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Endlose Fördervorrichtung
Im Grubenbetrieb unter Tage werden bisher
überwiegend Fördermittel, wie Gurtförderer oder Gliedertransportbänder, verwendet,
die sich in senkrechter Ebene dem Liegenden anzupassen vermögen, also Mulden und
Sättel durchfahren können.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Fördermittel zu verwenden,
die in waagerechter Ebene in gewissem Ausmaße kurvenbeweglich sind. Solche Fördervorrichtungen
bieten die Möglichkeit, die Strecken des Grubenbetriebes in für den Betrieb und
die Förderung vorteilhafter Weise genau söhlig aufzufahren und dem wechselnden Einfallen
bzw. den Verwerfungen eines Flözes in der ebenen Strecke dadurch zu folgen, daß
man das Fördermittel Kurven in waagerechter Ebene durchfahren läßt. Es sind ferner
bereits endlose Fördervorrichtungen mit seitlichen Ketten als Zugorgane bekannt,
an deren Gliedern in gleichmäßigen Abständen muldenförmige Tragbügel befestigt sind,
welche sich auf die Achsen mitlaufender Tragrollen abstützen und einen Gurt in Muldenform
tragen, der an den Enden der Fördervorrichtung durch besondere, den Kettenrädern
vorgelagerte Trommeln umgelenkt wird. Bei dieser Fördervorrichtung wurde der Gurt
lose auf die Tragbügel aufgelegt, um ihn nur mäßig, und zwar nur durch das aufliegende
Gut, auf Zug zu beanspruchen. Offenbar aus demselben Grunde wurde der Gurt an den
Enden der Fördervorrichtung von den Tragbügeln abgehoben und durch besondere Trommeln
umgelenkt; denn bei fester Verbindung des Gurtes mit denTragbügeln während des Umlaufes
um die Kettenräder wären infolge der verschiedenen Geschwindigkeiten der Ketten
und des Gurtes in letzterem sehr hohe Zerrungen bzw. Dehnungen aufgetreten, denen
der Gurt nicht standgehalten hätte. Diese bekannte
Fördervorrichtung
hat jedoch den ihre Verwendung praktisch ausschließenden Mangel, daß bei Beginn
der Beladung oder bei ungleichmäßiger Beladung des Gurtes, insbesondere bei im praktischen
Betrieb vorkommender zeitweiser Überlastung, der Gurt, da er an den Tragbügeln nicht
befestigt ist, sehr stark durchhängt und dabei leicht beschädigt oder sogar zerstört
wird. Außerdem besitzt sie den Nachteil, daß im Untertrum sowohl für die mit den
Ketten verbundenen Tragbügel als auch für den von letzteren nicht mehr getragenen
Gurt besondere Trag- bzw. Unterstützungselemente vorgesehen werden müssen. Eine
besondere Ausführungsform dieses bekannten Förderers ist bereits dadurch in waagerechter
Ebene in gewissem Ausmaße kurvenbeweglich gemacht worden, daß man bei ihr eine mittlere
Gelenkkette als Zugorgan verwendete, bei der die unter dem Tragbügel angeordneten
Glieder um einen senkrechten Drehzapfen des Tragbügels in waagerechter Ebene schwenkbar
angeordnet waren. Bei dieser Ausführungsform war der Gurt jedoch starr mit den Tragbügeln
befestigt. Er mußte daher zusammen mit der Kreuzgelenklaschenkette an den Enden
der Fördervorrichtung um die Kettenräder umlaufen und wurde dabei einer außerordentlich
hohen Zerrung unterworfen. Dieser Tatsache war sich der Urheber dieses Vorschlages
offenbar nicht bewußt, weil es zur Zeit seines Vorschlages einen Gurt, der eine
so hohe Dehnung vertragen hätte, noch nicht gab. Diese Ausführungsform einer kurvenbeweglichen
Fördervorrichtung hat daher eine praktische Bedeutung nicht gewinnen können.
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Die Erfindung geht aus von einer endlosen, in gegewissem Ausmaße
kurvenbeweglichen Fördervorrichtung mit einer Kreuzgelenklaschenkette oder Rundgliederkette
als Zugorgan, an deren Gliedern in gleichmäßigen Abständen Tragbügel befestigt sind,
die sich wenigstens zum Teil auf die Achsen mitlaufender Tragrollen abstützen und
einen Gurt in Muldenform tragen, der an den Enden der Fördervorrichtung durch besondere,
den Kettenrädern vorgelagerte Trommeln umgelenkt wird.
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Erfindungsgemäß wird eine bekannte Fördervorrichtung dieser Art dadurch
verbessert, daß der Gurt mechanisch leicht lösbar mit den Tragbügeln verbunden ist
und nach dem Umlaufen der Endtrommeln wieder mit den Tragbügeln verbunden wird.
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Durch die lösbare Verbindung des Gurtes mit den Tragbügeln wird erreicht,
daß der Gurt an den Enden der Fördervorrichtung von den Tragbügeln gelöst und ohne
Zerrung durch besondere Endtrommeln umgelenkt werden kann, ohne daß er jedoch bei
ungleichmäßigem oder unterbrochenem Beladen so stark durchhängt, daß er beschädigt
werden kann und die Betriebsfähigkeit der Fördervorrichtung infolge zu starken Durchhangs
des Gurtes in Frage gestellt wird.
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Der bei der erfindungsgemäßen Fördervorrichtung verwendete Gurt kann
aus einem elastischen Werkstoff, wie Gummi, bestehen, dessen elastische Längung
die Vergrößerung des Abstandes zwischen den Bügeln auf der Außenseite der waagerechten
Kurve zuläßt. Er kann jedoch auch aus einem unelastischen Werkstoff bestehen und
ist dann zwischen den aufeinanderfolgenden Bügeln mit Durchhang aufgelegt, der unter
Berücksichtigung der von der Fördervorrichtung zu durchfahrenden Kurve stärkster
Krümmung so bemessen ist, daß er auf der Außenseite der Krümmung die Vergrößerung
des Abstandes zwischen den Bügeln ohne Zerrung des Gurtes zuläßt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
an Hand verschiedener konstruktiver Einzelheiten schematisch dargestellt, und zwar
zeigt Abh. I einen Querschnitt durch eine Fördervorrichtunglnach der Erfindung,
Abb. 2 einen unterbrochenen Schnitt durch den Gurt nehen einem ihn tragenden Bügel,
Abb. 3 eine von Abh. 2 abweichende Ausführungsform der gleichen Einzelteile, Abb.
4 eine unterbrochene Seitenansicht der Fördervorrichtung nach Abb. 1, Abb. 5 eine
unterbrochene Draufsicht auf das Obertrum der Fördervorrichtung nach Abb. 4 unter
Weglassung des Gurtes, Abb. 6 eine Seitenansicht des Antriebes der erfindungsgemäßen
Fördervorrichtung bei Verwendung eines elastischen Gurtes, Abb. 7 eine Seitenansicht
des Antriebes der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei Verwendung eines unelastischen
Gurtes.
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Abb. 8 eine von Abb. 5 abweichende Ausführungsform der gleichen Einzelteile.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel (vgl. inshesondere Ahb.
1 und 2) sind an den Gliedern der als Zugorgan dienenden endlosen Rundgliederkette
1 in gleichmäßigen Abständen Bügel 2 und 3 befestigt, die den rerhältnismäßig dünnen
Gurt 4 in Muldenform tragen; die Bügel können so geformt sein, daß der Gurt jede
gewünschte Muldenform annimmt oder aber auch als Flachgurt verwendet werden kann.
Jeder Bügel 2 stützt sich auf eine Achse 5 mit den Tragrollen 6 ab, die auf Schienen
bzw. Führungen 7 laufen, welche von den Böcken 8 getragen werden. Die zwischen je
zwei Bügeln 2 angeordneten, nicht von Tragrollenachsen getragenen Bügel 3 sind dagegen
lediglich an den Kettengliedern befestigt. Der Gurt 4 ist mechanisch leicht lösbar
mit den Bügeln 2 und 3 verbunden. Er besitzt auf seiner nicht beaufschlagten Seite
einen sich über die ganze Gurtlänge erstreckenden Steg 9, der mit ihm in geeigneter
Weise, z. B. durch Vernieten, Vernähen oder Vulkanisieren, befestigt ist und aus
massivem oder gegehenenfalls mit einem Hohlraum versehenen elastischem Gummi besteht.
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Die Tragbügel 2 und 3 haben eine dem Stegquerschnitt entsprechende,
jedoch etwas geringere lichte Maße aufweisende Kröpfung oder sie bestehen, wie Abb.
r bis 3 erkennen lassen, aus zwei starr miteinander verbundenen Bügelteilen, zwischen
denen ein einer Kröpfung entsprechender Zwischenraum 10 entsteht. Der Steg 9 ist
in diese Kröpfung bzw. diesen Zwischenraum der Bügel hineingedrückt und
wird
dadurch von den Bügeln elastisch durch Klemmung gehalten. Dies ist vor allem für
das Untertrum von Bedeutung, weil der Gurt sich sonst von den Bügeln ahllehen und
auf dem Liegenden schleifen würde; im Ohertrum dagegen würde der auf die Bügel aufgelegte
Gurt auch ohne diese Klemmung von den an der Kette befestigten Bügeln getragen und
mitgenommen werden. Der Gurt kann, in der Querrichtung betrachtet, ungeteilt sein,
wie Abh. 2 erkennen läßt; der Stegg wird dann mit den an ihm angehrachten Befestigungsflanschen
von der nicht beaufschlagten Seite her an dem Gurt 4 befestigt. Wenn man den dabei
zwischen Gurt 4 und Bügel 2 entstehenden Spalt vermeiden will, kann man den Gurt
2, wie Abb. 3 veranschaulicht, aus zwei Teilen zusammensetzen, zwischen die der
Steg 9 so eingefügt ist, daß er mit seinen Befestigungsfianschen, an denen er mit
den Gurtteilen befestigt ist, von der beaufschlagten Gurtseite aus den Stoß überdeckt.
An den Enden der Fördervorrichtung, am Antriebs- und Umkehrkettenrad, wird der Gurt,
wie Ahb. 6 für das Antriebsende zeigt, nach Lösung von den Tragbügeln 2 und 3, die
zusammen mit der Antriebskette I um das Antriebsrad 1 1 herumgeführt werden, über
eine besondere Trommel I2 geführt, nach deren Umlaufen der Gurt wieder mit den Bügeln
verbunden wird. Die Lösung des Gurtes von den Bügeln erfolgt durch Ablenken des
Gurtes von der Kette, wodurch der Steg g aus der Kröpfung 10 der Bügel herausgezerrt
wird. Nach der Lösung wird der Gurt (vgl. Abb. 6 und 7) über die drei Muldenrollensätze
I3, 14, I5 geführt, deren Seitenrollen eine von dem Rollensatz I3 nach dem Rollensatz
I5 hin abnehmende Neigung haben, damit der Gurt schließlich als Flachgurt auf die
Trommel 12 aufläuft, die mit Rücksicht auf den vorspringenden Steg 9 eine entsprechende
Ausnehmung aufweist oder zweiteilig ausgebildet ist.
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In Abb. 6, die den Antrieb einer erfindungsgemäßen Fördervorrichtung
mit einem Gurt aus elastischem Werkstoff darstellt (darauf wird nach stehend noch
eingegangen), wird der Gurt nach Umlauf um die Trommel an dem Punkte des Ablaufes
der Kette 1 von dem Kettenrad 1 1 durch eine Rolle I6 wieder in die Kröpfungen der
Bügel hineingedrückt. Der Gurt wird dann im Untergurt von den Bügeln getragen und
weist lediglich einen verhältnismäßig geringen Durchhang zwischen zwei benachbarten
Bügeln auf.
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Der Gurt kann, wie erwähnt, aus elastischem Werkstoff, inshesondere
Gummi, bestehen, der, wenn er eine verhältnismäßig geringe Stärke besitzt, genügend
elastisch gelängt werden kann, um die Vergrößerung des Abstandes zwischen den Bügeln
auf der Außenseite der waagerechten Kurven zuzulassen. Da der Gurt von den Zugkräften
des Antriehes entlastet ist, wird er lediglich durch das Gewicht der Nutzlast belastet,
die nur verhältnismäßig geringe Beanspruchungen hervorruft. Diese Beanspruchungen
können entweder von einem Gurt ohne jede Einlage oder von einem lediglich im Bereich
der Mittelebene mit einer oder zwei Einlagen versehenen Gurt, der an den Seiten
hinreichend dehnbar sein muß, aufgenommen werden.
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Da damit gerechnet werden muß, daß der unbeladene Gurt an den Außenseiten
von waagerechten Krümmungen im Obertrum sich von den Bügeln abhebt und nach der
Gurtmitte hin umschlägt, weil er an den Seitenkanten nicht von den Bügeln festgeklemmt
und auch nicht durch die Nutzlast in seiner Muldenform erhalten wird, empfiehlt
es sich, quer zu der Längsrichtung des Gurtes federnde Elemente, wie dünne Federstahldrähte
oder federnde Stahlblechstreifen, anzuordnen (von außen zu befestigen oder einzuvulkanisieren),
damit der Gurt das Bestreben hat, sich in der Querrichtung zu strecken und sich
infolgedessen auch in den Kurven den Tragbügeln anzuschmiegen. Abb. 6 zeigt im einzelnen
den Antrieb einer Fördervorrichtung mit elastischem Gurt. Der vor dem Auflaufen
der Antriebskette 1 auf das Kettenantriebsrad 1 1 durch Ablenkung aus der elastischen
Verbindung mit den Tragbügeln 2 und 3 gelöste Gurt 4 wird, wie bereits erwähnt,
über die Muldenrollensätze I3, I4, 15 geführt, als Flachgurt durch die Trommel 12
umgelenkt und durch die Rolle I6, die den Steg g in die Kröpfung Io hineindrückt,
wieder mit den Tragbügeln und der Antriebskette verbunden. Die Trommel I2 ist mittels
ihrer Achszapfen I7 in der Längsrichtung der Fördervorrichtung in Führungen I8 gegenüber
dem Kettenantriebsrad II beweglich und durch eine verhältnismäßig weiche Feder 19
belastet. Bei einer bestimmten Verstellung der Trommel entgegen der Federkraft wird
ein nicht gezeichneter Schalter zum Stillsetzen des Antriebsmotors betätigt. Die
feste Rolle 20 verhindert das Anstreifen des Gurtes an der Schurre 2I, die das von
der Fördervorrichtung abgegebene Gut aufnimmt, während die Pendelrolle 22 mit ihrem
Gewicht den Gurt belastet und dadurch sowohl das Anstreifen des Gurtes an dem Kettenantriebsrad
1 1 verhindert, als auch dem Gurt durch Erfassung des Steges g in einer Nut genaue
Führung gibt, seitliches Wandern verhindert, und damit die Wiederverbindung mit
den Tragbügeln durch genaues Einführen des Steges g in die Kröpfungen 10 gewährleistet.
Der Gurt kann jedoch auch aus unelastischem Werkstoff, z. B. Kunststoffmassen mit
oder ohne Gewebeeinlagen bestehen.
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In diesem Falle m-uß er zwischen den ajufeinanderfolgenden Bügeln
mit Durchhang aufgelegt sein, der unter Berücksichtigung der von der Fördervorrichtung
zu durchfahrenden Kurve stärkster Krümmung so bemessen ist, daß er auf der Außenseite
der Krümmung die Vergrößerung des Abstandes zwischen den Bügeln ohne Zerrung des
Gurtes zuläßt. Beim Durchfahren einer Kurve wird also der Durchhang des Gurtes,
verglichen mit dem des gerade laufenden Gurtes, auf der Außenseite der Krümmung
verringert und auf der Innenseite verstärkt. Auf diese Weise gelingt es, mit einfachen
Mitteln und geringem konstruktivem Aufwand die Kurvenläufigkeit der erfindungsgemäßen
Fördervorrichtung zu erreichen. Abb. 7 veranschaulicht den Antrieb einer erfindungsgemäßen
Fördervor-
richtung mit unelastischem Gurt. Bei dieser Ausführungsform
entspricht die Führung der Antriebskette sowie die Führung des Gurtes im Obertrum
bis über die Trommel 12 derjenigen des Beispiels nach Abb. 6. Im Gegensatz zu letzterem
erfolgt jedoch die Wiederverhindung des Gurtes mit den Tragbügeln nicht durch eine
feststehende Andrückrolle 16, sondern durch eine nachstehend näher geschilderte
Vorrichtung, die der bereits erwähnten Notwendigkeit Rechnung trägt, den unelastischen
Gurt selbsttätig mit dem erforderlichen Durchhang an den Bügeln festzuklemmen und
diesen Durchhang, falls er sich durch irgendwelche Vorkommnisse vergrößert oder
verkleinert haben sollte, selbsttätig wiederherzustellen. Die Vorrichtung besteht
aus der an dem Hebel 23 um den Festpunkt24 in gewissem Ausmaße schwenkbaren Andrückrolle
25, die das Eindrücken des Steges g in die Kröpfung der Tragbügel 2 und 3 bewirkt,
sowie der an dem Hebel 26 um den Festpunkt 24 schwenkbaren Pendelrolle 27 und dem
Bügel28, der einerseits gelenkig mit dem Hebel 23 verbunden ist, anderseits mittels
eines geschlossenen schlaufenartigen Endes 29 den Hebel 26 umfaßt, so daß ein pendelartiger
Ausschlag des Hebels 26 nach der einen oder anderen Seite, veranlaßt durch das Auflegen
der Rolle 27 auf eine mehr oder minder stark durchhängende Schlaufe des Gurtes zwischen
der Trommel 12 und der Rolle 25, erst bei Erreichen eines gewissen Mindestausschlages
auf den Hebel 23 und die Andrückrolle 25 zur Auswirkung kommt. Durch diese Bewegung
der Pendelrolle 27 wird die Andrückrolle in einem veränderlichen Winkel a gegenüber
der Senkrechten durch das Antriebskettenrad 11 eingestellt, deren Schnittpunkt mit
dem waagerechten Kettenuntertrum den Punkt angibt, an dem sich die Zugkette von
dem Antriebskettenrad löst. Mit dem Hebel 23 gelenkig verbunden ist ferner eine
Stange 30, die durch ein feststehendes, aber in ihrer Längsrichtung einstellbares
Federgehäuse 3I &indurchgeführt ist, in dem sich die vorgespannte Feder 32 befindet
die über die beiden Federteller 33 gegen die Stirnflächen des Federgehäuses drückt.
In der eingestellten Normallage der Stange 30 sind an dieser dic'ht an den Federtellern
33 zwei Mitnehmer 34 angeordnet, auf die die Feder über die Federteller einen als
Rückstellkraft wirkenden Druck ausübt, wenn die Stange auf Grund eines Ausschlages
des Hebels 23 eine Bewegung nach rechts oder links ausführt. Die Wirkungsweise der
geschilderten Vorrichtung ist folgende: Infolge der Anordnung der Andrückrolle 25
unter einem Winkel a gegenüber der Senkrechten duroh das Kettenantriebsrad, also
in einem gewissen Abstand vor dem Punkte des Ablaufes der Kette von dem Kettenrad,
wird der Steg 9 des Gurtes 4 von den Bügeln 2 und 3 an einer Stelle erfaßt urid
festgeklemmt, an der diese infolge ihres noch nicht beendeten Umlaufes um das Kettenrad
II eine größere Geschwindigkeit aufweisen als die Kette. Infolgedessen wird von
den Bügeln eine Gurtlänge erfaßt, die größer ist als der Abstand der Bügel bei gerader
Kette. Es wird also ein Durchhang erzeugt, der um so größer ist, je größer der Winkel
a gewählt wird. Dieser Winkel wird bei Montage durch entsprechende Anordnung der
Andrückrolle 25, der Pendelrolle 27 sowie des die Rückstellkraft ausübenden Federgehäuses
3I eingestellt. Eine in gleicher Weise wirksame Vorrichtung, die indessen den Durchhang
des Gurtes im Obertrum erzeugt, anstatt, wie nach Abb. 7, im Untertrum, ist am anderen
Ende der Fördervorrichtung, d. h. an der Umkehre, vorgesehen, die in entsprechender
Weise bei Montage eingestellt wird.
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Ergibt sich nun infolge irgendwelcher Vordkommnisse im Obertrum eine
Vergrößerung des Durchhanges, so wird sich diese am Antrieb in einer Vergrößerung
der Gurtschlaufe äußern, in die die Pendelrolle 27 eingreift. Das hat zur Folge,
daß die Pendelrolle 27 sich nach abwärts bewegt, der Hebel 26 also nach links ausschwenkt
und mittels des Bügels 28 die Andrückrolle 25 ebenfalls nach links verstellt. Dadurch
vergrößert sich der Winkel a, und von der Vorrichtung am Antrieb wird nun ein größerer
Durchhang aufgegeben als vorher, so daß die Gurtschlaufe am Antrieb sich allmählich
auf das Normalmaß vermindert. Wenn sich dagegen der Durchhang im Obertrum vermindert,
so wird die Schlaufe an der Antriebstrommel kleiner, die Pendelrolle 27 angehoben
und dadurch die Andrückrolle 28 nach rechts verstellt. Dadurch wird der Winkel a
verringert, und infolgedessen werden im Untertrum kleinere Durchhänge erzeugt als
bisher.
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Die Wiederherstellung des normalen Durchhanges obliegt in diesem Falle
der entsprechenden, nicht dargestellten Vorrichtung an der Umkehre. Dort wird sich,
wenn die Durchhänge im Obertrum zu gering geworden sind, eine größere Schlaufe herausbilden,
die, in entsprechender Weise, wie dies vorstehend geschildert ist, eine Vergrößerung
des Winkels der Andrückrolle und damit einen größeren Durchhang erzeugt. Durch die
geschilderten Vorrichtungen am Antrieb und an der Umkehre wird also eine vollkommen
automatische Einstellung des für das Durchfahren waagerechter Kurven notwendigen
Durchhanges bewirkt.
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In Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann die Mitnahme des Gurtes
durch die Bügel in besonders einfacher Weise auch dadurch erreicht werden, daß der
Gurt in einer gewissen Breite um seine Mittelebene und über die ganze Gurtlänge
hinweg gleichmäßig verteiltes Eisenpulver oder dünne, biegsame Stahldrähte oder
Stahldrahtgewebe einvulkanisiert enthält und an den Tragbügeln in der Mitte Dauermagnete
befestigt sind, die den Gurt durchAnziehung derEisen- bzw. Stahlteile festhalten.
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Die Feldstärke der Dauermagnete muß dabei so gewählt sein, daß diese
das Gewicht der unbelasteten Gurtabschnitte im Untertrum mit ausreichender Sicherheit
zu tragen vermögen. Statt mit den einvulkanisierten Eisen- oder Stahlteilen kann
der Gurt auf der nicht beaufschlagten Seite mit einem mit ihm fest verbundenen biegsamen
dünnen Stahlband versehen sein. Das Verbinden des Gurtes mit den Bügeln wird ebenso
wie bei den zuvor geschilderten Ausführungsbeispielen mittels Andrückrollen bewirkt.
Auch die automatische Regelung des Durch-
hanges bei Verwendung
eines unelastischen Gurtes wird mittels einer Vorrichtung vorgenommen, die der vorste'hend
beschriebenen entspricht.
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Die Führung des Zugorgans und des mit ihm verbundenen Gurtes in waagerechten
Kurven erfolgt dadurch, daß die mitumlaufenden Tragrollen von den gebogenen Laufschienen
oder Führungen aus waagerechte Führungskräfte über die Tragrollenachsen auf die
mittlere Zugkette und über die an den Tragrollenachsen befestigten Tragbügel auf
den Gurt ausüben. Wie aus Abb. 8, die eine Draufsicht auf das Obertrum unter Weglassung
des Gurtes zeigt, ersichtlich ist, sind auf den Tragrollenachsen 5 Schraubenfedern
angeordnet, die mit einem Ende etwa in der Mitte der Tragrollenachse festgestellt
sind und an ihren freien Enden, die sich alle bis etwa zu den Tragrollen 6 derselben
Seite der Fördervorrichtung erstrecken, einen auf der Tragrollenachse geführten
Federteller 36 aufweisen, wobei jeder Federteller mittels je eines Zugorgans, Seil
oder Kette, 37 mit gleich weit vor und hinter der Tragrollenachse befindlichen Gliedern
der Zugkette I verbunden ist; aus Gründen der Einfachheit hat man im vorliegenden
Ausführungsbeispiel den Befestigungspunkt der Ketten 37 auf den mit der Zugkette
I fest verbundenen Tragbügel 3 verlegt.
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Wenn bei Durchgang durch eine waagerechte Kurve die Zugkette I an
ihrer Verbindungsstelle mit den Tragrollenachsen 5 einen Winkel bildet, werden sich
die Tragrollenachsen 5 unter der Einwirkung der geschilderten Vorrichtung stets
in die Winkel halbierende dieses Winkels einstellen, also in die mit Rücksicht auf
die Bewegungs- und Kraftübertragungsverhältnisse richtige Lage. Die Vorrichtung
w rkt also als Lenkvorrichtung, und zwar sowohl bei Rechtskurven als auch bei Linkskurven
und bei Geradeausfahrt. An Stellen, an denen sich die erfindungsgemäße Fördervorrichtung
geradlinig bewegt, werden die Federteller 36 etwa die gezeichnete Stellung einnehmen.
Bewegt sich die Fördervorrichtung in der Kurve derart, daß die Federteller auf der
Außenseite der Krümmung liegen, dann werden sich die Federteller der Zugkette I
nähern, bis etwa zu der gestrichelt angedeuteten Stellung.
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Falls die Federteller dagegen bei einer Kurvenfahrt auf der Innenseite
der Krümmung liegen, werden sie sich nach den Tragrollen 6 hin bis etwa in die gestrichelte
Stellung verschieben.
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Statt der vorstehend geschilderten Lenkvorrichtung kann auch die
in Abb. 5 in entsprechender Ansicht dargestellte Lenkvorrichtung benutzt werden,
die zwar nicht eine ebenso genaue Lenkung ermöglicht wie die vorerwähnte, dafür
jedoch den Vorteil der größeren Billigkeit aufweist. Bei dieser Vorrichtung sind
die beiden Enden jeder Tragrollenachse 5 mit einem Glied der Zugkette I vor oder
vorzugsweise hinter der Tragrollenachse 5, in Bewegungsrichtung gesehen, durch ein
Zugorgan, Kette oder Seil, 38 verbunden, dessen Länge um so viel größer gewählt
ist als der Abstand der miteinander verbundenen Punkte bei geradem Lauf der Fördervorrichtung,
daß es wenigstens annähernd die erforderliche Schrägstellung der Tragrollenachse
in einer waagerechten Kurve zuläßt; auch hierbei sind der Eilnfachheit halbes die
Befestigungspunkte für die beiden Zugorgane 38 jeder Tragrollenachse auf. einem
Tragbügel 3 gewählt und in der Weise angeordnet, daß die Verlängerungslinien der
Zugorgane 38 sich auf einem Punkte der Zugkette I schneiden.
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Bei Kurvenfahrt werden auf die auf der Innenseite der Krümmung angeordnete
Tragrolle seitliche Kräfte ausgeübt, die erhöhte Spurkranzreibung verursachen, so
daß diese Rolle infolge der an ihr angreifenden größeren Widerstände gegenüber der
auf der Außenseite angeordneten Rolle zurückbleibt.
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Letztere wird somit ihren Abstand von dem Befestigungspunkt des an
ilhr angreifenden Zugorgans 38 vergroßern. Dies ist jedoch nur soweit möglich, als
es durch die Länge des Zugorgans zugelassen wird.
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In den Kurven erfolgt also jeweils eine Einstellung bzw. Schrägstellung
der Tragrollenachse 5 in einem Ausmaße, das durch die Länge des auf der Außenseite
der Krümmung befindlichen Zugorgans 38 bestimmt ist. Auch hierbei stellt sich in
den Kurven die Tragrollenachse mit genügender Genauigkeit in die Winkelhalbierende
des Winkels der Zugkette, insbesondere wenn die Lenkorgane, in Förderrichtung gesehen,
hinter der Tragrollenachse angeordnet sind.
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Um den Übergang der bei den vorerwähnten Ausführungsbeispielen nach
Abb. 8 und 5 verwendeten Zugorgane 37 und 38 um die Antriebs- und Umkehrkettenräder
zu erleichtern bzw. ein Hängenbleiben der Zugorgane an anderen Konstruktionsteilen
zu verhindern, sind auf den die Kettenräder tragenden Wellen glatte Trommeln angeordnet,
die den als Lenkorgane dienenden Ketten oder Seilen Führung geben und ein unzulässiges
Durchhängen verhindern.
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Wenn die Zugkette 1 der Fördervorrichtung höher als die Lauffläche
der Schienen 7 angeordnet ist, wie in dem vorstehend geschilderten Ausführungsbeispiel,
so tritt in waagerechten Kurven auf der Innenseite der Krümmung eine am Spurkranz
nach außen gerichtete Kraft auf, die mit der nach der Innenseite gerichteten Komponente
der Zugkraft der Kette I ein Moment ausübt, das bestrebt ist, die Tragrollen auf
der Außenseite der Krümmung von den Schienen abzuheben. Diese unerwünschte Wirkung
kann ohne Verwendung besonderer über den Tragrollen angeordneter Führungen erfindungsgemäß
dadurch verhindert werden, daß die Schienen oder Führungen auf der Innenseite waagerechter
Kurven höher angeordnet sind. als auf der Außenseite, vorzugsweise in solcher Höhe,
daß die seitliche Anlauffläche der Schiene mit dem Spurkranz von der das Anlaufen
des Spurkranzes verursachenden Komponente der Zugkraft geschnitten wird. Hierbei
wird also im Gegensatz zu der bei Laufschienen sonst üblichen Überhöhung der in
der äußeren Kurve angeordneten Laufschiene gerade die innere Laufschiene überhöht.
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Bei Förderanlagen unter Tage mit umlaufenden Tragrollen war es bisher
üblich, daß die die Laufschienen tragenden Böcke in gleichbleibenden Abständen voneinander
angeordnet waren und die in
gleichbleibenden Längen verwendeten
Laufschienen oder Führungen stets an den Tragböcken durch Scbraubverbindungen befestigt
wurden. Erfindungsgemäß ergibt sich eine wesentliche Verbesserung und zugleich eine
Vereinfachung und Verbilligung, wenn die Laufschienen oder Führungen in den üblichen
Walzlängen oder in den mit Rücksicht auf den Transport unter Tage höchstzulässigen
Längen verwendet und durch Laschen o. dbl. miteinander verbunden werden, während
die Tragböoke in den Erfordernissen des Betriebes angepaßten Abständen voneinander
angeordnet und durch Keil- oder Klemmverbindungen mit den Laufschienen oder Führungen
verbunden werden. Die Tragböcke sind also, nicht mehr wie bisher an den Enden der
in kurzen Längen angelieferten Laufschienen aufgestellt, vielmehr ist es nunmehr,
b sie durch Keil-oder Klemmverbindungen mit den Laufschienen verbunden werden, möglich,
sie dort aufzustellen, wo es deru Bedürfnissen des Betriebes am besten entspricht,
ohne daß zu diesem Zweck in die Schienen Löcher für die Befestigungsteile unter
Tage gebohrt werden müssen, was bei den Verhältnissen des Untertagebetriebes sehr
erschwert ist und daher bisher durch Verwendung einheitlicher Laufschienenlängen
mit über Tage gebohrten Befestigungslöchern und in gleichem Abstand angeordnete
Tragböcke vermieden wurde. Es ist deshalb u. a. ohne jede Schwierigkeit möglich,
Tragböcke, insbesondere in den Kurven, in beliebigen engeren oder weiteren Abständen
anzuordnen und die Betriebs sicherheit damit ohne zusätzliche Anpassungsarbeit zu
erhöhen.
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Durch die Erfindung, wird eine endlose Fördervorrichtung für den
Untertagebetrieb. geschaffen, deren besondere Vorzüge darin bestehen, daß ihre Beweglichkeit
in waagerechten Kurven durch außerordentlich einfache, geringen Aufwand erfordernde
Mittel erzielt wird und daß sie auch bei großen Leistungen die Verwendung eines
verhältnismäßig dünnen und daher billigen Gurtes ermöglicht. Da der Preis des Gurtes,
insbesondere bei längeren Fördervorrichtungen, den Gesamtpreis der Fördervorrichtung
ausschlaggebend bestimmt, ermöglicht die Erfindung die Schaffung eines hohen Anforderungen
genügenden und dennoch sehr preiswürdigen Fördermittels.
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PATENTANSPROCHE: I. Endlose, in gewissem Ausmaße kurvenbewegliche
Fördervorrichtung mit einer Kreuzgelenklaschenkette oder Rundgliederkette als Zugorgan,
an deren Gliedern in gleichmäßigen Abständen Tragbügel befestigt sind, die sich
wenigstens zum Teil auf die Achsen mitlaufender Tragrollen abstützen und einen Gurt
in Muldenform tragen, der an den Enden der Fördervorrichtung durch besondere, den
Kettenrädern vorgelagerte Trommeln umgelenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gurt (4) mechanisch leicht lösbar mit den Tragbügeln (2, 3) verbunden ist und nach
dem Umlaufen der Endtrommeln wieder mit den Tragbügeln (2, 3) verbunden wird.