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Fördereinrichtung für Grubenräume mit motorisch angetriebenem endlosen
Fördermittel Zum Transport des Fördergutes aus Abbauen hat man bereits vorgeschlagen,
in der schrägen Förderrinne eine endlose Kette derart anzuordnen, daß das zu fördernde
Gut auf dem unteren Kettentrum aufliegt, während das obere Trum sich oberhalb des
Gutes, beispielsweise auf Rollen geführt, befindet. Der Antrieb der endlosen Kette
erfolgt hierbei derart, daß das untere, -also von dem zu fördernden Gut bedeckte
Trum gespannt ist.
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Diese Fördereinrichtung hat nun aber den Nachteil, daß bei Instandsetzungsarbeiten
an der Kette die ganze Rinne erst entleert, der Betrieb also unterbrochen werden
muß, da die Kette andernfalls nicht freigelegt werden könnte. Solche Instandsetzungsarbeiten
an der Kette werden nun aber gerade deshalb besonders häufig erforderlich, weil
die Kette dauernd von der Last des Gutes beansprucht wird und starken Reibungen
ausgesetzt ist.
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Der wesentliche Nachteil einer solchen Fördereinrichtung liegt aber
darin, daß ihre Verwendungsmöglichkeit nur auf Rinnen beschränkt ist, deren Neigung
unter r8 bis 2o° liegt; bei größeren Rinnenneigungen haftet nämlich das Gut, beispielsweise
Kohle, vermöge seiner Schwerkraft nicht mehr auf dem unteren Kettentrum, so daß
es auf diesem frei herabrutscht.
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Wesentlich günstiger werden die ' Verhältnisse beim Transport von
körnigem Gut, wenn man das untere Kettentrum statt auf der Sohle des Troges ,auf
dem Gut selbst, und zwar lose aufliegen läßt, während der Motor an dem oberen gespannten
Trum zieht, wie man @es bei.ober Tags verwendeten Aufgabevorrichtungen bereits vorgeschlagen
hat. Auch bei einer solchen Förderanlage kann es jedoch je nach Beschaffenheit des
Gutes und nach dem jeweiligen Neigungswinkel der Strecke vorkommen, daß das Gut
zwischen dem unteren Kettentrum 'und dem Rutschenboden herabrutscht. Diese Gefahr
läßt sich nur durch Verwendung einer besonders schweren Kette beseitigen, die jedoch
in ihrer Herstellung und in ihrem Antrieb kostspielig ist.
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Gemäß der Erfindung wird daher das untere Trum der Kette, des Bandes
o. dgl. durch mittels Schwenkarmen oder Zugelementen an ortsfesten Punkten angebrachte
Rollen belastet, die das untere Trum an den Stellen der Strecke gegen den Rutschenboden
herabdrücken, in denen der Neigungswinkel der Rutsche so groß ist, daß das Gut ohne
besondere Maßnahmen herabgedrückt wird. Es hat sich gezeigt, daß das Gut mit einer
solchen Anlage selbst auf große Entfernungen hin und sogar über Strecken mit stark
wechselndem Gefälle, ja sogar über Steigungen mühelos gefördert werden kann, so
daß das bisher erforderliche mehrfache Umladen bei auftretenden Niveauunterschieden
überflüssig wird.
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Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung näher erläutert, deren Fig.
i das Wesen der Erfindung schematisch in ihrer Anwendung bei einer Rutsche mit verschiedenem
Gefälle veranschaulicht,
während Fig. z ein Ausführungsbeispiel
für besonders stark geneigte Rutschen darstellt; Fig.3 schließlich zeigt eine besondere
\usführungsform.
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Die endlose Kette oder das endlose Band i hängt auf den Rädern bzw.
Trommeln a und 3. Das Rad 2 dient als Antriebsrad und erteilt der Kette i eine gleichmäßige
Bewegung. Das Gut_; wird mittels der Rutsche 4. oder einer beliebigen anderen
Vorrichtung der Rutsche 6 zugeleitet, auf welcher sie durch ihre eigene Schwere
hinuntergleitet. Das untere Trum der Kette i legt sich auf das Gut 5 und drückt
es durch seine Schwere an den Boden der unbeweglichen Rutsche 6, wobei das Gut mit
der Kette i zusammen gleichmäßig auf der Rutsche 6 hinunterrutscht.
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Wenn außer am oberen Ende die Zuführung des Gutes noch auf einer anderen.
niedrijer -elegenen Hölie stattfinden soll, muß die Kette i an der entsprechenden
Stelle behoben werden , was durch Unterstützen der Kette i mittels der Rolle ;7
erfolgt. Das Gut wird daim unter die Kette i an dieser Stelle von der Seite her
mittels der Schüttelrutsche fi ,zugeleitet.
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Falls die Kette i gehoben worden ist, w-ercie_: die Rollen i c, benutzt.
welche durch Schcvenkarme 9 gehalten werden und auf die Kette lose aufgelegt sind.
Die Schwenkarme 9 sind auf den festete Achsen i i drehbar angeordnet. In Fig. 3
ist in punktierten Linien der Verlauf der Kette i angegeben, in dem Falle, wenn
die Rollen i o nicht benutzt wurden. Die Rollen i o drücken die Kette i durch ihre
eigene Schwerkraft herab und drücken dabei die Kettenlinie in Richtung auf den Boden
der Rutsche 6. Auf diese Weise wird der Abstand der Stelle, an welcher das Gut zugeleitet
worden ist, von der Stelle, an welcher es mit der Kette in Berührung kommt. wesentlich
verkürzt.
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. In Fig. i ist gezeigt, auf welche Weise die Kette i bei veränderlicher
Neigung der Rutsche 6 geführt wird. Die Rolle io, welche mittels an der Stelle i:1
befestigten Seilen i; gehalten wird, drückt durch ihre eigene Schwere die Kette
i an die in der Neigungslinie befindliche Vertiefung. Bei größeren Neigungen ist
die senkrecht zur Rutsche 6 gerichtete Kraftkomponente des Eigengewichtes der Kette
i kleiner; sie kann also nicht genügend groß sein, um die entsprechende Reibung
zwischen dem Gut und dem Boden der Rutsche hervorzurufen.
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In Fig. a ist dargestellt, wie die Wirkung der Kette i bei großer
Neigung der Rutsche t; mittels Rollen io verstärkt wird.
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Die Fördereinrichtung gemäß der Erfindung kann bei Grubenräumen Anwendung
finden, die ein Einfallen von 15 bis 6o' aufweisen, ohne daß, selbst bei
6o°, ein Abrutschen des Fördergutes unter der Kette auftritt. Wenn man die Umlaufrichtung
der Kette ändert, kann man die Fördereinrichtung auch zum Aufwärtstransport von
Material, zvie Grubenholz, Rohren, Rutschen usw., veris-enden; man braucht hierzu
lediglich das zu hebende Gut, beispielsweise die Stempel, mit einem Haken zu versehen,
mit welchem sie am unteren Trum der Kette angehängt werden.