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Entlade- und Fördereinrichtung für Ackerwagen Der Einsatz des Ackerwagens
isst fast immer mit anstrengender Handarbeit für :das Be- und Entladen verbunden.
Besonders groß ist der Arbeitsaufwand beim Stall.dungfahren. Während für das Beladen
der Wagen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung stehen, eignen sich die bekannten
Einrichtungen zum Entladen und gleichzeitig@e.n Miststreuen nur für kleinere Betriebe,
deren Äcker nahe beim Hof liegen. Ihre schmale, zwischen -den Rädern liegende Ladefläche
macht auch den Einsatz für sonstige Arbeiten, z. B. den Transport von Halmfrüchten.,
unwirtschaftlich. Man hat daher versucht, den normalen zweiachsigen Pritschenwagen
mit Abziehvorrichtungen auzurüsten. Gegenüber den ausgesprochenen Miststreuern mit
um die Ladefläche geschlungenen Bändern oder Ketten sind sie aber unhandlicher.
Die am hinteren Wagenende unterhalb der Pritsche angeordnete Abziehtrommel ist räumlich
beengt und erschwert die Verwendung von Zusatzgeräten. Sie ist für Fließarbeit in
größeren Betrieben nicht geeignet. Die begrenzte Länge des Transportbandes gewährleistet
bei auftretendem Schlupf keine restlose Entladung.
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Die Erfindung beseitigt die Mängel bekannter Bauarten durch Verwendung
von zwei oder mehr endlosen Förderbändern, -rosten oder -ketten, deren ablaufende
Trume sich unterhalb der Wagenpritsche bewegen und :deren Anzahl und Breite sich
der Anzahl und Lage der Verbindungsglieder zwischen Pritsche und Vorder- und Hinterachse
anpaßt. Sie läßt sich bei zahlreichen neuzeitlichen Wagen mit Achsschenkellenkung
nachträglich einbauen, sie gestattet aber auch den Einsatz für Wagen in Drehgestellbauart,
wenn deren übliche Konstruktion geringfügige Änderungen erfährt,
die
ihren Preis nur unwesentlich und ihre sonstigen Einsatzmöglichkeiten überhaupt nicht--beeinflussen.
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Der Antrieb vier Förderbänder, -roste oder -ketten erfolgt durch Seilzug
vom Schlepper aus, wodurch im Gegensatz zum gleichfalls verwendbaren Bodenantrieb
auch im Stand abgeladen werden kann (Grünfutter, Silage). Als Seilwinde dient die
übliche am Schlepper angebaute Winde zum Bewegen schwerer Lasten, oder es wird eine
leichtere Winde vorgesehen, die gleichzeitig in an sich bekannter Weise zumA>sheben
vo.n Schlepperanbaugeräten dient. Die Benutzung des Seilzuges zum Entladen verbilligt
und vereinfacht die Einrichtung, insbesondere gegenüber dem Zapfwellenantrieb, der
insbesondere für Wagen. mit Drehgestell schlecht anwendbar ist. Das Seil kann unmittelbar
am Förderband angreifen, oder es wirkt unter Zwischenschaltung einer am vorderen
oder hinteren Wagenende gelagerten Trommel und Zahnlcettentriebwerlc auf die Antriebswalze.
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Der Seilzug bietet besondere Vorteile, wenn das Streugerät am Schlepper
befestigt ist. Er läßt sich aber auch zum gleichzeitigen Antrieb einer einfachen,
am Wagen angebauten Streuvorrichtung verwenden.
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Wird das Streugerät am Wagen angehängt, so ist der Zapfwelle,nantrieb
vorteilhaft, insbesondere, wenn es sich um das Streuen von langem Mist handelt.
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Sollen die Förderbänder, -ketten oder -roste ganz vom Wagen entfernt
werden, so bedient man, sich dazu am besten einer z. B. an einer Schuppenwand in
Höhe der Wagenpritsche angebrachten, durch Handkurbel betätigten Walze in.der Breite
des Wagens. Die Roste, Bänder oder Ketten werden am hinteren Ende geöffnet und auf
die Walze gewickelt. Soll -die Pritsche nur vorübergehend frei gemacht werden, so
werden die oberen Trume nach dem Öffnen nach vorn aufgerellt, wobei die Pritsche
als Unterlage dient, und bleiben unmittelbar hinter der Vorderwand liegen. Sie können
aber auch außerhalb der Vorderwand, z. B. unterhalb des Kutschersitzes befestigt
werden. Durch die über die Pritsche hinausragende Walze am vorderen Wagenende wird
das erleichtert.
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Die Förderbänder, -roste oder -ketten können das Ladegut je nach Art
und Anordnung zugehöriger Geräte zum vorderen. oder hinteren Wagenende bringen.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstan rdes sind in der Zeichnung
dargestellt.
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Fi:g. i zeigt einen Querschnitt durch die Ladebrücke eines Ackerwagens
mit nur einem Längsträger i. Die Querträger 2 'haben Aussparungen 2', durch welche
die unteren Trume der Förderroste, die aus je zwei Zahnketten mit dazwischen befestigten
Profilen bestehen, hindurchlaufen. Nach der Wagenmitte zu werden sie durch den Steg
des Längsträgers i und außen durch U-Profile 5 und 6 geführt. Die oberen Trume der
Roste gleiten auf der Pritsche 7. Die Vorderwand 8 ist etwas hoch gestellt, um die
umlaufenden Roste durchzulassen. An den beiden Enden der Ladebrücke liegt quer zur
Fahrtrichtung zu eine Walze, um welche die endlosen Roste herumgeführt werden. Wenigsten
eine von ihnen dient dem Antrieb und ist mit vier Kettenrädern für die Ketten 3',
3", 4' und q." versehen. Der Antrieb dieser Walze erfolgt mittels Seil oder in an
sich bekannter W ;eise durch Zapfwelle oder auch durch ein oder beide Hinterräder
(Bodenantrieb) des Wagens. Im letzteren Fälle können :die Walzen geteilt sein. Eine
Unterteilung der Führungswalze erleichtert dasAuflegen derRoste.
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Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine Ladebrücke mit zwei Längsträgern
g und io. Der Quer--träger @i@i hat einen Durchlaß für das untere Trum des mittleren
Rostes. Seitlich wird er durch die Stege der Träger g und io geführt. Nach der Mitte
zu bewirken diese auch die Führung der Roste 13 und 14, wobei Holzleisten g' und
io' als geräuschdämpfende Auflage dienen. Ferner begrenzen sie den Durchgang. An
:der Außenseite werden die Roste durch U-Profile 15 und n6 geführt. Durch die Endquerträger
sind die Förderroste nicht hindurchgeführt. Der Verlauf bzw. die Lage der Förderroste
am Wagenende ist der Anschaulichkeit halber nicht eingezeichnet.
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Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch den linksseitigen Teil des vorderen
Pritschenendes. ,Der Längsträger g hat eine :durch den Querträger 17 hindurchgeführte
Verlängerung -18, auf welcher ein Lagerbock rg verschiebbar angeordnet ist. Er dient
zur Lagerung der Walze 2o und zum Spannen der Roste oder der an ihrer Stelle aufgelegten
Fördertücher, -bänder od. dgl. Verlängerung iß und Lagerbock ig können so bemessen
sein, daß sie bei Nichtbenutzung der Förderbänder od.,dgl. zu deren Auflagerung
und Befestigung dienen, nachdem sie vorher am hinteren Wagenende geöffnet und ihr
oberes Trum aufgerollt wurde. Die unteren Trume verbleiben dabei unterhalb der La@clepritsche:
Die Führungsschiene g" erleichtert ,das Hochführen des Bandes und schützt die Holzauflage
g'. Sie kann durch eine Rolle ersetzt werden. Die Führungswalze kann mehrteilig
sein, so daß die Förderroste od. dgl. unabhängig voneinander nachgespannt werden
können.
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Fig.4 zeigt einen Querschnitt durch einen Wagen mit Achsschenkellenkung
in verwindungsfähiger Bauart. Obwohl bei derartigen Wagen die Längsträger im allgemeinen
nur durch die gleichzeitig als vorderer bzw.- hinterer Pritschenabschluß dienenden
Endquerträger geführt werden und daher eine Hindurchführung des mittleren Förderbandes
oder -rostes zwischen den Längsträgern ohne weiteres möglich ist, sind hier weitere
Querträger 23 vorgesehen, welche die Längsträger 2,i und 22 verbinden. Sie sind
jedoch nicht zweiteilig ausgeführt oder durchbrochen, sondern der Förderrost 24
ist unter ihnen hindurchgeführt, was durch eine entsprechende Ausgestaltung der
Achsböcke ,z5 möglich ist. Der En@dquerträger ist der Anschaulichkeit halber nicht
eingezeichnet.
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Fig. 5 zeigt einen Walgen mit Drehgestellenkung. Die dem Beschauer
zugewandten Räder sind fortgelassen,
.d.esgleichen die Wagenkastenwände.
Die Förderbänder, -roste oder -ketten 26 werden mittels Seil 27 von einer
am Schlepper angebauten Winde angetrieben. Das Seil läuft über eine am Drehgestell
gelagerte Rolle 28 und eine an der Ladebrücke befestigte Rolle 29 zur Seiltrommel
310 und dreht sie. Von hier aus wird die Energie mittels Kettenräder und
Kette auf die Antriebswalze 3.i am. hinteren ZV!agenenide übertragen. Soll das Entladen
am vorderen Ende des Wagens erfolgen, so wird die Seiltrommel zweckmäßig unmittelbar
hinter dem Drehgestell angebaut und die Walze 32 angetrieben. In die Übertragungsmittel
zwischen Seiltrommel 30 und Antriebswalze 31 können Wechselräder eingeschaltet
sein, so daß hierdurch die Streumenge geändert werden kann. Ferner kann die Streumenge
durch :Gangwechsel des Schleppers geändert werden. Das Zurückholen des Seiles auf
die Trommel 30 kann mittels Handkurbel oder durch ein zweites Seil mittels
Schlepperwinde erfolgen. Die Trommel ist mit Freilauf versehen.
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Fig.6 zeigt die Einrichtung an einem Wagen mit Achsschenkellenkung
und in Verbindung mit einer am Schlepper angebauten Zerkleinerungs-und Streueinrichtung,
welche die Ausstattung mehrerer, für Fließarbeit eingesetzter Wagen auf ein Mindestmaß
zu beschränken gestattet. Der in der Zeichnung nicht sichtbare Antrieb .der Förderbänder,
-roste oder =ketten 33 erfolgt von den Hinterrädern aus oder, wenn auch im Stand
z. B. zum Füllen von Grubensilos entladen werden soll, mittels Seilzug oder Zapfwelle.
Wird ein Seilzug verwandt, so kann die Seiltrommel auch am vorderen Wagenende, und
zwar unmittelbar vor dem Achsbock angebracht werden.
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Soll ein gleichmäßiger Abfluß des Ladegutes gewährleistet werden.
so wird ein Abstreifer 35 am Wagenende pendelnd aufgehängt. Er besteht aus einem
umlaufenden Band oder Ketten, die je nach Beschaffenheit des Ladegutes mit Querrippen
oder Zinken ausgerüstet sein können. Der Abstreifer 35 wird von der Walze 34 aus
durch Kettenräder, Kette und Zahnräder angetrieben. Er läuft im t.'hrzeigersinn
um, während sich die Walze entgegengesetzt dreht. Bei leicht streufähigem Gut ,genügt
der Abstreifer für eine ausreichende Verteilung. Er kann auch am hinteren Wagenende
angebracht werden.
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Mull langer :Mist gestreut oder Rübenblatt od. dgl. siliert werden,
so wird eine auf dem Schlepper aufgesattelte Zerkleinerungseinrichtung zu Hilfe
genommen. Ihr Antrieb erfolgt von der hinten am Schlepper liegenden Riemenscheibe
aus oder durch Kette. Die Zerkleinerungseinrichtung hat am hinteren Ende einten
Zubringer 36, der ungefähr die Pritschenbreite des Wagens hat und sich frei unterhalb
:der Wagenplattform bewegt, so @daß Kurven durchfahren werden können. Der Zubringer
führt das Ladegut der Trommel 37 zu, die es mit Hilfe des verstellbaren Korbes 38
zerreißt und auf den Acker streut bzw. in einen unter der Einrichtung befindlichen
Grubensilo wirft. Der Abstreifer kann dabei :durch die pendelnd aufgehängte Vorderwand
des `'Wagenkastens ersetzt werden. Der Abstreifer 35 kann auch am hinteren Wagenende
angebracht werden.
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Die Trommel 37 kann zweiteilig sein, so daß ein Durchlaß für das Seil
oder eine Zapfwelle geschaffen wird. Der Zubringer 3,6 kann bei Wagen mit sehr hoch
über dem Boden liegender Pritsche durch ein nach vorn geneigtes Brett oder Blech
ersetzt werden.
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Fig.7 zeigt einen Wagen gleicher Bauart wiederum in Verbindung mit
einem Schlepper und einer an diesem befestigten Zerkleinerungseinrichtung, die zugleich
als Gebläse ausgebildet ist. Das Seil 3 9 führt von der am Schlepper angebauten
Winde 4o zur Seiltrommel am hinteren Wagenende. Unterhalb der Vorderachse wird es
durch Rollen 41 geführt. Das Ladegut gelangt durch die umlaufenden Bänder 42 auf
den Zubringer 43 und von diesem zu der im Gehäuse 44 umlaufentden Stifttrommel od.
dgl., von welcher es in :dem erforderlichen Maße zerkleinert und in die Rohrleitung
45 geschleudert wird. Ein flaches breites Endstück der Rohrleitung bewirkt z. B.
beim Miststreuen die gewünschte Verteilung, und zwar neben oder vor dem Schlepper.
Das Gebläse kann zwar von der Stifttrommel getrennt, aber auf der gleichen Welle
angeordnet sein. Es können auch zwei Gebläse, und zwar an den Stirnseiten .der Trommel
vorgesehen sein.
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Der Zubringer 43 ist schwenkbar. Er läßt sich der Wagenpritsche anpassen.
Man kann ihn bei abgehängtem Wagen aber auch nahezu auf den Boden herunterschwenken.
Im Verein mit der Zerreißer- und Gebläseeinrichtung kann er dann zum Beladen des
Wagens dienen. Beim Laden von Mist fährt der Schlepper rückwärts an den Stapel und
nimmt mit dem nach unten geklappten Zubringer den durch einen Kratzer od. dgl. heruntergeholten
Mist auf, um ihn dann auf den danebenstehenden Wagen zu blasen.
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Die Zerklei.nerungs- und Blaseinrichtung wird durch die seitlich am
Schlepper angeordnete Riemenscheibe 46 angetrieben. Vorn am Schlepper angebaut kann
sie auch zur Ernte und zum Audbereiten von Grünfutter dienen. Der Zubringer wird
zu diesem Zweck mit einem Mähwerk ausgerüstet. Das gemähte und zerrissene Gut wird
über den Schlepper hinweg auf den angehängten Wagen geblasen. Zum Entladen und Beschicken
des Hochsilos fährt dann der Schlepper, wenn ein Umbau der Einrichtung erspart werden
soll, an den Wagen heran, und das Seil 39 wird dann mit Hilfe einer LTmlenleroll,e
unter dem Schlepper hindurch zum Wagen geführt.