-
Vorrichtung zum Anheben und Fortbewegen von Körpern, vorzugsweise
mit glatter ebener Oberfläche, wie Glasscheiben, Holzplatten 0. dgl.
-
Es sind bereits pneumatische Vorrichtungen zum Anheben und Fortbewegen
von Körpern mit glatter, ebener Oberfläche, wie Glasscheiben 0. dgl., bekannt, die
über einen bügelartigen Handgriff verbundene Saugköpfe mit ansaugenden Gummiplatten
zum Aufsetzen auf die Glasscheiben und einen mittels Handhebels in Raststellungen
für Ansaugen und Loslösen bewegbaren, an der Gummiplatte angreifenden Führungskörper
aufweisen, der gegen Federkraft die Gummiplatte zum Ansaugen in den Kopf hineinzieht
und sie zum Lösen aus diesem wieder herausdrückt.
-
Bei diesen Vorrichtungen hat jede Gummiplatte ihren eigenen Handhebel
zur Betätigung. Die Gummiplatte und ihr Führungskörper können nur für sich betätigt
werden. Dies verursacht z. B. den Mißstand, daß der Scheibenheber in allen Fällen
nur mit beiden Händen hedient werden kann, weil die eine Hand dazu verwendet werden
muß, durch Druck auf den Bügel die Saugköpfe fest gegen den anzuhebenden Körper
zu pressen, während die andere Hand durch Betätigung des Handhebels an jedem Saugkopf
den Führungskörper zu bewegen hat, mittels dessen die aufgesetzte'Gummiplatte nach
innen gezogen wird, um durch den hierbei entstehenden Hohlraum zwischen Gumlhiplatte
und anzuhebendem Körper das erstrebte feste Anhaften zu ermöglichen. Auch leidet
die bekannte Vorrichtung unter dem Nachteil, daß immer der eine Saugkopf erst nach
dem anderen Saugkopf betätigt werden kann und dies häufig dazu führt, daß bei der
Betätigung des zweiten Kopfes die feste Haftung des ersten Kopfes, z. B. durch ungewolltes
Verrutschen, Verschieben oder Verdrehen des Hebers beeinträchtigt wird.
-
Es wurde nun gefunden, daß es in sehr einfacher
Weise
möglich ist,«den be.wäbrtçn Scheibenheber der einleitend gekennzeichneten' Art so
- urnzugestalten, daß die geschilderten Nachteile völlig vermieden werden. Zu diesem
Zweck ist es nach der Erfindung lediglich nötig, den Führungskdrper des einen Kopfes
mit dem Führungskörper des anderen Kopfes über eine Stange oder Welle mechanisch
zu koppeln.
-
Zweckmäßig wird diese Stange oder Welle durch den hierfür entsprechend
hohl ausgebildeten Handgriff geführt und gegebenenfalls in diesem auch gelagert.
-
Um Sicherheit dafür zu geben, daß die Gummiplatte in ihren jeweiligen
Stellungen, insbesondere in der Arbeitsstellung, d. h. in -gespanntem Zustand, oder
in der Ruhestellung, d. h. in entspanntem Zustand, verbleibt, da sonst Betriebsgefährdung
eintritt bzw. die Gummiplatte vorzeitig überdehnt wird und altert, wird, wie bei
der bisher'bekannen Vorrichtung, die mit dem Handhebel ausgestattete Betätigungseinrichtung
so ausgebildet, daß sie in Raststellungen verbleiben kann, die der Betriebs- bzw.
-
Ruhestellung der Gummiplatte entsprechen. Zu diesem Zweck ist es,
wenn in bekannter Weise die Betätigung über einen Exzenter erfolgt, der an der Führungsstange
angreift, nur erforderlich, daß der Exzenter beim Umlegen des Betätigungshebels
jeweils so weit gedreht wird, daß er sich selbst hemmt.
-
Wird jedoch gemäß der Erfindung für die Betätigungseinrichtung zum
Bewegen der Führungskörper ein Zahntriebwerk, z. B. eine am Führungskörper angebrachte
Zahnstange und ein in diese Stange eingreifendes und mit dem Handhebel verbundenes
Ritzel, vorgesehen, so wird zweckmäßig ein besonderes Organ, z. B. eine federbelastete
Sperrklinke, zur Sicherung der vorbestimmten Betriebsstellungen des Führungskörpers
und der Gummiplatte angeordnet.
-
Exzenter sowie Zahntrieb werden mit der die Betätigungseinrichtung
der beiden Saugköpfe miteinander koppelnden Stange oder Welle fest verbunden, die
vorzugsweise gegen die Saugköpfe abgestützt wird.
-
Die Betätigungseinrichtung zum Bewegen der Führungskörper in ihre
Arbeits- und Ruhestellungen kann an jedem Saugkopf angeordnet sein, so daß je nach
Belieben entweder von dem einen oder von dem anderen Saugkopf aus die gleichzeitige
Betätigung beider Gummiplatten erfolgen- kann.
-
Es ist indessen gemäß der Erfindung auch möglich, nur eine Betätigungsvorrichtung
vorzusehen und diese entweder an dem einen Saugkopf oder z. B. an dem die beiden
Köpfe verbindenden bügelartigen Handgriff anzuordnen. In letzterem Falle wird zweckmäßig
die Anordnung so getroffen, daß z. B. mit Daumen und Zeigefinger der den Griff umschließenden
Hand der am Betätigungshebel angebrachte Knopf oder die Taste bedient werden kann.
-
Soll die pneumatische Vorrichtung zum Anheben von Körpern mit nicht
ebenen, z. B. gewölbten oder abgewinkelten Oberflächen verwendet werden, so werden
nach der weiteren Erfindung die Saugköpfe an dem sie verbindenden Handgriff verstellbar
angebracht, während die Betätigungseinrichtungen entsprechend mit der sie koppelnden
und den Hand griff durchquerenden Stange oder Welle mittels Kugel- oder Kardangelenk
miteinander verbunden werden.
-
Für große und schwere Körper, die angehoben und fortgeschafft werden
sollen, empfiehlt es sich, die>Vorrichtung nach der Erfindung so auszugestalten,
daß der Abstand zwischen den Saugköpfen vergrößert werden kann. Zu diesem Zweck
werden der bügelartige Handgriff und die ihn durchquerende Stange oder Welle vorteilhaft
teleskopartig ausgebildet, so daß Handgriff und Welle entsprechend verlängert oder
zusammengeschoben werden können.
-
Zur sicheren und wirksamen Verbindung der zweckmäßig im Querschnitt
viereckigen Führungsstange mit der 'Gummiplatte wird diese entweder zu beiden Seiten
mit einer metallenen Scheibe abgedeckt, die mittels eines Bolzens oder Nietes miteinander
verbunden werden, und an deren einer die Führungsstange fest angreift. Einebesonders
zweckmäßige Art der Verbindung wird gemäß der Erfindung erhalten, indem man in die
Gummiplatte eine feste, vorzugsweise metallene Scheibe einbettet, z.'B. einvulkanisiert,
und an dieser Scheibe das untere Ende der Führungsstange fest anbringt.
-
Obwohl die Gummiplatte, zumal bei entsprechender Dicke sowie Güte
des Werkstoffes befähigt ist, beim Ablösen von dem gehaltenen Gegenstand dem Druck
des hebelbetätigten Führungskörpers zu folgen, ist es, wie noch gefunden wurde,
nützlich, zwischen der Gummiplatte und dem ihr zugewandten Boden des z. B. schalenförmigen
Saugkopfes einen zusammendrückbaren, elastischen Körper, vorzugsweise eine die Führungsstange
umfassende kegel-oder zylinderförmige Schraubendruckfeder, anz-uordnen.
-
Weitere Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
einer beispielsweisen Ausfithrungsform der pneumatischen Vorrichtung zu entnehmen,
die auf der Zeichnung in drei Figuren im wesentlichen schematisch dargestellt ist.
-
Fig. I veranschaulicht eine Ansicht von oben auf die Vorrichtung;
Fig. 2 gibt einen Schnitt gemäß der Linie A-B der Fig. I wieder und zeigt die Ruhestellung
für die Gummiplatte, während schließlich Fig. 3 denselben Schnitt nach der Linie
A-B der Fig. I darstellt, jedoch für die Arbeitsstellung der Gummiplatte.
-
Im einzelnen ist mit I z. B. eine Glasplatte oder ein anderer, geeigneter
Körper bezeichnet. 2 beziffert den bürgelartigen Handgriff, der gegebenenfalls zum
besseren Eingreifen gerändelt. sein kann.
-
3 und 4 bezeichnen die beiden den Saugköpfen zugewandten, leicht gewölbten
Ausmündungen des hohlen Bügels 2. Die Auswölbungen münden jeweils in eine Art Gabel
5 bzw. 6 aus, vermittels deren die Saugköpfe 7 und 8 fest mit dem Bügel verbunden
sind.
-
Wie weiter aus den Fig. 2 und 3 zu ersehen ist, weist der z. B. schalenförmige
Saugkörper 7 an seinem offenen Ende eine hierhin verjüngte Wandung g auf. Auf dem
Stirnrand dieser Wandung liegt die
Gummiplatte 10 bzw. II, deren
äußerer Rand depjenigen des Saugkopfes ein kurzes Stück überragt.
-
Innerhalb der Gummiplatte 10 befindet sich die z. B. einvulkanisierte
metallene Scheibe I2, an der die vierkantige Führungsstange 13 befestigt ist, die
durch eine ausreichend weite Offnung 14 im Boden des Saugkopfes 7 nach außen greift.
Zwischen Gummiplatte 10 und dem eben erwähnten Boden ist die Kegelschraubenfeder
15 gelagert, die die vierkantige Führungsstange umgreift.
-
Am oberen Ende der Führungsstange I3 ist ein Gelenkzapfen I6 drehbar
gelagert, der mit einem exzentrisch bewegbaren Bolzen I7 fest verbunden ist. An
diesem Bolzen I7 ist ein Hebel I8 mit Taste oder Knopf 19 zur Betätigung von Hand
angebracht.
-
Der Bolzen 17 ist fest mit einer Stange oder Welle 20 verbunden, die
den hohlen Handgriff 2 der Länge nach durchläuft und außen auf dem Saugkopf gelagert
ist. Um zur Erzielung der Selbsthemmung des Exzenters den Hebel I8 genügend weit
drehen zu können, ist die Gabel, z. B. 5, mit einem entsprechenden Ausschnitt 2I
ausgestattet. Die Welle 20 wälzt sich auf einer Scheibe 22 ab, die auf einem Bock
oder einer Traverse 23 ruht, die ihrerseits auf dem Saugkopf ruht.
-
Schließlich ist bei dem Saugkopf 7 der Betätigungshebel mit 24, seine
Taste mit 25, der am Exzenter angeordnete Gelenkzapfen mit 26, der diesen umgreifende
Führungsvierkant mit 27 und die als Abstützung für die Welle 20 dienende Scheibe
nebst Traverse mit 28 bzw. 29 bezeichnet.
-
Die pneumatische Vorrichtung nach der Erfindung wird etwa folgendermaßen
gehandhabt: Die beiden Saugköpfe werden auf die anzuhebende Glasscheibe 0. dgl.
gesetzt, nachdem zuvor die Gummiplatten in die durch Fig. 2 veranschaulichte Ruhestellung,
d. h. die Stellung der Entspannung, verbracht worden waren. Während mittels der
den Handgriff 2 umspannenden Hand ein ausreichender Druck auf die beiden Saugköpfe
ausgeübt wird, wird entweder mittels der Taste 19 oder mittels der Taste 27 die
beide Tasten verbindende Welle 20 gedreht, wodurch die Exzenter, z. B. I7, mitgedreht
werden und der an diesen befestigte Zapfen, z. B. 16, den an ihn angehängten Führungsvierkant,
z. B. 13, nach oben zieht. In der Endstellung nimmt der Hebel 18 und seine Taste
19 die durch Fig. d veranschaulichte Lage ein. Hierbei ist die Gummiplatte, z. B.
I0, in den Saugkopf hineingezogen und hat dabei die Kegelschraubenfeder, z. B. 15,
fest zusammengedrückt. Durch die Hineinwölbung der Gummiplatte, z. B. 12, ist zwischen
dieser und der Glasscheibe das erforderliche Vakuum entstanden, so daß der Gegenstand
1 angehoben und fortbewegt werden kann. Infolge der Selbsthemmung des Exzenters,
z. B. I7, bleibt der Betätigungshebel I8, 19 in der entsprechenden Stellung; demgemäß
bewahrt auch die Gummiplatte, z. B. I2, ihre ausgewölbte Form, so daß der angehobene
Gegenstand I fest am Heber haftet.
-
Beim Lösen des Hebers wird lediglich der Hebel, z. B. I8, I9, in
die Ruhestellung umgelegt, wobei die Gummiplatte mittels des Exzenters und des Führungsvierkants
unter Mithilfe der Kegelschraubenfeder nach unten gegen den anhaftenden Gegenstand
gedrückt wird; der Vakuumraum verschwindet und die Saugkraft hört auf.
-
PATFNTANSPROCHE: I. Pneumatische Vorrichtung zum Anheben und Fortbewegen
von Körpern, vorzugsweise mit glatter, ebener Oberfläche, wie Glasscheiben, Holzplatten
0. dgl., mit über einen bügelartigen Handgriff verbundenen Saugköpfen mit ansaugenden
Gummiplatten zum Aufsetzen auf die Platten, Scheiben o. dgl. und einem mittels Handhebels
in Raststellungen für Ansaugen und Loslösen bewegbaren, an der Gummiplatte angreifenden
und den Saugkopf durchquerenden Führungskörper, der gegen Federkraft die Gummiplatte
zum Ansaugen in den Kopf hineinzieht und sie zum Lösen aus diesem wieder herausdrückt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Führungskörper des einen Kopfes mit dem Führungskörper
des anderen Kopfes über eine zweckmäßig durch den bügelartigen Handgriff längsgeführte
und gegebenenfalls in diesem zugleich auch gelagerte Stange oder Welle mechanisch
gekoppelt ist.