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Entlader, vorzugsweise für Strebfördermittel
Bei Gutförderern ist es
bekannt, an einer zwischen den Umlenkrollen liegenden Stelle Fördergut ahzuladen,
indem man an der hetreffenden Stelle das Gurthand durch Schrägstellen der Tragrollen
in Querrichtung an einer Kante hochführt, so daß das Ladegut vom Gurt quer dazu
seitlich über die andere Kante abrutscht. Wenn aber von anderen Fördermitteln, beispielsweise
von einer Schüttelrutsche, einer Kratzerkette oder einem Panzer-I-ettenför(lerer,
das Fördergut, wie Versatz, klassierte Berge oder Kohle, an einer anderen Stelle
als am Ende des Fördermittels entnommen werden soll, so geschieht dies bisher immer
noch von Hand mittels Schaufeln, obwohl schon Vorschläge zur maschinellen Hochförderung
und Abgabe des Fördergutes auf Querförderer gemacht worden sind.
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So ist beispielsweise im Patent 574 268 ein schräge aufwärts gerichteter
und über einem Längsfördermittel angebrachter Hochförderer beschrieben, bei welchem
die Kratzkette des Hochförderers mit ah- und auflaufendem Trum nicht in vertikaler,
sondern horizontaler Ebene verläuft und die Kratzer also von der Seite her in das
auf dem Längsfördermittel ankommende Versatzgut eingreifen und auf einer ebenen
aufwärts gerichteten Schurre das Versatzgut hochtreiben sollen.
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Es sind ferner in der Patentschrift 583 919 schon Vorrichtungen beschrieben,
bei denen an einem über dem Längsfördermittel auf dem Liegenden verfahrbaren Raupenschlepper
ein Gestell mit Förderband und aufwärts gerichteter Kratzkette angebracht ist und
die Kratzkette mit ihren Kratzern von oben her in das mit dem Längsfördermittel
ankommende Versatzgut eingreifen und es über eine Schurre auf ein in gleicher Richtung
arl>eitendes Förderband hochbringen soll.
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Praktisch sind - diese Vorrichtungen nur Vorschläge geblieben, weil
sie an dem schwierig zu lösenden Problem vorbeigehen, wie das Eingreifen des Kratzers
in das Versatzgut auf dem horizontal arbeitenden Fördermittel vor sich gehen muß,
um das Gut ohne Stockung an der Eingriffsstelle auf die aufwärts gerichtete Förderrinne
zu schieben. So ist es bei der erstgenannten Ausführung, bei wdcher der Kratzer
von der Seite her in das Versatzgut des Längsfördermittels eingreift, nicht möglich,
das Versatzgut auf dem horizontalen Fördermittel an der Eingriffsstelle so vollkommen
zu erfassen, wie auch die Form des Greiferbleches gewählt sein mag, daß es restlos
auf die wie auch immer gestaltete Schurre geschoben wird, wodurch dann Stauungen
entstehen, die das Sichfestsetzen und Versagen der Kratzkette zur Folge haben. Abgesehen
hiervon wäre eine solche Anordnung auch wegen des großen Raumbedarfs infolge der
seitlich von der Kratzkette verlaufenden Schurre für bestimmte Verwendungszwecke
im Untertagebau nicht geeignet. Bei der weiter erwähnten Einrichtung mit von oben
her in das Versatzgut auf dem Fördermittel eingreifender Kratzkette bildet der Kratzer
in der Förderrichtung gesehen an der Eingriffsstelle einen stumpfen Winkel mit dem
Fördermittel, so daß sich der Kratzer, falls die Unterkante des Kratzers auf das
Versatzgut auftrifft, durch das zwischen Unterkante und Schurre befindliche Versatzgut
festklemmen kann.
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Die Erfindung greift von neuem das Problem auf, Versatzgut vom Fördermittel
mittels eines Kettenförderers auf eine höher gelegene Stelle hochzufördern, und
hat eine Entladevorrichtung zum Ziel, die es unter Ausschaltung der vorgenannten
Schwierigkeiten ermöglicht, an irgendeiner beliebigen Stelle auch von anderen Fördermitteln
als Gurtförderern das Fördergut maschinell zu entnehmen, mittels eines Kettenförderers
mit schräg ansteigender Rinne in Richtung des Fördermittels zu einer diesem gegenüber
höher gelegenen Stelle zu schaffen und auf ein zweites, senkrecht zum ersten oder
unter einem Winkel schräg dazu verlaufendes Fördermittel zum Weitertransport in
anderer Richtung abzugeben. Um diesen Vorgang stoßfrei zu gestalten, sind die Mitnehmer
nicht aus einem starren Blech geformt, sondern bestehen nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung aus nebeneinander auf der Achse befestigten Flachseilstücken, welche
mit ihren freien Enden der Greiferrinnenform angepaßt sind.
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Wesentlich sind beim Erfindungsgegenstand die Führung, die Umlenkung
und der Eingriff der Mitnehmer des Hochfördermittels und ihre bedingt bewegliche
Stellung in der aufwärts gerichteten Mitnehmerrinne, ferner die Möglichkeit, die
Entladevorrichtung mit einem Kratzerkettenförderer zusammenarbeiten zu lassen und
die Entnahmemenge regulieren zu können.
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Diese Entladevorrichtung besteht aus einem mit Rädern auf dem Fördermittel
verfahrbaren Gestell mit Seitenwänden, mit darin in unterschiedlicher Höhe gelagerten
Kettenführungsräderpaaren und aus einem über diese laufenden angetriebenen Gelenkkettenpaar,
zwischen dessen l aschellgliedern in regelmäßigen Abständen Mitnehmer schwenkbar
angebracht sind, die sich an der Unterseite des Kettenpaares in einer am Gestell
befestigten parallel zum Kettenpaar verlaufenden, mit ihrer Unterkante bis zum Fördermittel
reichenden schräg aufwärts gerichteten Mitnehmerrinne fortbewegen und die mit der
an ihrer Oberkante fest verbundenen Achse in den Kettengliedern nur bedingt drehbar
sind.
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Zwecks Erzielung bedingter Drehbarkeit der Mitnehmer hat die Achse
an jedem Ende nach ihrem Austritt aus dem einander zugeordneten Kettengliederpaar
eine fest mit der Achse verbundene und zum Mitnehmerblech entgegengesetzt gerichtete
Kurbel mit je zwei nach außen weisenden Nocken oder Rollen, die zwischen sich eine
parallel zur Kette und zur Mitnehmerrinne verlaufende, am Gestell des Entladers
befestigte, der Rinnenlänge angepaßte Führungsschiene aufnehmen, so daß die durch
die Höhe des auf dem Rinnenboden aufsitzenden Mitnehmers bedingte Schräglage des
Mitnehmers gegenüber der Kette und der Rinne während der Bewegungsdauer am unteren
Kettentrum beibehalten bleibt. Um einen geordneten, hemmungsfreien Eingriff der
Mitnehmer an der Eingriffsstelle in das bis zur illitnehmerrinnenunterkante vom
Fördermittel vorgeschobene Versatzgut zu erreichen, sind an dieser Stelle Umlenkbügel
zur Führung der an den Kurbeln der Mitnehmer befindlichen Nocken oder Rollen am
Gestell der Entladevorrichtung so vorgesehen, daß die Mitnehmer nicht unter stumpfem,
sondern unter spitzem Winkel zur Mitnehmerrinne, in Förderrichtung gesehen, von
oben her unter Berücksichtigung der Geschwindigkeit des mit dem Längsfördermittel
ankommenden Versatzgutes allmählich in dieses eingreifen, bis sie mit ihrer Unterkante
an der Unter-.kante der Mitnehmerrinne ungefähr zum Anliegen kommen.
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Nach einem weiteren hlerkmal der Erfindung kann die Mitnehmerrinne,
um mittels des beschriebenen Entladers das Entladen aus einem Kratzerkettenförderer
zu ermöglichen, in ihrer Längsrichtung gegen eine federnde Kraft beweglich bzw.
durch federnde Gegenlagerung gehalten werden, so daß ihre untere Kante unter gleichzeitiger
Spannung der Federn dem Steg des Fördermittels bei dessen Vorwärtsbewegung ausweichen
und sich heben kann und nach dem Durchlauf des Steges unter der Einwirkung der Kraft
der gespannten Feder hinter dem Steg wieder zum Eingriff in das Fördergut des Kratzerkettenförderers
kommen kann.
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Diese Einrichtung hat auch dann noch Bedeutung, wenn das Strebfördermittel
keine umlaufende Mitnehmerkette hat, nämlich insofern, als bei Verwendung eines
anderen Fördermittels bei Verstopfung des Einlaufs in die Mitnehmerrinne durch lSergemittel
diese Rinne durch Kratzerhewegung ein Stück mitgenommen wird und nach Lockerung
des aufgestauten Haufwerkes unter der Federkraft wieder in dieses hineinstößt.
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Die Zeichnung zeigt eine Ausiiihrungsform des
Entladers
gemäß der Erfindung, bei dem das Gut voll einer Schüttelrutsche abgenommen und auf
ein quer dazu arbeitendes Fördermittel, beispielsweise einen Panzerförderer, umgeladen
wird.
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Abb. I zeigt den Entlader und das Fördermittel, l)eispielsweise eine
Schüttelrutsche, im Längsschnitt und den Querförderer im Querschnitt; Abb. 2 stellt
eine Teilansicht des Entladers in Förderrichtung gesehen dar; Abb. 3 zeigt als Einzelheit
in größerem Maßstab die Anordnung des Mitnehmers zwischen dem Gelenkkettenpaar und
seine Führung in der Mitnehmerrinne und an der Rollenführungsschiene.
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Die Schüttelrutschenrinne I ist mit ihrem Laufwerk 2 gegen das Liegende
3 abgestützt, und der Entlade ist auf ihr mit den Radsätzen 4 verfahrbar aufgesetzt.
Zwischen und an den beiden Seitenwänden 5 des Entladers ist eine schräg nach oben
ansteigende Mitnehmerrinne 6 befestigt. In den an ihrer Oberkante 7 dem Anstieg
der Mitnehmerrinne angepaßten Seitenwänden sind quer dazu oben und unten die Achsen
8 und g für die Kettenführungsräderpaar 10 und 1 1 gelagert, über welche das durch
Nfotorkraft bewegte Gelenkkettenpaar 12 und 13 (Al)l). 2) läuft, das zwischen seinen
Laschen 14 an darin drehlaren Achsen 15 Mitnehmer 16 trägt mit Kurbeln 17 an den
außerhalb der Laschen liegen den Achsenenden und mit Nocken oder Rollen IX, die
an den Kurbeln nach außen zu sitzen und ollen untl unten an einer Schiene Ig geführt
sind und den Mitnehmer 16 durch Hebelovirkung gegen den Boden der Mitnehmerrinne
6 angedrückt halten. nei lRewegung der Gelenkketten um die Führungsräder Io und
Iz, von denen das untere durch einen am Gestell des Entladers angebrachten Motor
20 angetrieben ist, wird das Fördergut 21, das unter der Einwirkung der Schüttelrutsche
1 auf den unteren Teil der Xlitnehmerrinne gewandert ist, von dem untersten Mitnehmer
erfaßt und auf der Mitnehmerrinne in Pfeilrichtung aufwärts bis zur Mitnel0merriunenolerkante
geschoben und dort abgeworfen und vom Querförderer 22 aufgenommen.
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Nachdem der Mitnehmer das Gut abgeworfen hat, stößt er, sobald die
Führungsrollen 18 von der Führungsschiene 19 freigegeben werden, unterhalb seines
Drehpunktes gegen den Bügel 23 und legt sich uni, so drall er die Stellung 24 annimmt
und sich dann mit Rücksicht auf geringe Bauhöhe des Entladers in einer Flucht mit
dem oberen Kettentrum befindet. nei der Weiterbewegung stößt die Führungsrolle gegen
den Bügel 25, worauf sich der Mitnehmer I6, der sich zwischen den oberen, ohne durchgehende
Achse gelagerten Führungsrädern hill(lUl'C}ll)dWegt, Weitel'(lreIlt untl somit umlegt,
bis sein Unterteil sich auf die obere Führungsschiene oder ein Gleitblech 26 auflegen
kann; auf diesem Gleitlolech wandert der Mitnehmer mit der Kette lois zur Umlenkstelle
am unteren Kettenrad, wo eine der Führungsrollen IS vom Bügel 27 erfaßt wird und
hel>elartig dell Mitnehmer I6 so hoch hebt, daß er heim Weiterlauf von oben her
in das Fördergut 21 unter spitzem Winkel zur Mitnehmerrinnenrichtung eingreifen,
so daß der t'hergang der Mitnehmerkante vom Boden des Fördermittels auf den Boden
der ansteigenden Mitnehmerrinne nicht gehemmt werden kann. Hierauf gleiten die Führungsrollen
i8 wieder an der unteren bzw. oberen Kante der Führungsschiene 19 derart, daß die
Unterkante des Mitnehmerbleches die Mitnehmerrinne an deren Unterkante ungefähr
berührt. Durch die Führung der Mitnehmer mittels Rollen I8, von denen die eine etwa
an der gelenkigen Befestigung auf der Achse 15 sitzen kann, an einer zwischen die
Rollen I8 greifenden Führungsschiene 19 ist die Führung einwandfrei zwangsläufig,
tso daß auch bei wachsendem Widerstand des Fördergutes sich die Kette nicht anheben
kann und die Mitnehmer nicht hochgehen können.
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Um eine teilweise Entladung oder eine Unterbrechung der Entladung
herbeizuführen, ist die Mitnehmerrinne 6 an ihrer Unterkante durch zwei zweckmäßig
teleskcapartig ausgebildete auf der Achse des einen Radsatzes 4 drehbar angebrachte
seitliche Stützen 28 höhenverstellbar, die mit ihrer Spitze in Schrägstellung in
das Liegende eingreifen und so weit ausgezogen werden können, bis die Mitnehmerrinne
das Fördergut nur noch teilweise oder gar nicht mehr erfaßt. Dadurch ist auch die
Möglichkeit gegeben, mehrere an verschiedenen Stellen auf demselben Fördermittel
aufgesetzte Entlader wahlweise gleichzeitig oder abwechselnd arbeiten zu lassen,
beispielsweise zur Versatzunterteilung an zwei oder mehr Stellen.
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Das Querfördermittel, welches das von der Mitnehmerkette des Entladers
aus der Mitnehmerrinne ausgetragene Fördergut aufnimmt, kann auch als Versatzschleuder
ausgebildet sein.
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Um eine Verschiebung des Entladers in der Arbeitsstellung zu verhindern,
ist er mit zwei oder vier Ketten 29 an den Strebstempeln 30 verspannt.
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Der Antrieb der Mitnehmerkette des Entladers erfolgt im allgemeinen
durch einen seitlich am Gestell angebrachten Motor mit Getriebe, die mit Rücksicht
auf leichte Transportierarl>eit des Entlatlers, namentlich im Untertagebetrieb,
zweckmäßig mittels einer Schnellspannvorrichtung schnell abnehmbar angebaut sind.
Gegebenenfalls kann der Antrieb der Entladermitnehmerketten aber auch von der Bewegung
des Fördermittels abgenommen werden und beispielsweise bei Verwendung einer Schüttelrutsche
mittels Ratschentriebes ihrer einen Anschlag an der Rutsche erfolgen.