeichen zum Anrufenden
gibt, andererseits die Verbindung nach vorwärts auslöst, erst dann beginnt, wenn
die Nachwahlserie bereits beendet und Relais M2 schon abgefallen ist. Der Rückimpuls
wird auf diese Weise unverstümmelt zurückgegeben. Für die Länge des Rücksignals
addieren sich die drei Abfallzeiten der Relais X2, Y2 und B2. Relais B2 wird
nach Abfall des Relais Y2
über die Kontakte 2,0'V2, 221V2 kurzgeschlossen
und zum Abfall gebracht, wodurch das Rücksignal beendet ist. Es sei hervorgehoben,
daß für die Abgabe des langen Rücksignals sowie für die Erzeugung des langen Auslöseimpulses
nach vorwärts die gleiche Relaiskette ausgenutzt wird.
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In der Übertragung Uk (Fig. 3) wird durch die lang andauernde Erregung
des Relais S3, veranlaßt durch die vorstehend beschriebene Übertragung des Rücksignals,
dem Relais K3 durch Öffnung des Kontaktes 104s3 der Strom entzogen. Relais K3 kommt
stark verzögert zum Abfall. Während der Ansprechzeit des Relais S3 und der Abfallzeit
des Relais K3 kommt Relais E 3 zum Abfall. Relais E 3 gibt einen langen Wechselstromimpuls
zurück, gegebenenfalls über eine weitere Verbindungsleitungsstufe, in deren abgehender
Übertragung dann wieder Umsetzung in ein Gleichstromzeichen erfolgt. Von der letzten
abgehenden Übertragung Ug erhält sodann der Zählimpulsgeber
ZJG
ein langes Gleichstromzeichen, bestehend aus Spannung an der b-Ader und Erde an
der a-Ader, welches dort einerseits die Auslösung des nach vorwärts aufgebauten
Verbindungsweges bewirkt, andererseits dem anrufenden Teilnehmer ein Besetztzeichen
übermittelt. Letzteres veranlaßt den Anrufenden, auch seinerseits den Hörer aufzulegen
und dadurch die Verbindung bis zum Zählimpulsgeber auszulösen.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung ist es also einem anrufenden
Teilnehmer nicht möglich, das Wahlendekennzeichen und damit die Zählung zu unterdrücken
oder sich auf einen besetzten Teilnehmer aufzuschalten.
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Wenn die Fernbeamtin am Fernplatz FPL sich nach Aufbau einer Verbindung
auf einen besetzten Teilnehmer aufschalten will, so sendet sie mit ihrem Nummernstromstoßsender
einen einzelnen Impuls aus (Ziffer i), welcher ohne weiteres über die Verbindungsleitungsstufen
bis zum Leitungswähler durchkommt. Anders liegt der Fall, wenn die Fernbeamtin nach
einem Ferngespräch zur Gebührenansage den Teilnehmer nochmals anrufen will und zu
diesem Zweck eine größere Anzahl von Stromstößen, vorzugsweise zehn Stromstöße (Ziffer
o), aussendet. Diese Stromstöße müssen durch das vom gerufenen Teilnehmer beim Hörereinhängen
ausgelöste, nach rückwärts laufende Pendelschlußzeichen hindurchgreifen und ein
Empfangsrelais im Leitungswähler zum Ansprechen bringen. Letzteres schaltet sodann
periodischen Rufstrom an die Teilnehmerleitung an, auf welche der Leitungswähler
immer noch eingestellt ist.
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Zum Verständnis dieser Vorgänge ist in Fig. q. ein Relaisdiagramm
gezeigt, welches für fünf Verbindungsleitungsstufen St i bis St 5 die Arbeitsweise
der die Verbindungsleitungen abschließenden Übertragungen Ug und Uk erkennen läßt.
Im Relaisdiagramm sind nur die Relais dargestellt, deren Arbeitsweise beim Gegeneinanderlaufen
der Impulse eine entscheidende Rolle spielt. Zum besseren Verständnis des Relaisdiagramms
sind die Schaltungen der Übertragungen U,- und Uk noch durch einen Schaltungsauszug
des Leitungswählers gemäß Fig. 5 ergänzt. Dieser sei nachstehend kurz erläutert.
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Der Leitungswähler, ein Hebdrehwähler, wird nach Belegung durch einen
vorgeordneten Gruppenwähler in der üblichen Weise durch zwei Stromstoßreihen auf
die gewünschte Teilnehmerleitung eingestellt. Meldet sich der gerufene Teilnehmer,
so spricht über die geschlossene Teilnehmerschleife das Speisebrückenrelais As an.
Dieses schaltet mit seinem Kontakt ias die untere Sprechader durch. Beim Melden
des Gerufenen wird gleichzeitig ein nicht gezeigtes Zähleinleitungsrelais Z erregt,
welches über Kontakt x2 Zählspannung an die b-Ader anlegt. Aus Symmetriegründen
wird die a-Ader über Kontakt 3 as an Erde gelegt. Legt der angerufene Teilnehmer
nach einem Gespräch seinen Hörer auf, so kommt das Speisebrückenrelais As zum Abfall.
Relais Z hält sich. Nunmehr wird durch den Kontakt f i einer nicht gezeigten Unterbrechereinrichtung
abwechselnd Spannung und Erde an die a-Ader als pendelndes Schlußzeichen angelegt.
Der Rhythmus dieses Zeichens ist, wie das Relaisdiagramm gemäß Fig. 4 erkennen läßt,
so gewählt, daß das Verhältnis von Stromstoß, d. h. Erdanschaltung zur Stromstoßpause,
d. h. Spannungsanschaltung, etwa i : q., Zoo : aoo ms, beträgt. Auf diese Weise
wird zwischen den Schlußzeichenimpulsen eine Mindestpause erreicht, welche den Durchgriff
der Nachrufimpulse sichert. Die Nachrufimpulse werden seitens der Fernbeamtin am
Fernplatz FPL mit ihrem Nummernstromstoßsender ausgesendet. Diese Stromstöße haben
das übliche Stromstoßverhältnis, etwa 1,5: i. Laufen nun die Nachrufimpulse und
das Pendelschlußzeichen gegeneinander, so wird, wie aus dem Relaisdiagramm zu ersehen,
in den Übertragungen der einzelnen Leitungsstufen ein Teil der Vorwärtsimpulse durchgreifen,
ein anderer Teil wird unterdrückt. Ebenso werden die Rückimpulse gegen die Nachrufimpulse
teils durchgreifen, teils werden sie unterdrückt. Ein Teil der Nachrufimpulse greift
schließlich nach der fünften Leitungsstufe bis zum Leitungswähler durch. Sie werden
von der letzten ankommenden Übertragung Uk aus als Erdimpulse auf der a-Ader zum
Leitungswähler gegeben und erregen dort, wenn der Flackerkontakt f i gerade an Spannung
liegt, das Relais Es. Dieses kann, wie der Einfachheit halber in Fig. 5 dargestellt,
über Kontakt es entweder unmittelbar Rufstrom zu dem gewählten Teilnehmer senden,
oder es kann auch über ein Hilfsrelais selbsttätig periodischen Rufstrom zum Teilnehmer
senden.
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Im Relaisdiagramm gemäß Fig. q. sind für die abgehende Übertragung
Ug lediglich die Schaltzeiten der die vorwärts gerichteten Stromstöße aufnehmenden
Relais A 2, V'2 und die Schaltzeiten der die Rückwärtsimpulse aufnehmenden und weitergebenden
Relais J 2, H2 dargestellt. Für die ankommenden Übertragungen Uk sind nur die Schaltzeiten
der die vorwärts gerichteten Stromstöße aufnehmenden und weitergebenden Relais J
3, A 3, V 3 der Korrektureinrichtung Kor sowie die Schaltzeiten der die rückwärtigen
Impulse aufnehmenden und weitergebenden Relais S3, E 3 dargestellt.
Betrachtet man beispielsweise die vierte Leitungsstufe, so zeigt sich, daß von den
seitens der Fernbeamtin ausgesandten Nachrufimpulsen bis dahin zwei. Impulse unterdrückt
wurden und acht Impulse gegen die Schlußzeichenimpulse durchgegriffen haben. Von
diesen acht Impulsen werden dann in der fünften Leitungsstufe durch die Schlußzeichenimpulse
noch weitere zwei Impulse unterdrückt, so daß vom Relais Es im Leitungswähler
LW noch sechs der ursprünglich ausgesandten zehn Impulse aufgenommen werden.
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Auch beim Durchgreifen der Nachrufimpulse durch die Schlußzeichenimpulse
wird ein Rücksignal ausgelöst, welches in der Fernamtsübertragung Kli-Ue gegebenenfalls
ausgewertet werden kann.